Den Kirchen in Deutschland droht eine Austrittswelle

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cantus planus
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Re: Den Kirchen in Deutschland droht eine Austrittswelle

Beitrag von cantus planus »

ziphen hat geschrieben:
cantus planus hat geschrieben:Noch Fragen? :breitgrins:
:neinfreu: Nö, aber ich muss gestehen, dass ich dir das nicht zugetraut hätte.
Ich bin bekennender Traditionalist, indem ich willkürliche und falsche Liturgiereformen traditionsvergessener Päpste ablehne, ebenso wie theologisch zweifelhafte Suchbewegungen - um es einmal ganz vorsichtig zu formulieren - seliggesprochener Päpste. Ich bin aber kein Traditionalist in dem Sinne, dass ich mir meine 19.-Jahrhundert-Kirche selber backe, und die Tradition fälschlich verabsolutiere.

Es gab lange verheiratete Priester in der Kirche, also können sie heute nicht falsch sein. Die Einführung des Zölibats hingegen war wohl begründet und durchaus berechtigt, so daß man ihn nicht leichtfertig über Bord werfen sollte.

Dennoch bin ich - zu gegebener Zeit - durchaus für eine Öffnung. Im Moment ist das aber utopisch, wie ich oben darstellte, denn die ganze seit dem "Konzil" anhaltende Zölibatsdiskussion ist ein trojanisches Pferd, um die katholische Kirche endgültig zu protestantisieren.

Und das kommt für mich absolut nicht in Frage. :neinfreu:
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martin v. tours
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Re: Den Kirchen in Deutschland droht eine Austrittswelle

Beitrag von martin v. tours »

Cantus, Du hattest dies auch schon einmal in einem Beitrag vor Jahren schön auf den Punkt gebracht.
Ich bin ganz deiner Meinung. Grundsätzlich würde ich nicht nein sagen, aber nicht jetzt und aus den Gründen die unsere ökumenetrunkenen Modernisten sehen.
Zölibatsverzicht im moment wäre nur ein Hebel um die katholische Kirche noch mehr zu protestantisieren.
martin v. tours
Nach dem sie nicht erreicht hat, daß die Menschen praktizieren, was sie lehrt, hat die gegenwärtige Kirche beschlossen, zu lehren, was sie praktizieren.
Nicolás Gómez Dávila

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cantus planus
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Re: Den Kirchen in Deutschland droht eine Austrittswelle

Beitrag von cantus planus »

martin v. tours hat geschrieben:Cantus, Du hattest dies auch schon einmal in einem Beitrag vor Jahren schön auf den Punkt gebracht.
Ich habe schon häufiger etwas dazu geschrieben. In diesem Beitrag findet man die Links zu anderen Beiträgen.

Dank deines Hinweises habe ich gerade zufällig auch den neulich verzweifelt gesuchten Beitrag Leguans wiedergefunden, der unauffindbar schien. :klatschhops:
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ad_hoc
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Re: Den Kirchen in Deutschland droht eine Austrittswelle

Beitrag von ad_hoc »

cantus planus hat geschrieben:
ziphen hat geschrieben:
cantus planus hat geschrieben:Noch Fragen? :breitgrins:
:neinfreu: Nö, aber ich muss gestehen, dass ich dir das nicht zugetraut hätte.
Ich bin bekennender Traditionalist, indem ich willkürliche und falsche Liturgiereformen traditionsvergessener Päpste ablehne, ebenso wie theologisch zweifelhafte Suchbewegungen - um es einmal ganz vorsichtig zu formulieren - seliggesprochener Päpste. Ich bin aber kein Traditionalist in dem Sinne, dass ich mir meine 19.-Jahrhundert-Kirche selber backe, und die Tradition fälschlich verabsolutiere.

Es gab lange verheiratete Priester in der Kirche, also können sie heute nicht falsch sein. Die Einführung des Zölibats hingegen war wohl begründet und durchaus berechtigt, so daß man ihn nicht leichtfertig über Bord werfen sollte.

Dennoch bin ich - zu gegebener Zeit - durchaus für eine Öffnung. Im Moment ist das aber utopisch, wie ich oben darstellte, denn die ganze seit dem "Konzil" anhaltende Zölibatsdiskussion ist ein trojanisches Pferd, um die katholische Kirche endgültig zu protestantisieren.

Und das kommt für mich absolut nicht in Frage. :neinfreu:
Ich muss auf die Schnelle nachsehen...........jawohl, ich bin im Brauhaus.
Da gehört dieser Beitrag auch hin.

Gruß, ad_hoc
quidquid cognoscitur, ad modum cognoscentis cognoscitur (n. Thomas v. Aquin)

Vir Probatus
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Re: Den Kirchen in Deutschland droht eine Austrittswelle

Beitrag von Vir Probatus »

Den Kirchen in Deutschland droht eine Austrittswelle

Erster am Beitrag 21.12.2011.

