"Den Weg der Erneuerung weiter gehen" - bis der Arzt kommt

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Firmian
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Re: "Den Weg der Erneuerung weiter gehen" - bis der Arzt kommt

Beitrag von Firmian »

cantus planus hat geschrieben: In meiner Heimatgemeinde wird die Kommunion seit Jahren unterschiedlos an alle ausgeteilt, auch an bekannte "Wiederverheiratete" oder Protestanten.
Das ist wohl nahezu überall so. Jedenfalls im deutschen Sprachraum. Es gilt ja schon als "hardcore", verbal darauf hinzuweisen, was die Vorschriften betreffend Kommunionempfang sind.

Aber einer Person, von der der Kommunionspender weiß, daß sie wiederverheiratet ist, die Eucharistie zu verweigern, das trauen sich doch selbst Konservative nicht. Vielleicht noch bei der Petrusbruderschaft, aber da gehen die Betreffenden wahrscheinlich nicht hin bzw. werden ihren Ehestatus den Priestern nicht outen.

(Wäre ich Kommunionhelfer, würde ich mich das auch nicht trauen, jemandem die Kommunion zu verweigern, das gebe ich zu.)

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Siard
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Re: "Den Weg der Erneuerung weiter gehen" - bis der Arzt kommt

Beitrag von Siard »

Lange ertrage ich das nicht mehr. Wenn es so weiter geht, werde auch ich den Weg der Erneuerung gehen.
Ich weiß nur noch nicht, wohin der führt. ;D

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Siard
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Re: "Den Weg der Erneuerung weiter gehen" - bis der Arzt kommt

Beitrag von Siard »

Firmian hat geschrieben:(Wäre ich Kommunionhelfer, würde ich mich das auch nicht trauen, jemandem die Kommunion zu verweigern, das gebe ich zu.)
Es wäre Dir auch nicht erlaubt.

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Firmian
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Re: "Den Weg der Erneuerung weiter gehen" - bis der Arzt kommt

Beitrag von Firmian »

Siard hat geschrieben:
Firmian hat geschrieben:(Wäre ich Kommunionhelfer, würde ich mich das auch nicht trauen, jemandem die Kommunion zu verweigern, das gebe ich zu.)
Es wäre Dir auch nicht erlaubt.
Interessant. Wo steht das?

Wobei ich natürlich in der Tat nicht wissen kann, ob er nicht alles gebeichtet hat und mit seiner zivilen Ehefrau nur zusammenlebt (was aufgrund des Kindswohls ausdrücklich erlaubt ist). Oder der sakramentale Ehepartner könnte ja zwischenzeitlich verstorben sein, das kriege ich ja nicht unbedingt mit.


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Firmian
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Re: "Den Weg der Erneuerung weiter gehen" - bis der Arzt kommt

Beitrag von Firmian »

Danke!

Das gilt also offenbar auch in die (sicher seltene) Gegenrichtung, daß der Priester die Anweisung gibt, bestimmten Menschen, also beispielsweise ortsbekannten Nichtkatholiken oder beharrlichen Ehebrechern, die Kommunion eben nicht zu spenden.

Dann verscherzt man sich's wahrscheinlich nicht nur mit den verhinderten Kommunionempfängern, sondern auch den Kommunionhelfern.

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Siard
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Re: "Den Weg der Erneuerung weiter gehen" - bis der Arzt kommt

Beitrag von Siard »

Firmian hat geschrieben:Danke!
Sehr gerne. :)
Firmian hat geschrieben:Dann verscherzt man sich's wahrscheinlich nicht nur mit den verhinderten Kommunionempfängern, sondern auch den Kommunionhelfern.
Wahrscheinlich. Wobei öffentliche Skandale eben vermieden werden sollen.

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Firmian
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Re: "Den Weg der Erneuerung weiter gehen" - bis der Arzt kommt

Beitrag von Firmian »

In der Tat. Da muß man auch als Priester, der es eigentlich nicht für richtig hält, vielleicht gegen seine Überzeugung auch Nichtkatholiken die Eucharistie reichen, weil ein sonst folgender Shitstorm der Kirche sehr schaden würde.

