Alles rund ums Stundengebet...
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@Umbra: Was ist der Unterschied zwischen dem römischen und dem monastischen Stundenbuch und was müssen die Kleriker beten? Wieso magst du denn gerade die Komplet so sehr?
Weißt du, es ist nämlich so, dass ich sehr gerne den Rosenkranz bete und mich davon auch nicht mehr lossagen möchte. Trotzdem will ich das Stundengebet erlernen, weil wir schließlich offen sein sollen, für neue Formen der Spiritualität. Nun ist es ja so, dass diese Gebete sehr lange dauern (der Rosenkranz immerhin knapp eine halbe Stunde) und daher muss man ja schon sehen, wie man das zeitlich hinbekommt. Wie betet man die Komplet? Hast du auch Erfahrungen mit dem Rosenkranzgebet gemacht?
Weißt du, es ist nämlich so, dass ich sehr gerne den Rosenkranz bete und mich davon auch nicht mehr lossagen möchte. Trotzdem will ich das Stundengebet erlernen, weil wir schließlich offen sein sollen, für neue Formen der Spiritualität. Nun ist es ja so, dass diese Gebete sehr lange dauern (der Rosenkranz immerhin knapp eine halbe Stunde) und daher muss man ja schon sehen, wie man das zeitlich hinbekommt. Wie betet man die Komplet? Hast du auch Erfahrungen mit dem Rosenkranzgebet gemacht?
- Robert Ketelhohn
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Staumelder hat geschrieben:Würde sich das Stundengebet z. B. auch als Familiengebet eignen?
Vor ein paar Monaten hab’ ich dazu hier mal folgendes geschrieben:
Robert Ketelhohn hat geschrieben:Ach ja! Mehr als eine Hore ist bei uns nicht drin. Meist die Vesper (oder[/color]
gelegentlich alternativ die Komplet), ab und zu die Laudes. Heute abend
wieder die Vesper. Wir beten als Familie – neben meiner Frau und mir
die beiden Großen, Larissa (5) und Victor (3 ½), gelegentlich beglückt
uns je nach Laune auch noch Klein-Gregor (4 Monate) dadurch, daß wir
ihn abwechselnd auf dem Arm tragen dürfen – zusammen am Wohnzim-
mertisch.
Ein paar liturgische Freiheiten nehmen wir uns. So schalten wir auch bei
der Vesper das Schuldbekenntnis aus der Komplet vor. (Heute hat Vic-
tor leider nicht bloß seinen Bauch geklopft, sondern seiner Schwester die
Brust. Das gab kurzen Ärger.)
Derzeit nehmen wir die vorgegebenen Hymnen, im Jahreskreis meist
auch in der Vesper nur den Hymnus der Komplet (»Bevor des Tages
Licht vergeht«); das macht dann Larissa, weil sie’s auswendig kann; an-
dere Hymnen übernehme ich.
Meist lasse ich einen Psalm oder das Canticum weg, es sei denn, wir lie-
gen sehr gut in der Zeit. Bei Psalmen und Canticum wechseln mein Frau
und ich uns als Vorbeter ab.
Die Kurzlesung liest Larissa, danach schalten wir eine Lesung aus einer
russischen Kinderbibel ein, was meine Frau übernimmt. Darauf folgt ein
kurzes katechetisches Gespräch des Vaters mit seinen Kindern; im Falle
der Laudes statt dessen eine längere „Erfahrungsrunde“, in der jeder dran
kommt und erzählt, wie’s ihm geht – glaubensmäßig, familär, schulisch-
beruflich oder was eben in Betracht kommt. Gegebenenfalls spricht Papa
dazu das eine oder andere deutende Wort, oder aber Mamma, wenn’s
um Papa selber geht.
Das Magnificat betet wiederum meine Frau, oder aber – neuerdings fast
immer – Larissa.
Die Fürbitten liegen wieder bei mir, wobei ich oft – sofern ich’s schnell
genug hinkriege – den Text spontan etwas abwandle, weil die Fürbitten
im deutschen Brevier oft allzu moralinsauer klingen. Dann modifiziere ich
etwas in Richtung Demut und Bitthaltung. Die vorgegebenen Antworten
nehmen wir seit einiger Zeit nicht mehr – weil die lehrhaften Texte den
Kindern ziemlich am Hinteren vorbeigehen –, sondern nehmen statt des-
sen meist einfach Kyrie eleison, oder jetzt im Advent Maranatha. Das
beten die Kinder herzhaft mit.
