Ehebruch, straffrei !

Allgemein Katholisches.

Muss der Ehebruch bestraft werden ?

Ja, ganz klar !
9
50%
Nein, auf keinen Fall !
9
50%
Weiß nicht !
0
Keine Stimmen
 
Insgesamt abgegebene Stimmen: 18

Eldar
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Ehebruch, straffrei !

Beitrag von Eldar »

Was haltet ihr davon das der Ehebruch nicht bestraft wird ? Der Ehebruch ist unter anderem tagtäglich Auslöser für allerlei anderer Vergehen. Mord ist eines dieser Vergehen welches dabei wohl ganz weit oben anzusiedeln wäre. Was würdet ihr davon halten den Ehebruch ganz gezielt zu bestrafen ?

mfg Eldar

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holzi
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Re: Ehebruch, straffrei !

Beitrag von holzi »

Eldar hat geschrieben:Was haltet ihr davon das der Ehebruch nicht bestraft wird ?
Nur zur Vergewisserung: du meinst eine Strafe eines weltlichen Gerichts?

Ecce Homo
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Beitrag von Ecce Homo »

Das hängt davon ab, was du unter "Bestrafung" verstehst.

Und davon, wer das machen soll (das Bestrafen).
;)
User inaktiv seit dem 05.06.2018.
Ihr seid im Gebet ... mal schauen, ob/wann ich hier wieder reinsehe ...

Eldar
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Re: Ehebruch, straffrei !

Beitrag von Eldar »

holzi hat geschrieben:
Eldar hat geschrieben:Was haltet ihr davon das der Ehebruch nicht bestraft wird ?
Nur zur Vergewisserung: du meinst eine Strafe eines weltlichen Gerichts?
Ja, vielleicht um Morde oder ähnliches zu verhindern auf irgendeine Weise. Es kann doch nicht sein das der Ehebruch als Sünde, auch noch so oft für solch schwere weitere Sünden verantwortlich ist wie beispielsweise Mord. Was erwartet denn der Staat was der betrogene Mann machen soll ? Weinen und Däumchendrehen ?

mfg Eldar

Eldar
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Beitrag von Eldar »

Ecce Homo hat geschrieben:Das hängt davon ab, was du unter "Bestrafung" verstehst.

Und davon, wer das machen soll (das Bestrafen).
;)
Wie gestraft wird und welche Strafe einen Sinn hätte, dass alles müsste man sich natürlich ernsthaft überlegen.

mfg Eldar

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FioreGraz
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Beitrag von FioreGraz »

Ja, vielleicht um Morde oder ähnliches zu verhindern auf irgendeine Weise. Es kann doch nicht sein das der Ehebruch als Sünde, auch noch so oft für solch schwere weitere Sünden verantwortlich ist wie beispielsweise Mord.
Also Eifersuchstmorde sind seltner als Morde aus Habgier etc, solle er die auch gleich mitbestrefen? Und wer legt dann fest wie ob und warum jemand gesündigt hat? Der Staat könnten den ganzen "Sündenkatalog" rauf und runter bestrafen und würde dennoch nichts oder nicht viel dran ändern. Sünden die im Privatbereich geschehen sollen dort auch bleibe. Ich lehne eine Sündenpolizei oder ähnliches kategorisch ab. Auserdem ist ein Gesetz ein gesellschaftlicher Konsens und keine ideologische oder religiöse Spielwiese.

LG
Fiore
Einer ist Gesetzgeber und Richter, er, der die Macht hat, zu retten oder zu verderben. Wer aber bist du, daß du den Nächsten richtest? (Jak4,12)
In necessariis unitas, in dubiis libertas, in omnibus caritas

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asderrix
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Re: Ehebruch, straffrei !

Beitrag von asderrix »

Eldar hat geschrieben:Was haltet ihr davon das der Ehebruch nicht bestraft wird ? Der Ehebruch ist unter anderem tagtäglich Auslöser für allerlei anderer Vergehen. Mord ist eines dieser Vergehen welches dabei wohl ganz weit oben anzusiedeln wäre. Was würdet ihr davon halten den Ehebruch ganz gezielt zu bestrafen ?

mfg Eldar
Von Gott wird er bestraft, da sind wir uns also sicher.

Von weltlichen Gerichten kann er nicht bestraft werden, so dass es gerecht zu geht.

