Gnade für Tookie!

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Dr. Dirk
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Beitrag von Dr. Dirk »

Tja, so viel Wert ist der Ruhm bei Menschen...
Da ist es schon verwunderlich, dass so viele danach streben, bei den Menschen anerkannt zu sein.

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Knecht Ruprecht
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Beitrag von Knecht Ruprecht »

Angelika hat geschrieben:Grazer sind enttäuscht von ihrem Bub

In seiner alten Heimat Österreich hat der kalifornische Gouverneur Schwarzenegger nach der von ihm genehmigten Hinrichtung des ehemaligen Bandenchefs und späteren Kinderbuchautors "Tookie" Williams viele Sympathien verloren. Die Grazer sind enttäuscht und überlegen, das dortige Schwarzenegger-Stadion umzubenennen.
Womöglich hätten die linken Sozialisten ihre Absicht eher verlautbaren sollen, dann wäre der vierfache Mörder vielleicht noch am Leben. Wie lächerlich zu denken, einen Politiker mit so etwas eins auswischen zu wollen.

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Ewald Mrnka
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Beitrag von Ewald Mrnka »

Ich verstehe überhaupt nicht, weshalb sich die Grazer darüber aufregen, daß ein Mörder rechtskräftig hingerichtet worden ist.

Die sollten sich viel mehr über die Abtreibungen in Graz & Umgebung aufregen, diese verlogenen Gutmenschen.

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Angelika
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Beitrag von Angelika »

Ewald Mrnka hat geschrieben:Ich verstehe überhaupt nicht, weshalb sich die Grazer darüber aufregen, daß ein Mörder rechtskräftig hingerichtet worden ist.
Weil kein Mensch das Recht hat, einen anderen Menschen zu töten !

Ewald Mrnka hat geschrieben:Die sollten sich viel mehr über die Abtreibungen in Graz & Umgebung aufregen, diese verlogenen Gutmenschen.
Warum ist jemand, der sich aus aktuellem Anlass über etwas aufregt, verlogen ? :roll:

Deine Kaltblütigkeit ist einfach erschreckend !

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Ewald Mrnka
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Beitrag von Ewald Mrnka »

Angelika hat geschrieben:
Ewald Mrnka hat geschrieben:Ich verstehe überhaupt nicht, weshalb sich die Grazer darüber aufregen, daß ein Mörder rechtskräftig hingerichtet worden ist.
Weil kein Mensch das Recht hat, einen anderen Menschen zu töten !

Ewald Mrnka hat geschrieben:Die sollten sich viel mehr über die Abtreibungen in Graz & Umgebung aufregen, diese verlogenen Gutmenschen.
Warum ist jemand, der sich aus aktuellem Anlass über etwas aufregt, verlogen ? :roll:

Deine Kaltblütigkeit ist einfach erschreckend !
Danke, ich bin froh, daß ich kaltblütig bin und nicht lauwarm-verschleimt-verschwiemelt.

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Pit
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Beitrag von Pit »

Hallo Ewald,

tja, dann bin ich wohl "lauwarm-verschleimt".
Schau mal auf diese Website

www.todesstrafe.de

z.B. die Infos über die Situation in den USA.

Gruß, Pit
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Angelika
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Beitrag von Angelika »

Ewald Mrnka hat geschrieben:Danke, ich bin froh, daß ich kaltblütig bin und nicht lauwarm-verschleimt-verschwiemelt.
Genau so kaltblütig wie Jesus, der die Ehebrecherin den Steinen ihrer Ankläger überlassen hat und dann noch "gut so" gesagt hat, was ?

Oder so lauwarm-verschleimt-verschwiemelt wie Jesus, der die Hinrichtung der Ehebrecherin verhindert hat ?

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Robert Ketelhohn
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Beitrag von Robert Ketelhohn »

Angelika, vergleich doch einmal die Berichte von der Ehebrecherin
einerseits und den beiden mit dem Herrn gekreuzigten Schächern
andererseits.