Nach den vorgegebenen Fürbitten schalten wir freie Gebete ein. Derzeit
ist da Victor der eifrigste Beter. Er betet jeden Abend um die Auferste-
hung seines (ein paar Tage vor seiner Geburt verstorbenen) Großvaters
Viktor, und daß wir ein neues, großes Haus bekommen. (Und diesbezüg-
lich plant er dann mit dem lieben Gott ausgiebig den Umzug: Heute plau-
derte er eine Weile über das Problem, das Klavier aus der Wohnung und
die Lampen von der Decke zu bekommen, um endlich, während wir drei
Größeren und auf die Lippen bissen, mit den Worten zu schließen: »Na,
das überleg’ ich mir noch.«)
Dann folgen Vaterunser (tageweise abwechselnd deutsch und russisch)
und Schlußgebet. Im Falle der Komplet folgt noch das Salve Regina (was
auch Larissa auswendig betet; außerdem entfallen bei der Komplet zuvor
natürlich Canticum und Magnificat, statt dessen Nunc dimittis). Dann
segne ich die Kinder, und ab geht’s ins Bett.
Propter Sion non tacebo, | ſed ruinas Romę flebo, | quouſque juſtitia
rurſus nobis oriatur | et ut lampas accendatur | juſtus in eccleſia.
rurſus nobis oriatur | et ut lampas accendatur | juſtus in eccleſia.
Hallo Staumelder,
das monastische Stundenbuch orientiert sich an der Regel des Hl. Benedikt und der Psalter wird in einem ein- oder (nicht ganz regeltreu) zwei-Wochen-Rhytmus gebetet. Das römische Stundenbuch hat einen vier-Wochen-Rhytmus. Es kommen also weniger Psalmen pro Hore vor.
Zu letzterem sind römische Kleriker verpflichtet.
Etwas schmunzeln musste ich bei "neue Formen der Spiritualität" ich würde mir wünschen, dass viele so etwas eigentlich traditionelles neu entdecken wollten.
Was mag ich an der Komplet?
Nun, sie ist für mich der schönste Tagesabschluss, den ich mir vorstellen kann. Ich weiss gar nicht wie ich das anders beschreiben soll.
Der Ablauf ist in etwa so:
Gewissenserforschung, Schuldbekenntnis, Hymnus "Bevor des Tages Licht vergeht"/ "Te lucis ante terminum"
Ursprünglich wurden (nach Benedikt) die Psalmen 4, 91 (90) und 134 (133) gesungen. Lesung, Oration und Marianische Antiphon.
Die Psalmen variieren da aber heute auch.
Rosenkranz?
Klar kenne ich den (und bete ihn auch), ich würde es nicht gegeneinander aufwiegen wollen, auch austauschen kann man das glaube ich nicht.
Tja und die zeitliche Einordnung?
Ich kenne eigentlich nur Alleinstehende, die es schaffen das Stundengebet (egal ob römisch oder monastisch) in seinem vollen Umfang zu beten.
Einen gewissen Kompromiss schafft hier vielleicht das Magnificat oder das "kleine Stundenbuch" Es ist deutlich "abgespeckt".
Auf der Seite siehst Du auch einen Beispieltag.
Liebe Grüsse
Umbra
das monastische Stundenbuch orientiert sich an der Regel des Hl. Benedikt und der Psalter wird in einem ein- oder (nicht ganz regeltreu) zwei-Wochen-Rhytmus gebetet. Das römische Stundenbuch hat einen vier-Wochen-Rhytmus. Es kommen also weniger Psalmen pro Hore vor.
Zu letzterem sind römische Kleriker verpflichtet.
Etwas schmunzeln musste ich bei "neue Formen der Spiritualität" ich würde mir wünschen, dass viele so etwas eigentlich traditionelles neu entdecken wollten.

Was mag ich an der Komplet?
Nun, sie ist für mich der schönste Tagesabschluss, den ich mir vorstellen kann. Ich weiss gar nicht wie ich das anders beschreiben soll.
