Heute habe ich bei einer zufälligen Begegnung in der Nähe Jerusalems und zwar wollte mich ein sehr alter Mann etwas fragen und da ich ihn nicht verstand, weil ich fast nichts Ivrit verstehe und ich ihm antwortete dass ich Deutsch oder Englisch spreche, begann er gleich in Deutsch (zwar manchmal schwer verständlich) zu erzählen, dass er aus Galizien (heute Ukraine) stamme und die diversen Konzentrationslager überlebte. Er wurde in Mauthausen von den Amerikanern befreit und ist danach, damals noch Palästina, illegal emigriert.Ewald Mrnka hat geschrieben:Genau, der Krieg ist seit Einführung der Demokratie demokratisch geworden und weil Demokratie totalitär ist, können Demokratien auch nur totale Kriege führen.Robert Ketelhohn hat geschrieben:Ja, man könnte von der Demokratisierung des Krieges sprechen.Ewald Mrnka hat geschrieben:die Praxis des total-demokratischen Krieges
Da kämpfen keine Heroen gegeneinander mehr, sondern u.a. sorgsam aufgehetzte Buchhalter, Ladenschwengel & Kammerjäger.
Das gibt dem modernen Krieg seinen besonderen Charakter & sein besoderes Aroma.
Homer könnte heute, bei allem Genie, keine Ilias mehr schreiben
Der Krieg ist so häßlich, wie die Zeit.
Wir kamen auf den jetzigen Konflikt zwischen Israel - Libanon, Hisbollah usw. zu sprechen. Er meinte, Krieg ist immer schlimm für jeden und Kriege sind nie gerecht sondern zeigen auf, dass die Menschen einander Böses antun.
„Wir Juden haben nach der langen Geschichte des Ausgestoßen-Seins in der Welt unser eigenes Land mit viel Einsatz und Opfer gegen eine Übermacht an Feinden die uns hier auch wieder ins Meer treiben wollten und immer noch wollen, erkämpft. Leider haben viele Menschen keine Vorstellung und Erfahrung davon, was das bedeutet, wenn ich die diversen aktuellen Beschuldigungen gegenüber Israel in den Medien aufnehme.“
Er erzählte, dass sein Vater noch beim „alten Kaiser Franz Joseph von Österreich“ gedient habe und es ging uns damals gut, im Gegensatz gegenüber der Grenze bei den Russen, wo es immer wieder noch Pogrome gab.
Sein Vater sagte die erste Zeit noch nach dem Einmarsch der Deutschen in Polen im September 1939: „Das wird vorübergehen, die Deutsche Kultur und Zivilisation (seine positiven Erfahrungen während der KuK Monarchie bestärkten ihn), wird so einen Unmensch wie Hitler nicht gewähren lassen. Nun es kam ganz anders.“
Das waren Gesprächssplitter des heutigen Tages mit einem lebenserfahrenen alten Mann.
Shalom
Felicitus