Es wäre dann so, die dummen würden bestraft, die gerissenen würden es bunt treiben.

Außerdem, wo geht Ehebruch los, Christus sagt, wer eine Frau ansieht und sie begehrt, begeht Ehebruch, wie willst du das bestrafen?

lg
asder

MonaLisa
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Re: Ehebruch, straffrei !

Beitrag von MonaLisa »

Eldar hat geschrieben:
holzi hat geschrieben:
Eldar hat geschrieben:Was haltet ihr davon das der Ehebruch nicht bestraft wird ?
Nur zur Vergewisserung: du meinst eine Strafe eines weltlichen Gerichts?
Ja, vielleicht um Morde oder ähnliches zu verhindern auf irgendeine Weise. Es kann doch nicht sein das der Ehebruch als Sünde, auch noch so oft für solch schwere weitere Sünden verantwortlich ist wie beispielsweise Mord. Was erwartet denn der Staat was der betrogene Mann machen soll ? Weinen und Däumchendrehen ?

mfg Eldar
Ja, was soll denn die betrogene Frau machen? Oder betrügen nach Eldars Meinung nur die Frauen ihre Männer? Oder gibts auch ehebrecherische Männer? Oder soll schon mal im voraus bestraft werden? So nach dem Motto, sperren wir die Ehebrecher mal schnell weg, dann gibts keinen Mord und Totschlag mehr?

Und was hat Ehebruch überhaupt mit Mord zu tun?
:roll:
Das musst Du mir mal näher erklären, hab null Ahnung .....

denn auch im Dekalog sind das 2 verschiedene §§ :mrgreen:

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Werner001
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Re: Ehebruch, straffrei !

Beitrag von Werner001 »

Eldar hat geschrieben:Was haltet ihr davon das der Ehebruch nicht bestraft wird ? Der Ehebruch ist unter anderem tagtäglich Auslöser für allerlei anderer Vergehen. Mord ist eines dieser Vergehen welches dabei wohl ganz weit oben anzusiedeln wäre. Was würdet ihr davon halten den Ehebruch ganz gezielt zu bestrafen ?

mfg Eldar
Dummheit ist der Auslöser von viel mehr "allerlei anderen Vergehen"
Man sollte also zuerst einmal Dummheit ganz gezielt bestrafen.

Petra
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Beitrag von Petra »

Eldar möchte wahrscheinlich nur darauf hinweisen, dass Ehebruch vor Gott eine schwere Sünde ist, heutzutage aber viele meinen, nicht die Ehe zu brechen sei eine schwere Sünde gegen den Götzen "Spaß" und sich dementsprechend verhalten.

Und um Gottes Gebot wieder mehr Gehör zu verschaffen, sollte man den Ehebruch nicht als Kabvaliersdelikt wie Falschparken einordnen (wobei es bekanntlich eine Ordnungsstrafe gibt - hab da meine Erfahrungen mit..... Erfahrungen mit Falschparken.)

@ Eldar, viele "Ehebrecher" machen das aber nicht aus Spaß an der Freud, sondern überlegen es sich lange und kämpfen für die Ehe, bevor sie sich trennen. Das kann man dann genauso wenig bestrafen, wie einen Ordensangehörigen, der den Orden verläßt.
Besser man überläßt die "Strafe" dafür Gott. (Kyrie eleison)

Natbar
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RE

Beitrag von Natbar »

Es heißt doch immer Vorbeugen ist besser, wie den Schaden danach: wie wäre es mit Kursen wie Männer ihre Frauen behandeln sollten, und umgekehrt?????

Natbar

Ecce Homo
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Beitrag von Ecce Homo »

Eigentlich gibt es da doch z.B. solche sogenannten "Ehevorbereitungsseminare" - mehr oder weniger brauchbar, je nach dem, welcher Priester oder vielleicht auch "kompetente" sonstiger Mitarbeiter das leitet.

Ob es staatlich so was gibt, weil ich ehrlich gesagt nicht.

Aber der Gedanke ist nicht schlecht. Man sollte das für alle - sowohl kirchlich als auch rein staatlich zu schließende Ehen verbindlich machen.