Der Ablauf ist in etwa so:
Gewissenserforschung, Schuldbekenntnis, Hymnus "Bevor des Tages Licht vergeht"/ "Te lucis ante terminum"
Ursprünglich wurden (nach Benedikt) die Psalmen 4, 91 (90) und 134 (133) gesungen. Lesung, Oration und Marianische Antiphon.
Die Psalmen variieren da aber heute auch.
Rosenkranz?
Klar kenne ich den (und bete ihn auch), ich würde es nicht gegeneinander aufwiegen wollen, auch austauschen kann man das glaube ich nicht.
Tja und die zeitliche Einordnung?
Ich kenne eigentlich nur Alleinstehende, die es schaffen das Stundengebet (egal ob römisch oder monastisch) in seinem vollen Umfang zu beten.
Einen gewissen Kompromiss schafft hier vielleicht das Magnificat oder das "kleine Stundenbuch" Es ist deutlich "abgespeckt".
Auf der Seite siehst Du auch einen Beispieltag.
Liebe Grüsse
Umbra
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@Umbra
Nimmst du zur Komplet eine der beiden Sonntagskompleten? Oder Wochenrhythmus? Ich nehm immer die 2. Sonntagskomplet (mir gefällt Psalm 91 einfach besser als die beiden anderen vom Samstag') mit *blätterblätter* Oration vom Wochentag.
Ich bete allein, Laudes und Vesper in etwa 7 bis 11 Minuten (ich gestehe, ich hab mal mitgestoppt) kleine Hore 5 bis 7 Minuten ebenso Komplet
Nimmst du zur Komplet eine der beiden Sonntagskompleten? Oder Wochenrhythmus? Ich nehm immer die 2. Sonntagskomplet (mir gefällt Psalm 91 einfach besser als die beiden anderen vom Samstag') mit *blätterblätter* Oration vom Wochentag.
Ich bete allein, Laudes und Vesper in etwa 7 bis 11 Minuten (ich gestehe, ich hab mal mitgestoppt) kleine Hore 5 bis 7 Minuten ebenso Komplet
"Katholizismus ist ein dickes Steak, ein kühles Dunkles und eine gute Zigarre." G. K. Chesterton
"Black holes are where God divided by zero. - Einstein
"Black holes are where God divided by zero. - Einstein
Normalerweise nehm ich die Komplet vom Wochentag. Da es aber oft vorkommt, dass ich auto- oder bahnfahrenderweise spät Abends durch die Gegend fahre bete ich dann die Komplet nach dem alten Cisterciensischen Brevier auf Latein, die kann ich auswendig.Linus hat geschrieben: Nimmst du zur Komplet eine der beiden Sonntagskompleten? Oder Wochenrhythmus? Ich nehm immer die 2. Sonntagskomplet (mir gefällt Psalm 91 einfach besser als die beiden anderen vom Samstag') mit *blätterblätter* Oration vom Wochentag.
Immer die gleichen Lesungen, immer der gleiche Hymnus (die Wahlhymnen nehm ich aber eh nie. Psalm 4, 91 (90) und 134 (133) immer die gleiche Oration. Immer das Salve Regina. Die der Jahreszeit entsprechende Marianische Antiphon bete ich nach der Vesper.
Mir gefällt die Komplet nach der Regula Benedicti einfach am besten, aber ich bete auch die anderen, sonst ist ja der Psalter nicht Komplett

Und ich dachte ich bin schnell.Linus hat geschrieben: Ich bete allein, Laudes und Vesper in etwa 7 bis 11 Minuten (ich gestehe, ich hab mal mitgestoppt) kleine Hore 5 bis 7 Minuten ebenso Komplet

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@alle
Ich nehme in unregelmäßigen Abständen an der Vesper (und dem anschließenden Komplet) im hiesigen Franziskanerkloster teil. Habe mich dann einmal in einer Buchhandlung erkundigt, wie viel den die (drei?) Stundenbücher kosten würden - ziemlich ernüchternd muss ich sagen. Kennt ihr vielleicht kostengünstige Möglichkeiten, sich das römische Stundenbuch zu besorgen?
