Habe über Deine Frage noch einmal nachgedacht, warum ich das eigentlich (gelegentlich - eigentlich viel zu selten) tue:asima hat geschrieben:Mal wieder ne andere Frage, falls die in diesem beitrag schon aufgetaucht ist, bitte um nachsicht:
die von euch, die stundengebet beten, aus welcher motivation heraus tut ihr das?
Mir gibt es Ruhe, ein Gefühl der Geborgenheit, ein Besinnen auf mein Menschsein gegenüber Gott, was ich als unheimlich gut empfinde. Es ist wie ein Gespräch mit einem sehr guten Freund.... aber in Dankbarkeit für das, was er mir gibt.
Es ist mehr Dank als Bitte, wobei natürlich die Bitte für andere immer dabei ist.
Im letzten Jahr habe ich aber auch viel für mich gebetet, weil ich in einer sehr schwierigen beruflichen Situation steckte und Gott um Hilfe bitten musste, diese Situation hat sich aber - mit Gottes Hilfe - für alle Beteiligten günstig aufgelöst.
Und jetzt ist wieder Dankbarkeit die Motivation, ab und zu das Stundengebet (ich liebe sehr die Komplet, aber auch die Vesper) zu beten.
Zwischendurch bin ich froh, wenn ich Zeit habe, den Angelus zu beten, zu den anderen Horen komme ich meistens leider nicht.
Aber wie oben gesagt, selbst wenn es nur ein kurzer Gedanke angesichts eines Wegkreuzes ist, finde ich für einen ganz kurzen Augenblick so große innere Ruhe, das kann sich Stundenlang auswirken.
es ist toll. Versuchs mal.
Ich habe inzwischen auch meinen großen Bruder angesteckt, der nie was mit der Kirche anfangen konnte. Er hat sogar vorgestern vor einem Freund (der bekennender Atheist ist) das Wort "Gott" erwähnt, was früher nie über seine Lippen gekommen wäre. Er schämt sich nicht mehr für seinen eigentlich rudimentär (und zeitweise total verirrten) dagewesenen Glauben. Das war für mich ein Moment unglaublicher Freude, weil ich das nie gedacht hätte, dass er da nochmal hinkommt. Aber es scheint ihm jetzt auch etwas zu bedeuten.
Er will in diesem Jahr sogar noch kirchlich heiraten, obwohl er schon seit neun Jahren standesamtlich getraut ist. Er geht inzwischen sogar regelmässig mit seiner Frau zu Taizéandachten (ok, ich weiß, das Wort Taizé darf man hier eigentlich nicht schreiben - warum eigentlich nicht?, aber ich finde das für einen Menschen, der nie wirklich eine Heimat in der Kirche hatte, total klasse. Das ist eben sein Weg zu Gott - wobei diese Taizéandachten von einem Jugendseelsorger geleitet werden, den ich persönlich sehr schätze)
Dass da noch mehr innerhalb der Kirche zu entdecken ist, was einem gut tut, das wird bei ihm sicher noch kommen. Sein bester Freund wird an Pfingsten zum Priester geweiht - der wird ihm noch auf den Zahn fühlen

Oh, sorry ich bin wieder mal ins Schwärmen gekommen, aber im Moment muss ich mir viel von der Seele reden/schreiben, was mich berührt....
Danke, daß Ihr hier im Forum so geduldig mit mir seid! . Ihr müßt das ja auch nicht alles lesen, hauptsache, ich habs mir von der Seele schreiben können

Liebe Grüße, Irenaeus