(Nebenbei: Zum konkreten Fall äußere ich mich bewußt nicht. Es liegt ein
Urteil vor. Anhaltspunkte für ein Fehlurteil habe ich nicht, darum kann ich
darüber nichts sagen. Ich bin auch weder über den Delinquenten zum Rich-
ter gesetzt, noch über seine Richter. Ebenso kann ich zur Frage eines Gna-
denerweises nichts sagen. Ich bin nicht der, in dessen Hand Gnade und Un-
gnade gegeben sind. Nur eins ist gewiß: Gott hat vorgesehen.)
Propter Sion non tacebo, | ſed ruinas Romę flebo, | quouſque juſtitia
rurſus nobis oriatur | et ut lampas accendatur | juſtus in eccleſia.

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Angelika
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Beitrag von Angelika »

Robert Ketelhohn hat geschrieben:Angelika, vergleich doch einmal die Berichte von der Ehebrecherin einerseits und den beiden mit dem Herrn gekreuzigten Schächern andererseits.
Ich weiß nicht, worauf du hinaus willst.
Meinst du, dass Jesus die Hinrichtung der beiden Schächer nicht verhindert hat ?

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Pelikan
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Beitrag von Pelikan »

Angelika hat geschrieben:
Robert Ketelhohn hat geschrieben:Angelika, vergleich doch einmal die Berichte von der Ehebrecherin einerseits und den beiden mit dem Herrn gekreuzigten Schächern andererseits.
Ich weiß nicht, worauf du hinaus willst.
Meinst du, dass Jesus die Hinrichtung der beiden Schächer nicht verhindert hat ?
Nicht nur, daß er sie nicht verhindert: Er lobt den Schächer, der von sich sagt, daß ihm "recht geschieht".

Und schau dir auch mal an, wie Jesus reagiert, als Pilatus ihm selbst die Todesstrafe androht (Joh 19:10). Es wäre ihm ein leichtes gewesen zu entgegnen: Das darfst du nicht, Töten ist unrecht. Stattdessen bestätigt er in Vers 11 ausdrücklich, daß Pilatus diese Macht besitzt, und nicht etwa nur vom Kaiser oder dergleichen, sondern "von oben".

Und schließlich: Wenn Jesus eine dieser angeblich überholten Strafvorschriften aus dem Alten Testament zitiert (vgl. Mk 7:10, Mt 15:4), tut er das mit Abscheu und Kritik? Oder mit Wohlwollen?

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Angelika
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Beitrag von Angelika »

Hallo Pelikan,

auch der Ehebrecherin wäre Recht geschehen, wenn sie gesteinigt worden wäre. Das Recht war eindeutig auf der Seite der Ankläger, die ihren Tod forderten und von Jesus die Zustimmung erwarteten.

Es geht aber nicht um Recht, sondern um Gnade. Die hat Jesus der Ehebrecherin gewährt.

Die Strafvorschriften aus dem AT zitiert Jesus weder mit Wohlwollen noch mit Abscheu, sondern neutral.

Gruß
Angelika

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Pelikan
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Beitrag von Pelikan »

Angelika hat geschrieben:auch der Ehebrecherin wäre Recht geschehen, wenn sie gesteinigt worden wäre. Das Recht war eindeutig auf der Seite der Ankläger, die ihren Tod forderten und von Jesus die Zustimmung erwarteten.

Es geht aber nicht um Recht, sondern um Gnade. Die hat Jesus der Ehebrecherin gewährt.
Dann hast du deine Position gewechselt, denn weiter oben hast du noch behauptet:
Weil kein Mensch das Recht hat, einen anderen Menschen zu töten !
Was denn nun? Wenn die Juden das Recht hatten, die Ehebrecherin zu exekutieren, dann hatte auch Gouverneur Schwarzenegger das Recht, den Mörder Williams zu exekutieren.