Danke
Ich nehme in unregelmäßigen Abständen an der Vesper (und dem anschließenden Komplet) im hiesigen Franziskanerkloster teil. Habe mich dann einmal in einer Buchhandlung erkundigt, wie viel den die (drei?) Stundenbücher kosten würden - ziemlich ernüchternd muss ich sagen. Kennt ihr vielleicht kostengünstige Möglichkeiten, sich das römische Stundenbuch zu besorgen?
Danke
Latein ists günstiger gibts bei paxbooks.com glaub ich
Wenn du nur die Laudes, Vesper und Komplet (ohne Heiligengedenktage - dafür gibts einen eigenen seit jahrhunderten vergriffenen Band) beten willst nimm die billigeren kleinen Stundenbücher. (ca 25 Euronen das stück)
@Umbra die ständig gleichbleibenden Teile bet ich stumm(und teilweise in latein), die wechselnden Halblaut (Vox Secreta) daher wohl auch meine geschwindigkeit.
Wenn du nur die Laudes, Vesper und Komplet (ohne Heiligengedenktage - dafür gibts einen eigenen seit jahrhunderten vergriffenen Band) beten willst nimm die billigeren kleinen Stundenbücher. (ca 25 Euronen das stück)
@Umbra die ständig gleichbleibenden Teile bet ich stumm(und teilweise in latein), die wechselnden Halblaut (Vox Secreta) daher wohl auch meine geschwindigkeit.
"Katholizismus ist ein dickes Steak, ein kühles Dunkles und eine gute Zigarre." G. K. Chesterton
"Black holes are where God divided by zero. - Einstein
"Black holes are where God divided by zero. - Einstein
Naja, die normalen bekommt man ab 47 €/Band (insgesamt 3) bei Amazon. Das "kleine Stundenbuch" kostet nur 15 €/Band (auch 3) und ist da schon eine echte Alternative.
Das monatische Stundenbuch (der Vollständigkeit halber) gibts bei EOS-Verlag für 42 € bzw. 62 €/Band
Dann kämen noch die Lektionare dazu...
Nicht grade eine kleine Anschaffung...
Das monatische Stundenbuch (der Vollständigkeit halber) gibts bei EOS-Verlag für 42 € bzw. 62 €/Band
Dann kämen noch die Lektionare dazu...
Nicht grade eine kleine Anschaffung...
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Das kleine Stundenbuch "Gedenktage der Heiligen" habe ich in letzter Zeit öfters gebraucht angeboten gesehen – hier kann man durchaus noch zum Erfolg kommen, es dauert unter Umständen halt ein wenig.Linus hat geschrieben:Wenn du nur die Laudes, Vesper und Komplet (ohne Heiligengedenktage - dafür gibts einen eigenen seit jahrhunderten vergriffenen Band) beten willst nimm die billigeren kleinen Stundenbücher.
Gruß
Renata

was ich nie verstehen werde:
ist die geschichte mit den lektionarien
in der lateinischen ausgabe sind die lesungen im jeweilligen stunden buch integriert
ich halte diese lösung mit diesen 100.000 büchlein für schlecht und ungeheuer teuer
ist die geschichte mit den lektionarien
in der lateinischen ausgabe sind die lesungen im jeweilligen stunden buch integriert
ich halte diese lösung mit diesen 100.000 büchlein für schlecht und ungeheuer teuer
Zuletzt geändert von ottaviani am Mittwoch 15. März 2006, 11:17, insgesamt 1-mal geändert.
Naja, die Lesungen sind länger und mehr geworden, bei aller Skepsis gegenüber liturgischen Neuerungen finde ich das gar nicht mal so schlecht.ottaviani hat geschrieben: ich halte diese lösung mit diesen 100.000 büchlein für schlecht und ungeheuer teuer
Die kleinen Heftchen sind wohl als Mitnehm-Variante gedacht. Mir hat mal jemand gesagt, dass die Lesungen im grossen und ganzen denen des Monastischen Lektionars entsprechen.
Das monastische Lektionar besteht aus 4 Büchern à 32 € Lesejahr 1 und 2 je Advent-Pfingsten und Pfingsten-Advent.
Wieviele Heftchen hat das Römische? 16 oder so glaube ich

Liebe Grüsse
Umbra
- Alberic-Maria
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Lesehore - Matutin
[quote="Umbra"]
Lesehore... keine Ahnung, bete eigentlich eher die Matutin, die dauert lange
viele Psalmen und die Lesungen ich brauch da schon 45-50 Minuten. Die Lesehore ist aber kürzer ich schätze mal vielleicht 20 Minuten.
