Interview mit Papst Benedikt XVI
Interview mit Papst Benedikt XVI
Also hier der 2te Versuch:
Gestern (13.8.06) war in ARD und ZDF ein halbstündiges Interview mit Papst Benedikt zu sehen.
Meine Fragen
1. Hat jemand das gesehen
2. Wie ist Eure Meinung zu den Aussagen?
Gestern (13.8.06) war in ARD und ZDF ein halbstündiges Interview mit Papst Benedikt zu sehen.
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- Maria Magdalena
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Ich habe mir den US-Militärgefängnisfilm auf einem anderen Sender angesehen. War ganz OK, aber van Dame Filme sind mit lieber.
Auf Phoenix wurde das Interview heute wiederholt. Ich fand es so, wie ich es erwartet habe. Natürlich hätte es mich stärker hingerissen, wenn der Papst zum offensiven Wiederstand gegen die Feinde der Kirche in Deutschland aufgerufen hätte.
Auf Phoenix wurde das Interview heute wiederholt. Ich fand es so, wie ich es erwartet habe. Natürlich hätte es mich stärker hingerissen, wenn der Papst zum offensiven Wiederstand gegen die Feinde der Kirche in Deutschland aufgerufen hätte.
- Robert Ketelhohn
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Hier der Text:
http://press.catholica.va/news_services ... ndex=18681
http://press.catholica.va/news_services ... ndex=18681
Propter Sion non tacebo, | ſed ruinas Romę flebo, | quouſque juſtitia
rurſus nobis oriatur | et ut lampas accendatur | juſtus in eccleſia.
rurſus nobis oriatur | et ut lampas accendatur | juſtus in eccleſia.
Ja, ich habe es gesehen und finde es sehr gut.
Die Antworten waren, inhaltlich gesehen, vorher klar. Die Formulierungen waren z.T. interessant.
Bei Aids hat sich der Heilige Vater etwas "davongeschlichen". Aber m.E. machen die Kernaussagen dazu Hoffnung, dass sich vielleicht in der offiziellen Haltung etwas tut.
Heute, Dienstag, 20.15 Uhr im Bayrischen Fernsehen wird das Interview wiederholt.
Die Antworten waren, inhaltlich gesehen, vorher klar. Die Formulierungen waren z.T. interessant.
Bei Aids hat sich der Heilige Vater etwas "davongeschlichen". Aber m.E. machen die Kernaussagen dazu Hoffnung, dass sich vielleicht in der offiziellen Haltung etwas tut.
Heute, Dienstag, 20.15 Uhr im Bayrischen Fernsehen wird das Interview wiederholt.
So ein Interview erreicht viele Menschen, was natürlich positiv ist. Besonders erfreuen die denkerischen Analysen, die dabei geboten wurden, die Kompetenz in der Verkündigung.
Dennoch hatte ich am Ende den Eindruck, daß das ganze Arrangement nicht so gelungen war. Die Themen waren viel zu breit gefächert, um angemessen dargelegt werden zu können. Eine andere Umgebung und Anordnung der Gesprächssituation mit nur der Hälfte der Fragesteller hätte krampflösender sein können (Benedikt wirkte ziemlich angespannt). Die Antworten wirkten sehr komprimiert, inhaltlich stark verdichtet. Wie üblich eine recht präzise Sprache, doch in diesem Fall als ob der Interviewte möglichst schnell eine unliebsame Situation zum Abschluß bringen möchte. Weniger Themen und eine sich mehr aus dem Gespräch entwickelnde Fragestellung wäre für das Medium Fernsehen verdauungsfördernder gewesen.
Dennoch hatte ich am Ende den Eindruck, daß das ganze Arrangement nicht so gelungen war. Die Themen waren viel zu breit gefächert, um angemessen dargelegt werden zu können. Eine andere Umgebung und Anordnung der Gesprächssituation mit nur der Hälfte der Fragesteller hätte krampflösender sein können (Benedikt wirkte ziemlich angespannt). Die Antworten wirkten sehr komprimiert, inhaltlich stark verdichtet. Wie üblich eine recht präzise Sprache, doch in diesem Fall als ob der Interviewte möglichst schnell eine unliebsame Situation zum Abschluß bringen möchte. Weniger Themen und eine sich mehr aus dem Gespräch entwickelnde Fragestellung wäre für das Medium Fernsehen verdauungsfördernder gewesen.
Ich fand das Interview auch sehr gut.
Zu Beginn etwas angespannt, später lockerer, was auch an dem Stil von Pater von Gemmingen lag, der etwas lockerer an die Sache heran ging. Vielleicht weil er dem Papst auch früher schon begegnet war.