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Pit
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Beitrag von Pit »

Hallo Angelika,

stimmt, was Du schreibst. Übrigens hat Jesus durchaus auf die Schriften des Ersten Bundes verwiesen und diese Texte oftmals zitiert.
Aber, und da, glaube ich, sind wir einer Meinung, hat Jesus immer wieder darauf hingewiesen, daß er gekommen ist, um die Gebote zu erfüllen. Er wollte die mosaischen Gebote also gwissermassen auf den Kern "zurechtstutzen".
Als Beispiel:
Der Shabbat dient und diente als Ruhetag. Am Shabbat soll und sollte auch zu Jesu Zeiten -einmal in der Woche quasi die Schöpfung in Gottes Hand zurückgegeben werden. Soweit so gut. Die Schriftgelehrten zur Zeit Jesu gingen aber teilweise so weit, daß sie es den Menschen verboten, andere Menschen am Shabbat zu heilen. Und da hat Jesus zu recht die Leute zurechtgewiesen (!!) - teils mit sehr harten Worten. Denn ihm war bewusst, daß "der Shabbat für den Menschen da ist, nicht der Mensch für den Shabbat." (nachzulesen in der Frohen Botschaft Christi)
Anders gesagt (und da sind wir wohl auch einer Meinung):
Wenn ich den Sonntag feier, um damit Gott zu dienen auf Grund einer mehr oder weniger intensiven Liebesbeziehung zu ihm, dann ist das ok. Wenn ich den Sonntag heilige, in die Messe gehe, Karfreitag faste, am Freitag kein Fleisch esse usw., weil ich Angst habe, ansonsten unter die Strafe Gottes zu fallen, dann ist das zwar auch eine Art "Gottesbeziehung" (wenn auch eine sehr einseitig-negative), aber es wird daraus meinerseits nur sehr schwer eine Beziehung entstehen, aus der heraus ich aus Überzeugung Gottes Weg folgen möchte.
Um ein Beispiel aus meinem direkten Alltag zu nehmen:
Manche Katholiken fasten Freitags, weil es die Kirche, der Katechismus etc. so fordern (!). Leider gehe ich aber beruflich einer Arbeit nach, die teilweise auch körperlich anstrengend ist. Wenn ich freitags fasten würde, würde sich das konkret auch auf meine Arbeitsfähigkeit (Kreislauf etc.) und damit auf die Arbeitssicherheit auswirken.
Aufgrund dessen sieht es so aus, daß ich Freitags eben nicht (!) faste. Und da ich der Meinung bin, daß Gott der HERR das auch so sieht - Gesundheit geht vor "Glaubensregeln" - habe ich kein Problem damit, in diesem Punkt auch gegen Kirchenvorschriften zu verstossen.

Gruß, Pit
Angelika hat geschrieben:Hallo Pelikan,

auch der Ehebrecherin wäre Recht geschehen, wenn sie gesteinigt worden wäre. Das Recht war eindeutig auf der Seite der Ankläger, die ihren Tod forderten und von Jesus die Zustimmung erwarteten.

Es geht aber nicht um Recht, sondern um Gnade. Die hat Jesus der Ehebrecherin gewährt.

Die Strafvorschriften aus dem AT zitiert Jesus weder mit Wohlwollen noch mit Abscheu, sondern neutral.

Gruß
Angelika
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Angelika
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Beitrag von Angelika »

Pelikan hat geschrieben:
Angelika hat geschrieben:auch der Ehebrecherin wäre Recht geschehen, wenn sie gesteinigt worden wäre. Das Recht war eindeutig auf der Seite der Ankläger, die ihren Tod forderten und von Jesus die Zustimmung erwarteten.

Es geht aber nicht um Recht, sondern um Gnade. Die hat Jesus der Ehebrecherin gewährt.
Dann hast du deine Position gewechselt, denn weiter oben hast du noch behauptet:
Weil kein Mensch das Recht hat, einen anderen Menschen zu töten !
Was denn nun? Wenn die Juden das Recht hatten, die Ehebrecherin zu exekutieren, dann hatte auch Gouverneur Schwarzenegger das Recht, den Mörder Williams zu exekutieren.
O.k., das war missverständlich.

Beim ersten Mal meinte ich Recht allgemein, im Sinne einer Art Berechtigung. Ich glaube, dass nur der Schöpfer das Recht hat, das Leben eines Menschen zurückzufordern.

Beim zweien Mal meinte ich ein juristisches Recht. Dies hatten sowohl die Ankläger der Ehebrecherin als auch Arnold Schwarzenegger auf ihrer Seite.

Jesus hat die Gnade über das juristische Recht gestellt. Er ist als Freund der Sünder beschimpft worden, weil er nicht auf das (juristische) Recht gepocht hat, sondern sich voll Gnade und Erbarmen den Sündern zugewandt hat.

