Historische Schuld

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taddeo
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Historische Schuld

Beitrag von taddeo »

ad_hoc hat geschrieben:
Aletheia hat geschrieben:
Linus hat geschrieben:
Florianklaus hat geschrieben:ich stimme Dir 100%ig zu, wer auf Goethe (oder sonst wen) stolz ist, muß sich auch für Hitler schämen!
Als deutscher Katholik schäme ich mich wegen Luther :D
Luther wurde doch verführt, der Arme.
Von wem? :hae?:

Gruß, ad_hoc
Von Wein :wein: , Weib :verliebt: und Gesang :ikb_band: .

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Joseph
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Kollektivschuld

Beitrag von Joseph »

[Das ist ein Split aus der Sakristei: "Russisch-orthodoxer Priester in Moskau erschossen". - N.]
Robert Ketelhohn hat geschrieben:
Miserere Nobis Domine hat geschrieben:Beten wir für die Bekehrung der Muslime.
(Der Patriarch hat gestern vor solchen Verknüpfungen ausdrücklich gewarnt.)
Hat er gesagt, daß wir NICHT für die Bekehrung von Muslimen beten sollen?
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Robert Ketelhohn
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Re: Russisch-orthodoxer Priester in Moskau erschossen

Beitrag von Robert Ketelhohn »

Nein, er hat davor gewarnt, z. B. Muslime jetzt zu beschuldigen.

Das heißt: Du sollst für die Bekehrung der Muslime, Juden, Heiden
beten, soviel du magst. Du sollst aber nicht im Zusammenhang
des Mordfalls aufrufen, für die Bekehrung der Muslime zu beten.

Die Absicht dabei wäre nur scheinbar gut. Eine typische Falle des
Versuchers. Denn mit der scheinbar gottgefälligen Tat (der Schein
dient dabei immer zur Selbstrechtfertigung) klagst du in Wahrheit
Unschuldige an und stiftest Unfrieden und Feindschaft.

(Das ist ähnlich wie in Fällen, wo man bei Ritualmordfällen, Hostien-
schändungen oder dergleichen pauschal „die Juden“ beschuldigte
und es dann zu entsprechenden Ausbrüchen von Haß und Gewalttat
gegen viele Unschuldige kam.)
Propter Sion non tacebo, | ſed ruinas Romę flebo, | quouſque juſtitia
rurſus nobis oriatur | et ut lampas accendatur | juſtus in eccleſia.

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Joseph
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Re: Russisch-orthodoxer Priester in Moskau erschossen

Beitrag von Joseph »

Robert Ketelhohn hat geschrieben:....klagst du in Wahrheit
Unschuldige an und stiftest Unfrieden und Feindschaft.
Für mich gibt es keine "unschuldigen" Moslems. Jeder der die Ideologie des Islams unterstützt oder glaubt ist mitschuldig an allem was die "heiligen Bücher" und die "Lehrer des Islams" an Verbrecherischem in der Welt verursachen.
Ich bete für die Bekehrung der individuellen Menschen die im Islam gefangen sind und für die vollkommene Eradikation dieser verbrecherischen Ideologie.
Ich bete das dasselbe für die, leider immer noch zu Zahlreichen, Anhänger und die Ideologie des kriminellen Marxismus jedweder Sorte, kultuell oder ökonomisch.

Gruß
Joseph
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Raphael

Re: Russisch-orthodoxer Priester in Moskau erschossen

Beitrag von Raphael »

Joseph hat geschrieben:Für mich gibt es keine "unschuldigen" Moslems. Jeder der die Ideologie des Islams unterstützt oder glaubt ist mitschuldig an allem was die "heiligen Bücher" und die "Lehrer des Islams" an Verbrecherischem in der Welt verursachen.
Die Kollektivschuldthese ist nicht begründbar, nicht in diesem Fall und auch nicht in anderen Fällen ......

Schütte das Kind nicht mit dem Bade aus! :hmm:

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Joseph
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Re: Russisch-orthodoxer Priester in Moskau erschossen

Beitrag von Joseph »

Raphael hat geschrieben:
Joseph hat geschrieben:Für mich gibt es keine "unschuldigen" Moslems. Jeder der die Ideologie des Islams unterstützt oder glaubt ist mitschuldig an allem was die "heiligen Bücher" und die "Lehrer des Islams" an Verbrecherischem in der Welt verursachen.
Die Kollektivschuldthese ist nicht begründbar, nicht in diesem Fall und auch nicht in anderen Fällen ......

Schütte das Kind nicht mit dem Bade aus! :hmm:
Doch wenn das "Kind" in mein Badewasser pinkelt.

Natürlich gibt es, bei uns, juristisch keine kollektive Schuld für Verbrechen die man nicht persönlich begangen hat. Aber die von mir erwähnten Leute sind moralisch mitschuld an den Verbrechen die im Namen der von ihnen unterstützten Ideologie begangen werden oder wurden.

Jemand der den Marxismus und seine Untergruppen, vom Sozialismus bis hin zum Kommunismus, vom kulturellen bis zum ökonomischen, nach den Erfahrungen des 20Jhds immer noch bekennt, unterstützt, für richtig und für gut befindet, reiht sich automatisch in die Reihe derer die im Namen dieser Ideologie Millionen von Menschen umgebracht haben ein. Sie müssen daher ihren moralischen Schuldanteil am größten Massenmord der Weltgeschichte akzeptieren .

Ersetz den "Marxismus" mit Nationalsozialismus oder Islam und Du erhältst dasselbe Ergebnis... Somit ist, wenn auch nicht de jure, aber de facto eine Kollektivschuld auf der moralischen Ebene gegeben....

Ausserdem wäre ich Dir dankbar wenn Du Deine Verlautbarung mit wenigstens einem Argument unterstützen würdest. Blos weil Du das so sagst ist es nicht zwingend richtig oder überzeugend...

Gruß
Joseph
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Raphael

Re: Russisch-orthodoxer Priester in Moskau erschossen

Beitrag von Raphael »

Joseph hat geschrieben:
Raphael hat geschrieben:
Joseph hat geschrieben:Für mich gibt es keine "unschuldigen" Moslems. Jeder der die Ideologie des Islams unterstützt oder glaubt ist mitschuldig an allem was die "heiligen Bücher" und die "Lehrer des Islams" an Verbrecherischem in der Welt verursachen.
Die Kollektivschuldthese ist nicht begründbar, nicht in diesem Fall und auch nicht in anderen Fällen ......

