Liebe Forumsteilnehmer,
wir können uns heute Kriege via Fernsehen ins Wohnzimmer holen und wer, wie ich, in der Medienbranche tätig ist weiß, dass gerade in diesen Berufen angesichts der vielen schlimmen Meldungen (die nur zu einem Bruchteil wieder gegeben werden können) Pietät einen hohen Stellenwert einnimmt. Und trotzdem gibt es Menschen, die sich an Leid und Ekel nicht genügend ergötzen können und eventuelle Zielgruppen mit ihren Publikationen meinen erreichen zu müssen. Ich denke da an die Filme "Faces of death" und "Faces of pain", wo jeder Zuschauer Zeuge von Hinrichtungen und Folterungen werden kann.
In den USA gibt es nun ein Print-Magazin namens "Shock", bereits jetzt sehr umstritten, das Original stammt aus Frankreich und existiert dort bereits seit zwei Jahren.
Hier ein link zur Beschreibung der neuen Zeitschrift: http://www.dwdl.de/article/news_7126,00.html
Da kann einem nur schlecht werden...
Geschmacklosigkeiten
Ach übel ist mir deswegen nicht. Die Übelkeit mein Zweitname hab ich schon seit Geburt, wegen anderer nach pest und schwefel stinkenden inferioren Dingen.
"Katholizismus ist ein dickes Steak, ein kühles Dunkles und eine gute Zigarre." G. K. Chesterton
"Black holes are where God divided by zero. - Einstein
"Black holes are where God divided by zero. - Einstein
Es ist einfach die Gier nach Qual und Leid die dem Menschen zur Freude gereicht. Hier wird sich daran aufgegeilt wie ein Mensch verwest anderswo möchte der Mensch sich an eine Vergewaltigung aufgeilen , es sind diese Szenen und abnormitäten die den Menschen vom Tier unterscheiden, das Tier ergötzt sich niemals am Leid eines Artgenossen der pervertierte Mensch schon.
Eine Gesellschaft die Talkshows , "Gute Zeiten / Schlechte Zeiten etc. zum Kulturgut erhebt ist sowieso nicht mehr zu helfen.
Eine Gesellschaft die Talkshows , "Gute Zeiten / Schlechte Zeiten etc. zum Kulturgut erhebt ist sowieso nicht mehr zu helfen.
Erst das Lazarett zeigt was Krieg ist.
Erich Remaque
Erich Remaque
@ Christian
Man kann ja durchaus geteilter Meinung sein, was Soaps betrifft, aber Kulturgut sind sie mit Sicherheit nicht. Und schon gar nicht haben sie etwas mit fiesem Sittenverfall zu tun, wie man es anderswo betrachten darf/ muss.
Ich glaube auch nicht, dass solche Dinge (wie "Shock") ein Quotenrenner werden können, solche Publikationen bedienen eine Niesche. Dennoch frage ich mich, was in den Köpfen derer vorgeht, die eine Fotostrecke eines verwesenden Leichnams erstellen, zum Beispiel. Ebenso war ich schon immer ablehnend gegenüber Herrn von Hagen eingestellt, der mit seinen "künstlerisch" aufbereiteten Leichen auf pseudowissenschaftliche Weise sein Geld verdient.
Ist es nun tatsächlich wohl eher die vermeintliche Nachfrage an solchen Publikationen oder ist es eher das krankafte Geistesgefüge der Publizisten?
Man kann ja durchaus geteilter Meinung sein, was Soaps betrifft, aber Kulturgut sind sie mit Sicherheit nicht. Und schon gar nicht haben sie etwas mit fiesem Sittenverfall zu tun, wie man es anderswo betrachten darf/ muss.
Ich glaube auch nicht, dass solche Dinge (wie "Shock") ein Quotenrenner werden können, solche Publikationen bedienen eine Niesche. Dennoch frage ich mich, was in den Köpfen derer vorgeht, die eine Fotostrecke eines verwesenden Leichnams erstellen, zum Beispiel. Ebenso war ich schon immer ablehnend gegenüber Herrn von Hagen eingestellt, der mit seinen "künstlerisch" aufbereiteten Leichen auf pseudowissenschaftliche Weise sein Geld verdient.
Ist es nun tatsächlich wohl eher die vermeintliche Nachfrage an solchen Publikationen oder ist es eher das krankafte Geistesgefüge der Publizisten?
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Also die Frau von Jerzy Urban (der Jerzy Popieluszko bestialisch zu Tode hat foltern lassen) hat in Polen auch vor etwa 10 Jahren so ein grausames Magazin vertrieben. Es wurde dann aber gottseidank verboten.
Da geht es nicht nur um Geldverdienen, sondern auch um Demoralisierung der Bevölkerung. Wer vertreibt denn dieses "Shock"?
Da geht es nicht nur um Geldverdienen, sondern auch um Demoralisierung der Bevölkerung. Wer vertreibt denn dieses "Shock"?
Ich könnte mir allerhöchstens vorstellen, dass diese Fotos einem kriminalistischen Forschungsinstitut entstammen. Die haben m.E. schon ein gewisses Interesse daran, anhand des Verwesungsprozesses eines Menschen Todeszeitpunkte feststellen zu können. Es ändert aber auch nichts daran, dass diese Fotos in solchen Magazinen nicht angebracht sind.Timotheus hat geschrieben:Dennoch frage ich mich, was in den Köpfen derer vorgeht, die eine Fotostrecke eines verwesenden Leichnams erstellen, zum Beispiel.
Wundern sollte mich das nicht. Ein Bekannter ist bei der Mordkommission, der erzählt da einiges. Und es gibt ja immer wieder Leute, die ihren Körper der Wissenschaft zur Verfügung stellen und dafür das Begräbnis bezahlt kriegen. Von daher ist es für mich nicht ausserhalb des Vorstellbaren, dass irgendein kriminologisch-pathologisch-odersonstwasologisches Institut da etwas produziert hat. Und da ich mir grade das Bild nochmal angesehen hab: da steht was: "Forensic scientist Bill Bass makes his living studying rotting bodies" Scheint also meine These zu stützen. Aber ich würde dem Kerl, der die Fotos sowas von auf die Pfoten klopfen, da diese Bilder nicht in diese Zeitschriften gehören.Timotheus hat geschrieben:@ holzi
Zum Thema: Kann natürlich da her stammen, mich wundert der Hintergrund des Kopfes. Man sieht ja bereits in den Foto-Ausschnitten, dass der menschliche Kopf offenbar auf einer Wiese liegt. Ich kann mir schwer vorstellen, dass diese Fotos im Garten eines Institutes gemacht werden!?
Edit: hier mehr zu diesem Bill Bass: http://www.orau.org/news/releases/2005/fy05-55.htm und http://btobsearch.barnesandnoble.com/bo ... 324&itm=10