Heute heißt es eben nicht mehr Freund der Sünder, sondern lauwarm-verschleimt-verschwiemelt. :roll:

Dabei hätte Jesus, der in der Dreifaltigkeit eins ist mit dem Schöpfer, sogar das Recht (im Sinne von Berechtigung) gehabt, das Leben eines Menschen zu beenden.

Gruß
Angelika

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Pit
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Beitrag von Pit »

Hallo Angelika,

stimmt.
Es gibt ja einige User, die so darauf pochen, daß das Recht (im Sinne von Berechtigung) umgesetzt wird, einen Menschen rechtlich (juristisch auf Grund eines Urteils) hinrichten zu dürfen.
Nun, seien wir als Christen lieber froh (und die besagten User sollten es auch sein!), daß Gott nicht jedesmal auf sein Recht besteht.
Denn einmal hat er - da er sich nicht untreu werden kann - auf seinem Recht bestanden, uns für unsere Sünden zu bestrafen und hat, weil er uns liebt --- Jesus ans Kreuz gebracht [Punkt]
Mit Verlaub:
Wenn Gott der HERR auf sein Recht bestanden hätte, und keine Barmherzigkeit gegenüber den Menschen geübt hätte -- dann müssten wir alle am Kreuz von Golgatha hängen.

Gruß, Pit
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Angelika
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Beitrag von Angelika »

Richtig, Pit.

Gott hat das Recht (in beiden Bedeutungen) auf seiner Seite. Wenn er darauf bestehen würde, dann würden wir alle in der Hölle landen.

Wie gut, dass er barmherzig ist und uns begnadigt.

Lieben Gruß
Angelika

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Ewald Mrnka
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Beitrag von Ewald Mrnka »

Angelika hat geschrieben:Richtig, Pit.

Gott hat das Recht (in beiden Bedeutungen) auf seiner Seite. Wenn er darauf bestehen würde, dann würden wir alle in der Hölle landen.

Wie gut, dass er barmherzig ist und uns begnadigt.

Lieben Gruß
Angelika
Schön, einverstanden, verehrteste Angelika.

Wenn Gnade vor Recht für alle, dann bitteschön auch für alte SS-Männer im neunzigsten- oder hundertsten Lebensjahrzehnt.

Oder gibt es Opfer & Täter zu Fuß und Opfer & Täter zu Roß?! Sozusagen OpferInnen & TäterInnen Erster Klasse und Zweiter Klasse.


Klärt mich doch mal auf, ihr Hypermoralisten. Aber bitte nicht Pit, mit Pit komme ich nicht klar. Pit ist mir entschieden zu gebildet & Intellektuell. Ich mag es vergleichsweise schlichter.

Auch von mir einen ganz lieben Gruß und einen gesegneten IV. Advent.

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Knecht Ruprecht
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Beitrag von Knecht Ruprecht »

Pit hat geschrieben: Wenn Gott der HERR auf sein Recht bestanden hätte, und keine Barmherzigkeit gegenüber den Menschen geübt hätte -- dann müssten wir alle am Kreuz von Golgatha hängen.

Gruß, Pit
Manche Menschen hängen seit Geburt am Kreuz von Golgatha. Aber die die auf der Welt zu kurz kommen, will Gott im Himmel ja besonders stark belohnen. :roll:

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Knecht Ruprecht
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Beitrag von Knecht Ruprecht »

Pit hat geschrieben: . Und da ich der Meinung bin, daß Gott der HERR das auch so sieht - Gesundheit geht vor "Glaubensregeln" - habe ich kein Problem damit, in diesem Punkt auch gegen Kirchenvorschriften zu verstossen.
Zu einem ähnlichen Punkt habe ich anderer Stelle etwas geschrieben. Natürlich brechen normale Katholiken die Regeln. Man muss ja schließlich was reißen im Leben und normale Katholiken bedienen sich eben auch des Regelnbruchs. Nur macht normale Kathliken aus, dass sie die Regeln brechen können, ohne gleich verrückt zu weden und ihren Regelbruch, als keinen Regelbruch erachten und gegen die Kirche Krieg führen, damit ihr Regelbruch nicht als Regelbruch geahndet wird. Diese verrückten Katholiken bevölkern vorallem den deutschsprachigen Raum.

