Zusammenwohnen vor der Ehe

Allgemein Katholisches.
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gaoth_an_feasgar
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Zusammenwohnen vor der Ehe

Beitrag von gaoth_an_feasgar »

Hallo ihr Kreuzgänger,

lange las ich in dem Thread "Zusammenleben vor der Ehe", fand aber in der Diskussion irgendwie den Anschluss zu meiner Frage nicht. Aus diesem Thread ging hervor, dass zum Zusammenleben auch die Sexualität gehört. Okay, das ist eine Definition.

Beispiel, um es anschaulich zu machen:

Ein Student lebt in einer WG mit einem anderen jungen Mann und einer jungen Frau:

Der junge Student und die Frau merken, dass sie sich verliebt haben, beide wollen auf jeden Fall bis zur Ehe warten, dieser Standpunkt ist klar.

Muss jetzt einer der beiden ausziehen?

Dies ist eine meiner Meinung nach völlig andere Frage - denn es geht hier nicht um eine Diskussion über Sex vor der Ehe, sondern allein darum, wie das mit dem Zusammenwohnen ist.

Liebe Grüße und Gottes Segen,
gaoth

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Robert Ketelhohn
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Beitrag von Robert Ketelhohn »

gaoth_an_feasgar hat geschrieben:Der junge Student und die Frau merken, daß sie sich verliebt haben, beide wollen auf jeden Fall bis zur Ehe warten, dieser Standpunkt ist klar.

Muß jetzt einer der beiden ausziehen?
Die Frage ist, ob sie’s schaffen, was sie sich vorgenommen haben. Wenn’s allzu hart wird, wird’s besser sein, wenn einer auszieht. Das ist nur individuell zu beurteilen. Selbst die Mitbewohner, die Art der Wohnung etc. mögen dabei eine Rolle spielen.
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FioreGraz
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Beitrag von FioreGraz »

Robert Ketelhohn hat geschrieben:
gaoth_an_feasgar hat geschrieben:Der junge Student und die Frau merken, daß sie sich verliebt haben, beide wollen auf jeden Fall bis zur Ehe warten, dieser Standpunkt ist klar.

Muß jetzt einer der beiden ausziehen?
Die Frage ist, ob sie’s schaffen, was sie sich vorgenommen haben. Wenn’s allzu hart wird, wird’s besser sein, wenn einer auszieht. Das ist nur individuell zu beurteilen. Selbst die Mitbewohner, die Art der Wohnung etc. mögen dabei eine Rolle spielen.
Ach Kencht hatte ja schon die Erkenntnis das es die Beichte gibt auch wenns ne notorische Sünde ist. :mrgreen:

LG
Fiore
Zuletzt geändert von FioreGraz am Mittwoch 25. Januar 2006, 14:53, insgesamt 1-mal geändert.
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Robert Ketelhohn
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Beitrag von Robert Ketelhohn »

(Verstehe Bahnhof.)
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FioreGraz
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Beitrag von FioreGraz »

Robert Ketelhohn hat geschrieben:(Verstehe Bahnhof.)
Im wie/Wodurch werden wir Erlöstthread.

LG
Fiore
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Pit
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Beitrag von Pit »

Hallo Robert,

also - um den Beispielfall noch einmal aufzugreifen -:
Ich denke da genauso wie Du.
Wenn die beiden es so schaffen, warum nicht.
Nebenbei:
Wenn zusammenleben (in der selben Wohnung) immer per se auch Sex (und miteinander schlafen) bedeuten würde, dann sähe es um manche Studenten-WG schlecht aus, oder ? ;-)

Gruß, Pit
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hilltopsheep
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Beitrag von hilltopsheep »

Pit hat geschrieben:
Wenn zusammenleben (in der selben Wohnung) immer per se auch Sex (und miteinander schlafen) bedeuten würde, dann sähe es um manche Studenten-WG schlecht aus, oder ? ;-)

Gruß, Pit
Ja, Pit, das ist eben, was ich dachte.