Schütte das Kind nicht mit dem Bade aus! :hmm:
Doch wenn das "Kind" in mein Badewasser pinkelt.

Dann müßte doch wohl zunächst einmal festgestellt werden, welches Kind denn nun in Dein Badewasser gepinkelt hat, oder?
Joseph hat geschrieben:Natürlich gibt es, bei uns, juristisch keine kollektive Schuld für Verbrechen die man nicht persönlich begangen hat. Aber die von mir erwähnten Leute sind moralisch mitschuld an den Verbrechen die im Namen der von ihnen unterstützten Ideologie begangen werden oder wurden.

Jemand der den Marxismus und seine Untergruppen, vom Sozialismus bis hin zum Kommunismus, vom kulturellen bis zum ökonomischen, nach den Erfahrungen des 20Jhds immer noch bekennt, unterstützt, für richtig und für gut befindet, reiht sich automatisch in die Reihe derer die im Namen dieser Ideologie Millionen von Menschen umgebracht haben ein. Sie müssen daher ihren moralischen Schuldanteil am größten Massenmord der Weltgeschichte akzeptieren .

Ersetz den "Marxismus" mit Nationalsozialismus oder Islam und Du erhältst dasselbe Ergebnis... Somit ist, wenn auch nicht de jure, aber de facto eine Kollektivschuld auf der moralischen Ebene gegeben....

Ausserdem wäre ich Dir dankbar wenn Du Deine Verlautbarung mit wenigstens einem Argument unterstützen würdest. Blos weil Du das so sagst ist es nicht zwingend richtig oder überzeugend...

Gruß
Joseph
Dieses Argumentationsmuster kann man eins zu eins auf die Schwätzer von der deutschen Kollektivschuldthese übertragen. :motz:

Genausowenig wie weite Teile der deutschen Bevölkerung die Untaten des Nazi-Regimes moralisch mitgetragen haben, werden weite Teile der muslimischen Gläubigen die Terror-Attentate, die im Namen des Islam verübt werden, mittragen.
Und im vorliegenden Fall steht ja noch nicht einmal fest, ob der Attentäter wirklich aus dem islamischen Dunstkreis stammt oder ob er nicht doch irgendwelchen Sektierern zuzurechnen ist, gegen die der Ermordete ja auch zu Felde gezogen ist.

Eine pauschale Schuldvermutung (de jure oder de facto) gegen eine wie auch immer abgegrenzte Gruppe ist IMHO unzulässig, weil sie zwangsläufig von einem Menschenbild ausgeht, das mit dem christlichen Menschenbild nicht vereinbar ist.
Die menschliche Natur ist durch den Sündenfall nicht in der Wurzel zerstört, sondern kann sich am Baum des Lebens aufrichten, der als Kreuz auf Golgatha steht.

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Joseph
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Re: Russisch-orthodoxer Priester in Moskau erschossen

Beitrag von Joseph »

Raphael hat geschrieben: Genausowenig ...... werden weite Teile der muslimischen Gläubigen die Terror-Attentate, die im Namen des Islam verübt werden, mittragen.
...... bekennt, unterstützt, für richtig und für gut befindet, reiht sich automatisch in die Reihe derer die im Namen dieser Ideologie Millionen von Menschen umgebracht haben ein. Sie müssen daher ihren moralischen Schuldanteil am größten Massenmord der Weltgeschichte akzeptieren.

Leider hat mich Dein Argument nicht überzeugt und ich bleibe bei meiner Meinung, daß derjenige der einer mörderischen Ideologie anhängt (und der Islam ist genau so mörderisch wie der Marxismus und der Nationalsozialismus), sie als richtig erachtet und sie verbreitet, sich mitschuldig macht an allem was im Namen der von ihm vertretenen Ideologie verbrochen wird....

Und die "Schwätzer" haben recht wenn sie sich auf diejenigen Deutschen (und ausländische Sympathisanten) beziehen welche den Nationalsozialismus unterstützten und für richtig und gut befanden. Bitte lies meine Sätze gewissenhaft und gründlich... denn diese Leute waren damals Nazis, und sind heute Marxisten (Kommunisten, Sozialisten) und korantreue Muslims.

So weder Deine Schwätzer-, Nazi- noch die Christenkeule wirkte .... "IMHO" ist es ein nun doch schon sehr abgetroschener und lahmer Versuch die "Christlichkeit" des Antagonisten anzuzweifeln. Mein Lieber, ich bin diesem "Argument" schon so oft begegnet das ich nur noch gähnen kann. Streng Dich ein bißchen mehr an, diese "Keulen" wirken bei mir schon lange nicht mehr....
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Re: Russisch-orthodoxer Priester in Moskau erschossen

Beitrag von Raphael »

Joseph hat geschrieben:Leider hat mich Dein Argument nicht überzeugt und ich bleibe bei meiner Meinung,
Das gehört wohl zur Verstockung dazu ............
Joseph hat geschrieben:daß derjenige der einer mörderischen Ideologie anhängt (und der Islam ist genau so mörderisch wie der Marxismus und der Nationalsozialismus), sie als richtig erachtet und sie verbreitet, sich mitschuldig macht an allem was im Namen der von ihm vertretenen Ideologie verbrochen wird....
Da machst Du es Dir deutlich zu einfach!
Und dies schon alleine deshalb, weil Du den Islam, den Marxismus und den Nationalsozialismus über einen Kamm scherst. Die letzteren beiden sind jeweils eine säkulare Religion, während erstere eine deistische ist.
Das kann man gerechterweise bei der Beurteilung nicht außer acht lassen.
Joseph hat geschrieben:Und die "Schwätzer" haben recht wenn sie sich auf diejenigen Deutschen (und ausländische Sympathisanten) beziehen welche den Nationalsozialismus unterstützten und für richtig und gut befanden. Bitte lies meine Sätze gewissenhaft und gründlich... denn diese Leute waren damals Nazis, und sind heute Marxisten (Kommunisten, Sozialisten) und korantreue Muslims.

So weder Deine Schwätzer-, Nazi- noch die Christenkeule wirkte .... "IMHO" ist es ein nun doch schon sehr abgetroschener und lahmer Versuch die "Christlichkeit" des Antagonisten anzuzweifeln. Mein Lieber, ich bin diesem "Argument" schon so oft begegnet das ich nur noch gähnen kann. Streng Dich ein bißchen mehr an, diese "Keulen" wirken bei mir schon lange nicht mehr....
Von "Keule" kann - zumindest von meiner Seite - überhaupt nicht die Rede sein, sondern eher von einer angemessenen Einschätzung eines noch nicht in allen Teilen aufgeklärten Sachverhaltes.