Umbra, du betest eher die Matutin, die länger dauert wie die Lesehore.
Für mich waren bisher Lesehore und Matutin dasselbe.
Wo liegt der Unterschied?
Und wenn es einen Unterschied gibt: In den großen Stundenbüchern kommt nur die Lesehore. Woraus betest du die Matutin.
Und noch eine Frage: Worin besteht der Unterschied zw. dem lateinischen Text und dem römischen?
Zwei Hinweise zu mir zum Kauf der Stundenbücher (auch in latein): Verlag Nova et vetera, Bonn (www.novaetvetera.de). Dort bekommt man sehr gute Bücher mit exzellentem Service und Beratung.
Oder ZVAB (http://www.zvab.com). Auch dort kann man die Stundenbücher zu günstigen Preisen bekommen.
Ich habe mit dem kleinen Stundenbuch angefangen, beziehe heute noch das Magnificat, habe dann das Christuslob gekauft und bin mittlerweile bei den großen Stundenbüchern gelandet, die ich bei ebay ersteigert habe.
Ob es sich also rechnet, erst mal klein anzufangen, mag jeder für sich selbst entscheiden.
Mir persönlich sind die Stundenbücher (wie auch meine Bibel) so wichtig sind, dass ich der Meinung bin, dass ich dafür auch etwas investieren muss (das ich ggf. an "weltlichen" Dingen einsparen kann, z.B. Verzicht auf Kinobesuche oder ähnliches).
Lesehore... keine Ahnung, bete eigentlich eher die Matutin, die dauert lange

Umbra, du betest eher die Matutin, die länger dauert wie die Lesehore.
Für mich waren bisher Lesehore und Matutin dasselbe.
Wo liegt der Unterschied?
Und wenn es einen Unterschied gibt: In den großen Stundenbüchern kommt nur die Lesehore. Woraus betest du die Matutin.
Und noch eine Frage: Worin besteht der Unterschied zw. dem lateinischen Text und dem römischen?
Zwei Hinweise zu mir zum Kauf der Stundenbücher (auch in latein): Verlag Nova et vetera, Bonn (www.novaetvetera.de). Dort bekommt man sehr gute Bücher mit exzellentem Service und Beratung.
Oder ZVAB (http://www.zvab.com). Auch dort kann man die Stundenbücher zu günstigen Preisen bekommen.
Ich habe mit dem kleinen Stundenbuch angefangen, beziehe heute noch das Magnificat, habe dann das Christuslob gekauft und bin mittlerweile bei den großen Stundenbüchern gelandet, die ich bei ebay ersteigert habe.
Ob es sich also rechnet, erst mal klein anzufangen, mag jeder für sich selbst entscheiden.
Mir persönlich sind die Stundenbücher (wie auch meine Bibel) so wichtig sind, dass ich der Meinung bin, dass ich dafür auch etwas investieren muss (das ich ggf. an "weltlichen" Dingen einsparen kann, z.B. Verzicht auf Kinobesuche oder ähnliches).
Umbra verwendet wohl nicht das vierwöchige "Weltpriesterbrevier" sondern das Monastische. Da gibts noch scheints die klassischen Horen drin und wohl auch ein ein oder zweiwochenrhythmus.
(Geh mal in eine halbwegs gut sortierte kath. Buchhandlung, da kannst du mal genau schauen was der unterschied zwischen Monastisch und Weltpriester ist.
Linus
PS in Heiligenkreuz verwenden sie eine eigene Ortsbezogene lateinische Brevierausgabe: Breviarium Sanctae Crux
(Geh mal in eine halbwegs gut sortierte kath. Buchhandlung, da kannst du mal genau schauen was der unterschied zwischen Monastisch und Weltpriester ist.