In meinem katholische Bekanntenkreis, zu dem auch Ordensschwestern und Brüder gehören, hieß es, es sei von der katholischen Kirche verboten, schon vor der Ehe zusammenzuleben. Das habe ich nicht geglaubt, bzw. fände ich es sehr schade, wenn es so wäre, denn dann würde leider ich im April dieses Gesetz veletzen.

Falls es dieses Gesetz geben sollte, und in der katholischen Kirche gibt es bekannter Maßen keine ungeschriebenen Gesetze, ist es leider nur eine billige Vorsichtsmaßnahme. Wie schön ist es, wenn Menschen sich dafür entscheiden, noch nicht miteinander zu schlafen und dennoch ihre Zeit miteinander zu verbringen. Das hört sich komisch an, aber es bräuchte ein solches Gesetz nicht geben, wenn es nicht nur eine Vorsichtsmaßnahme wäre, wie zum Beispiel ein Kondom in der Nachttischschublade, falls man doch aus Versehen Lust bekommt. Das ist ein blöder Vergleich, ich weiß, aber diejenigen, die sich für das Warten entscheiden, werden es auch mit Gottes Hilfe schaffen, wenn sie zusammenleben, und die, die es nicht wollen, müssen dafür garnicht erst zusammenwohnen.

So viel dazu, bis jetzt.
Gruß, hilltopsheep
Jesus, ich überlasse dir nicht nur einige Bruchstücke von mir, sondern mein ganzes Dasein.

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Robert Ketelhohn
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Beitrag von Robert Ketelhohn »

Hilltopsheep hat geschrieben:Das ist ein blöder Vergleich, ich weiß, aber diejenigen, die sich für das Warten entscheiden, werden es auch mit Gottes Hilfe schaffen, wenn sie zusammenleben, und die, die es nicht wollen, müssen dafür gar nicht erst zusammenwohnen
Nee, das ist denn doch mehr als blauäugig. Wer sich in Gefahr begibt, kommt drin um, heißt’s nicht umsonst. Die besten Absichten und festesten Vorsätze sind keine Gewähr, nicht in die Falle zu purzeln. Im Gegenteil, mit ihnen sind alle verderblichen Wege gepflastert.

So wie du’s nun darstellst, sag’ ich dir ganz klar: Laß die Finger davon, du verbrennst sie dir. Wenn kein wirklich triftiger Grund besteht – soll heißen, eine Notlage; als da wären: Gefahr der Obdachlosigkeit, drohende Abschiebung o. ä. –, begibt man sich nicht mutwillig in solche Gefahr. Abgesehen davon, daß du auch achtgeben sollst, andern nicht Anstoß zu geben.

Also ändere deine Pläne. Anders kann ich dir nicht raten. Sei nicht blöd.
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Natbar
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Beitrag von Natbar »

Naja ich gehöre zu den Menschen die zusammen gelebt haben vor der Ehe und nicht gleich Sex hatten.

Wir hatten den auch vor der Ehe - aber da hatte ich auch schon ein Eheversprechen.

Ist es nicht blauäugier und respektsloser sich zu verlieben und die Frau im Regen stehen zu lassen, und sie mit emotionellen Schäden zurück zu lassen.

Hauptsache man schläft nicht miteiannder und hat sich getrennt -
ich denke so leicht ist die Lösung nicht.

Natbar

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hilltopsheep
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Beitrag von hilltopsheep »

Ich weiß nicht, ob ihr versteht, worum es geht. Ich habe es ja schließlich auch nicht gesagt. Es geht darum, mit jemandem zusammenzuwohnen, den man seit Jahren kennt. Mit dem man verlobt ist. Deshalb verstehe ich den Standpunkt nicht, den viele Menschen in meinem Umfeld vertreten: Erst ab der Ehe mit jemandem zusammenzuwohnen, nur damit es nicht vorher dazu kommt, dass man miteinander schläft. Ich verstehe die Angst. Aber wenn jemand die letzten Jahre in Liebe zusammen war und dennoch eben aus dieser Liebe heraus gewartet hat, warum sollte man nicht, wenn es die Umstände zulassen, dann die Wochen vor der Ehe schon zusammenziehen? Wenn ich dies unterstütze, und das tue ich, oder habe es bis jetzt getan, ist das dann falsch? Es geht bei diesem Pärchen nicht um mich, sondern eben um eine WG. Wenn ich es unterstütze, habe ich dabei kein falsches Gefühl. Vielleicht geht es mich auch nichts an. Ich würde nur gerne wissen, was die Kirche sich dazu denkt.
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Linus
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Beitrag von Linus »