Was mir noch aufgefallen ist: der Papst hat beim Reden sehr häufig auf den Boden gesehen, aber das ist wohl sein Redensstil beim Überlegen.
Inhaltlich wurde natürlich (gottseidank) nichts Neues verkündet, aber für Leute, die sich mit diesen Themen vielleicht nicht jeden Tag beschäftigen, war möglicherweise auch noch was interessantes dabei. Ich halte das jedenfalls für eine gelungene Methode der Glaubensverkündigung.
Zu Beginn etwas angespannt, später lockerer, was auch an dem Stil von Pater von Gemmingen lag, der etwas lockerer an die Sache heran ging. Vielleicht weil er dem Papst auch früher schon begegnet war.
Was mir noch aufgefallen ist: der Papst hat beim Reden sehr häufig auf den Boden gesehen, aber das ist wohl sein Redensstil beim Überlegen.
Inhaltlich wurde natürlich (gottseidank) nichts Neues verkündet, aber für Leute, die sich mit diesen Themen vielleicht nicht jeden Tag beschäftigen, war möglicherweise auch noch was interessantes dabei. Ich halte das jedenfalls für eine gelungene Methode der Glaubensverkündigung.
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Dieser Film (Die letzte Festung) ist sehr lehrreich dennoch unterhaltsam! Einer der wenigen, und auch mit der nötigen Portion Humor. Ein Musterfilm zum Kapitel: Wie stürze ich aus schier aussichtsloser Position TyrannenKnecht Ruprecht hat geschrieben:Ich habe mir den US-Militärgefängnisfilm auf einem anderen Sender angesehen. War ganz OK,...
An dieser Stelle musste ich übrigens schon nicht mehr schmunzeln, sondern laut lachenPapst Benedikt im Interview hat geschrieben:Aber ich glaube, die Frauen selber werden mit ihrem Schwung und ihrer Kraft, mit ihrem Übergewicht sozusagen, mit ihrer "geistlichen Potenz" sich ihren Platz zu verschaffen wissen.
Ich fand das Interview sehr gut. Der Papst war sehr menschlich, nicht so hölzern, wie ihn einige möglicherweise immer noch sehen. Zu Anfang war er wohl ein bisschen aufgeregt, er hat sehr schnell gesprochen, das fiel sehr auf. Aber auch das ist menschlich. Mit der Zeit wurde es ja etwas lockerer und ich fand auch gut, dass - so sagen es jedenfalls die beteiligten Medien - nicht gänzlich alle Fragen abgestimmt waren. Der Papst ist ein Mann, der es schon drauf hat, auch flexibel zu antworten. Er ist - da gebe ich Petra recht - manchmal ein wenig ausgewichen, aber wenn man das noch mal liest, dann hat er zwischen den Zeilen schon viel gesagt - vor allem zum Thema Frauen.
- Maria Magdalena
- Beiträge: 924
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Tja, beim Punkt Frauen und " Übergewicht" mußte ich auch los lachen, aber da der heilige Vater auch geschmunzelt hat. denke ich es war ihm bewußt, daß man zu erst in diese Richtung denkt.
Aber mal im Ernst, brauchen wir tatsächlich 68er Kampfemanzen, die auf biegen und brechen im Vordergrund stehen müssen, nur um der " auch so"moderen Welt zu beweisen, wie moderen die Kirche Jesu Christi ist?
Sorry, aber wenn ich dann daran denke was in der ev.-luth. Kirche gelaufen ist ,seit sie überall Frauen einsetzt, bleibe ich, als Frau ,doch lieber in der zweiten Reihe. bringe mich soweit möglich damit ein und freue mich daß die ganze Verantwortung hier nicht auf meinen Schultern lastet.
Was aber noch schwerer trägt, ist die einfache Tatsache, daß unser Herr Jesus Christus keine Frau in ein Amt berufen hat und wer sind wir, daß wir Ihm nun versuchen zu widersprechen?!
Aber mal im Ernst, brauchen wir tatsächlich 68er Kampfemanzen, die auf biegen und brechen im Vordergrund stehen müssen, nur um der " auch so"moderen Welt zu beweisen, wie moderen die Kirche Jesu Christi ist?
Sorry, aber wenn ich dann daran denke was in der ev.-luth. Kirche gelaufen ist ,seit sie überall Frauen einsetzt, bleibe ich, als Frau ,doch lieber in der zweiten Reihe. bringe mich soweit möglich damit ein und freue mich daß die ganze Verantwortung hier nicht auf meinen Schultern lastet.
