Raphael hat geschrieben:overkott hat geschrieben:Caviteño hat geschrieben:Frau Merkel arbeitet sich daran ab, die "Krisen" zu lösen, die es ohne sie nicht gäbe.
Der Theologe Küng schielte nach Applaus mit der Bemerkung: Theologen beantworten Fragen, die keiner gestellt hat. Die rhetorische Figur ist nicht neu. Aber sie ist nicht deshalb schon richtig, weil sie lustig ist.
Nun, möglicherweise ist der Theologe Küng zu dieser Äußerung veranlaßt worden, weil er den Theologen Overkott aus Bonn im Hinterkopf hatte.
Es soll nämlich tatsächlich Theologen geben, die sich an Problemen abarbeiten, die nur sie selber haben und niemand anderes .............
Der Theologe Küng hat sich mit meinen bescheidenen Thesen noch gar nicht explizit auseinander gesetzt. Dazu gehört die Idee vom Ganzen und seinen Teilen sowie die begriffliche Differenzierung von nominal und real. Leitidee: Die Bibel verkündet Gott als Geheimnis, das in der Schöpfung und im Menschen, letztlich in Jesus Christus offenbar und als Nächstenliebe real erfahrbar ist. Die Euchariestiefeier versinnbildlicht Gottes- und Nächstenliebe durch Gebete und Brechen des Brotes. Die Kirche vergegenwärtigt sich im Messopfer die Hingabe Christi für die Brüder. Das Sinnbild bleibt bedeutungslos, wenn es nicht im Alltag durch Werke der Caritas Früchte trägt.
Frage: Muss man die Bibel wörtlich nehmen?
Overkott: Ja, wo es vernünftig ist.
Frage: Ist Gott erfahrbar?
Overkott: Ja, in der gelebten Gottes- und Nächstenliebe.
Frage: Gibt es Wunder?
Overkott: Ja, in den Werken der Gottes- und Nächstenliebe.
Frage: Gibt es das Jüngste Gericht?
Overkott: Das Jüngste Gericht ist die Vision vom Ewigen Frieden.
Frage: Gibt es das Ewige Leben?
Overkott: Ja, denn der Tod währt nicht ewig.
Frage: Wie gelange ich ins Ewige Leben?
Overkott: Wie der Barmherzige Samariter.
Frage: Sind diese Fragen relevant?
Overkott: Das müssen Sie selber wissen. Für mich, ja.
overkott hat geschrieben:Zunächst einmal liegen die Ursachen der Krisen in den Einzelländern: in Griechenland, in Großbritannien. Da geht es zum Beispiel um das Problem von Raphael der Kredit finanzierten Investitionsprogramme. Sein Vorschlag wäre, zunächst Griechenland politisch zu destabilisieren und erst dann das Selbe in Deutschland zu machen. Im Gegenteil will die Kanzlerin mit der EU Probleme gemeinsam lösen, die Einzelstaaten verursacht haben.
Wenn man mich gewaltsam mißverstehen will, dann kann man natürlich zu solchen Äußerungen kommen.
Tatsache ist, daß ein Aussscheiden Griechenlands aus der Euro-Zone Griechenland nicht politisch destabilisieren, sondern wirtschaftlich stabilisieren würde. Nach dem Auscheiden hat Griechenland nämlich seine Währungssouveräntät wieder zurück und könnte geldpolitisch der schwachen binnenwirtschaftlichen Entwicklung in Griechenland entgegenwirken. Eine Möglichkeit, die sich Griechenland durch den Beitritt zur Euro-Zone selbstverschuldet genommen hat.
Wenn Sie der deutschen Wirtschaft schaden wollen, lassen sie die deutschen Banken einfach pleite gehen und Griechenland ist gerettet. Sollte das Ihrer Meinung nach die Kanzlerin tun?
Des Weiteren würde ein Investitionsprogramm in die deutsche Infrastruktur Deutschland keineswegs destabilisieren, sondern im Gegenteil neue Investoren anlocken und bereits vorhandene wirtschaftliche Aktivität in Deutschland halten. Anderenfalls könnten sich Investoren bei der Anlage ihrer Gelder für das Ausland entscheiden und der mit den Investitonen verbundene Wohlstand für die deutsche Wohnbevölkerung würde zwangsläufig dann auch im Ausland entstehen. Wenn Frau Merkel das Wohl des deutschen Volkes im Sinne hätte, würde sie so entscheiden und nicht Milliarden-Beträge in ein "Faß ohne Boden" transferieren lassen.
Wie möchten Sie denn das Investitionsprogramm finanzieren? Durch Steuererhöhungen? Durch Kredite? Wie Griechenland? Nein, Raphael, da machen Sie sich noch mal besser mit wirtschaftlichen Fragen vertraut.