Grüße, Ecce
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Robert Ketelhohn
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Beitrag von Robert Ketelhohn »

Bei anderer Gelegenheit habe ich zu dem Thema mal folgendes geschrieben:
Robert Ketelhohn hat geschrieben:Diese Diskussion ist außerordentlich lehrreich. Auf die Erwähnung der Möglichkeit, Ehebruch zu bestrafen, folgen prompt reflexhafte Reaktionen, welche die Undenkbarkeit einer solchen Möglichkeit zum Ausdruck bringen. Die so reagieren sind Leute wie Stefan, Jürgen, Peter und Geronimo: allesamt gewiß keine „liberalen“ Katholiken.

Was ich tatsächlich geschrieben hatte, findet keinerlei Beachtung. Ich rufe die wesentlichen Punkte zur Verdeutlichung noch einmal in Erinnerung:
  1. Zur „europäischen Werteordnung“, wie sie heute verstanden wird, gehört das Recht auf Ehebruch.
  2. Ehebruch ist gleichwohl ein besonders schweres Verbrechen.
  3. Ehebruch stand in Deutschland bis 1969 (als Antragsdelikt) unter Strafe. (Ergänzen könnte ich hier noch den Hinweis auf das mosaische Gesetz.)
  4. Das Strafrecht erfordert Akzeptanz seitens des Volks; diese ist in Deutschland hinsichtlich einer Bestrafung des Ehebruchs heute nicht mehr gegeben. Darum ist eingedenk des Grundsatzes, daß Übel zu dulden sind, wenn ihre Beseitigung größere Übel herbeiführte, eine Bestrafung des Ehebruchs (wie auch anderer schwerer Delikte) nicht zu fordern.
  5. Glücklich aber das Volk, in welchem Wahrheit und Recht noch Akzeptanz finden.
Die von mir zuvor zitierten Beispiele von Reflexen aus den Reihen der politischen Klasse finden hier ihre Entsprechung. Mehrfach wird mir vorgeworfen, die Bestrafung des Ehebruchs – und sogar weltweit – zu fordern. Tatsächlich habe ich das Gegenteil ausdrücklich festgestellt. War die Begründung mit der kirchlichen Lehre über die Duldung von Übeln zu schwer begreifbar? Nein, mir scheint, keine Begründung hätte „ankommen“ können, da die Reflexe bereits eingetreten waren, jedem Denkprozeß vorgängig.

Trotz der Gefahr, daß ihr, liebe Betroffene, das als Angriff auffassen könntet, versichere ich, daß es nicht so gemeint ist. Es ist vielmehr eine nüchterne Beobachtung. Eine, die zeigt, wie weit die Gehirnwäsche tatsächlich schon fortgeschritten ist.

Eine Parallelbeobachtung, direkt aus dem Leben. Bevor ich meiner Frau eben die bisherigen Beiträge zum Thema ausgedruckt zur Lektüre unterschieben konnte, erzählte sie mir, was sie gerade im Fernsehen gesehen hatte: wie nämlich in Wien am hellichten Tage auf offener Straße Pornofilme gedreht werden. Keiner der von den Fernsehleuten angesprochenen Passanten fand etwas dabei oder sah gar Anlaß zu einer Beschwerde oder Anzeige.

Es ist ratsam, sich gründliche Gedanken über die Mechanismen der Massenmanipulation zu machen, um dagegen gewappnet zu sein. Andere haben sich bereits solche Gedanken gemacht, um sie anzuwenden:[/color]
Lord Bertrand Russell (The Impact of Science on Society, dt. u. d. T.: Wissenschaft wandelt das Leben, München 1953, S. 41 ff.) hat geschrieben:»Politisch wird wahrscheinlich die Massenpsychologie zur wichtigsten Disziplin werden … Das Aufkommen der modernen Propagandamethoden hat ihre Bedeutung wesentlich gesteigert. Die wichtigste dieser Methoden heißt angeblich „Erziehung“. Auch die Religion spielt eine, wenn auch verschwindende, Presse und Rundfunk eine an Bedeutung zunehmende Rolle … Es steht zu hoffen, daß eines Tages jeder jeden zu allem überreden kann, wenn er seine Patienten nur jung genug in die Hand bekommt, und vom Staat mit Geld und dem erforderlichen Apparat versehen wird.