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Siard
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Re: "Den Weg der Erneuerung weiter gehen" - bis der Arzt kommt

Beitrag von Siard »

Firmian hat geschrieben:In der Tat. Da muß man auch als Priester, der es eigentlich nicht für richtig hält, vielleicht gegen seine Überzeugung auch Nichtkatholiken die Eucharistie reichen, weil ein sonst folgender Shitstorm der Kirche sehr schaden würde.
Ich habe auch mal alten Protestanten kennengelernt, der das als seinen Beitrag zur Ökumene betrachtete und Spaß daran hatte, Priester in Gewissensnöte zu bringen.

Polykarp

Re: "Den Weg der Erneuerung weiter gehen" - bis der Arzt kommt

Beitrag von Polykarp »

Firmian hat geschrieben:In der Tat. Da muß man auch als Priester, der es eigentlich nicht für richtig hält, vielleicht gegen seine Überzeugung auch Nichtkatholiken die Eucharistie reichen, weil ein sonst folgender Shitstorm der Kirche sehr schaden würde.
Ich habe es nur einmal erlebt, dass ein Priester die Kommunion in der Messe verweigert hat. Es war bei einer Goldenen Hochzeit, die Frau war katholisch, sie empfing die Kommunion kniend unter beiderlei Gestalten, der Mann evangelisch, er wurde "übergangen". Auf die Beschwerde nach der Messe, entgegnete der Priester, das er davon ausgegangen sei, dass dies dem Brautpaar klar wäre, da das Thema ihrerseits im Rahmen der Vorbereitungen nie angesprochen wurde.
Ein Skandal wurde trotzdem nicht daraus.
(N.B. Selbiger Priester reicht allerdings allen ihm bekannten Protestanten die Kommunion, sofern diese in einem Vieraugengespräch wenigstens den Glauben an die Realpräsenz bezeugen.)

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taddeo
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Re: "Den Weg der Erneuerung weiter gehen" - bis der Arzt kommt

Beitrag von taddeo »

Firmian hat geschrieben:Danke!

Das gilt also offenbar auch in die (sicher seltene) Gegenrichtung, daß der Priester die Anweisung gibt, bestimmten Menschen, also beispielsweise ortsbekannten Nichtkatholiken oder beharrlichen Ehebrechern, die Kommunion eben nicht zu spenden.
Das mit den Ehebrechern ist so ne Sache. Es müßte öffentlich bekannt sein, um überhaupt einen Ausschluß von der Kommunion zu rechtfertigen. Was der Priester zB nur aus der Beichte weiß, darf er in keinem Fall als Grund heranziehen.
Und sogar gesetzt den Fall, daß zB eine Frau Kommunionhelferin ist und definitiv weiß, daß ihr Mann Ehebrecher ist, dürfte sie ihm unter keinen Umständen eigenmächtig die Kommunionspendung verweigern, wenn er sich ausgerechnet bei ihr anstellt.

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Siard
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Re: "Den Weg der Erneuerung weiter gehen" - bis der Arzt kommt

Beitrag von Siard »

taddeo hat geschrieben:Das mit den Ehebrechern ist so ne Sache. Es müßte öffentlich bekannt sein, um überhaupt einen Ausschluß von der Kommunion zu rechtfertigen. Was der Priester zB nur aus der Beichte weiß, darf er in keinem Fall als Grund heranziehen.
Und sogar gesetzt den Fall, daß zB eine Frau Kommunionhelferin ist und definitiv weiß, daß ihr Mann Ehebrecher ist, dürfte sie ihm unter keinen Umständen eigenmächtig die Kommunionspendung verweigern, wenn er sich ausgerechnet bei ihr anstellt.
Die verlinkte Verlautbarung schildert das recht ausführlich und verständlich.

