Die aktuelle Mißbrauchsdebatte

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Gamaliel
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Re: Die aktuelle Mißbrauchsdebatte

Beitrag von Gamaliel »

Maurus hat geschrieben:Kann er ihm nicht auferlegen, um seine Versetzung nachzusuchen?
Er kann ihn lediglich darum bitten, aber nicht dazu verpflichten. Die Absolution ist bedingungslos zu erteilen.
Die einzige Möglichkeit, die er hätte - sofern noch verschiedene andere dafür nötige Umstände gegeben sind - wäre, ihm das Nachsuchen um Versetzung vorzuschreiben, die Absolution vorläufig zu verweigern und sobald er seiner Bitte nachgekommen ist, die Absolution zu erteilen.
Geht der Pönitent jedoch auf ein solches Prozedere nicht ein bzw. läßt ihn die Verweigerung der Absolution "kalt", hätte der Bischof keine Chance und müßte insofern "untätig" bleiben.

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Siard
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Re: Die aktuelle Mißbrauchsdebatte

Beitrag von Siard »

Es wäre wohl besser gewesen, ausdrücklich zu verbieten, daß Obere die Beichte ihrer Untergebenen hören. Die bestehenden Einschränkungen reichen anscheinend nicht aus.

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Maurus
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Re: Die aktuelle Mißbrauchsdebatte

Beitrag von Maurus »

Gamaliel hat geschrieben:
Maurus hat geschrieben:Kann er ihm nicht auferlegen, um seine Versetzung nachzusuchen?
Er kann ihn lediglich darum bitten, aber nicht dazu verpflichten. Die Absolution ist bedingungslos zu erteilen.
Die einzige Möglichkeit, die er hätte - sofern noch verschiedene andere dafür nötige Umstände gegeben sind - wäre, ihm das Nachsuchen um Versetzung vorzuschreiben, die Absolution vorläufig zu verweigern und sobald er seiner Bitte nachgekommen ist, die Absolution zu erteilen.
Geht der Pönitent jedoch auf ein solches Prozedere nicht ein bzw. läßt ihn die Verweigerung der Absolution "kalt", hätte der Bischof keine Chance und müßte insofern "untätig" bleiben.
Naja, er müsste halt zur Holzhammermethoden greifen. Auflösung der Pfarrei beispielsweise. Damit haben sich dann auch die Ämter derselben erledigt.

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Robert Ketelhohn
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Re: Die aktuelle Mißbrauchsdebatte

Beitrag von Robert Ketelhohn »

lifestylekatholik hat geschrieben:
cantus planus hat geschrieben:Die Kirche sollte Christus also nicht mehr gehorsam sein? Wozu ist sie denn Kirche?
Ich frage mich schon länger, ob du eigentlich deiner Argumente mal durchdenkst, bevor du sie niederschreibst.
»Torsten« schreibt auch, sagen wir mal, interpretationsoffen. Er schreibt, ihm fielen Antworten ein. Aber er zitiert gar keine Frage. Und er sagt auch nicht, in welche Beziehung er den »Kadavergehorsam gegenüber dem Leib Christi« zu irgendetwas setzt.

Hier rennen ja einige Huschen rum, aber wennse dann noch nicht mal klar sagen können, was sie wollen und nur zusammenhanglose Wortbrocken ausspucken, wird’s wirklich schwierig. :roll:
Ich kenne Torsten mit seinem Stil schon seit bald zehn Jahren so …
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Robert Ketelhohn
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Re: Die aktuelle Mißbrauchsdebatte

Beitrag von Robert Ketelhohn »

Maurus hat geschrieben:
Gamaliel hat geschrieben:
Maurus hat geschrieben:Im übrigen hätte der Bischof den Priester ja auch in ein Altenheim versetzen können, dazu hätte er das Beichtgeheimnis nicht brechen müssen.
Sollte der Bischof nur aus der Beichte Kenntnis von den Vorgängen gehabt haben, dann käme eine solche Maßnahme absolut nicht in Frage.
So? Wieso nicht? Ein Bischof kann Versetzungen vornehmen, wie es ihm beliebt.
Was er im Beichstuhl erfahren hat, hat er zu vergessen, sobald er wieder draußen ist.
Er darf aufgrund des Gehörten nicht handeln. Nicht bloß nicht weiterquatschen.
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Robert Ketelhohn
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Re: Die aktuelle Mißbrauchsdebatte

Beitrag von Robert Ketelhohn »

Maurus hat geschrieben:Kann er ihm nicht auferlegen, um seine Versetzung nachzusuchen?
Er muß das aber nicht tun.
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Robert Ketelhohn
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Re: Die aktuelle Mißbrauchsdebatte