Auf diesem Gebiet würde man erheblich weiter kommen, wenn die Sache in einer Diktatur von Wissenschaftlern in die Hand genommen würde … Die Sozialpsychologen der Zukunft werden über mehrere Schulklassen verfügen, an denen sie eine Reihe von Verfahren erproben, wie man den Menschen die unverrückbare Überzeugung beibringt, daß Schnee schwarz ist. Und bald werden die ersten vergleichbaren Ergebnisse vorliegen: 1. Der Einfluß des Elternhauses ist von Übel, 2. man erreicht wenig, wenn man den Unterricht nicht schon in der Altersklasse unter 10 Jahren beginnt, 3. sehr wirksam sind in Musik gesetzte Verse, die man immer wieder absingen läßt, 4. die Ansicht, „Schnee ist weiß“ stempelt man am besten als Geschmacksverirrung morbider Überspanntheit ab. Aber … ich greife vor. Es ist die Sache zukünftiger Wissenschaftler, hierfür genaue Grundsätze zu entwickeln und herauszufinden, was es pro Kopf und Nase kostet, den Kindern beizubringen, daß Schnee schwarz ist, und wieviel weniger man ausgeben kann, um sie glauben zu machen, er sei dunkelgrau.

Diese Wissenschaft von der Massenpsychologie wird zwar fleißig betrieben, aber streng auf die regierenden Klassen beschränkt werden. Den Pöbel wird man über das Verfahren, wie seine Ansichten ausgebrütet wurden, im unklaren lassen. Hat sich diese Technik eines Tages vervollkommnet, so kann jede Regierung, die die Erziehung für eine Generationsspanne in der Hand hat, ihre Untertanen gefahrlos ohne Armeen und Polizisten am Zügel führen.«
Soviel erst mal zur hauptsächlichen Lehre aus dieser Diskussion. Zu einzelnen Beiträgen später mehr.
Propter Sion non tacebo, | ſed ruinas Romę flebo, | quouſque juſtitia
rurſus nobis oriatur | et ut lampas accendatur | juſtus in eccleſia.

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Edi
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Re: RE

Beitrag von Edi »

Natbar hat geschrieben:Es heißt doch immer Vorbeugen ist besser, wie den Schaden danach: wie wäre es mit Kursen wie Männer ihre Frauen behandeln sollten, und umgekehrt?????
Natbar
Vorbeugen ist auch sehr angebracht durch Ehevorbereitungsseminare usw.

Es gäbe auch die Möglichkeit von Seiten des Gesetzgebers z.B. zu verlangen, dass einer Ehe erst dann geschieden werden darf, wenn das Ehepaar einen (christlichen oder auch andern) Kurs zur Heilung der Ehe mitgemacht hätte.
Denn Ehebrüche und darauf folgende Scheidungen sind beleibe kein alleiniges Problem der unmittelbar Betroffenen, sondern der ganzen Gesellschaft, die meist dann zahlen muss, es sei denn die Ehepartner seien sehr gut betucht. Von andern gesellschaftlichen Konsequenzen mal gar nicht zu reden.
Die Allgemeinheit also die Steuerzahler zahlen ständig für die Sünden bzw. deren Folgen Einzelner seien es Abtreibung, Ehescheidungen und manch anderes mehr. Warum sollen sie dann nicht auch Ansprüche an die Betroffenen stellen können, was den Versuch einer Vorbeugung oder Eheheilung o.a, angeht?

Petra
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Beitrag von Petra »

Ehevorbereitungsseminare sind gut. Aber wichtig ist auch die Begleitung wenn nicht mehr alles so himmelblau und rosarot ist.
Die Kirche bietet da unter anderem marriage encounter-Link an. Viele andere Gruppen, kolping z.B., haben ähnliches. (Man muss den Ehemann nur irgendwie hinbringen 8) )

Ecce Homo
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Beitrag von Ecce Homo »

Petra hat geschrieben:Ehevorbereitungsseminare sind gut. Aber wichtig ist auch die Begleitung wenn nicht mehr alles so himmelblau und rosarot ist.
Die Kirche bietet da unter anderem marriage encounter-Link an. Viele andere Gruppen, kolping z.B., haben ähnliches. (Man muss den Ehemann nur irgendwie hinbringen 8) )
OK, man müsste sich auch dann irgendwann erst mal ehrlich eingestehen, dass es nicht mehr so rosig läuft. Und das kann schwer fallen...

spricht eine - sehr glücklich [Punkt] - im Zölibat Lebende...
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Linus
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Beitrag von Linus »