Aus Vorurteilen werden Vorverurteilungen, aus Vorverurteilungen wird Abneigung, aus Abneigung wird Haß. Haß führt zu nichts Gutem!

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Joseph
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Re: Russisch-orthodoxer Priester in Moskau erschossen

Beitrag von Joseph »

Raphael hat geschrieben:
Joseph hat geschrieben:Leider hat mich Dein Argument nicht überzeugt und ich bleibe bei meiner Meinung,
Das gehört wohl zur Verstockung dazu ............
Du vergißt ich bin Orthodox, uns überzeugt man nicht so leicht mit schwachen Argumenten, sanften Sprüchen und goldigen Visionen.
Da machst Du es Dir deutlich zu einfach!
Und dies schon alleine deshalb, weil Du den Islam, den Marxismus und den Nationalsozialismus über einen Kamm scherst. Die letzteren beiden sind jeweils eine säkulare Religion, während erstere eine deistische ist.
Das kann man gerechterweise bei der Beurteilung nicht außer acht lassen.
Den ermordeten Opfern dieser Ideologien ist das Wurscht ob ihnen der Kopf von einem Anhänger einer einer säkularen Religion oder einer deistischen abgeschnitten wird. Mord ist Mord. Es macht keinen Unterschied ob man für eine "Frohe Zukunft" der Menschheit im Gulag oder auf Anweisung des Buches eines sexuell pervertierten, Räubers und Schlächters im Namen seines Götzen sadistisch hingerichtet wird....
Aus Vorurteilen werden Vorverurteilungen, aus Vorverurteilungen wird Abneigung, aus Abneigung wird Haß. Haß führt zu nichts Gutem!
Weise Sprüche und pietistische Ermahnungen sagen nichts zur Sache. Sie verändern diese Tatsachen nicht. Jeder der eine dieser Ideologien unterstützt, sie verbreitet und sie für richtig befindet ist an deren Verbrechen mitschuldig...

Gruß
Joseph
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Raphael

Re: Russisch-orthodoxer Priester in Moskau erschossen

Beitrag von Raphael »

Joseph hat geschrieben:Du vergißt ich bin Orthodox,
Nun, das kann mehrere Bedeutungen haben:
- Ich bin rechtgläubig
- Ich bin recht gläubig
- Ich bin ein antikatholischer Betonkopf
- Ich bin ein Sünder
- Ich vergebe meinem Schuldiger in der Hoffnung, daß auch meine Schulden vergeben werden
Joseph hat geschrieben:uns überzeugt man nicht so leicht mit schwachen Argumenten, sanften Sprüchen und goldigen Visionen.
Konnotation: Beweise Deine Glaubwürdigkeit, dann höre ich Dir (vielleicht) zu! :D :D :D

Gegenfrage: Kann die Wahrheit dich überzeugen?
Joseph hat geschrieben:Den ermordeten Opfern dieser Ideologien ist das Wurscht ob ihnen der Kopf von einem Anhänger einer einer säkularen Religion oder einer deistischen abgeschnitten wird. Mord ist Mord. Es macht keinen Unterschied ob man für eine "Frohe Zukunft" der Menschheit im Gulag oder auf Anweisung des Buches eines sexuell pervertierten, Räubers und Schlächters im Namen seines Götzen sadistisch hingerichtet wird....
Dies ist lediglich die Opferperspektive, daneben gibt es jedoch auch noch die Täterperspektive.

Und bei einer gerechten Beurteilung des Sachverhaltes gilt es beide Sichtweisen gedanklich durchzuspielen; gemäß dem alten römischen Rechtsgrundsatz: Audiatur et altera pars!
Joseph hat geschrieben:Weise Sprüche und pietistische Ermahnungen sagen nichts zur Sache.
Daß der weise war, will ich gar nicht 'mal behaupten, aber die Hl. Sophia wird über derlei pauschale Ablehnung nicht erfreut sein.
Joseph hat geschrieben:Sie verändern diese Tatsachen nicht. Jeder der eine dieser Ideologien unterstützt, sie verbreitet und sie für richtig befindet ist an deren Verbrechen mitschuldig...

Gruß
Joseph
Du bist recht schnell mit den Schuldzuweisungen; klappt das mit der Vergebung eben so schnell?

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Joseph
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Re: Russisch-orthodoxer Priester in Moskau erschossen

Beitrag von Joseph »

Raphael hat geschrieben:
Joseph hat geschrieben:Du vergißt ich bin Orthodox,
Nun, das kann mehrere Bedeutungen haben:
- Ich bin rechtgläubig
- Ich bin recht gläubig
- Ich bin ein antikatholischer Betonkopf
- Ich bin ein Sünder
- Ich vergebe meinem Schuldiger in der Hoffnung, daß auch meine Schulden vergeben werden
Die ersten zwei Bedeutungen treffen den Punkt, die letzten zwei sind off topic, aber ich gebe zu sie stimmen, der mittlere ist korrekt wenn man das Wort "antikatholisch" entfernt oder zumindest "qualifiziert".
Joseph hat geschrieben:uns überzeugt man nicht so leicht mit schwachen Argumenten, sanften Sprüchen und goldigen Visionen.
Konnotation: Beweise Deine Glaubwürdigkeit, dann höre ich Dir (vielleicht) zu! :D :D :D
Mmmh? Wolltest Du nicht irgendetwas MIR beweisen?
Gegenfrage: Kann die Wahrheit dich überzeugen?
Hat sie schon. Gegenfrage: kennst Du die Wahrheit?
Dies ist lediglich die Opferperspektive, daneben gibt es jedoch auch noch die Täterperspektive.
Die beste Täterperspektive ist die eines Beobachters, vom Erdboden nach oben an den Galgen, wo er denTäter hängen sieht.... Nur nebenbei, ich hoffe, daß Du niemals in eine lebensbedrohende Situation mit Muslims gerätst. Bis Du Dich ausargumentiert hättest wäre Dein Hals schon zweimal abgesägt worden...
Joseph hat geschrieben:Sie verändern diese Tatsachen nicht. Jeder der eine dieser Ideologien unterstützt, sie verbreitet und sie für richtig befindet ist an deren Verbrechen mitschuldig...
Du bist recht schnell mit den Schuldzuweisungen; klappt das mit der Vergebung eben so schnell?
... nein nicht wirklich. Ich war zwar schon bei einer Schuldzuweisung nach den ersten 50 Millionen Ermordeten (der Kommunisten) war aber dann erst wirklich überzeugt, daß sie schuldig sind nach dem ich von den zusätzlichen 50 Millionen gehört hatte. Dasselbe gilt für die Schuldigkeit der Nazis und der Muslims...
Was die Vergebung angeht so überlasse ich das Gott und den Opfern. Mir steht es in diesen Fällen nicht zu zu Vergeben, sondern meine Aufgabe ist es jeden, ob er es hören will oder nicht, an diese Greuel zu erinnern...