Beitrag von Robert Ketelhohn »

Maurus hat geschrieben:Naja, er müsste halt zur Holzhammermethoden greifen. Auflösung der Pfarrei beispielsweise. Damit haben sich dann auch die Ämter derselben erledigt.
Nein, Maure, eben nicht. Er darf aufgrund des in der Beichte Gehörten gar nichts tun.
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Maurus
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Re: Die aktuelle Mißbrauchsdebatte

Beitrag von Maurus »

civilisation hat geschrieben:Die Atheisten mal wieder.
Haftbefehl gegen den Papst? Wegen des Missbrauchsskandals wollen die prominenten Atheisten Richard Dawkins und Christopher Hitchens die Justiz drängen, Benedikt XVI. bei seinem Großbritannien-Besuch festnehmen zu lassen. Er habe sich Verbrechen gegen die Menschlichkeit schuldig gemacht.
http://www.spiegel.de/panorama/gesellsc ... 5,.html

Die Treibjagd wird immer toller. :kotz:
http://www.youtube.com/watch?v=5spUtCNpLbQ

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Maurus
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Re: Die aktuelle Mißbrauchsdebatte

Beitrag von Maurus »

Robert Ketelhohn hat geschrieben:
Maurus hat geschrieben:Naja, er müsste halt zur Holzhammermethoden greifen. Auflösung der Pfarrei beispielsweise. Damit haben sich dann auch die Ämter derselben erledigt.
Nein, Maure, eben nicht. Er darf aufgrund des in der Beichte Gehörten gar nichts tun.
Gut, dass ich nicht in der Situation bin.

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Siard
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Re: Die aktuelle Mißbrauchsdebatte

Beitrag von Siard »

Ich habe eine Frage an die im englischsprachigen Raum lebenden Forumsmitglieder, bzw. die Muttersprachler:

Kann ich hoffen, daß der von Bernado verlinkte Artikel ironisch gemeint ist? Nachdem ich ihn gelesen habe, habe ich den Eindruck, daß er zwar überspitzt formuliert wurde (hoffentlich), aber, was die Gleichsetzung von Papst Benedikt XVI. und Osama bin Laden angeht, ernst gemeint ist.
Why not bomb the Vatican, and riddle the Pope with bullets as he staggers out of the flames?

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Re: Die aktuelle Mißbrauchsdebatte

Beitrag von cantus planus »

Dazu zitiere ich mit der gebotenen Bescheidenheit den großartigen Nutzer cantus planus: viewtopic.php?p=37356#p37356 :ja:
Nutzer seit dem 13. September 2015 nicht mehr im Forum aktiv.

‎Tradition ist das Leben des Heiligen Geistes in der Kirche. — Vladimir Lossky

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Siard
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Re: Die aktuelle Mißbrauchsdebatte

Beitrag von Siard »

cantus planus hat geschrieben:Dazu zitiere ich mit der gebotenen Bescheidenheit den großartigen Nutzer cantus planus: viewtopic.php?p=37356#p37356 :ja:
Danke - den Strang habe ich doch glatt übersehen.

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Bernado
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Re: Die aktuelle Mißbrauchsdebatte

Beitrag von Bernado »

Maurus hat geschrieben:Woher wussten die, was der Bischof bei der Beichte erfahren hat? Im übrigen hätte der Bischof den Priester ja auch in ein Altenheim versetzen können, dazu hätte er das Beichtgeheimnis nicht brechen müssen.
Das Beichtgeheimnis bindet den Beichtiger auch vor sich selbst. Er darf also nicht aufgrund dessen, was er in der Beichte erfahren hat, Maßnahmen ergreifen, die er ohne diese Beichte nicht getroffen hätte.
„DIE SORGE DER PÄPSTE ist es bis zur heutigen Zeit stets gewesen, dass die Kirche Christi der Göttlichen Majestät einen würdigen Kult darbringt.“ Summorum Pontificum 2007 (http://www.summorum-pontificum.de/)

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Bernado
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Re: Die aktuelle Mißbrauchsdebatte

Beitrag von Bernado »

Siard hat geschrieben:Ich habe eine Frage an die im englischsprachigen Raum lebenden Forumsmitglieder, bzw. die Muttersprachler:

Kann ich hoffen, daß der von Bernado verlinkte Artikel ironisch gemeint ist? Nachdem ich ihn gelesen habe, habe ich den Eindruck, daß er zwar überspitzt formuliert wurde (hoffentlich), aber, was die Gleichsetzung von Papst Benedikt XVI. und Osama bin Laden angeht, ernst gemeint ist.
Why not bomb the Vatican, and riddle the Pope with bullets as he staggers out of the flames?
Nun, er versteht das natürlich als "Denkanstoß in Form der satirischen Überspitzung" - also etwa so, wie Bischof Williamson seine Bemerkungen zu den Gaskammern gemeint hat. Very british eben - und nicht immer nur liebenswürdig verschroben, wie CP sicher im Lauf der Zeit auch noch bemerken wird.
„DIE SORGE DER PÄPSTE ist es bis zur heutigen Zeit stets gewesen, dass die Kirche Christi der Göttlichen Majestät einen würdigen Kult darbringt.“ Summorum Pontificum 2007 (http://www.summorum-pontificum.de/)

Raphael

Re: Die aktuelle Mißbrauchsdebatte

Beitrag von Raphael »

overkott hat geschrieben:Der Spiegel bedient mit seinen Themen die Flügel der Gesellschaft. Ihre Mitte gähnt bei den kindischen Profilierungsversuchen und geht müde zu Bett. Sie träumt von einer gewöhnlichen Kirche vor Ort, die aus normalen Leuten besteht, wie man sie am nächsten Sonntag wieder im Gottesdienst erleben kann.
Ewig gelobt und gepriesen sei die Mediokrität. :patsch:

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Peti
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Re: Die aktuelle Mißbrauchsdebatte

Beitrag von Peti »

Ein lesenswerter Spiegel -Beitrag:
http://www.spiegel.de/kultur/gesellscha ... 8,.html
Was für ein Glück für uns, dass wir wissen können, dass die Barmherzigkeit Gottes unendlich ist.
Johannes Maria Vianney

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Pelikan
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Re: Die aktuelle Mißbrauchsdebatte

Beitrag von Pelikan »

Peregrin hat geschrieben:
Gamaliel hat geschrieben:
Pelikan hat geschrieben:Und das nächste Geschoß: Das französische Magazin Golias veröffentlicht einen Brief von Kardinal Castrillón Hoyos, in welchem dieser Bischof Pican dazu beglückwünscht, die Straftaten des Priesters Bissey nicht den säkularen Gerichten angezeigt und eine Verurteilung wegen Strafvereitelung erlitten zu haben.

Unklar ist mir geblieben, ob der Bischof von den Straftaten nur aus dem Beichtsakrament wußte oder auch aus anderen Quellen. Das müßte im Prozeß gegen ihn ja ermittelt worden sein.
Auch der Spiegel greift die Sache genüßlich auf: http://www.spiegel.de/panorama/0,1518,689447,00.html
Da ging es anscheinend um das Beichgeheimnis. Vorgesetzte sollten keine Beichte abnehmen.
Irritierend nur, daß der Kardinal das Beichtgeheimnis gar nicht erwähnt, sondern sich zum familiären Verhältnis zwischen Bischof und Priester ausläßt.

Stephen Dedalus
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Re: Die aktuelle Mißbrauchsdebatte

Beitrag von Stephen Dedalus »

Petra hat geschrieben:
Stephen Dedalus hat geschrieben:Wahrlich ein schwarzer Tag für die katholische Kirche.

Gerade weil die Kirche in einem ernsten Kampf mit der saekularen "Kultur des Todes" steht, sind umnachtete "Märtyrerbischöfe", prügelnde Prälaten, fummelnde Priester und vertuschende Kardinäle eine solche Katastrophe. Sie schwächen das Zeugnis der Kirche ungemein.

Die Bunkermentalität, die sich hier in vielen Postings manifestiert, ist hingegen verfehlt. Sie ist eine verständliche, aber einfache und auch unreife Reaktion, ebenso wie die romantisierende (Kulturkampf!) Selbststilisierung als Opfer und Verfolgte.
In so einem vielbeposteten und vielgelesenen Thema sollte man nicht nachträglich Beiträge um Wichtiges ergänzen, das geht auf diese Weise unter.

SD, der Papst und alle bedeutenden Geistlichen in D. haben deutlich und mehrfach den sexuellen Mißbrauch und die falsche Einschätzung zu diesen Tätern bedauert. So oft bedauert und sich selbst als fehlerhaft beschrieben wie sonst kein anderes Unternehmen. Leider ist das falsch eingeschätzt worden, als die Täter sich besserungswillig zeigten und bestimmt haben das alle. Und man hat ihnen in treuer Erfüllung christlicher Vorgaben geglaubt, so wie man ganz früher auch Alkoholabhängigen geglaubt hat, die schworen nie mehr einen Schluck zu trinken. Und man wollte ihnen beim Neubeginn nicht im Wege stehen. Und überhaupt war das Thema viel zu peinlich und unappetitlich, dass sich die wenigsten Vorgesetzten intensiv damit befasst haben.