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Firmian
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Re: "Den Weg der Erneuerung weiter gehen" - bis der Arzt kommt

Beitrag von Firmian »

taddeo hat geschrieben:Es müßte öffentlich bekannt sein, um überhaupt einen Ausschluß von der Kommunion zu rechtfertigen. Was der Priester zB nur aus der Beichte weiß, darf er in keinem Fall als Grund heranziehen.
Das ist ja selbstverständlich.

Und wenn er den Ehebruch gebeichtet hätte, wär's ja wahrscheinlich eh schon vergeben.

Ich dachte da speziell an Leute, die öffentlich mit jemandem anderen zusammenleben (zivil verheiratet oder nicht) als dem sakramentalen Ehepartner.

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Siard
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Re: "Den Weg der Erneuerung weiter gehen" - bis der Arzt kommt

Beitrag von Siard »

Firmian hat geschrieben:Ich dachte da speziell an Leute, die öffentlich mit jemandem anderen zusammenleben (zivil verheiratet oder nicht) als dem sakramentalen Ehepartner.
Bei ›oder nicht‹ ist erst mal davon auszugehen, daß keine schwere Sünde vorliegt; bei Zivil verheiratet ist es quasi umgekehrt.

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Juergen
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Re: "Den Weg der Erneuerung weiter gehen" - bis der Arzt kommt

Beitrag von Juergen »

Unter http://bloggingpastor.wordpress.com gibt es Neuigkeiten aus dem Pastoralen Raum Lennestadt

Aktuell gibt es eine Einladung zur Mitarbeit. Dort findet man am
Die genauen Themen, Verantwortlichkeiten und Termine der unterschiedlichen „Perspektivgruppen“ entnehmen Sie bitte der „Einladung zur Mitarbeit“ die Sie >hier< finden.
Auf 12 Seiten wird klar gemacht: Aufgepasst! Da kommt was auf Euch zu!

Das ganze in schönes Pastoralsprech verpackt:
…Auf dem Hintergrund dieser Vorgabe des Erzbistums werden, um transparente Schwerpunktsetzungen und Entscheidungswege im pastoralen Raum Lennestadt zu gewährleisten und eine konzentrierte Präsenz herzustellen, im Rahmen der Erstellung der Pastoralvereinbarung für unseren Pastoralen Raum Lennestadt verschiedene Arbeitsgruppen, sogenannte „Perspektivgruppen“ zu den einzelnen Handlungsfeldern gebildet …
Gruß Jürgen

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Vir Probatus
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Re: "Den Weg der Erneuerung weiter gehen" - bis der Arzt kommt

Beitrag von Vir Probatus »

Juergen hat geschrieben:Unter http://bloggingpastor.wordpress.com gibt es Neuigkeiten aus dem Pastoralen Raum Lennestadt

Aktuell gibt es eine Einladung zur Mitarbeit. Dort findet man am
Die genauen Themen, Verantwortlichkeiten und Termine der unterschiedlichen „Perspektivgruppen“ entnehmen Sie bitte der „Einladung zur Mitarbeit“ die Sie >hier< finden.
Auf 12 Seiten wird klar gemacht: Aufgepasst! Da kommt was auf Euch zu!

Das ganze in schönes Pastoralsprech verpackt:
…Auf dem Hintergrund dieser Vorgabe des Erzbistums werden, um transparente Schwerpunktsetzungen und Entscheidungswege im pastoralen Raum Lennestadt zu gewährleisten und eine konzentrierte Präsenz herzustellen, im Rahmen der Erstellung der Pastoralvereinbarung für unseren Pastoralen Raum Lennestadt verschiedene Arbeitsgruppen, sogenannte „Perspektivgruppen“ zu den einzelnen Handlungsfeldern gebildet …
Der Herr Pfarrer verlinkt auf kath.net. Irgendwie ein Widerspruch.
„Die Kirche will herrschen, und da muss sie eine bornierte Masse haben, die sich duckt und die geneigt ist, sich beherrschen zu lassen. Die hohe, reich dotierte Geistlichkeit fürchtet nichts mehr als die Aufklärung der unteren Massen.“ (J.W. von Goethe)

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Siard
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Re: "Den Weg der Erneuerung weiter gehen" - bis der Arzt kommt

Beitrag von Siard »

Vir Probatus hat geschrieben:Der Herr Pfarrer verlinkt auf kath.net. Irgendwie ein Widerspruch.
Wo soll der Widerspruch sein?