Petra hat geschrieben:Ehevorbereitungsseminare sind gut. Aber wichtig ist auch die Begleitung wenn nicht mehr alles so himmelblau und rosarot ist.
Die Kirche bietet da unter anderem marriage encounter-Link an. Viele andere Gruppen, kolping z.B., haben ähnliches. (Man muss den Ehemann nur irgendwie hinbringen 8) )
oder auch das gottgegeben Eheweib. Um mal den stereotypen vorzubeugen.
"Katholizismus ist ein dickes Steak, ein kühles Dunkles und eine gute Zigarre." G. K. Chesterton
"Black holes are where God divided by zero. - Einstein

Natbar
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Re auf Edi

Beitrag von Natbar »

Die Idee mit einem Kurs zur Heilung finde ich verfehlt, denn wie schon geschrieben wurde: man müßte den Ehemann hinbringen - es gibt sicherlaich auch die Fälle wo Frau hingebracht werden müsste, nur denke ich da sind wir in der Minderheit - und genau deshalb scheitern Ehen so oft: wenn einer nicht mehr bereit ist zu reden.

Also wenn einer nicht will, kannst Du dich so bemühen wie Du willst - siehe auch das Scheidungsgesetz in Deutschland:
Du kannst dich gegen eine Scheidung weigern, du wirst nach drei Jahren automatisch geschieden.

Natürlich sieht das im Kirchenrecht anders aus - du kannst vor einem Ehegericht gehen, aber ob da dein Expartner mitgeht ist auch fraglich - es ist also immer alles geblockt wenn eienr gar nicht will - dann hat man nämlich ein Probem.

Ich denke man sollte vorher Kurse machen, vor man heiratet, sich Rat holen, bei jemanden den man ganz vertraut, das er sich mich Gott verbunden fühlt, und dann kommen wir nämlich beim Rat von Linus an.

Natürlich hat man dann auch keine Garantie das derjenige vom Glauben abfällt, aber ich denke die Chancen stehen höher das es in chrisltichen Ehen weniger Scheidungen gibt.

Natbar

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pierre10
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Beitrag von pierre10 »

Dieses Thema Ehebruch hat viel mit der Entwicklung des Menschen zu tun. Zu Jesus Zeiten war die stat. Lebenserwartung um 35 Jahre, so dauerten die Paarbeziehungen nie sehr lange, einer der Beiden starb.

Heute soll ein junger Mensch versprechen, seinem Ehepartner bis zum Tode treu zu bleiben. Das kann in den besten Fällen 60 oder mehr Jahre dauern.

Wer kann ein solches Versprechen halten, vor allem wenn dieser Mensch jung ist und sich die 60 kommenden Jahre nicht vorstellen kann.

Wenn es stimmt, wie die Gen-Untersuchungen zeigen, dass ca. 15 % aller ehelichen Kinder nicht den Ehemann zum Vater haben, dann müssen bei den heutigen Verhütungsmöglichkeiten mehr als 50% der Frauen ihren Partner betrügen. (stat. gesehen)

Vielleicht liegt der Fehler darin, dass wir versuchen ein altes System, das sicher auch früher "Auswüchse" zeigte beizubehalten, obwohl wir wissen, dass es nicht zu erhalten ist.

Pierre
Grenzen im Kopf sind sehr hinderlich

Ecce Homo
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Beitrag von Ecce Homo »

Pierre hat geschrieben:Dieses Thema Ehebruch hat viel mit der Entwicklung des Menschen zu tun. Zu Jesus Zeiten war die stat. Lebenserwartung um 35 Jahre, so dauerten die Paarbeziehungen nie sehr lange, einer der Beiden starb.

Heute soll ein junger Mensch versprechen, seinem Ehepartner bis zum Tode treu zu bleiben. Das kann in den besten Fällen 60 oder mehr Jahre dauern.

Wer kann ein solches Versprechen halten, vor allem wenn dieser Mensch jung ist und sich die 60 kommenden Jahre nicht vorstellen kann.

Wenn es stimmt, wie die Gen-Untersuchungen zeigen, dass ca. 15 % aller ehelichen Kinder nicht den Ehemann zum Vater haben, dann müssen bei den heutigen Verhütungsmöglichkeiten mehr als 50% der Frauen ihren Partner betrügen. (stat. gesehen)

Vielleicht liegt der Fehler darin, dass wir versuchen ein altes System, das sicher auch früher "Auswüchse" zeigte beizubehalten, obwohl wir wissen, dass es nicht zu erhalten ist.