Die "Bunkermentalität" geht im Kern um die Hochrechnung: "Einige haben gefehlt, ergo ist die ganze Institution und ihre Denke für die Tonne". Das ist unverschämt! Bei so vielen Millionen Katholiken. Und im Vergleich zum Mißbrauch in nichtkatholischen Einrichtungen.
Liebe Petra,
Du hast völlig recht - es ist unverschämt und ärgerlich. Allerdings sind die meisten Menschen, mit denen ich rede, nicht dieser Meinung. Sie können immer noch differenzieren. Und: Jedem ist mehr oder weniger bewußt, daß es außerhalb der Kirche mehr Mißbrauch gibt als innerhalb.

Ich verstehe die Verletzungen und die Reaktionen darauf. Aber wie oben angedeutet: das ist unreif und sogar gefährlich. Die Bunkermentalität, die ich angesprochen habe, äußert sich in einer Rhetorik, die uns in "die Kirche" und "die anderen" trennt. Verantwortlich für den Skandal sind dann vor allem "die anderen": Die Presse, die Politiker, die Meute, die Kirchenfeinde, die sexuelle Revolution oder die Liberalen etc pp.

Als Lösung erscheint eine Trennung, Absonderung vom Bösen und den Elementen, die in den eigenen Reihen als böse angesehen werden. Ausmerzen muß man, endlich mit eisernem Besen durchkehren. Zur harten Linie zurückkehren.

Gemischt wird diese Form der aggressiven (Selbst)Reinigung mit Verachtung gegenüber den "anderen" und einem trotzigen Hochmut. "Wir" sind schließlich die Kirche, heilig und apostolisch. Alle Anwürfe nur ein Versuch, uns zu demütigen. Als Kirche stehen wir aber über den Institutionen, die uns hier in die Knie zwingen wollen (Presse, Staat, saekulare Gesellschaft...). Übersehen wird dabei, daß diese Mentalität z. T. mitverantwortlich ist für das Eskalieren des Skandals, denn genau solches Denken führte zum Vertuschen von einigen Mißbrauchsfällen.

Schlimm daran ist, daß dieser Umgang mit dem Thema und der Krise keine Antwort auf die Kultur des Todes ist, die die Kirche zurecht geißelt. Sie spiegelt diese nur und setzt sie innerhalb der Kirche fort. Sie ist selbst Kultur des Todes.

In der Krise muß die Kirche aber der Welt eine Kultur des Evangeliums bezeugen.

Wie das aussieht, ist schon hier und da in der Kirche zu beobachten. Aber leider wird dies von einigen hier sehr torpediert.
If only closed minds came with closed mouths.

LaudaSion870
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Re: Die aktuelle Mißbrauchsdebatte

Beitrag von LaudaSion870 »

Stephen Dedalus hat geschrieben:Wahrlich ein schwarzer Tag für die katholische Kirche.

Gerade weil die Kirche in einem ernsten Kampf mit der saekularen "Kultur des Todes" steht, sind umnachtete "Märtyrerbischöfe", prügelnde Prälaten, fummelnde Priester und vertuschende Kardinäle eine solche Katastrophe. Sie schwächen das Zeugnis der Kirche ungemein.

Die Bunkermentalität, die sich hier in vielen Postings manifestiert, ist hingegen verfehlt. Sie ist eine verständliche, aber einfache und auch unreife Reaktion, ebenso wie die romantisierende (Kulturkampf!) Selbststilisierung als Opfer und Verfolgte.







Die Kirche als mystischer Leib Christi ist heilig und sie wird Dich, genauso wie viele andere überleben. "Fürchte Dich nicht, du kleine Herde". Und gegen Deine Unterstellungen, die Verteidigung unseres Glaubens sei "eine unreife" Reaktion und "Selbststilisierung" verwahre ich mich ! Es geht nicht um Bunkermentalität, sondern um die ewigen Wahrheiten, die auf dem Umweg über die MIßstände in der Kirche angegriffen werden. Wenn Du noch immer nicht geschnallt hast, dass es in Wirklichkeit gegen Lehre und Tradition der Kirche geht, dann tust Du mir leid. Beschäftige Dich vielleicht doch mal mit dem Abtreibungsskandal und dem hunderttausendfachen Mißbrauch in der Gesellschaft- vielleicht findest Du dann zu den Relationen zurück. "Die Wahrheit ist nicht davon abhängig, wieviele sie glauben!"