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taddeo
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Re: "Den Weg der Erneuerung weiter gehen" - bis der Arzt kommt

Beitrag von taddeo »

Firmian hat geschrieben:Ich dachte da speziell an Leute, die öffentlich mit jemandem anderen zusammenleben (zivil verheiratet oder nicht) als dem sakramentalen Ehepartner.
Und selbst da kann es keinen Automatismus geben.
Wer weiß mit Sicherheit, daß die beiden nicht "wie Bruder und Schwester" zusammenleben? Die NSA vielleicht, aber sonst wohl keiner - außer, die beiden machen aus ihren Schlafzimmergepflogenheiten selber kein Hehl. Was nicht wirklich "amtsbekannt" ist, darf kein Kriterium sein.

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Re: "Den Weg der Erneuerung weiter gehen" - bis der Arzt kommt

Beitrag von Vir Probatus »

Siard hat geschrieben:
Vir Probatus hat geschrieben:Der Herr Pfarrer verlinkt auf kath.net. Irgendwie ein Widerspruch.
Wo soll der Widerspruch sein?
Kath.net tut sich wohl nicht gerade mit der Unterstützung von Dingen hervor, wie sie die "Perspektive 2014" andenkt.
„Die Kirche will herrschen, und da muss sie eine bornierte Masse haben, die sich duckt und die geneigt ist, sich beherrschen zu lassen. Die hohe, reich dotierte Geistlichkeit fürchtet nichts mehr als die Aufklärung der unteren Massen.“ (J.W. von Goethe)

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Juergen
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Re: "Den Weg der Erneuerung weiter gehen" - bis der Arzt kommt

Beitrag von Juergen »

Vir Probatus hat geschrieben:
Siard hat geschrieben:
Vir Probatus hat geschrieben:Der Herr Pfarrer verlinkt auf kath.net. Irgendwie ein Widerspruch.
Wo soll der Widerspruch sein?
Kath.net tut sich wohl nicht gerade mit der Unterstützung von Dingen hervor, wie sie die "Perspektive 2014" andenkt.
In wie weit der Pfar­rer hin­ter dem Zu­kunfts­bild steht, kann man dar­aus ja nicht er­se­hen. Letzt­lich bleibt den Pfar­rern im Erz­bis­tum Pa­der­born ja gar nichts an­de­res übrig, als die Din­ge durch­zuführen/-zie­hen/-bo­xen.

Mir sag­te ein je­mand, der eh­ren­amt­lich in kirch­li­chen Verbänden ar­bei­tet, daß er die Schnau­ze voll hat und am liebs­ten zu an­ge­set­zen Stuhl­krei­sen Sit­zun­gen nicht hin­ge­hen würde, aber kei­nen Er­satz fin­det, weil die an­de­ren auch kei­ne Lust ha­ben. Ich ha­be ge­ra­ten, ein­fach den Ein­la­dun­gen nicht zu fol­gen. Nur so mer­ken die Haupt­amt­li­chen, daß die Gläubi­gen in ih­ren tol­len Zu­kunfts­bil­der nur ei­ne schwar­ze Zu­kunft se­hen.

