Wenn ich richtig informiert bin, dann haben die jeweiligen "Ritenfamilien" dafür zu sorgen, dass alles in geordneten Bahnen verläuft. Die Zisterzienser z.B. haben einen eigenen Ritus, älter als der der Dominikaner und Kartäuser. Da sich das Generalkapitel des Zisterzienserordens irgendwann im 17. Jahrhundert allerdinsg entschloss, lieber den römischen Ritus anzunehmen (warum wohl?), wurde fortan bei den liturgischen Büchern eben dieser Ritus zugrunde gelegt. Ausnahme: die Spanier, die eine eigene Spur fahren wollten und sehr autonom waren. Dort hat sich der alte Ritus bis ins 19. Jahrhundert erhalten. Als nun nach dem Röm. Konzil von 1962-1965 neue Bücher her mussten, und vor allem neue Ritualbücher, hat man von den Generalkapiteln des Zisterzienserordens (bzw. den Liturgiekommissionen des Ordens) eine Neubearbeitung des Zist.Ritus ausgearbeitet und in Rom bei der Kongregation für den Gottesdienst vorgelegt, zusammen mit dem neuen Text des Rituale. Zusammen mit diesem wurde also der Ritus novus cisterciensis approbiert. So läuft das, für Orden in diesem Fall. Allerdings war das für die gute familia cisterciensis auch kein großes Problem: der neue Ritus beschränkt sich im Gegensatz zu früher auf Kleinigkeiten, wenn man das verniedlichend sagen kann. Ein eigenes Liturgiebuch gibt es da z.B. noch nicht/nicht mehr. Doch im Grunde müsste der Prozess so ablaufen: der jeweilige Ordinarius ändert, legt es bei der Kongr. für den Gottesdienst vor und erhält die Approbation.
Sind alles interessante Fragen - vor allem, weil sie das Herzstück unseres Christenlebens betreffen. Liturgie ist ja gleichzeitig auch Einstehen für die Orthodoxie unseres Glaubens. Da kann man nicht einfach so rumfummeln und uralte Verhaltensweisen wiederbeleben, ohne auf die geänderten Lebensumstände zu achten... Andererseits kann an auch nicht einfach so tun, als wäre z.B. bis 1962 alles im Lot gewesen - keineswegs. Deshalb ist Kontrolle wichtig, aber immer im Blick auf die Verherrlichung Gottes hinter allem Tun.
Herzliche Grüße in XP!
michaelis hat geschrieben:Mal eine grundsätzliche Frage zu diesen Riten:
Grundsätzlich bestehen ambrosianischer, mozzarabischer, kölner, dominikanischer und die anderen vortridentinischen Riten ja weiter. Und wie am Beispiel vor allem des ambrosianischen Ritus zu erkännen, werden sie auch weiterentwickelt oder reformiert.
Mal abgesehen davon, ob dies richtig ist und sinnvoll geschieht, stellt sich mir vor allem die Frage, wer ist für diese Riten der Verantwortliche? :hmm:
-) Der Papst allein wie beim römischen Ritus?
-) Der zuständige (Erz-)Bischof, also Mailand, Toledo, Köln oder der Ordensobere allein?
-) Der zuständige Bischof mit Zustimmung des Papstes?
-) ...
Ich hoffe ihr könnt mir helfen.