Jo, soll das bedeuten, dass es vor dem Konzil von Trient – d.h. vor der Festlegung des trindentinischen Messritus und vor der Herausgabe des damaligen Messbuches – keine katholische Tradition gab? Was waren also unsere Vorfahren? – nicht katholisch?Jo hat geschrieben:Aber ich kann ohne weiteres aus verschiedenen Perspektiven analysieren, daß der NOM die katholische Tradition ankratzt.
ich glaube Du sprichst aus der Erfahrung, die man grundsätzlich in unserem Lande machen kann. Als "global" (im sinne von: "überall"), würde ich das nicht bezeichnen.Jo hat geschrieben:Des weiteren kann ich - unabhängig von der Vergangenheit - keine positiven Auswirkungen auf das globale Glaubensleben ausmachen.
Die von Dir geschilderte Art der Abneigung und Arroganz entwickelt sich auch unabhängig vom Messritus.Jo hat geschrieben:Der Trend ist: Ich bin mein eigener Herr und ich denke, tue und glaube, was ICH für richtig halte, ich bin doch nicht blöd und unterwerfe mich irgendwelchen alten Männern oder irgendeiner unsichtbaren Macht, von der ich nicht definitv weiß, ob es sie überhaupt gibt.
dazu muss ich wieder wiederholen: in Deutschland.Jo hat geschrieben:Die Hl. Messe und die Sakramente müssen dabei die göttliche Sphäre erkennen lassen. Das ist im NOM nur schwer und vereinzelt, stark abhängig vom zelebrierenden Priester, möglich.
In den letzten 20 Jahren habe ich in Deutschland nur einen einzigen Priester erlebt, der niemandem erlaubte in der Feier der heiligen Messe dazwischen zu funken. Weder ein Liturgieausschuss noch andere Laien konnten von ihm erwarten, die Messe so zu „gestallten“, wie sie es möchten. Er las selber die Lesungen und in seiner Messe wurde nie ein Credolied gesungen (immer stehend gebetet). In solchem Land wie Polen, ist das seit dem Vatikanum II der „Normalfall“ – dort haben Laien nichts zu sagen und Liturgieausschüsse gibt es dort eh nicht.
Was aber für den deutschen Priester in Deutschland nicht möglich war/ist, ist die Handkommunion zu verweigern und Ministrantinnen nicht zulassen. In Polen hat man damit keine Probleme.

das sehe ich auch so (was nicht bedeuten soll, dass ich etwas gegen den tridentinischen Ritus habe – im Gegenteil.).Stephen Dedalus hat geschrieben:Natürlich hat die Kirche keine leichte Zeit im Moment. Aber als Grund dafür muß ich nicht den NOM sehen. Die Ursachen liegen woanders.
Nö.Stephen Dedalus hat geschrieben:Und ich kann nur Fiore Graz zustimmen: Die heutige Form der Partizipation der Gemeinde hat zur Folge, daß viele überhaupt noch von der Botschaft der Kirche erreicht werden, die sonst schon längst weg wären.
Die heutige Form der Partizipation der Gemeinde (im deutschsprachigen Raum) hat zu Folge, dass viele aus dem Glauben der Kirche eine freiwillige "Privatsache" machen, die nur dem Frohsinn des Individuum dienen soll - und nichts mehr! - Wehe der Amtskirche, wenn diese von der Sonntagspflicht spricht! Die heutige Glaubensverkündigung soll uns bei Laune halten und uns den unbeirrbaren Eindruck vermitteln, dass wir von Gott geliebt sind und angenommen werden (als ob Gott nicht das Recht hätte, sich anders zu überlegen). <-- das lässt sich in der heutigen Gemeindementalität beobachten.