Kilianus
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Re: Die aktuelle Mißbrauchsdebatte

Beitrag von Kilianus »

Stephen Dedalus hat geschrieben: Ich verstehe die Verletzungen und die Reaktionen darauf. Aber wie oben angedeutet: das ist unreif und sogar gefährlich. Die Bunkermentalität, die ich angesprochen habe, äußert sich in einer Rhetorik, die uns in "die Kirche" und "die anderen" trennt.
Ich nehme an, Du meinst das Johannes-Evangelium?

Stephen Dedalus
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Re: Die aktuelle Mißbrauchsdebatte

Beitrag von Stephen Dedalus »

LaudaSion870 hat geschrieben: Die Kirche als mystischer Leib Christi ist heilig und sie wird Dich, genauso wie viele andere überleben. "Fürchte Dich nicht, du kleine Herde". Und gegen Deine Unterstellungen, die Verteidigung unseres Glaubens sei "eine unreife" Reaktion und "Selbststilisierung" verwahre ich mich ! Es geht nicht um Bunkermentalität, sondern um die ewigen Wahrheiten, die auf dem Umweg über die MIßstände in der Kirche angegriffen werden. Wenn Du noch immer nicht geschnallt hast, dass es in Wirklichkeit gegen Lehre und Tradition der Kirche geht, dann tust Du mir leid. Beschäftige Dich vielleicht doch mal mit dem Abtreibungsskandal und dem hunderttausendfachen Mißbrauch in der Gesellschaft- vielleicht findest Du dann zu den Relationen zurück. "Die Wahrheit ist nicht davon abhängig, wieviele sie glauben!"
Aber Lauda,

es geht doch in dieser ganzen Kirchenkrise nicht darum, recht zu haben.
If only closed minds came with closed mouths.

Stephen Dedalus
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Re: Die aktuelle Mißbrauchsdebatte

Beitrag von Stephen Dedalus »

Kilianus hat geschrieben:Ich nehme an, Du meinst das Johannes-Evangelium?
Alle Evangelien.
If only closed minds came with closed mouths.

Raphael

Re: Die aktuelle Mißbrauchsdebatte

Beitrag von Raphael »

Stephen Dedalus hat geschrieben:
LaudaSion870 hat geschrieben:Die Kirche als mystischer Leib Christi ist heilig und sie wird Dich, genauso wie viele andere überleben. "Fürchte Dich nicht, du kleine Herde". Und gegen Deine Unterstellungen, die Verteidigung unseres Glaubens sei "eine unreife" Reaktion und "Selbststilisierung" verwahre ich mich ! Es geht nicht um Bunkermentalität, sondern um die ewigen Wahrheiten, die auf dem Umweg über die MIßstände in der Kirche angegriffen werden. Wenn Du noch immer nicht geschnallt hast, dass es in Wirklichkeit gegen Lehre und Tradition der Kirche geht, dann tust Du mir leid. Beschäftige Dich vielleicht doch mal mit dem Abtreibungsskandal und dem hunderttausendfachen Mißbrauch in der Gesellschaft- vielleicht findest Du dann zu den Relationen zurück. "Die Wahrheit ist nicht davon abhängig, wieviele sie glauben!"
Aber Lauda,

es geht doch in dieser ganzen Kirchenkrise nicht darum, recht zu haben.
Den Angreifern der Kirche geht es genau darum, Daedalus!

Und das, was Du zur Kultur des Todes in der Kirche schreibst, ist eine Verhöhnung der Gläubigen. Sie mag der Situation in der anglikanischen Gemeinschaft entsprechen, gibt jedoch kein gerechtes Bild in der Kirche wieder.

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Robert Ketelhohn
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Re: Die aktuelle Mißbrauchsdebatte

Beitrag von Robert Ketelhohn »