Wer sich die Ver­set­zun­gen von Pries­tern in den letz­ten zwei, drei Jah­ren an­ge­se­hen hat, die im Zu­sam­men­hang mit der Gründung von Pas­to­ral­verbünden ge­sche­hen sind, weiss, wo und wie der Ha­se läuft… Es gibt so­gar Gerüchte, daß das Or­di­na­ri­at lie­ber einen Pfar­rer auch schon im Al­ter von we­ni­ger als 60 Jah­re in den endgülti­gen Ru­he­stand ver­setz­ten würde, als sich in Be­zug auf die Zu­kunfts­kon­zep­te in die Sup­pe spu­cken zu las­sen.
Gruß Jürgen

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Firmian
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Re: "Den Weg der Erneuerung weiter gehen" - bis der Arzt kommt

Beitrag von Firmian »

taddeo hat geschrieben:
Firmian hat geschrieben:Ich dachte da speziell an Leute, die öffentlich mit jemandem anderen zusammenleben (zivil verheiratet oder nicht) als dem sakramentalen Ehepartner.
Und selbst da kann es keinen Automatismus geben.
Wer weiß mit Sicherheit, daß die beiden nicht "wie Bruder und Schwester" zusammenleben? Die NSA vielleicht, aber sonst wohl keiner - außer, die beiden machen aus ihren Schlafzimmergepflogenheiten selber kein Hehl. Was nicht wirklich "amtsbekannt" ist, darf kein Kriterium sein.
Ist klar. Wobei ich schon oft die Begründung las, durch das Eingehen einer Zivilehe neben einer bestehenden sakramentalen würde per se schon die Ablehnung Unauflöslichkeit der Ehe ausgedrückt, egal was im Schlafzimmer passiert.

Wobei, wie ich ja selbst einwarf, niemand weiß, ob die Betroffenen ihre zivile Eheschließung inzwischen aufrichtig bereuen, aber mit Rücksicht auf das Kindswohl noch zusammenbleiben. Wer bin ich, den Stab über diese Menschen zu brechen.

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Siard
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Re: "Den Weg der Erneuerung weiter gehen" - bis der Arzt kommt

Beitrag von Siard »

Juergen hat geschrieben:Es gibt so­gar Gerüchte, daß das Or­di­na­ri­at lie­ber einen Pfar­rer auch schon im Al­ter von we­ni­ger als 60 Jah­re in den endgülti­gen Ru­he­stand ver­setz­ten würde, als sich in Be­zug auf die Zu­kunfts­kon­zep­te in die Sup­pe spu­cken zu las­sen.
In der Kirche des Sprachraums wird derzeit wohl viel auf diese Art vom Grünen Tisch aus geändert und regiert. Dem ganzen Gerede zum Trotz interessiert man sich kaum für die Meinung und Erfahrungen der Betroffenen.

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Re: "Den Weg der Erneuerung weiter gehen" - bis der Arzt kommt

Beitrag von Vir Probatus »

Siard hat geschrieben:
Juergen hat geschrieben:Es gibt so­gar Gerüchte, daß das Or­di­na­ri­at lie­ber einen Pfar­rer auch schon im Al­ter von we­ni­ger als 60 Jah­re in den endgülti­gen Ru­he­stand ver­setz­ten würde, als sich in Be­zug auf die Zu­kunfts­kon­zep­te in die Sup­pe spu­cken zu las­sen.
In der Kirche des Sprachraums wird derzeit wohl viel auf diese Art vom Grünen Tisch aus geändert und regiert. Dem ganzen Gerede zum Trotz interessiert man sich kaum für die Meinung und Erfahrungen der Betroffenen.
Das wird wohl zum grossen Teil von Wirtschaftsberatern berechnet. Die wissen, wie man Kosten senkt. Aber von Seelsorge haben die eben keine Ahnung. Nur wenn man die gewähren lässt, muss man eben auch sagen: Die Bischöfe legen auf Seelsorge keinen Wert.
Es ist mittlerweile völlig egal: Messe, nicht Messe, Andacht, Wogo-Feier, was auch immer. Das Kollektenergebnis zählt, sonst nichts.
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Firmian
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Re: "Den Weg der Erneuerung weiter gehen" - bis der Arzt kommt

Beitrag von Firmian »

Ich habe noch keine Andacht mit Kollekte erlebt. Insofern wäre das ein Argument für Messen ;-)

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Juergen
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Re: "Den Weg der Erneuerung weiter gehen" - bis der Arzt kommt

Beitrag von Juergen »

Firmian hat geschrieben:Ich habe noch keine Andacht mit Kollekte erlebt. Insofern wäre das ein Argument für Messen ;-)
Andachten?