Gruß
Joseph
PS: Ich hatte den thread eben erst gefunden. Ich dachte unsere "Korrespondenz" wäre gelöscht worden (was wohl auch kein Unglück gewesen wäre)
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Raphael

Re: Russisch-orthodoxer Priester in Moskau erschossen

Beitrag von Raphael »

Joseph hat geschrieben:
Raphael hat geschrieben:
Joseph hat geschrieben:Du vergißt ich bin Orthodox,
Nun, das kann mehrere Bedeutungen haben:
- Ich bin rechtgläubig
- Ich bin recht gläubig
- Ich bin ein antikatholischer Betonkopf
- Ich bin ein Sünder
- Ich vergebe meinem Schuldiger in der Hoffnung, daß auch meine Schulden vergeben werden
Die ersten zwei Bedeutungen treffen den Punkt, die letzten zwei sind off topic, aber ich gebe zu sie stimmen, der mittlere ist korrekt wenn man das Wort "antikatholisch" entfernt oder zumindest "qualifiziert".
Und wenn dann zwei Betonköpfe gegeneinanderrennen, gibt's kleine unschöne Bruchstücke! :D

Raphael

Re: Russisch-orthodoxer Priester in Moskau erschossen

Beitrag von Raphael »

Joseph hat geschrieben:
Raphael hat geschrieben:
Joseph hat geschrieben:uns überzeugt man nicht so leicht mit schwachen Argumenten, sanften Sprüchen und goldigen Visionen.
Konnotation: Beweise Deine Glaubwürdigkeit, dann höre ich Dir (vielleicht) zu! :D :D :D
Mmmh? Wolltest Du nicht irgendetwas MIR beweisen?
Gegenfrage: Kann die Wahrheit dich überzeugen?
Hat sie schon. Gegenfrage: kennst Du die Wahrheit?
Ja, denn sie hat als Jesus Christus Fleisch angenommen! :)

Und dies völlig ohne negative Theologie, sondern - ich will es mal so ausdrücken - als überpositive Theologie!

Raphael

Re: Russisch-orthodoxer Priester in Moskau erschossen

Beitrag von Raphael »

Joseph hat geschrieben:
Raphael hat geschrieben:Dies ist lediglich die Opferperspektive, daneben gibt es jedoch auch noch die Täterperspektive.
Die beste Täterperspektive ist die eines Beobachters, vom Erdboden nach oben an den Galgen, wo er denTäter hängen sieht.... Nur nebenbei, ich hoffe, daß Du niemals in eine lebensbedrohende Situation mit Muslims gerätst. Bis Du Dich ausargumentiert hättest wäre Dein Hals schon zweimal abgesägt worden...
Derzeit befinde ich mich ja in einem schriftlichen Austausch mit Jemandem, der den Katholiken - wie er selber zugibt - nicht völlig fernsteht! :blinker:

Die Gesprächsführung ist dann natürlich eine etwas andere als in einer lebensbedrohenden Situation mit einem Muslim.
Ich stimme Dir jedoch insoweit zu, als daß ich keinen Koran knutschen könnte/würde; selbst wenn man's von muslimischer Seite von mit verlangen täte!

Raphael

Re: Russisch-orthodoxer Priester in Moskau erschossen

Beitrag von Raphael »

Joseph hat geschrieben:
Raphael hat geschrieben:
Joseph hat geschrieben:Sie verändern diese Tatsachen nicht. Jeder der eine dieser Ideologien unterstützt, sie verbreitet und sie für richtig befindet ist an deren Verbrechen mitschuldig...
Du bist recht schnell mit den Schuldzuweisungen; klappt das mit der Vergebung eben so schnell?
... nein nicht wirklich. Ich war zwar schon bei einer Schuldzuweisung nach den ersten 50 Millionen Ermordeten (der Kommunisten) war aber dann erst wirklich überzeugt, daß sie schuldig sind nach dem ich von den zusätzlichen 50 Millionen gehört hatte. Dasselbe gilt für die Schuldigkeit der Nazis und der Muslims...
Was die Vergebung angeht so überlasse ich das Gott und den Opfern. Mir steht es in diesen Fällen nicht zu zu Vergeben, sondern meine Aufgabe ist es jeden, ob er es hören will oder nicht, an diese Greuel zu erinnern...

Gruß
Joseph
Das, was die Bibel über die letzten Tage schreibt, ist nun wahrlich nicht in freundlichen Worten gehalten und doch sagt die Apokalypse, daß am Ende der Teufel in den Feuersee geworfen wird. Es besteht also durchaus Hoffnung.
Die Apokalypse ist also drastisch und aufbauend zugleich!
Joseph hat geschrieben:PS: Ich hatte den thread eben erst gefunden. Ich dachte unsere "Korrespondenz" wäre gelöscht worden (was wohl auch kein Unglück gewesen wäre)
Kommunikativer Austausch ist niemals ein Manko, wenn er denn ernsthaft erfolgt; es besteht halt die Gefahr ins Gewäsch abzugleiten, dieser Gefahr kann man jedoch entgegentreten ................

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Re: Russisch-orthodoxer Priester in Moskau erschossen

Beitrag von Joseph »

Raphael hat geschrieben:Ja, denn sie hat als Jesus Christus Fleisch angenommen! :)

Und dies völlig ohne negative Theologie, sondern - ich will es mal so ausdrücken - als überpositive Theologie!
Mmmh, und durch "Heimrufung" des Spaziergängers durch den Heiligen Geist...!
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Re: Russisch-orthodoxer Priester in Moskau erschossen

Beitrag von Joseph »

Raphael hat geschrieben: Das, was die Bibel über die letzten Tage schreibt, ist nun wahrlich nicht in freundlichen Worten gehalten und doch sagt die Apokalypse, daß am Ende der Teufel in den Feuersee geworfen wird. Es besteht also durchaus Hoffnung.
Die Apokalypse ist also drastisch und aufbauend zugleich!
I fühle mich nicht sonderlich wohl wenn ich die Apokalypse lese. Manche wälzen sich ja fast darin (geilen sich dran auf). Aber das bin nur ich und meine Meinung....