Im ersten Moment denkt man, mit dem Kalender im Rechner muss was faul sein.
(geht der jetzt 40 Jahre vor und wir haben 197 ?)
„Die Kirche will herrschen, und da muss sie eine bornierte Masse haben, die sich duckt und die geneigt ist, sich beherrschen zu lassen. Die hohe, reich dotierte Geistlichkeit fürchtet nichts mehr als die Aufklärung der unteren Massen.“ (J.W. von Goethe)

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Sempre
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Re: Den Kirchen in Deutschland droht eine Austrittswelle

Beitrag von Sempre »

Vir Probatus hat geschrieben:Den Kirchen in Deutschland droht eine Austrittswelle

Erster am Beitrag 21.12.2011.

Im ersten Moment denkt man, mit dem Kalender im Rechner muss was faul sein.
(geht der jetzt 40 Jahre vor und wir haben 197 ?)
Ja, wahrscheinlich hätte man seit Jahrzehnten jederzeit durch Umfragen herausfinden können, dass es ein oder zwei oder drei Prozent gibt, die sich fest vorgenommen haben, auszutreten.
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Knecht Ruprecht
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Re: Den Kirchen in Deutschland droht eine Austrittswelle

Beitrag von Knecht Ruprecht »

Die überwiegende Mehrheit der Deutschen ist überzeugt, man könne durchaus Christ sein, ohne einer Kirche anzugehören. Dies ist das Ergebnis einer repräsentativen Meinungsumfrage von "Bild am Sonntag", für die das Emnid-Institut 5 in der Bundesrepublik lebende Personen ab 14 Jahren interviewt hat.

Von den befragten Frauen sind sogar 87 Prozent der Ansicht, Christsein hänge nicht von der Zugehörigkeit zu einer der christlichen Kirchen ab, von den befragten Männern teilen diese Einschätzung 83 Prozent.
http://www.bospace.de/nachrichten/welt/ ... glich-4534


OK, von 5 Befragten auf insgesamt ca. 5 Mio Krichenmitgliedern in Deutschland zu schließen ist sehr abenteuerlich. Auch wie die Verteilung evangelisch - katholischen ist, ist unbekannt. Das Ergebnis passt aber gut in die heutige Zeit.

Vir Probatus
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Re: Den Kirchen in Deutschland droht eine Austrittswelle

Beitrag von Vir Probatus »

Knecht Ruprecht hat geschrieben:Die überwiegende Mehrheit der Deutschen ist überzeugt, man könne durchaus Christ sein, ohne einer Kirche anzugehören. Dies ist das Ergebnis einer repräsentativen Meinungsumfrage von "Bild am Sonntag", für die das Emnid-Institut 5 in der Bundesrepublik lebende Personen ab 14 Jahren interviewt hat.

Von den befragten Frauen sind sogar 87 Prozent der Ansicht, Christsein hänge nicht von der Zugehörigkeit zu einer der christlichen Kirchen ab, von den befragten Männern teilen diese Einschätzung 83 Prozent.
http://www.bospace.de/nachrichten/welt/ ... glich-4534

OK, von 5 Befragten auf insgesamt ca. 5 Mio Krichenmitgliedern in Deutschland zu schließen ist sehr abenteuerlich. Auch wie die Verteilung evangelisch - katholischen ist, ist unbekannt. Das Ergebnis passt aber gut in die heutige Zeit.

Das Problem ist doch, daß, so wie der Zustand der Kirchen heute ist, die Leute ja recht damit haben. Solange die Kirchen ihre Probleme nicht lösen, ihre eigenen Mißstände vertuschen, die Schuld dafür "Medienbossen" zuschreiben, solange sich die unterschiedlichsten Sekten (unerlaubt aber gültig) gegenseitig verteufeln und zu übertreffen suchen, darf man doch nichts anderes erwarten.
Zuletzt geändert von Vir Probatus am Dienstag 27. Dezember 2011, 08:35, insgesamt 1-mal geändert.
„Die Kirche will herrschen, und da muss sie eine bornierte Masse haben, die sich duckt und die geneigt ist, sich beherrschen zu lassen. Die hohe, reich dotierte Geistlichkeit fürchtet nichts mehr als die Aufklärung der unteren Massen.“ (J.W. von Goethe)

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Knecht Ruprecht
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Re: Den Kirchen in Deutschland droht eine Austrittswelle

Beitrag von Knecht Ruprecht »

Falscher Mausklick: Kirchenaustritt wird zum Todesfall
http://www.welt.de/print/die_welt/hambu ... sfall.html

:D

ad_hoc
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Re: Den Kirchen in Deutschland droht eine Austrittswelle

Beitrag von ad_hoc »

Würde mich doch mal interessieren, ob diese Frau ihren Kirchenaustritt mittlerweile wieder rückgängig gemacht hat. ;)

Gruß, ad_hoc
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