1. gibt es die kaum noch

2. sind die jungen Priester nach meiner Erfahrung absolut unfähig eine Andacht zu halten. Da kommt dann eher ein Wortgottesdienst bei raus, aber keine Andacht. Die Konzepte für Laien – wenn mal eine Andacht von Laien gehalten wird – bauen auch auf Wortgottesdiensten und Wort-Gottes-Feiern auf.

Ist zum Heulen!
Gruß Jürgen

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Juergen
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Re: "Den Weg der Erneuerung weiter gehen" - bis der Arzt kommt

Beitrag von Juergen »

Gruß Jürgen

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overkott
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Re: "Den Weg der Erneuerung weiter gehen" - bis der Arzt kommt

Beitrag von overkott »

Hubertus hat geschrieben:
overkott hat geschrieben:Ökumene meint ursprünglich das Selbe wie katholisch, soll aber den Begriff katholisch ersetzen, weil katholisch in ökumenischen Kreisen ein anderes Wort für römisch ist und als päpstlich verstanden wird. Als Ersatzwort für katholisch ist ökumenisch vielfach zum Gegenbegriff geworden und bedeutet eben nicht katholisch. Ökumenisch richtet sich damit vielfach gegen eine priesterliche, sakramentale Kirche und meint den Wortgottesdienst der Laien, an dem auch Priester teilnehmen und neben nicht katholischen Laien sogar auch predigen dürfen. Das Sakramentenverständnis reduziert sich weitgehend auf die Taufe und das Wort. Das eucharistische Verständnis weicht bei Ökumenikern zum Teil einem symbolischen Mahl mit Bibel fremder Gastfreundschaft, vergleichbar mit der Einladung eines Zöllners, der Jesus das Brot bricht. Im Kontext von Kirche und Staat ist Ökumene die inoffizielle Staatsdoktrin. Politische Feierstunden werden ausschließlich von ökumenischen Gottesdiensten begleitet.
:daumen-rauf:

Ich habe es mir mittlerweile angewöhnt, in solchem Kontext wieder von "Ökumenismus" zu sprechen, um ihn klar von der Ökumene abzugrenzen, die in der Tat ein Kennzeichen der Kirche ist.
Solange die Kirche nicht auf den Weg des Neoformalismus abdriftet, ist gegen Offenheit nichts einzuwenden.

alfredprivat
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Re: "Den Weg der Erneuerung weiter gehen" - bis der Arzt kommt

Beitrag von alfredprivat »

Liebe Mitkatholiken,
natürlich muß unsere Kirche sich reformieren. Wir sollten Jesus täglich auf Knien für seine Liebesgebote und die Bergpredigt danken. Leider wurde in den letzten 2000 Jahren vieles davon durch - sicherlich ernsthaft gemeinte - "Verbesserungen" in die falsche Richtung gelenkt.
Christus gab Petrus den Auftrag, seine Kirche zu bauen. Gut. Allerdings waren damit keine Ausführungsbestimmungen verbunden. Er hätte also auch eine demokratisch verfasste Kirche aufbauen können, wenn es damals denn bereits eine Demokratie gegeben hätte. Es wurde also eine Kirche, die nach dem damals üblichen Aufbau, feudalistisch verfasst wurde. Natürlich hat - so meine Vermutung - Konstantin diese Entwicklung befördert. Als er die Christliche Kirche - als Heide - zur Staatsreligion machte, hat er vermutlich die Evangelien fleißig "überarbeiten" lassen. So etwas macht der einfachste Abteilungsleiter bei Papieren, die weiter nach oben gehen sollen.
Hinzu kam, dass seit Paulus Theologen, Kirchenväter usw. ihre Meinungen dazugaben, die weiß Gott nicht immer vom heiligen Geist inspiriert waren. Es entstanden Dogmen, die den Christen oder später Katholiken verpflichteten, Dinge zu glauben oder sich zur Häresie zu bekennen, der Zölibat wurde eingeführt, der Papst unfehlbar und, und, und.
Ich denke, uns alles ist klar, dass niemand verpflichtet werden kann, zu glauben; dass der Zölibat sinnlos ist, weil er ständig durchbrochen wird und die Diözesen hilflose Konstrukte einführen, um die Folgen der Zölibatsbrüche abzumildern. Naja und die Unfehlbarkeit des Papstes.....
Leute, laßt uns zurückkehren zu Christi Lehre! Wir sollen Gott lieben und den Nächsten, wie uns selbst. Ich denke, damit haben wir alle genug zu tun.

