Ach ja, in Münster ist es so schön und nett. Nur sind die Kirchen in dieser einst erzkatholischen Stadt fast leer.
Übrigens ist mir Gastfreundschaft an sich nicht zuwider, sondern wohl kultische Gastfreundschaft wenn dies der gemeinschaftlichen Benutzung einer eingeweihten römisch-katholischen Kirche gleichkommt. Man könnte - aus echter Toleranz oder aus Sehnen nach Ökumene in katholischem Sinne - einen Nebenraum zur Verfügung stellen.
Wir Römisch-Katholische Christen können die Kirchen nicht als Ausnutzungsräume an Andersdenkende zum eigentlichen Kult (oder z.B. einem Konzert) übergeben, weil für den einzigen, katholischen Kult diese Gebäuden eingeweiht und offiziell bestimmt wurden. Eine Schändung käme einer Lüge vor Gott gleich, denn man hat Ihm versprochen den Raum zu weihen und für Seinen Kult zu verwenden.
Natürlich geht es dabei nicht um Feindlichkeiten mit anderen Glaubensgemeinschaften hervorzurufen oder diesen mit Zwang vom eigenen Kult abzubringen.
Übrigens schön, Stephen, dass Du die Bischöfe verstehst die den eigenen Gläubigen (denen der alte Ritus teuer ist) die Benutzung der Kirchen ihrer Vorfahren verweigern bzw. unmöglich machen.
Jedes Priorat der FSSPX würde sofort ihre Kirche z.B. einem rundreisenden, besuchenden maronitischen Priester zur Verfügung stellen. Im FSSPX-Priorat in Gerwen (NIederlande) wurde z.B. vor kurzem noch von einem byzantinischen katholischen Priester die Göttliche Liturgie gefeiert anlässlich einer Wallfahrt auf den Spuren des Hl. Willibrords, die er mit einigen Nonnen seiner byzantinisch-katholischen Kirche durch die südlichen Niederlande machte.
Es geht nicht um Exklusivität oder Arroganz.
Es liegt nur an einem verschiedenen Verständnis von Sakralbauten. Anglikaner und Protestanten sehen diese als Nützungsräume. Ein Orthodoxer Geistlicher in Moskau wird die Tore auch nicht für Kardinal Hoyos öffnen um dort eine traditionelle Römische Messe zu lesen. Das mag man Exklusivismus nennen, ich störe mich dáran aber nicht. Solange man es nur offen, klar und mit Respekt sagt. Und das tun "Tradis" ja auch.
Übrigens ist in Brüssel bei der FSSPX lange eine Ausnahmesituation dargewesen. Um juridische Streitigkeiten vorzubeugen, durften syrische Monophysiten weiterhin diese Kirche nutzen. Aber am Ende wurde das Gebet eines sehr alten flämischen Redemptoristen erhört, der dafür gebetet hatte, dass dieses Gotteshaus

einmal wieder für den katholischen Gottesdienst benutzt werde. Einst war es Nationalheiligtum Belgiens, dem Landespatron St. Joseph geweiht (immer noch église St. Joseph/St. Jozefkerk), und als solches Sitz der Redemptoristen der östlichen Riten die im Nahen Osten und dem slawischen Raum für die Bekehrung der sog. Orthodoxen zum wahren, katholischen Glauben wirkten, in den jeweiligen Riten und Spiritualitäten. Bald wird ein mit der FSSPX verbundener Redemptorist des Byzantino-Russischen Ritus dort einmalig eine Göttliche Liturgie zelebrieren. Übrigens liegt die Kirche im sog. "europäischen Viertel", kurz bei den EU-Institutionen.