Was aber noch schwerer trägt, ist die einfache Tatsache, daß unser Herr Jesus Christus keine Frau in ein Amt berufen hat und wer sind wir, daß wir Ihm nun versuchen zu widersprechen?!
@ Maria Magdalena
Nun ja, ich gehöre nicht zu denen, die an vorderster Front eine Priesterweihe für Frauen fordern. Aber die Tatsache, dass Jesus Christus (der keine Institution mit über 1 Milliarde Mitgliedern zu steuern hatte) keine Frau in ein "Amt" berufen hatte, heißt nicht, dass sie im 21. Jahrhundert nicht das Recht dazu hätten, wichtige Ämter zu besetzen. Nun ist bei vielen Ämtern in der Kirche die Weihe Voraussetzung. Aber ich glaube, die Zeiten sind vorbei, wo "das Weib zu schweigen hat". Ein schwieriges Thema, ohne Frage. Aber ich würde nicht sagen, dass wir Christus "widersprechen". Nun hat es der Hl. Vater ja offen gelassen und so zu quasi nicht ungeschickt geantwortet. Klang ein wenig danach, als warte er auf die Revolution der Frau.
Nun denn, ich habe heute von einem Protestanten gehört: "Kein Wunder, dass die kath. Kirche das Weibliche wiederentdeckt, irgendjemand muss ja die Kirchenbänke füllen". Als ich ihn dann mal mit der Statistik für Kirchenaustritte in Deutschland vertraut machte, sagte er gar nichts mehr.
Nun ja, ich gehöre nicht zu denen, die an vorderster Front eine Priesterweihe für Frauen fordern. Aber die Tatsache, dass Jesus Christus (der keine Institution mit über 1 Milliarde Mitgliedern zu steuern hatte) keine Frau in ein "Amt" berufen hatte, heißt nicht, dass sie im 21. Jahrhundert nicht das Recht dazu hätten, wichtige Ämter zu besetzen. Nun ist bei vielen Ämtern in der Kirche die Weihe Voraussetzung. Aber ich glaube, die Zeiten sind vorbei, wo "das Weib zu schweigen hat". Ein schwieriges Thema, ohne Frage. Aber ich würde nicht sagen, dass wir Christus "widersprechen". Nun hat es der Hl. Vater ja offen gelassen und so zu quasi nicht ungeschickt geantwortet. Klang ein wenig danach, als warte er auf die Revolution der Frau.
Nun denn, ich habe heute von einem Protestanten gehört: "Kein Wunder, dass die kath. Kirche das Weibliche wiederentdeckt, irgendjemand muss ja die Kirchenbänke füllen". Als ich ihn dann mal mit der Statistik für Kirchenaustritte in Deutschland vertraut machte, sagte er gar nichts mehr.
Zuletzt geändert von Timotheus am Mittwoch 16. August 2006, 23:38, insgesamt 1-mal geändert.
Also entweder verstehe ich hier grob was falsch, oder das ist die naivste Aussage, die ich je von Benedikt gehört habe. Es soll nichts gebracht haben, daß die Alliierten den Zweiten Weltkrieg geführt und gewonnen haben?! Den KZ-Insassen nicht, die dadurch befreit wurden? Den Völkern Europas nicht, die die Knechtschaft der Nazis los wurden? Und dem Heiligen Vater selbst nicht, der nicht mehr Zwangsdienst in der Wehrmacht tun mußte, sondern Theologie studieren konnte? Was soll das heißen?Benedikt XVI. hat geschrieben:Aber wir wollen an die Christen und an alle, die sich dem Wort des Heiligen Stuhls irgendwie verbunden oder von ihm angesprochen wissen, appellieren, dass dort überall die Kräfte mobilisiert werden, die erkennen: Krieg ist für alle die schlechteste Lösung. Er bringt für niemanden etwas, auch für die scheinbaren Sieger nichts – wir wissen es in Europa von den beiden Weltkriegen her sehr genau –, sondern das, was alle brauchen, ist der Friede.
Vielleicht meint er es von den Opfern auf beiden Seiten her gesehen - ich glaube nicht, dass er auch nur einen Gedanken an die Insassen der KZ´s hatte, als er diese Aussage machte - also, bitte nicht aufregen, Pelikan...
User inaktiv seit dem 05.06.2018.
Ihr seid im Gebet ... mal schauen, ob/wann ich hier wieder reinsehe ...
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Ich glaube, das ist ein sehr weises Wort... nicht auszudenken, was dann in Europa geschehen wäre... (es gibt ja auch den Film "Vaterland", der dieses Szenario ja irgendwie nachspielt)...Pierre hat geschrieben:Trotzdem bin ich froh, dass Hitler diesen Krieg nicht gewonnen hat.
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