Linus
PS in Heiligenkreuz verwenden sie eine eigene Ortsbezogene lateinische Brevierausgabe: Breviarium Sanctae Crux
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"Black holes are where God divided by zero. - Einstein
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Ja genau so ist es, allerdings habe ich das "Monastische Stundenbuch" noch in keiner Buchhandlung gesehen. Der Hauptunterschied ist wohl tatsächlich der 1- oder 2-Wochen-Rhytmus und statt Lesehore gibt es die Matutin mit 2 oder 3 Nocturnen. Ansonsten haben die Horen einfach mehr Psalmen.Linus hat geschrieben:Geh mal in eine halbwegs gut sortierte kath. Buchhandlung, da kannst du mal genau schauen was der unterschied zwischen Monastisch und Weltpriester ist.
Christuslob, auch eine Alternative (hatte ich gar nicht mehr dran gedacht) hat glaube ich auch nur einen Band.
Übrigens habe ich bisher keine Benediktiner oder Cistercienserinnen kennengelernt, die nicht irgendwie "ihr eigenes" Stundenbuch gehabt hätten. Die meisten hatten allerdings mehrere Bücher oder Zusatzordner oder -hefte.
Eigentlich gibt es auch zwei monastische Stundenbücher, das vom EOS-Verlag St. Ottilien (Psalmen in Einheitsübersetzung, keine Noten) und das von der Abtei Münsterschwarzach (eigene Übersetzung und Noten). Und dann halt einige "eigene Stundenbücher". Ganz schön komplex

Lieber Gruss
Umbra
Das Monastische sah ich mal im Domverlag in Wien (kaum zu glauben, is aba so)
Die Heiligenkreuzer benutzen ihres in drei verschiedenen Ausgaben - wobei die größte auch das gesamte Kirchenjahr in einem Band enthält. Leider nehmen immer wieder mal Gäste die Bücher mit, so dass dzt ein Breviermangel herrschen dürfte....
Die Heiligenkreuzer benutzen ihres in drei verschiedenen Ausgaben - wobei die größte auch das gesamte Kirchenjahr in einem Band enthält. Leider nehmen immer wieder mal Gäste die Bücher mit, so dass dzt ein Breviermangel herrschen dürfte....
"Katholizismus ist ein dickes Steak, ein kühles Dunkles und eine gute Zigarre." G. K. Chesterton
"Black holes are where God divided by zero. - Einstein
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Ich kann jetzt auf die Schnelle die Quelle nicht finden, aber ich meine, die Frage "Brevier contra Rosenkranz" ist schon mal irgendwo von höchster Stelle (?) entschieden worden - zugunsten des Stundengebets. D.h. für diejenigen, die zum Stundengebet verpflichtet sind.
Die Begründung war meines Wissens, dass das Stundengebet eben nicht irgendeine Form der Spiritualität, sondern das offizielle Gebet der Kirche ist, die Stimme der Braut, die sich an den Bräutigam und mit ihm an den Vater richtet.
Deswegen ist Stundengebet, sogar das allein gebetete, echte Liturgie (weil für die Weltkirche geregelte Gottesdienstform), sofern es im Auftrag der Kirche vollzogen wird (d.h. von einem durch Weihe , Konsekration o.ä. beauftragten Beter).
(Könnte das in der AES stehen?)
Die Begründung war meines Wissens, dass das Stundengebet eben nicht irgendeine Form der Spiritualität, sondern das offizielle Gebet der Kirche ist, die Stimme der Braut, die sich an den Bräutigam und mit ihm an den Vater richtet.
Deswegen ist Stundengebet, sogar das allein gebetete, echte Liturgie (weil für die Weltkirche geregelte Gottesdienstform), sofern es im Auftrag der Kirche vollzogen wird (d.h. von einem durch Weihe , Konsekration o.ä. beauftragten Beter).
(Könnte das in der AES stehen?)
"Scio cui credidi"
@Chiara, ja es ist selbst vom Laien gebetet, Liturgie (obwohl es doch etwas von Standesgebet des Klerus hat)
Hab jetzt mal im Domverlag nachgeschaut: die Monastische Version ist deutlich günstiger (20, 30 Euronen) als die Weltpriester-Version. und es sind mehr Psalmen. Viel mehr.
Hab jetzt mal im Domverlag nachgeschaut: die Monastische Version ist deutlich günstiger (20, 30 Euronen) als die Weltpriester-Version. und es sind mehr Psalmen. Viel mehr.