Stephen Dedalus hat geschrieben:Aber wie oben angedeutet: das ist unreif und sogar gefährlich. Die Bunkermentalität, die ich angesprochen habe, äußert sich in einer Rhetorik, die uns in "die Kirche" und "die anderen" trennt.
Genau diese scharfe Trennung ins Bewußtsein zu rufen, darauf kommt heute alles an. Hie civitas Dei, da civitas diaboli; hie Hierosolyma cælestis, da confusio Babylon; hie vita æterna, da mors perpetua. Nicht erst mit dem jüngsten Gericht tritt diese Scheidung ein, sondern hier und jetzt wirken und fahren und leben das Volk Gottes und die Haufen des Verderbens auf entgegengesetzten Wegen, in scharfem Widerspruch und Kampf des einen wider den andern.
Stephen Dedalus hat geschrieben:Als Lösung erscheint eine Trennung, Absonderung vom Bösen und den Elementen, die in den eigenen Reihen als böse angesehen werden. Ausmerzen muß man, endlich mit eisernem Besen durchkehren. Zur harten Linie zurückkehren.
Hinausgekehrt werden müssen die Führer der civitas terrena, die sich als Hirten der Herde des Herrn eingeschlichen haben, die reißenden Wölfe im Schafspelz. Ansonsten ist die durch diese Welt pilgernde Kirche eine civitas permixta, ein Weizenfeld, in welchem Frucht und Lolch dicht an dicht stehen und wachsen. Erst der Schnitter, der die Ernte einfährt, scheidet sie vom Unkraut, das er ins Feuer wirft.
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Re: Die aktuelle Mißbrauchsdebatte

Beitrag von conscientia »

LaudaSion870 hat geschrieben:Die Kirche als mystischer Leib Christi ist heilig und sie wird Dich, genauso wie viele andere überleben. "Fürchte Dich nicht, du kleine Herde". Und gegen Deine Unterstellungen, die Verteidigung unseres Glaubens sei "eine unreife" Reaktion und "Selbststilisierung" verwahre ich mich ! Es geht nicht um Bunkermentalität, sondern um die ewigen Wahrheiten, die auf dem Umweg über die MIßstände in der Kirche angegriffen werden. Wenn Du noch immer nicht geschnallt hast, dass es in Wirklichkeit gegen Lehre und Tradition der Kirche geht, dann tust Du mir leid. Beschäftige Dich vielleicht doch mal mit dem Abtreibungsskandal und dem hunderttausendfachen Mißbrauch in der Gesellschaft- vielleicht findest Du dann zu den Relationen zurück. "Die Wahrheit ist nicht davon abhängig, wieviele sie glauben!"
Ehrwürdiger Vater, die Kirche als mystischer Leib Christi ist heilig und wird Dich und mich, Bischof Mixa und viele andere überleben...
Zur Sache: schätzungsweise 90 % der Beiträge hier in diesem Strang dokumentieren in der Tat so etwas wie eine Bunkermentalität, zumindest eine Selbststilisierung als jemand, der um seines Glaubens willen angegriffen wird.
Ich bin römischer Katholik und Papist, bewusst nicht evangelisch, Lutheraner oder so. Wenn ich Missstände in der Kirche angreife, gehe ich nicht gegen Lehre und Tradition der Kirche an. Bewusst römischer Katholik zu sein, schließt für mich nicht ein, Missstände in der Kirche nicht angreifen zu dürfen. Das wäre für mich Kadavergehorsam.
Ich fühle mich von den Angriffen der liberalen Presse nicht in meinem Glauben angegriffen. Eher macht es mich traurig, dass sich offensichtlich in keinem Kirchenblatt ein investigativer Journalismus dieser Art gibt. Offensichtlich gibt es da zuviel Korpsgeist und finanzielle Abhängigkeit von den Ordinariaten.
Trotzdem: in der Kirche gibt es genügend Missstände, im Leitungsverhalten unfähiger pastoraler MitarbeiterInnen, auch unfähiger Priester, auch unfähiger Bischöfe, die kein Gespür dafür haben, welche Wirkung ihre Aktionen und Äußerungen in der außer- und innerkirchlichen Öffentlichkeit haben. Man sollte ruhig ein Gespür dafür entwickeln, auch wenn man "die Wahrheit" verteidigen will.
Der hunderttausendfache Abtreibungs- und Missbrauchsskandal in der Gesellschaft ist die eine Sache, innerkirchliche Missstände die andere.
Als Katholik darf ich mich über Letztere aufregen, das darf für andere - "traditionalistische" oder "konservative" - Katholiken kein Grund, ihr Nichtverständnis für meine Position in herabsetzenden Wörtern mitzuteilen - auch wenn es sich "nur" um ein Internetforum handelt.
Darum, ehrwürdiger Vater, bitte ich Dich, einem anderen nicht zu sagen: "wenn Du das immer noch nicht geschnallt hast" und "tust Du mir leid". - Würdest Du so gern von einem Laien oder priesterlichen Mitbruder angesprochen werden, der nicht die von Dir vertretene Meinung vertritt?

