asderrix hat geschrieben: ↑Sonntag 14. April 2019, 20:48
HeGe hat geschrieben: ↑Sonntag 14. April 2019, 12:27
Ich kann mich immer amüsieren, wenn man in Artikeln oder Diskussionen diese Bibelstelle süffisant vor die Nase gehalten bekommt.
Meine Erheiterung bewirken eher die Winkelzüge, mit denen seit 2000 Jahren die Kinder Marias wegdiskutiert werden sollen.
Die nahen Verwandten („Brüder“ bzw. „Brüder u. Schwestern“ des Herrn) finden in den Synoptikern Mt. 12,46-50 u. 13,56, Mk. 3,31-35 u. 6,3, Lk. 8,19-21, neben noch Joh. 2,12 u. 7,3, Apg. 1,13-14 Erwähnung.
Für Jakobus (den Jüngeren der beiden, der Ältere ist Sohn des Zebedäus) und Joseph (bzw. gr. Joses) werden
Alpheus (bzw. hebr. Kleophas) und
Maria (Kleophä bzw. „die andere Maria“ Mt. 27,61, 28,1) ausdrücklich als Eltern genannt (Mt. 10,3 u. 27,56, Mk. 3,18 u. 15,40 u. 47, Lk. 24,10, Joh. 19,25, Apg. 1,13), die wohl auch die Eltern von Simon und Judas (wenn Apg. 1,14 Judas Jacobi nicht auf noch einen weiteren Schwager deutet) und den weiter nicht namentlich genannten Schwestern waren. Doppelnamen (gr./hebr.) sind nicht unüblich (vgl. ähnlich Paulus - Saulus).
Unklarheiten bleiben allerdings, da die Zeitgenossen den Sachverhalt kannten und die Autoren diesen demgemäß nicht im Detail auszuführen brauchten. Damit müssen wir uns abfinden.
Die immerwährende Jungfräulichkeit Mariens ist aber ein Glaubenssatz, der aus den Offenbarungsquellen klar bezeugt, von den Vätern und den Konzilien oft bestätigt und bis weit über das Reformationszeitalter hinaus nie bezweifelt worden ist, auch nicht von Luther, ja, von keinem Christen überhaupt je bezweifelt wurde, außer von Juden (die die Messianität und Gottheit Jesu ablehnen und damit auch die Jungfrauengeburt) und natürlich von Ungläubigen aller Couleur (die ein übernatürliches Eingreifen Gottes überhaupt ablehnen, falls sie überhaupt an Gott glauben).
Diesen Leuten ist allerdings nur mit Gebet zu helfen.
(„Bruder“ und „Schwester“ sind in allen semitischen Sprachen auch Bezeichnungen für nahe Verwandten oder überhaupt geschätzte Personen gleichen Alters.
Als ich mich als Student im Orient herumtrieb, das ist bereits vor sehr langer Zeit
, sagten arabische Kommillitonen أخي „'ahhî“, „mein Bruder“, zu mir. Mein Vorname war etwas schwierig für sie. Das hat mich auch anfangs etwas gewundert. Heute würden sie عمي ‘mmî oder gar أبي 'bbî sagen
Dies lediglich illustrativ für den erweiterten Gebrauch semitischer Verwandtschaftswörter bis heute.)