Gestern in der Predigt sprach Fr. Lawrence über Vergebung, etwas was mich schon lange beschäftigt hatte ohne eine gute Antwort zu finden. Es passt auch in unseren Austausch.

Er wies darauf hin, daß Gott nur vergibt wenn wir vergeben (soviel sagtest Du schon) aber dann fuhr er fort. Wir können, und sollen, nur denen vergeben die bereuen, um Vergebung bitten und sich zu bessern versprechen (das ist auch Gottes Bedingung zur Vergebung unserer Sünden).

Nun hier haben wir das Grundübel" des von vielen heute mißbrauchten Christentums. Gott kam nicht in die Welt um eine Generalamnestie für jeden Halunken, Spitzbuben und Mörder zu verkünden, sondern um denjenigen zu Vergeben und sie zu erlösen die um Vergebung bitten und bereuen. Das Christentum ist kein Pakt zum gemeinsamen Selbstmord (Vergebung aller für alles).

Um diese Erkenntnis nochmal auf meine obige Anführung der Kommunisten, Nazis und Muslims anzuwenden, Vergebung kann nur dann gegeben werden wenn die von Gott gegebenen Bedingungen erfüllt wurden. Und dann auch nur von Gott oder den unmittelbar Betroffenen.... und vergib uns unsere Schuld, wie auch wir vergeben unseren Schuldigern. Aus diesem Grunde kann ich nicht eine General-Vergebung aller mörderischen Kommunisten, Nazis und Muslims announcieren... das steht mir nicht zu.

Okay, das isses, Du oller Betonkopf...
Joseph
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Sempre
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Re: Russisch-orthodoxer Priester in Moskau erschossen

Beitrag von Sempre »

Joseph hat geschrieben:Er wies darauf hin, daß Gott nur vergibt wenn wir vergeben (soviel sagtest Du schon) aber dann fuhr er fort. Wir können, und sollen, nur denen vergeben die bereuen, um Vergebung bitten und sich zu bessern versprechen (das ist auch Gottes Bedingung zur Vergebung unserer Sünden).
Ich hoffe, dass Gott mir auch solche Sünden vergibt, die zu bemerken ich zu betonköpfig bin. Daher suche ich auch meinen Nächsten zu vergeben, selbst wenn sie nicht einsichtig sind. Ob das helfen mag, weiß ich nicht. Scheint mir aber logisch so.

Wie begründet Fr. Lawrence seine strenge Haltung?

Gruß
Sempre
Niemals sei gesagt es werde je zugelassen, daß ein zum Leben prädestinierter Mensch sein Leben ohne das Sakrament des Mittlers beendet. (St. Augustin, Gegen Julian, V-4)

Raphael

Re: Russisch-orthodoxer Priester in Moskau erschossen

Beitrag von Raphael »

Joseph hat geschrieben:
Raphael hat geschrieben:Das, was die Bibel über die letzten Tage schreibt, ist nun wahrlich nicht in freundlichen Worten gehalten und doch sagt die Apokalypse, daß am Ende der Teufel in den Feuersee geworfen wird. Es besteht also durchaus Hoffnung.
Die Apokalypse ist also drastisch und aufbauend zugleich!
I fühle mich nicht sonderlich wohl wenn ich die Apokalypse lese. Manche wälzen sich ja fast darin (geilen sich dran auf). Aber das bin nur ich und meine Meinung....
Zur Apokalypse gibt es ein interessantes Buch eines Amerikaners, der aus der evangelikalen Ecke zur katholischen Kirche konvertierte:
Das Mahl des Lammes. Die Messe als Himmel auf Erden von Scott Hahn

Da die Feier der Eucharistie ein wesentlicher Grund für seine Konversion war, erläutert er dort seinen Zugang zur Apokalypse und den konkreten Bezug zum Leben (in) der Kirche.
Ein weiterer Grund zu konvertieren, war für ihn die Textpassage in 1 Timotheus 3, 15: Falls ich aber länger ausbleibe, sollst du wissen, wie man sich im Hauswesen Gottes verhalten muss, das heißt in der Kirche des lebendigen Gottes, die die Säule und das Fundament der Wahrheit ist.

Die Säulen in diesem Hause Gottes sind härter als Beton! :blinker:
Joseph hat geschrieben:Gestern in der Predigt sprach Fr. Lawrence über Vergebung, etwas was mich schon lange beschäftigt hatte ohne eine gute Antwort zu finden. Es passt auch in unseren Austausch.

Er wies darauf hin, daß Gott nur vergibt wenn wir vergeben (soviel sagtest Du schon) aber dann fuhr er fort. Wir können, und sollen, nur denen vergeben die bereuen, um Vergebung bitten und sich zu bessern versprechen (das ist auch Gottes Bedingung zur Vergebung unserer Sünden).

Das mit der Vergebung klappt ja nur ein einem uneigentlichen Sinne!

Es wäre falsch, einem Schuldiger zu vergeben, nur weil einem selbst dann auch vergeben werden wird. Dies wäre eine Art Gesetzesfrömmigkeit wie sie von den Pharisäern betrieben worden ist. Man erwirbt sozusagen gegenüber Gott einen Anspruch auf Vergebung, weil man selbst einem Anderen auch vergeben hat.

Das Schwierige ist jedoch zu vergeben, ohne diesen "Anspruch" zu erwerben. Die Beichte ist übrigens auch daraufhin ausgerichtet: Denn der Pönitent erhält eine persönliche Absolution, die dann wirksam wird, wenn die Vorausetzungen erfüllt sind. Eine dieser Voraussetzungen ist auch die Bußfertigkeit des Pönitenten.

Meine Vergebung für meine Schuldiger ist so losgelöst von der Schuldbefreiung, die meine Schuldiger von Gott erhalten; so sie denn ihre Sünden bereuen, beichten und Buße tun.
Joseph hat geschrieben:Nun hier haben wir das Grundübel" des von vielen heute mißbrauchten Christentums. Gott kam nicht in die Welt um eine Generalamnestie für jeden Halunken, Spitzbuben und Mörder zu verkünden, sondern um denjenigen zu Vergeben und sie zu erlösen die um Vergebung bitten und bereuen. Das Christentum ist kein Pakt zum gemeinsamen Selbstmord (Vergebung aller für alles).