"Katholizismus ist ein dickes Steak, ein kühles Dunkles und eine gute Zigarre." G. K. Chesterton
"Black holes are where God divided by zero. - Einstein
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- Alberic-Maria
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Monastisches Stundenbuch
Hallo Linus,
gibt es das Monastische Stundenbuch nur in Latein oder auch in einer deutschen Ausgabe?
gibt es das Monastische Stundenbuch nur in Latein oder auch in einer deutschen Ausgabe?
- Alberic-Maria
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Brevier oder Rosenkranz
Vielleicht sollte die Frage nicht lauten "Brevier contra Rosenkranz" sondern besser Brevier und Rosenkranz. Aber wenn das zeitlich nicht geht: In der Drittordensregel des Hl. Franziskus (heute franziskanische Gemeinschaft) finden sich auch Aussagen dazu, die allerdings eher dazu tendieren, dass in Ausnahmefällen (wenn jemand z.B. nicht lesen kann) anstelle der Stundengebete eine gewisse Anzahl Vater unser zu beten sind.Chiara hat geschrieben:Ich kann jetzt auf die Schnelle die Quelle nicht finden, aber ich meine, die Frage "Brevier contra Rosenkranz" ist schon mal irgendwo von höchster Stelle (?) entschieden worden - zugunsten des Stundengebets. D.h. für diejenigen, die zum Stundengebet verpflichtet sind.
In Amerika gibt es verschiedene Gruppen, die "on-line" sind und sich bemühen, die ursprüngliche Drittordensregel in der heutigen Zeit zu leben (z.B. die Confraternity of Penitents oder die Brothers and Sisters of Penance), die ebenfalls in ihren Statuten dazu Regelungen haben und auch das Stundengebet an erster Stelle setzen und alles andere nur als Ausnahme erlauben.
Re: Monastisches Stundenbuch
Das im Domverlag (ist für die Benediktiner ders dt. Sprachraums) ist auf deutsch. Die lateinversionen dürften eigenproduktionen einzelner Konvente sein (zumindest Heiligenkreuz ist es so)Alberic-Maria hat geschrieben:Hallo Linus,
gibt es das Monastische Stundenbuch nur in Latein oder auch in einer deutschen Ausgabe?
"Katholizismus ist ein dickes Steak, ein kühles Dunkles und eine gute Zigarre." G. K. Chesterton
"Black holes are where God divided by zero. - Einstein
"Black holes are where God divided by zero. - Einstein
Re: Brevier oder Rosenkranz
Einverstanden. Aber für diejenigen, die die Frage damals stellten, ging es wirklich darum, das - für sie verpflichtende - Breviergebet durch den Rosenkranz zu ersetzen. Und das wurde völlig zu Recht abgewiesen.Alberic-Maria hat geschrieben: Vielleicht sollte die Frage nicht lauten "Brevier contra Rosenkranz" sondern besser Brevier und Rosenkranz.
Über Liturgie oder nicht entscheidet nicht der Stand des Beters, sondernLinus hat geschrieben:@Chiara, ja es ist selbst vom Laien gebetet, Liturgie (obwohl es doch etwas von Standesgebet des Klerus hat)
1. die von der weltkirchlichen Autorität (Papst) vorgegebene verbindliche Form
2. der Auftrag der Kirche an den Beter, es "in nomine Ecclesiae" zu vollziehen.
Du erlaubst vielleicht etwas kanonistische Fliegenbeinzählerei...
- Die Fronleichnamsprozession ist (laut Kunzlerscher Liturgiewissenschaftsvorlesung) wohl Gottesdienst, aber keine Liturgie, weil sie vom jeweiligen Bischof geregelt wird; eine für die Weltkirche erlassene Form existiert da nicht.
- Der zigarrenschmauchende Jesuit

Das mit dem kirchlichen Auftrag sieht dagegen so aus: die Ordensleute, Virgines und Kleriker feiern Liturgie (auch die Laien), weil sie durch die Weihe, Konsekration, die Annahme der Ordenskonstitutionen bei der Profeß den Auftrag der Kirche dazu erhalten haben. Der "normale" Laie tut zweifellos ein gottgefälliges Werk, wenn er das Stundengebet betet, und es ist auch zweifellos Gottesdienst, was er tut, aber er feiert keine Liturgie damit, weil es seine Privatinitiative ist. Und Liturgie ist eben Gottesdienst im qualifizierten Sinne, d.h. offizieller Gottesdienst der Kirche.