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Pit
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Beitrag von Pit »

Hallo Ewald,

anstelle einer intellektuellen Antwort ein Hinweis auf die HP der Karl-Leisner-Jugend.
www.karl-leisner-jugend.de

Die haben unter "Glauben"/"Katechesen" einen sehr schönen Text zum Thema Erlösung. Da wird ziemlich klar erklärt, was auch ich glaube.

Dir einen gesegneten Adventssonntag,

Gruß, Pit
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Angelika
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Beitrag von Angelika »

Ewald Mrnka hat geschrieben:Wenn Gnade vor Recht für alle, dann bitteschön auch für alte SS-Männer im neunzigsten- oder hundertsten Lebensjahrzehnt.
Selbstverständlich.

Was die irdische Gnade angeht, da würde ich mich auch für zum Tode verurteilte SS-Schergen einsetzen, dass die Strafe in eine lebenslängliche Haft umgewandelt wird.

Und was die göttliche Gnade angeht: Natürlich ist Gott auch solchen Verbrechern gegenüber barmherzig und gnädig. Wenn sie das denn wollen ... Gott zwingt seine Gnade niemandem auf.

Ich wünsche dir - und allen hier - einen gesegneten vierten Advent.

Gruß
Angelika

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Pit
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Beitrag von Pit »

Hallo Angelika,

exakt so ist es!
Die Erlösung, die uns Gott durch den "stellvertretenden" Kreuzestod seines Sohnes zugesagt hat, gilt allen (!) Menschen. Also auch dem SS-Offizier, auch Hitler, auch dem kommunistischen Kommandanten im Gullag und auch Mao. Entscheidend ist, ob ich die Vergebung Gottes annehme!
Und da habe ich meine Zweifel, ob z.B. Hitler und Mao das taten.
Gott zwingt uns nicht, seine Vergebung und Gnade anzunehmen, gerade weil er uns liebt. Er möchte, daß wir uns freiwillig entscheiden.

Gruß und einen gesegneten 4. Advent,

Pit
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Robert Ketelhohn
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Beitrag von Robert Ketelhohn »

Pit hat geschrieben:Und da habe ich meine Zweifel, ob z.B. Hitler und Mao das taten.
Ich auch. Sehr große Zweifel. Und doch weiß ich es nicht. Und
brauche es auch nicht zu wissen – jetzt. Dereinst hoffe ich dort
zu sein, wo ich es wissen werde.

Das hat aber wenig mit dem Thema zu tun, was der irdische
Staat soll und darf. – Ich habe das hier einmal so ausgedrückt:
Robert Ketelhohn hat geschrieben:

Die irdischen Staaten sind eine Folge der menschlichen
Sünde, eine Konsequenz der Ursünde, die morsche –
aber von Gott auf Zeit verordnete – Krücke der gefalle-
nen menschlichen Natur; ihr Zweck ist die Gewährlei-
stung eines halbwegs geordneten Zusammenlebens,
sie soll ausgerichtet sein auf Frieden und Gerechtigkeit,
justitia et pax; aber nur unvollkommenen Frieden – die
pax terrena, um mit Augustin zu reden – kann sie be-
stenfalls erreichen, und zwar mit Hilfe des rächenden
Schwerts als Vollstreckerin des Zornes Gottes.

Man darf weltliche Staaten nicht überfrachten mit Hoff-
nungen, die erst in der kommenden Welt gemäß der
Verheißung erfüllt werden und deren Vorgeschmack in
dieser Welt uns allein die Kirche durch die Gnaden der
Sakramente kosten lassen kann. »Die Gestalt dieser
Welt vergeht« (I Cor 7,31). Unsere Heimat ist der Him-
mel, auf Erden sind wir nur Pilger.
[/color]
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Angelika
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Beitrag von Angelika »

Robert Ketelhohn hat geschrieben:
Pit hat geschrieben:Und da habe ich meine Zweifel, ob z.B. Hitler und Mao das taten.
Ich auch. Sehr große Zweifel. Und doch weiß ich es nicht.
Ich habe auch Zweifel, aber ich schließe es nicht grundsätzlich aus. Gottes Gnade vor Recht gilt für alle.