Um diese Erkenntnis nochmal auf meine obige Anführung der Kommunisten, Nazis und Muslims anzuwenden, Vergebung kann nur dann gegeben werden wenn die von Gott gegebenen Bedingungen erfüllt wurden. Und dann auch nur von Gott oder den unmittelbar Betroffenen.... und vergib uns unsere Schuld, wie auch wir vergeben unseren Schuldigern. Aus diesem Grunde kann ich nicht eine General-Vergebung aller mörderischen Kommunisten, Nazis und Muslims announcieren... das steht mir nicht zu.

Okay, das isses, Du oller Betonkopf...
Joseph
Das Christentum steht seit Anbeginn in der Gefahr mißbraucht zu werden.
Die Bibel weist eindeutig und klar - gerade in der Apokalypse - auf diesen Gefahren hin: Die Anbetung des Tieres!

Wenn man jetzt das Tier für Schöpfung setzt, sieht man, wo der Fehler liegt, denn die Anbetung des Tieres ist ein Götzendienst.
Nun sind wir aber gewarnt und huldigen nur dem einen JESUS CHRISTUS:
Und in keinem anderen ist das Heil zu finden. Denn es ist uns Menschen kein anderer Name unter dem Himmel gegeben, durch den wir gerettet werden sollen.
(Apostelgeschichte 4, 12)

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Niels
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Re: Historische Schuld

Beitrag von Niels »

Iúdica me, Deus, et discérne causam meam de gente non sancta

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Robert Ketelhohn
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Re: Historische Schuld

Beitrag von Robert Ketelhohn »

Ob der dort erwähnte Spiegel-Autor Jan Fleischhauer mit Ulrich Fleischhauer verwandt ist? ;D
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Re: Historische Schuld

Beitrag von Niels »

Robert Ketelhohn hat geschrieben:Ob der dort erwähnte Spiegel-Autor Jan Fleischhauer mit Ulrich Fleischhauer verwandt ist? ;D
Könnte sein... ;D
Das würde evtl. auch hilfreich sein, die Frage zu entscheiden, ob sein Beitrag wirklich ernstgemeint ist? :achselzuck:
Iúdica me, Deus, et discérne causam meam de gente non sancta

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Ewald Mrnka
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Re: Historische Schuld

Beitrag von Ewald Mrnka »

Wer die wirklichen Herrschenden identifizieren will, braucht sich nur zwei Fragen zu stellen:
WEN und WAS darfst Du NICHT kritisieren?
WESSEN INTERESSEN verfolgt das System?

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Ewald Mrnka
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Re: Historische Schuld

Beitrag von Ewald Mrnka »

So eine historische Schuld kann für die "Opfer" zur Goldgrube werden:

http://www.spiegel.de/politik/ausland/ ... 82,.html
Wer die wirklichen Herrschenden identifizieren will, braucht sich nur zwei Fragen zu stellen:
WEN und WAS darfst Du NICHT kritisieren?
WESSEN INTERESSEN verfolgt das System?

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Maria Magdalena
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Re: Vatikan: Exkommunikation der FSSPX-Bischöfe aufgehoben!

Beitrag von Maria Magdalena »

Ewald Mrnka hat geschrieben:
Das ist richtig, aber es gibt Gruppen, die ziehen immense Vorteile aus dem Schultikulti-Bewußtsein; daher darf auch die Vergangenheit nicht Geschichte werden. An Versöhnung, an "Normalität" können die gar nicht interessiert sein; schließlich geht es um immense Summen und um Macht. Das ist schändlich, denn dieser Betrieb instrumentalisiert die Opfer.

Dafür kann man zwar Verständnis haben (Geschäft ist Geschäft) - aber man muß es nicht akzeptieren, sich nicht alles einreden lassen und sich nicht jeden Schuh anziehen.

An der "Jugend" geht das alles schon längst weitgehend vorbei. Langsam macht sich sogar Überdruß breit. Da kann man noch so viel herumerziehen und "aufklären" wollen. Irgendwann historisiert sich jede Vergangenheit, selbst unsere "jüngste" aus der ersten Hälfte des vergangenen trostlosen Jahrhunderts.
Hier stimme ich Dir vollkommen zu !
Und denke es hat noch einen weiteren, gewollten, Nebeneffekte.
Eine Nation, die auf Grund eines 12 jährigen Versagens ( ohne das NS-Regime und die Folgen verharmlosen zu wollen) jeglichen Eigenbildnises beraubt wurde, ist nichts weiter als eine Nation, die Wurzellos ist;
und kann bzw. soll ,somit von fast jeder anderen Nation, je nach Bedarf in die eine oder andere Richtung gelenkt werden .
Defacto ist es doch eine nicht zuwidersprechende Tatsache, dass im Grunde heute " die Deutschen" gegenüber anderen Nationen, die über ein Selbstverständnis als Nation verfügen, eher einen Dienstmann gleichen, der letztendlich nur tun, denkt und umsetzt, was ihm gesagt wird ( um es einmal etwas zu übertreiben).
Selbst in Punkto allgemeiner Kultur . Haben sich die Mehrheit der Deutschen als Leugner ihrer Wurzeln "als Musterschüler" hervor getan, um ja ein Zucherchen von denen zu erhalten,die ihnen sagten " wie die neuen Deutschen zu sein haben", ohne letztendlich aus ihren Fehlverhalten in der Vergangenheit aus eigener Kraft lernen zu können!
Denn beinahe keine andere Nation, die sich im zweiten Weltkrieg ,mit dem Blut Unschuldiger besudelt hat,wurde so weit von ihrem Eigenverständnis als Nation fortgezerrt bzw. erhielten defatco ein immerwährendes Schuldsyndrom
anerzogen, wie diese Nation.

Und dies sollte alles ohne jeglichen Eigennutz passiert sein ? :pfeif:
- Herr, erweise mir Deine Gnade, - Dich täglich etwas mehr erkennen zu dürfen und so zu handeln, wie es vor Dir wohlgefällig ist.

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Granuaile
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Re: Vatikan: Exkommunikation der FSSPX-Bischöfe aufgehoben!