Pierre
Die Tatsache, dass ein System "alt" ist, macht es nicht automatisch in der heutigen Zeit überholt. Das Problem ist meiner Ansicht nach auch die Bindungsunlust und auch -unfähigkeit der heutigen Gesellschaft. .

Wenn man sich nicht mehr der Tragweite eines Entschlusses bewusst sein möchte (es wäre ja zu mühsam, das Wort "ewig" zu integrieren und sich damt auseinanderzusetzen, wenn man primär Spaß im Leben haben möchte), ist es doch so einfach, sich mal eben einem one-night-Stand oder auch einem länger dauernden Verhältnis neben der Ehe hinzugeben... dafür gibt es genug andere Willige... :nein:

Man müsste den jungen Leuten mal klar machen, was ein Entschluss zur Ehe bedeutet - ich kann nicht zu einem Menschen "Ja" sagen nach dem Motto: "Aber nur, wenn du so bleibst wie du jetzt bist - und wenn´s nicht klappt, dann gehen wir halt auseinander, oder ich betrüge dich mit der Nächstbesten!"

Leider macht der Staat die Scheidungen auch so leicht - man sieht es ja an manchen sogenannten Promis... :( :roll:
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HeGe
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Beitrag von HeGe »

Wenn man sich überlegt, was ein Ehebruch für ein Leid verursachen kann, um jetzt mal vom möglichen Schaden heranzugehen, kann man m.E. eine entsprechende Bestrafung schon rechtfertigen. Langjährige Scheidungskriege mit psychischen Problemem für beide Seiten, geschädigte Kinder, teilweise sogar Alkoholismus und Selbstmord. Da gibt es Delikte im StGB, die wesentlich weniger schlimme Folgen haben.

Und im übrigen stand der Ehebruch jahrzehntelang im StGB und erst seit gut 35 Jahren nicht mehr und dann wollt ihr schon behaupten, das sei alles nicht möglich zu kontrollieren? Früher ging das wohl auch irgendwie. Da gibt es noch ganz andere Delikte, da dürfte die Dunkelziffer oder der akzeptierte Bagatellbereich wesentlich höher sein. Z.B. im Rahmen der Schwarzarbeit, der Drogendelikte.


Und noch ein kleiner Nachtrag: behauptet nicht immer, das sei alles Privatsache. Familie ist nicht nur Privatsache, sondern für die Gesellschaft außerordentlich bedeutsam. Sie ist natürlich nicht dazu da, dem Staat zu dienen, sondern umgekehrt, aber dennoch kann es der Gesellschaft nicht egal sein, wenn massenhaft Familien auseinanderbrechen.
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pierre10
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Beitrag von pierre10 »

Ecce Homo hat geschrieben: Die Tatsache, dass ein System "alt" ist, macht es nicht automatisch in der heutigen Zeit überholt. Das Problem ist meiner Ansicht nach auch die Bindungsunlust und auch -unfähigkeit der heutigen Gesellschaft. .

Wenn man sich nicht mehr der Tragweite eines Entschlusses bewusst sein möchte (es wäre ja zu mühsam, das Wort "ewig" zu integrieren und sich damt auseinanderzusetzen, wenn man primär Spaß im Leben haben möchte), ist es doch so einfach, sich mal eben einem one-night-Stand oder auch einem länger dauernden Verhältnis neben der Ehe hinzugeben... dafür gibt es genug andere Willige... :nein:

Man müsste den jungen Leuten mal klar machen, was ein Entschluss zur Ehe bedeutet - ich kann nicht zu einem Menschen "Ja" sagen nach dem Motto: "Aber nur, wenn du so bleibst wie du jetzt bist - und wenn´s nicht klappt, dann gehen wir halt auseinander, oder ich betrüge dich mit der Nächstbesten!"

Leider macht der Staat die Scheidungen auch so leicht - man sieht es ja an manchen sogenannten Promis... :( :roll:

Vielleicht bist Du Dir nicht bewusst, dass Menschen sich in ihren Bedürfnissen schneller entwickeln als die Moral und die Gesellschaft. Und diese Entwicklungen sind nicht aufzuhalten, (siehe die vielen Probleme im Klerus).

Pierre
Grenzen im Kopf sind sehr hinderlich

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