Polykarp

Re: "Den Weg der Erneuerung weiter gehen" - bis der Arzt kommt

Beitrag von Polykarp »

alfredprivat hat geschrieben:Wir sollten Jesus täglich auf Knien für seine Liebesgebote und die Bergpredigt danken.[...]Er hätte also auch eine demokratisch verfasste Kirche aufbauen können, wenn es damals denn bereits eine Demokratie gegeben hätte.[...]hat er vermutlich die Evangelien fleißig "überarbeiten" lassen. So etwas macht der einfachste Abteilungsleiter bei Papieren, die weiter nach oben gehen sollen [...]ihre Meinungen dazugaben, die weiß Gott nicht immer vom heiligen Geist inspiriert waren.[...] die den Christen oder später Katholiken verpflichteten,[...]
Ich denke, uns allen ist klar [...]
Ein paar kurze Gedanken dazu, tut mir Leid, dass muss so sein :irritiert:
Wir sollten Jesus auch täglich für seine Kirche danken! Du wirfst vor, dass die Überlieferung der Kirche großteils auf das Rumgepfusche einiger Menschen nach eigenem Geschmack zurück geht?! Gut! Du bist derjenige, der gerade alles besser weiß, trotz gegenteiliger Überlieferung... und was soll diese "Trennung" zwischen "Christen oder später Katholiken"?
Schreib gerne, was du denkst, aber Phrasen wie ,,Ich denke, uns allen ist klar" sparst du dir bitte! Du merkst es gerade, auf sowas reagiere ich äußerst allergisch :daumen-runter:
Mir ist dieser Unsinn, in dieser Form nicht klar.

HeGe
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Re: "Den Weg der Erneuerung weiter gehen" - bis der Arzt kommt

Beitrag von HeGe »