Beitrag von Granuaile »

Robert Ketelhohn hat geschrieben:Das ist menschenverachtendes, bolschewistisches Denken.
Robert Ketelhohn hat offenbar noch nicht mitbekommen, dass die Zeit des kalten Kriegs vorbei ist. Es funktioniert heute einfach nicht mehr oder ist zumindest lächerlich, unangenehmen Diskussionen dadurch auszuweichen, dass man die Argumente des Gegenübers pauschal als "kommunistisch" oder "bolschewistisch" beschimpft.

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Niels
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Re: Historische Schuld

Beitrag von Niels »

:achselzuck:
Haben sich die MLPD, die DKP, die Linkspartei u.a. etwa plötzlich aufgelöst? :detektiv:
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Robert Ketelhohn
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Beitrag von Robert Ketelhohn »

Granuaile hat geschrieben:
Robert Ketelhohn hat geschrieben:Das ist menschenverachtendes, bolschewistisches Denken.
Robert Ketelhohn hat offenbar noch nicht mitbekommen, dass die Zeit des kalten Kriegs vorbei ist. Es funktioniert heute einfach nicht mehr oder ist zumindest lächerlich, unangenehmen Diskussionen dadurch auszuweichen, dass man die Argumente des Gegenübers pauschal als "kommunistisch" oder "bolschewistisch" beschimpft.
  1. Das ist über ein Jahr her.
  2. Es ging auf die Methode, andern die eigene Meinung beizubiegen.
  3. Ich habe dort keine Argumente beschimpft (es gab keine – und ich beschimpfe generell keine Argumente, sondern schimpfe höchstens über den, der keine bringt), sondern auf eine Drohung gegen einen andern Kreuzgangster reagiert.
  4. Ich pflege „unangenehmen Diskussionen“ nicht auszuweichen.
  5. Ich kämpfe seit vielen Jahren gegen die alten und neuen „kalten Krieger“ für friedlichen Handel und Wandel auf dem gesamten eurasischen Kontinent.
  6. Ich lese gern kommunistische und trotzkistische Internetmedien, wie durch entsprechende Zitationen im Kreuzgang schon aufgefallen sein sollte. Natürlich auch Springer, Spiegel & Co. Ferner Medien russischer, polnischer oder iranischer Provenienz, sofern die Sprachbarriere mich nicht hindert, und manches Unaussprechliche.
  7. Mein Horizont ist weiter als der Zürisee.
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Haiduk
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Re: Vatikan: Exkommunikation der FSSPX-Bischöfe aufgehoben!

Beitrag von Haiduk »

Aletheia hat geschrieben:
Robert Ketelhohn hat geschrieben:
Aletheia hat geschrieben:Genau - deine Haltung macht doch klar, dass da noch viel zu tun ist. Erst wenn du aufhörst dich darüber zu beklagen, dass da was dröhnt, erst dann ist das bei dir auch angekommen.
Das ist menschenverachtendes, bolschewistisches Denken.
Ich dachte du kannst russisch - naja - so kann man sich irren.
Richtig ist, daß dieses Thema etwas mit Russland zu tun hat. Die Judenverfolgung in NS-Deutschland läßt sich nämlich nicht verstehen, wenn man sie nicht im Kontext der gesamteuropäischen Geschichte des 20. Jahrhunderts begreift. Genau das ist aber notwendig, weil sonst das Volk Israel vermittels dessen, was unter dem Namen "Holocaust" läuft, die Rolle eines Weltmessias angedichtet wird. Das ist natürlich die Selbstsicht des jüdischen Volkes - besonders, die des eher säkular ausgerichteten Teils - , aber Schuld trifft im christlichen Verständnis nie irgendwelche Völker, sondern immer einzelne Personen. Und die Schuld, die wir Nachgeborenen heute tragen, ist doch nicht größer und nicht kleiner, als die derjenigen, die schon Generationen vor der NS-Diktatur getragen haben: Sie erwächst aus der Ursünde. Von ihr können wir nur durch die Annahme von Jesus Christus, dem Gekreuzigten und Auferstandenen, als unserem Herrn und Heiland erlöst werden. Irgendwelche anderen Regeln, Vorschriften oder Rituale können das nicht bewirken.

Lernen läßt sich freilich gleichwohl aus der Geschichte. Nur betrifft das eben nicht nur die Deutschen, sondern ausnahmslos alle Menschen auf Erden. Ganz besonders trifft das auf diejenigen zu, die meinen, durch menschliche Weisheit die Welt bessern zu können. Genau das geht nun mal nicht:
Seht zu, dass euch niemand einfange durch Philosophie und leeren Trug, gegründet auf die Lehre von Menschen und auf die Mächte der Welt und nicht auf Christus. (Kol. 2, 8 )
Hinsichtlich des Zusammenhangs mit Russland und mit der europäischen Geschichte empfehle ich 'Der europäische Bürgerkrieg 1917 - 1945: Nationalsozialismus und Bolschewismus' von Ernst Nolte.

Interessant dürfte auch “Zweihundert Jahre zusammen” von Alexander Solschenizyn sein. Gelesen habe ich das zwar noch nicht, aber die Rezensionen, die ich gefunden habe, sind recht vielversprechend:

Ernst Nolte
http://www.jf-archiv.de/archiv02/482yy47.htm
http://www.jf-archiv.de/archiv03/473yy47.htm

Arno Lustiger
http://www.berlinonline.de/berliner-zei ... index.html
http://www.welt.de/print-welt/article27 ... _will.html

Ulrich M. Schmid
http://www.nzz.ch/2001/08/11/fe/article7K87E.html
http://www.nzz.ch/2003/02/17/fe/article8N9FY.html

Arno Lustiger empfindet die Aufforderung Solschenizyns zur Buße zwar freilich als Affront, aber das muß ja nicht bedeuten, daß sie falsch wäre. Es bedeutet nur, daß es ihm (Lustiger) aus persönlichen Gründen nicht möglich ist, diesen Schritt zu gehen und er begründet das ja auch so. Das ist zwar allemal verständlich, aber seine Kritik bleibt eben dennoch im Subjektiven.

Ernst Nolte ist zwar verfemt, aber er ist der einzige, der in seiner Rezension Bezug auf die Inhalte des Buches nimmt.

Auch Ulrich M. Schmid geht zwar auch diesen Weg, kann aber Solschenizyns Grundannahme nicht teilen. Eine Begründung dafür liefert er aber nicht.