Robert Ketelhohn hat geschrieben:Das hat aber wenig mit dem Thema zu tun, was der irdische Staat soll und darf.
Es hat etwas damit zu tun, wie man als Christ handelt.
Wenn man sich bewusst ist, dass man von Gnade abhängig ist, dann müsste man eigentlich bereit sein, auch Gnade zu gewähren, wenn man darum gebeten wird.


Robert Ketelhohn hat geschrieben:Man darf weltliche Staaten nicht überfrachten mit Hoffnungen, die erst in der kommenden Welt gemäß der Verheißung erfüllt werden und deren Vorgeschmack in dieser Welt uns allein die Kirche durch die Gnaden der Sakramente kosten lassen kann. »Die Gestalt dieser Welt vergeht« (I Cor 7,31). Unsere Heimat ist der Himmel, auf Erden sind wir nur Pilger.
Das Heil ist bruchstückhaft auch in dieser Welt erfahrbar, nicht nur in den Sakramenten. Ich sehe es auch als Aufgabe für Christen an, das Heil ein Stück mehr in diese Welt zu bringen.

Gruß
Angelika

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Pelikan
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Beitrag von Pelikan »

Angelika hat geschrieben:Es hat etwas damit zu tun, wie man als Christ handelt.
Wenn man sich bewusst ist, dass man von Gnade abhängig ist, dann müsste man eigentlich bereit sein, auch Gnade zu gewähren, wenn man darum gebeten wird.
Wenn man das aber muß, wieso nennst du es dann Gnade? Ist Gnade nicht völlig frei und unverdient? Was ist das für eine Gnade, die nicht ohne Schuld verweigert werden darf? Hätte Gott sich auch schuldig gemacht, wenn er uns seinen Sohn nicht gesandt hätte?

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Angelika
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Beitrag von Angelika »

Pelikan hat geschrieben:
Angelika hat geschrieben:Es hat etwas damit zu tun, wie man als Christ handelt.
Wenn man sich bewusst ist, dass man von Gnade abhängig ist, dann müsste man eigentlich bereit sein, auch Gnade zu gewähren, wenn man darum gebeten wird.
Wenn man das aber muß, wieso nennst du es dann Gnade? Ist Gnade nicht völlig frei und unverdient? Was ist das für eine Gnade, die nicht ohne Schuld verweigert werden darf? Hätte Gott sich auch schuldig gemacht, wenn er uns seinen Sohn nicht gesandt hätte?
Können wir als Christen Gnade oder Vergebung verweigern, ohne schuldig zu werden ? :hmm:

Sollen wir nicht so handeln, wie Jesus Christus es uns vorgelebt hat ? Sollen wir nicht ihm nachfolgen ?

Gruß
Angelika

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Pelikan
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Beitrag von Pelikan »

Angelika hat geschrieben:Können wir als Christen Gnade oder Vergebung verweigern, ohne schuldig zu werden ?

Sollen wir nicht so handeln, wie Jesus Christus es uns vorgelebt hat ? Sollen wir nicht ihm nachfolgen ?
Er hat uns Ehelosigkeit vorgelebt. Können wir also heiraten, ohne schuldig zu werden? Er hat uns Armut vorgelebt. Können wir Besitz haben, ohne schuldig zu werden?

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Linus
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Beitrag von Linus »

Angelika hat geschrieben:
Ewald Mrnka hat geschrieben:Wenn Gnade vor Recht für alle, dann bitteschön auch für alte SS-Männer im neunzigsten- oder hundertsten Lebensjahrzehnt.

WAAS wir haben schon wieder Methusalem'sche Altersgrenzen erreicht??? (Der wurde schließlich 959 Jahre alt.) Und dann ausgerechnet SS Männer die im neunzigsten oder Hundertsten Lebensjahrszehnt stehen sollen
"Katholizismus ist ein dickes Steak, ein kühles Dunkles und eine gute Zigarre." G. K. Chesterton
"Black holes are where God divided by zero. - Einstein

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Angelika
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Beitrag von Angelika »

Pelikan hat geschrieben:
Angelika hat geschrieben:Können wir als Christen Gnade oder Vergebung verweigern, ohne schuldig zu werden ?