Natbar hat geschrieben: Ist es nicht blauäugier und respektsloser sich zu verlieben und die Frau im Regen stehen zu lassen, und sie mit emotionellen Schäden zurück zu lassen.
Warum wird eigentlich in diesen Beispielen der Mann nie "im Regen stehen gelassen" bzw. Emotionale Schäden kann er ja eh nicht haben, weil er ja seine Emotionen gar nicht ausdrücken kann? Ergo hat er keine :roll:
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Robert Ketelhohn
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Beitrag von Robert Ketelhohn »

Hilltopsheep hat geschrieben:Aber wenn jemand die letzten Jahre in Liebe zusammen war und dennoch eben aus dieser Liebe heraus gewartet hat, warum sollte man nicht, wenn es die Umstände zulassen, dann die Wochen vor der Ehe schon zusammenziehen?
Ganz einfach. Die Versuchungen werden zunehmen. Weshalb sollte man
sich freiwillig und ohne Not in eine solche Situation begeben? Und wer
wohl ist es stets, der einem zu derlei rät?
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Natbar
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Beitrag von Natbar »

Ach Linus,

jetzt geht es aber los - oder? etwas verwundert schon über diese Frage bin, gerade mit dem Fach das Du studierst.

Auch komisch, daß solche Fragen meist von Männern ins Forum gepostet werden.....

Komisch, daß Männer meist Schluß machen, angeblich aus edlen Gründen....

komisch, daß es meist die Männer sind, die nicht vergeben sind, und leichtfertig gehen (auch in einer Ehe)

komisch, daß es die Männer sind, dennen man nachrennen muß, daß sie den Kontakt mit ihren Kindern halten

komisch, daß soviele Frauen auf Kindesunterhalt klagen müssen

komisch, daß Männer so logisch sind, daß sie oft gar nicht nachemfpinden können, was Frauen mitmachen, wenn sie gehen

Ich bin heute etwas müde, aber wenn Du magst, poste ich Dir gerne mal Statistken zu dem Thema (diese Mühe würde ich mir dann echt mal machen - oder Du schaust mal selbst Fallbeispiele nach)- Männer verhalten sich oft anderes wie Frauen - und leider sind sie sehr oft auch wirkich emotionslos dabei - Hauptsache ihr Ideal stimmt.

Natbar

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gaoth_an_feasgar
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Beitrag von gaoth_an_feasgar »

Robert Ketelhohn hat geschrieben:Ganz einfach. Die Versuchungen werden zunehmen. Weshalb sollte man
sich freiwillig und ohne Not in eine solche Situation begeben? Und wer
wohl ist es stets, der einem zu derlei rät?
Ja, du hast schon recht.
Aber diese Frage, was denn jetzt die Kirche dazu meint, interessiert mich auch?
Ich wollte eigentlich nicht über die Frage von Sex vor der Ehe diskutieren - für mich gibt es da nicht viel zu diskutiern. Dieses Beispiel, wo junge Menschen, die schon lange zusammen sind, und auch schon verlobt, vor der Ehe eine Wohnung teilen wollen, das ist doch schön, denke ich mir. Gewagt, aber natürlich. Und verständlich. Und ich frage mich, würde ich es nicht auch so machen?
Kann man über dieses Thema nicht abgesehen von diesem Gespräch über "Sex vor der Ehe" sprechen? Sicher, es gehört zusammen, aber ich denke, "zusammenwohnen" und "zusammenleben" kann eben doch etwas anderes sein.

gruß, gaoth

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