Daß ich die Sache von der russischen Geschichte her aufziehe, liegt daran, daß etwa Alfred Rosenberg seinen ‘Mytus des X. Jahrhunderts’ ja nie geschrieben hätte, wenn nicht in Russland nach dem Oktoberputsch die Herrschaft des Antichristen begonnen hätte. So und nur so läßt sich das letzte Jahrhundert überhaupt begreifen.

Interessant finde ich auch "Das Ende der Lügen. Russland und die Juden im 20. Jahrhundert" von Sonja Margolina. Ein Interview mit ihr gibt es da.
Zuletzt geändert von Haiduk am Sonntag 21. Februar 2010, 08:31, insgesamt 2-mal geändert.
Eure Rede aber sei: Ja, ja; nein, nein. Was darüber ist, das ist vom Übel. (Mt. 5, 37)
Denn die Waffen unsres Kampfes sind nicht fleischlich, sondern mächtig im Dienste Gottes, Festungen zu zerstören. (2. Kor. 10,4)

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Haiduk
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Re: Die Dimension unserer historischen Schuld

Beitrag von Haiduk »

Aletheia hat geschrieben:
ad_hoc hat geschrieben:Protagoras hat geschrieben:
"Ich bin Deutscher und stolz darauf" - Wenn ich diesen Spruch höre, wird mir immer übel. Ich finde ihn grauenerregend dumm. Erstens ist Stolz sowieso eine Untugend. Zweitens könnte ich allenfalls wegen eigener Verdienste stolz sein.
Da bin ich ganz anderer Auffassung:
Ganz offiziell von der türkischen Regierung an ihre Landsleute verschrieben: "Ich bin stolz, Türke zu sein!"
Einen stärkeren Nationalstolz als denjenigen, den die Portugiesen besitzen gibt es wahrscheinlich nicht. Überhaupt ist festzustellen, dass alle Länder, auch die europäischen, eine stärkeren Nationalstolz besitzen als die Deutschen. Und warum soll man nicht stolz sein auf das Land, dessen Bürger man ist?
Nationalstolz bedeutet doch nicht, dass man sich mit mit den schlechten Ereignissen, Regierungen, Personen etc. identifiziert!

Gruß, ad_hoc
Womit identifiziert man sich dann beim Nationalstolz? Was bitte ist denn "Nation"?
Da gab es mal so ein Spruch - angelehnt an Paulus -

"Ich kenne keine Parteien mehr, ich kenne nur noch Deutsche." Mit diesem Satz verkündet Kaiser Wilhelm II 1914 dem deutschen Reichstag den Burgfrieden und damit sein Einverständnis zum Krieg. Das Attentat von Sarajewo reißt Deutschland aus seinem trügerischen Frieden und die Ost-, Westbedrohung wird geschürt. In seiner Rede an das deutsche Volk betont Wilhelm II, dass er zwar den Frieden erhalten wolle, die Situation aber keine andere Möglichkeit offen ließe, als das "Sein oder Nichtsein" des deutschen Volkes auszufechten. O-Ton: "Darum auf zu den Waffen. (...) Wir werden uns wehren bis zum letzten."

http://www.deutschegeschichten.de/zeitr ... 54&Seite=4
Naja. Die heutige Aversion gegen das Nationale kommt aber ja nicht daher, sondern aus dem Nationalsozialismus. Der war (und ist) aber gerade keine nationale Ideologie, sondern eine universale Heilslehre mit Weltanspruch. Das sieht man unter anderem daran, daß Hitler und gewisse islamische Geistliche sich sehr gut verstanden hatten. Und Hitler ist ja heute noch ein hoch angesehener Mann in dieser Weltgegend.

Wenn für Dich daraus die Ablehnung alles Nationalen folgt, dann bleibt als Alternative für Dich ja nur die Auflösung der Nation und das Abtauchen in neue universale Heilslehren mit Weltanspruch; d.h. Du hast die Lehre der Geschichte nicht verstanden.
Eure Rede aber sei: Ja, ja; nein, nein. Was darüber ist, das ist vom Übel. (Mt. 5, 37)
Denn die Waffen unsres Kampfes sind nicht fleischlich, sondern mächtig im Dienste Gottes, Festungen zu zerstören. (2. Kor. 10,4)

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Re: Vatikan: Exkommunikation der FSSPX-Bischöfe aufgehoben!

Beitrag von Haiduk »

regina 32 hat geschrieben:
lifestylekatholik hat geschrieben:
Edi hat geschrieben:Schuld ist immer persönliche Schuld. Kollektivschuld und Schuld von Nachkommen von Verbrechern [...] gibt es nicht
Na ja, das ist christliche Denke. Da Aletheia, wie wir ja schon vorher in diesem Strang feststellen durften, wesentliche katholische und christliche Grundsätze ablehnt, ist es auch nicht allzu verwunderlich, dass sie nazistischen und stalinistischen Ansichten zur Kollektivschuld anhängt.
Ihr lehnt kollektivschuld ab - kann ich verstehen. aber nichts desto trotz habt Ihr weniger dagegen, wenn die Juden von der Piusbruderschaft als Gottesmörder (bzw. ein Volk von Gottesmördern) hingestellt werden....
irgendwie wird da mit zweierlei Maß gemessen..
Das wird differenzierter dargestellt. Hier die Aussage von Pater Schmidberger in der JF vom Februar letzten Jahres:
Ist Ihre Ansicht, die Juden trügen die Schuld für den Tod Christi, die sie nur tilgen können, wenn sie Christen werden, nicht eine Kollektivschuld-Unterstellung?

Schmidberger: Wir haben inzwischen klargestellt: Selbstverständlich teilen nur jene Juden unserer Tage die Schuld ihrer Väter an der Tötung Christi, welche dieser zustimmen. Ob es solche Juden heute gibt, weiß ich nicht. Daß aber die Juden den fleischgewordenen Gott als Messias annehmen und sich auf seinen Namen taufen lassen müssen, falls sie das Heil erlangen wollen, das spricht schon der erste Papst aus, nämlich der heilige Petrus, der selbst ein Jude ist.
Will man die Analogie übertragen, dann trifft nur diejenigen Deutschen Schuld, die heute noch der Tötung der Juden während der NS-Diktatur zustimmen d.h. sie gutheißen.
Eure Rede aber sei: Ja, ja; nein, nein. Was darüber ist, das ist vom Übel. (Mt. 5, 37)
Denn die Waffen unsres Kampfes sind nicht fleischlich, sondern mächtig im Dienste Gottes, Festungen zu zerstören. (2. Kor. 10,4)

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