Sollen wir nicht so handeln, wie Jesus Christus es uns vorgelebt hat ? Sollen wir nicht ihm nachfolgen ?
Er hat uns Ehelosigkeit vorgelebt. Können wir also heiraten, ohne schuldig zu werden? Er hat uns Armut vorgelebt. Können wir Besitz haben, ohne schuldig zu werden?
Ehelosigkeit hat Jesus nicht gefordert, Gnade und Vergebung aber schon. (Irgendwie kann ich mir gar nicht vorstellen, dass du diesen Vergleich ernst meinst.)

Armut im übrigen auch, daher denke ich schon, dass man durch (zuviel) Besitz schuldig werden kann.

Gruß
Angelika

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Pit
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Beitrag von Pit »

Hallo "Knecht",

sorry, aber Deinen Einwand zu meinem Text verstehe ich nicht ganz.
Ich habe geschrieben, daß für Jesus die Gebote Gottes wichtig waren -aus Liebe zu Gott. Aber eben auch, daß er Gebote (die wir übrigens nie vollkommen erfüllen können!) - wie Du es nennst - gebrochen hat, wenn es notwendig war,um der Liebe und Barmherzigkeit Gottes wieder deutlicher zum Durchbruch zu verhelfen.
Nun, wie betrachtest Du die Gleichnisse vom "Barmherzigen Samariter" und "vom verlorenen Sohn" ?
Weiterhin:
Ist es aus Deiner Sichtweise in Ordnung, kirchliche Gebote auch notfalls zu "brechen", wenn es die Situation erfordert ?

mit fragendem Gruß,

Pit



Knecht Ruprecht hat geschrieben:
Pit hat geschrieben: . Und da ich der Meinung bin, daß Gott der HERR das auch so sieht - Gesundheit geht vor "Glaubensregeln" - habe ich kein Problem damit, in diesem Punkt auch gegen Kirchenvorschriften zu verstossen.
Zu einem ähnlichen Punkt habe ich anderer Stelle etwas geschrieben. Natürlich brechen normale Katholiken die Regeln. Man muss ja schließlich was reißen im Leben und normale Katholiken bedienen sich eben auch des Regelnbruchs. Nur macht normale Kathliken aus, dass sie die Regeln brechen können, ohne gleich verrückt zu weden und ihren Regelbruch, als keinen Regelbruch erachten und gegen die Kirche Krieg führen, damit ihr Regelbruch nicht als Regelbruch geahndet wird. Diese verrückten Katholiken bevölkern vorallem den deutschsprachigen Raum.
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Beitrag von Knecht Ruprecht »

Pit hat geschrieben:Hallo "Knecht",

sorry, aber Deinen Einwand zu meinem Text verstehe ich nicht ganz.
Ich habe geschrieben, daß für Jesus die Gebote Gottes wichtig waren -aus Liebe zu Gott. Aber eben auch, daß er Gebote (die wir übrigens nie vollkommen erfüllen können!) - wie Du es nennst - gebrochen hat, wenn es notwendig war,um der Liebe und Barmherzigkeit Gottes wieder deutlicher zum Durchbruch zu verhelfen.
Nun, wie betrachtest Du die Gleichnisse vom "Barmherzigen Samariter" und "vom verlorenen Sohn" ?
Weiterhin:
Ist es aus Deiner Sichtweise in Ordnung, kirchliche Gebote auch notfalls zu "brechen", wenn es die Situation erfordert ?