alfredprivat hat geschrieben:Liebe Mitkatholiken,
natürlich muß unsere Kirche sich reformieren.
Da sind wir einer Meinung, wenn auch vermutlich mit einem anderen Bild davon, wie diese Kirche nach der Reform aussehen würde.
alfredprivat hat geschrieben:Wir sollten Jesus täglich auf Knien für seine Liebesgebote und die Bergpredigt danken.
Auch da sind wir einer Meinung, wir sollten Gott täglich für alles danken, was er uns gegeben hat.
alfredprivat hat geschrieben:Leider wurde in den letzten 2000 Jahren vieles davon durch - sicherlich ernsthaft gemeinte - "Verbesserungen" in die falsche Richtung gelenkt.
Christus gab Petrus den Auftrag, seine Kirche zu bauen. Gut. Allerdings waren damit keine Ausführungsbestimmungen verbunden. Er hätte also auch eine demokratisch verfasste Kirche aufbauen können, wenn es damals denn bereits eine Demokratie gegeben hätte.
Schon die römische Republik der vorchristlichen Jahrhunderte kann man mit gewissen Einschränkungen als demokratisch bezeichnen, erst recht die in den griechischen Stadtstaaten praktizierte Demokratie. Alles nicht so weit weg von Judäa, oder? Die Behauptung, es habe zu dieser Zeit keine Demokratie gegeben, ist also schlicht falsch.
alfredprivat hat geschrieben:Es wurde also eine Kirche, die nach dem damals üblichen Aufbau, feudalistisch verfasst wurde. Natürlich hat - so meine Vermutung - Konstantin diese Entwicklung befördert. Als er die Christliche Kirche - als Heide - zur Staatsreligion machte, hat er vermutlich die Evangelien fleißig "überarbeiten" lassen. So etwas macht der einfachste Abteilungsleiter bei Papieren, die weiter nach oben gehen sollen.
Und natürlich sind die überarbeiteten Passagen zufällig nur die, die dir nicht gefallen. :roll: Wieso behauptet eigentlich nie jemand, die Bergpredigt oder das Doppelgebot seien spätere Hinzufügungen? Vielleicht war das Christentum ja ursprünglich eine Religion des fanatischen Hasses, bis dieser böse Fälscher Konstantin die Bibel überarbeitet hat und da so blödsinnige Ideen wie Barmherzigkeit und Liebe eingebaut hat?
alfredprivat hat geschrieben:Hinzu kam, dass seit Paulus Theologen, Kirchenväter usw. ihre Meinungen dazugaben, die weiß Gott nicht immer vom heiligen Geist inspiriert waren.
Anders als deine Ansichten, offensichtlich.
alfredprivat hat geschrieben:Es entstanden Dogmen, die den Christen oder später Katholiken verpflichteten, Dinge zu glauben oder sich zur Häresie zu bekennen, der Zölibat wurde eingeführt, der Papst unfehlbar und, und, und.
Ich denke, uns alles ist klar, dass niemand verpflichtet werden kann, zu glauben; dass der Zölibat sinnlos ist, weil er ständig durchbrochen wird und die Diözesen hilflose Konstrukte einführen, um die Folgen der Zölibatsbrüche abzumildern. Naja und die Unfehlbarkeit des Papstes.....
Jedes der 10 Gebote wird seit Jahrtausenden täglich durchbrochen. Möchtest du auch das Verbot des Tötens und des Diebstahls abschaffen?
alfredprivat hat geschrieben:Leute, laßt uns zurückkehren zu Christi Lehre! Wir sollen Gott lieben und den Nächsten, wie uns selbst. Ich denke, damit haben wir alle genug zu tun.
Zum Abschluss kann ich dir dann wenigstens noch einmal zustimmen. ;)
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Kilianus
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Re: "Den Weg der Erneuerung weiter gehen" - bis der Arzt kommt

Beitrag von Kilianus »

alfredprivat hat geschrieben: Ich denke, uns alles ist klar, dass [...] der Zölibat sinnlos ist, weil er ständig durchbrochen wird [...].
Wenden wir diese beeindruckende Logik auf das Liebesgebot an, dann heißt das entweder, daß es in aller Regel befolgt wird - oder sinnlos ist. Und, Alfredprivat? Welche von beiden Optionen trifft zu?

:roll:

Kilianus
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Re: "Den Weg der Erneuerung weiter gehen" - bis der Arzt kommt

Beitrag von Kilianus »

alfredprivat hat geschrieben: Wir sollten Jesus täglich auf Knien für seine Liebesgebote und die Bergpredigt danken. Leider wurde in den letzten 2000 Jahren vieles davon durch - sicherlich ernsthaft gemeinte - "Verbesserungen" in die falsche Richtung gelenkt. [...] Natürlich hat - so meine Vermutung - Konstantin diese Entwicklung befördert. Als er die Christliche Kirche - als Heide - zur Staatsreligion machte, hat er vermutlich die Evangelien fleißig "überarbeiten" lassen. [...] Hinzu kam, dass seit Paulus Theologen, Kirchenväter usw. ihre Meinungen dazugaben, die weiß Gott nicht immer vom heiligen Geist inspiriert waren. [...] Leute, laßt uns zurückkehren zu Christi Lehre!
Würdest Du mir freundlicherweise erklären, wie ich die Lehre Christi aus all diesen konstantinischen, paulinischen, kirchenväterlichen und sonstigen Verfälschungen herausfiltern kann?

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