Gruß
c.

conscientia
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Re: Die aktuelle Mißbrauchsdebatte

Beitrag von conscientia »

Nachtrag: ich sehe die Gegensätze in der Gesellschaft heute einfach nicht so scharf wie Robert. Vielleicht fehlt mir dazu die Erfahrung des Großstadtkatholiken, das freche Mundwerk des Berliners, der Eifer des Konvertiten...

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Robert Ketelhohn
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Re: Die aktuelle Mißbrauchsdebatte

Beitrag von Robert Ketelhohn »

Der Gegensatz ist immer so scharf. Es gibt und gab stets nur entweder – oder. Tertium non datur. – Es hat aber heute (eigentlich schon längst, aber nun immer offenbarer) nach einem guten Jahrtausend der Prädominanz des Wahren, Guten und Schönen als Maßstab des öffentlichen und staatlichen Lebens die Lüge das Szepter übernommen und schlägt damit den Knechten den Wahrheit, die sich aus dem Verborgenen heraus ins Licht wagen, das Haupt ein.
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Gamaliel
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Re: Die aktuelle Mißbrauchsdebatte

Beitrag von Gamaliel »

Eine Aussage, die in anderem Zusammenhang und in einem von mir abgelehnten "philosophischen" Dunstkreis gefallen ist, paßt sachlich auch ganz gut in hiesige Debatte:
Hegel hatte das Wesen der terreur darin erkannt, dass in ihrem Dunstkreis der Verdacht unmittelbar in die Verurteilung übergeht. In jedem Jakobinismus heißt anklagen auch schon liquidieren. Nie war diese Diagnose aktueller als jetzt, da hocheffiziente Massenmedien Aufputschungen in Realzeit bewirken können (selbst das NS-Regime war technisch langsamer und wesentlich weniger durchsynchronisiert als die totale Öffentlichkeit von heute, [...]).
(Peter Sloterdijk, Die Kritische Theorie ist tot)

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Lutheraner
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Re: Die aktuelle Mißbrauchsdebatte

Beitrag von Lutheraner »

Hat Mixa jetzt eigentlich gelogen oder nicht?
Die Süddeutsche schreibt heute, er habe auf einer Pressekonferenz zugegeben, dass er "die eine oder andere Watschn nicht ausschließen könne". Bisher hat er das Zeitungsberichten zufolge getan. Dazu kommen noch angebliche Zweckentfremdungen von Waisenhausgeldern, für die er verantwortlich sein soll. Wenn beide Vorwürfe richtig sind, dann hat er nicht nur seiner Gemeinschaft, sondern auch seinen Positionen massiven Schaden zugefügt und das fände ich nicht gut.
"Ta nwi takashi a huga bakashi. Ta nwi takashi maluka batuka"

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Bernado
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Re: Die aktuelle Mißbrauchsdebatte

Beitrag von Bernado »

Lutheraner hat geschrieben:Hat Mixa jetzt eigentlich gelogen oder nicht?
Die Süddeutsche schreibt heute, er habe auf einer Pressekonferenz zugegeben, dass er "die eine oder andere Watschn nicht ausschließen könne".
Auf dem Höhepunkt der Kampagne wegen angeblichen sexuellen Missbrauchs katholischer Geistlicher (ich sage bewußt "angeblich", weil es beim größeren Teil der Vorwürfe inzwischen um anderes geht), als es gerade gelungen war, Griffe in die Schlafanzughose von Jugendlichen und Prügel in der einen Kategorie der "Misshandlung" zusammenzurühren, wurde Bischof Mixa mit Vorwürfen der "Mißhandlung" konfrontiert. Die hat er zu Recht (wenn auch vielleicht nicht weltklug genug) entrüstet zurückgewiesen. Wenn er inzwischen nicht mnehr ausschließen mag, vielleicht auch mal eine Watschn gesetzt zu haben, können nur die darin einen Widerspruch sehen, die ihm um jeden Preis eine Falle stellen wollen und nun die ganze Skala denkbarer Vorwürfe durchprobieren, um ihm irgend etwas anzuhängen. Und sei es "nur" die in der Tat oft nicht kameralistischen Ansprüchen genügende Praxis pfarr-herrlicher Buchführung.

Komisch ist dabei schon, daß gerade der notorisch korrupte Berufstand der Journalisten sich da so besonders weit aus dem Fenster hängt - denen ist wohl ihr Hausbrand von der "4. Gewalt" zu Kopf gestiegen.

Ich möchte die Mitdiskutanten hier doch bitten sich gelegentlich zu fragen, ob sie mit der einen oder anderen Wendung nicht der "Hermeneutik des Verdachts" aufsitzen, deren Produktion im Moment Hauptinteresse der Kirchenfeinde ist.