Dem Herrn ist vermutlich all das egal und Er freut sich einfach, wenn einer betet.

Soweit das, was noch von der Vorlesung in Liturgiewissenschaft vor sieben Jahren hängengeblieben ist.
Um die Verwirrung komplett zu machen und den hier anwesenden Fachleuten ein kleines Samstagsrätsel zu bescheren, könnte man sich nun fragen, ob es Liturgie ist, wenn eine Virgo consecrata Brevier betet, die die Übergabe des Stundenbuchs bei ihrer Weihe (Formel: "Empfange das Stundenbuch der Kirche. Das Lob Gottes und das Gebet für das Heil aller Menschen sei allezeit dein Dienst") ausdrücklich nicht wollte (es ist nicht obligatorisch). D.h. es gab bei ihrer Konsekration kein Wort, mit dem irgendeine Beauftragung auch nur angedeutet wurde, und es gibt auch in der Regel keine Konstitutionen, mit denen diese sozusagen inklusive übernommen würde.
Eine perfekte Frage für die Prüfung im Fach Sakramentenrecht.
"Scio cui credidi"
Re: Brevier oder Rosenkranz
Das weiß ich.Chiara hat geschrieben:Über Liturgie oder nicht entscheidet nicht der Stand des Beters, sondern
1. die von der weltkirchlichen Autorität (Papst) vorgegebene verbindliche Form
2. der Auftrag der Kirche an den Beter, es "in nomine Ecclesiae" zu vollziehen.
Ein Jesuit und Stundengebet? Seit wann? die müssen das mW nicht beten....Du erlaubst vielleicht etwas kanonistische Fliegenbeinzählerei...
- Die Fronleichnamsprozession ist (laut Kunzlerscher Liturgiewissenschaftsvorlesung) wohl Gottesdienst, aber keine Liturgie, weil sie vom jeweiligen Bischof geregelt wird; eine für die Weltkirche erlassene Form existiert da nicht.
- Der zigarrenschmauchende Jesuitim Zugabteil feiert dagegen Liturgie, weil das Stundengebet für die Gesamtkirche geregelt ist (auch die Ordens-Sonderformen sind ja von Rom her approbiert)
Das sehe ich anders. Der Laie feiert beim Gebet des Breviers Liturgie gerade weil es das offizielle Gebet der kirche ist.Der "normale" Laie tut zweifellos ein gottgefälliges Werk, wenn er das Stundengebet betet, und es ist auch zweifellos Gottesdienst, was er tut, aber er feiert keine Liturgie damit, weil es seine Privatinitiative ist. Und Liturgie ist eben Gottesdienst im qualifizierten Sinne, d.h. offizieller Gottesdienst der Kirche.
Das Mag serin. Des Herren gedanken sind ja unerforschlich und groß an zahl...Dem Herrn ist vermutlich all das egal und Er freut sich einfach, wenn einer betet.![]()
Warum denn nicht, eine Virgo ist kein kleriker, also Laie, und dennoch ist es Liturgie, nicht weil das Subjekt Kleriker wäre, sondern weil das Gebet objektiv Liturgie ist.Soweit das, was noch von der Vorlesung in Liturgiewissenschaft vor sieben Jahren hängengeblieben ist
Um die Verwirrung komplett zu machen und den hier anwesenden Fachleuten ein kleines Samstagsrätsel zu bescheren, könnte man sich nun fragen, ob es Liturgie ist, wenn eine Virgo consecrata Brevier betet, die die Übergabe des Stundenbuchs bei ihrer Weihe (Formel: "Empfange das Stundenbuch der Kirche. Das Lob Gottes und das Gebet für das Heil aller Menschen sei allezeit dein Dienst") ausdrücklich nicht wollte (es ist nicht obligatorisch). D.h. es gab bei ihrer Konsekration kein Wort, mit dem irgendeine Beauftragung auch nur angedeutet wurde, und es gibt auch in der Regel keine Konstitutionen, mit denen diese sozusagen inklusive übernommen würde.
Eine perfekte Frage für die Prüfung im Fach Sakramentenrecht. [/i]
"Katholizismus ist ein dickes Steak, ein kühles Dunkles und eine gute Zigarre." G. K. Chesterton
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