mit fragendem Gruß,

Pit



Knecht Ruprecht hat geschrieben:
Pit hat geschrieben: . Und da ich der Meinung bin, daß Gott der HERR das auch so sieht - Gesundheit geht vor "Glaubensregeln" - habe ich kein Problem damit, in diesem Punkt auch gegen Kirchenvorschriften zu verstossen.
Zu einem ähnlichen Punkt habe ich anderer Stelle etwas geschrieben. Natürlich brechen normale Katholiken die Regeln. Man muss ja schließlich was reißen im Leben und normale Katholiken bedienen sich eben auch des Regelnbruchs. Nur macht normale Kathliken aus, dass sie die Regeln brechen können, ohne gleich verrückt zu weden und ihren Regelbruch, als keinen Regelbruch erachten und gegen die Kirche Krieg führen, damit ihr Regelbruch nicht als Regelbruch geahndet wird. Diese verrückten Katholiken bevölkern vorallem den deutschsprachigen Raum.
Also vorweg möchte ich meine einfache Argumentation rechtfertigen, weil ich von diesem Gesülze und es ist nichts anderes für mich, nach dem Motto, in Notlagen sind Regelbrüche keine Regelbrüche und Pharisäer sind schlecht weil sie sich an Regeln halten, anstatt jeden Perversling als Messias anzusehen etcpp. für abgehoben weltfremd halte.

Wenn Regeln in irgendwelchen Situationen nicht von den Regeln her nicht eingehalten werden können oder müssen. Dann braucht es keine Regeln. Es geht heirbei nur um die Einhaltung der Regeln der Regeln nach. Das Menschen für sich anders entscheiden ist etwas völlig anderes und den Menschen ihr Problem. Wenn Jesus also ein krankes Schaaf am Samstag verarztet hat und somit gegen das Arbeitsverbot am Samstag verstossen hat, dann sagt das nichts anderes aus, das die Regeln und somit das Judentum falsch sind. Vielleicht hat Jesus ja deswegen die römisch-katholische Kirche gegründet? Weil er eine richtige Gaubensgemeinschaft mit richtigen Reglen haben wollte. Und richtige Regeln sind in allen Situationen richtig. Wenn jemand meint, Regeln zu brechen, dann soll dieser jemand die Regeln brechen. Jeder ist ja frei in seiner Entscheidung. Man bricht die regeln und schämt sich irgendwann dafür, das ist der normale Weg. Der nicht normale Weg ist, Regeln zu brechen und den Regelbruch als nicht Regelbruch haben zu wollen.

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Pit
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Beitrag von Pit »

Hallo "Knecht",

auch auf die Gefahr hin, daß es für Dich zu kompliziert und zu intellektuell sein sollte:
Selbstredend sind Regeln o.k. ! Keine Zweifel daran meinerseits.
Nur sind Regeln nie nur um der Regeln willen da, sondern z.B. um das Zusammenleben der Menschen zu - regeln.
Wenn also der Shabbat zur Zeit Jesu den Juden als Ruhetag galt, war das ganz sicher in Ordnung - siehe mein früherer Beitrag. Wenn manche zu schrifttreuen Pharisäer oder Schriftgelehrten das dhingehend "auslegten", daß man einen Kranken nicht behandeln/heilen durfte, weil dann ja eine Arbeit ausgeübt wurde, dann waren nicht die Regeln ansich verkehrt, sondern die Auslegung der Regeln, die im Falle des Shabbatgebotes nur auf den Buchstaben achteten, und im beschriebenen Fall nicht die Gesundheit des Menschen bzw. dessen Wiederherstellung sahen.
Wenn ich als katholischer Christ das Sonntagsgebot betrachte, aber einen Monat lang nicht den Sonntagsgottesdienst besuchen kann, weil ich meinen schwerkranken Vater pflegen muss, dann ist diese Aufgabe (die Pflege des Vaters) für mich wichtiger als der zwingende Besuch der Messe.
Was ich mit den Ausführungen deutlicher machen wollte, war:

Wenn es die Situation erforderlich macht, sind für mich als Christ die Barmherzigkeit und deren Werke wichtiger als die kirchlichen regeln (z.B. das Kirchenrecht), obwohl mir die Regeln nichts desdotrotz wichtig sind.

Jesus wollte übrigens nie die jüdischen Gebote abschaffen, weil sie schlecht oder überholt waren ("Ich bin nicht gekommen, die Gebote aufzulösen...") sondern er wollte sie - im besten Sinne - wieder auf die wesentlichen Aussagen "zurückstutzen".
("Du sollst den HERRN...lieben...und Deinen Nächsten, wie Dich selbst.")

Nebenbei:
Wann hat Jesus die römisch-katholische Kirche gegründet ?

Gruß, Pit
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