@Gamaliel:Sloterdijk ist, bei allem was man gegen ihn einwenden muß, einer der klügsten Beobachter und Analytiker der gegenwärtigen Szene öffentlichen Denkens (von Philosophie möchte ich da lieber nicht sprechen). Seine schon etwas ältere Definition des Nachfolgemodells der "Nation" als mediengesteuerte "Erregungsgemeinschaften" gewinnt von Jahr zu Jahr mehr Plausibilität.

Hauptrepräsentant des Verfahrens "Schuldig bei Verdacht" bzw. "Schuldig bei Anklage" ist übrigens der gemeine Stalinismus. Dessen "Rechts"system, das teilweise auch in der DDR zur Anwendung kam, erhob in ideologisch brisanten Fällen nur dann eine Anklage, wenn die Verurteilung bereits feststand - Anklage und Urteil waren dann oft sogar nach Aktenlage eines. Mit der aktuellen Medien-Lynchjustiz hat der Stalinismus übrigens gemeinsam, daß jeder Versuch einer Verteidigung als Lästerung der überlegenen Weisheit dessen angesehen wird, der die Anklage erhoben hat. Jede Verteidigunmg gilt daher als Ausfluß verabscheuungswürdiger Verstocktheit und bestätigt damit die Berechtigung von Anklage und Urteil.

Geständnis und Kooperation mit dem Volksgericht erwerben übrigens keinen Anspruch auf Milde: Die Höchststrafe ist in jedem Fall die einzig angemessene. Aber - so war es bei Onkel Joe - das zerknirschte Geständnis wird doch als Indiz dafür gesehen, daß der Angeklagte noch einen letzten Funkten von Anständigkeit und Bindung an seinen Vater und Mutter, die Partei, bewahrt hat. Es (das Geständnis) wird daher in den Medien zur Abschreckung und Erbauung der Bevölkerung verbreitet und die Familie kann mit Glück hoffen, die Leiche des Hingerichteten zur Bestatung ausgeliefert zu bekommen.
„DIE SORGE DER PÄPSTE ist es bis zur heutigen Zeit stets gewesen, dass die Kirche Christi der Göttlichen Majestät einen würdigen Kult darbringt.“ Summorum Pontificum 2007 (http://www.summorum-pontificum.de/)

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Steffen
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Re: Die aktuelle Mißbrauchsdebatte

Beitrag von Steffen »

conscientia hat geschrieben:Nachtrag: ich sehe die Gegensätze in der Gesellschaft heute einfach nicht so scharf wie Robert. Vielleicht fehlt mir dazu die Erfahrung des Großstadtkatholiken, das freche Mundwerk des Berliners, der Eifer des Konvertiten...
Ich sehe diese Gegensätze auch nicht so scharf. Uns werden unsere Sünden vorgehalten. ich kann nicht sehen, warum das ein schlimm sein soll. Da ist vielmehr Buße angesagt.
Sonst geht es uns so:
2 Die Schriftgelehrten und die Pharisäer haben sich auf den Stuhl des Mose gesetzt.
3 Tut und befolgt also alles, was sie euch sagen, aber richtet euch nicht nach dem, was sie tun; denn sie reden nur, tun selbst aber nicht, was sie sagen.
4 Sie schnüren schwere Lasten zusammen und legen sie den Menschen auf die Schultern, wollen selber aber keinen Finger rühren, um die Lasten zu tragen.
5 Alles, was sie tun, tun sie nur, damit die Menschen es sehen: Sie machen ihre Gebetsriemen breit und die Quasten an ihren Gewändern lang,
6 bei jedem Festmahl möchten sie den Ehrenplatz und in der Synagoge die vordersten Sitze haben,
7 und auf den Straßen und Plätzen lassen sie sich gern grüßen und von den Leuten Rabbi - Meister - nennen.

Petra
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Re: Die aktuelle Mißbrauchsdebatte

Beitrag von Petra »

Die Ministerinnen Leutheuser-Schnarrenberger und Künast erwarten, dass die Kirche freiwillig Schmerzensgelder an die Opfer zahlt. Staatliche Verpflichtungen zu diesen Zahlungen wird es nicht geben. Die häufigsten nichtfamiliären Fälle von sexuellem Missbrauch sind an staatlichen Schulen und in staatlichen Heimen. - Wenn man dann daran zweifelt, dass es den beiden Damen nur um die Opfer geht, ist das doch normal. (Quelle zu "in staatlichen Institutionen kam es öfter zu Missbrauch")

Hat eigentlich schon jemand den Staat aufgefordert, freiwillig Schmerzensgeld zu zahlen?

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