
Orthodoxe Gottesdienste
Officium des Gebets vor der Erbauung einer neuen Kirche. Der Erzbischof weiht gerade das Wasser.


Herr Gott,
großes Elend ist über mich gekommen.
Meine Sorgen wollen mich erdrücken,
ich weiß nicht ein noch aus.
Gott, sei gnädig und hilf.
Gib Kraft zu tragen, was du schickst,
laß die Furcht
nicht über mich herrschen.
(D. Bonhoeffer)
großes Elend ist über mich gekommen.
Meine Sorgen wollen mich erdrücken,
ich weiß nicht ein noch aus.
Gott, sei gnädig und hilf.
Gib Kraft zu tragen, was du schickst,
laß die Furcht
nicht über mich herrschen.
(D. Bonhoeffer)
Apropos Wasser: was hat es mit den massenhaften Wasserweihen (zuletzt zu Weihnachten durch Metropolit Staikos am Wiener Donaukanal) auf sich? Zu welchem Zweck?
"Katholizismus ist ein dickes Steak, ein kühles Dunkles und eine gute Zigarre." G. K. Chesterton
"Black holes are where God divided by zero. - Einstein
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Häufigkeit, mit offensichtlicher Regelmässigkeit zu allen hohen Feiertagen: Weihnachten, Ostern, Pfingsten, St Nimmerleinstag.....Alexander hat geschrieben:Was verstehst Du da unter Massenhaftigkeit?
Jedenfalls öfter als in der Westkirche, wie mir scheint.
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"Black holes are where God divided by zero. - Einstein
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Warum die Orthodoxen soviel Wasser weihen? Na um den Teufel zu ärgern.Linus hat geschrieben:Apropos Wasser: was hat es mit den massenhaften Wasserweihen (zuletzt zu Weihnachten durch Metropolit Staikos am Wiener Donaukanal) auf sich? Zu welchem Zweck?

Auf dem Foto oben wird nur das Wasser für die Grundsteinlegung geweiht, bei Taufen wird das Taufwasser getauft (das kann ein Taufbecken voll sein, aber auch mal ein ganzer Fluss wie der Jordan, die Donau oder bei uns die Lahn).
Was Du beschreibst, ist eine große Wasserweihe, die einmal jährlich am 6. Januar* zum Fest der Taufe Christi oder Epiphanias (orth. Theophanie) mit einer besonderen Liturgie begangen wird, denn das Fest der Taufe Christi heißt auch Theophanie, weil der Herr am Fluss Jordan seinen Jüngern als Christus, d.h. Gott, gemäß den Worten Johannes des Täufers und dem Zeugnis Gott Vaters erschienen ist.
[right]http://www.ortho-rus.ru/book/images/s128.jpg[/right]So wie das Wassers des Flusses Jordan den heiligen Leib des Erlösers aufgenommen hat und dadurch geheiligt wurde, so werden nach unserem Glauben alle Gewässer [und die ganze Schöpfung] an diesem Tag geheiligt. Nur zu Epiphanie oder dem Vortag dieses Festes wird das Wasser nach dem Ritus der »Großen Wasserweihe« geweiht. Daher heißt dieses Wasser auch »Epiphaniewasser« oder »Taufwasser«. Es wird für das ganze Jahr auf Vorrat genommen, oft wird es auch mehrere Jahre aufbewahrt.
Diese »Taufwasser« wird in den Kirchen zur Weihe von Ikonen, liturgischen Gewändern, Kreuzen,
kirchlichen Geräten und beim Backen von Prosphoren verwendet. Zu Hause trinken es die Kranken mit ihm werden Häuser, Wohnungen und andere Dinge gesegnet (aus A. Lorgus, Orthodoxes Glaubensbuch).
*Die meisten Orthodoxen Kirchen (und auch deren Gemeinden in D/A/CH) feiern den Weihnachtszyklus nach dem neuen Kalender, der ja momentan dem gregorianischen gleicht. Eigentlich nur noch serbische und (die meisten) russischen Gemeinden feiern nach julianischem Kalender 13 Tage später, also am 6. Januar (25.12. alter Stil) Weihnachten und erst am 19.1. (6.1. a.S.) Theophanie. Dass hier im Kreuzgang anscheinend alle Orthodoxen auch Altkalendarier sind, ist wohl Zufall. Dadurch ist hier wohl der eindruck entstanden, alle Orthodoxen feiern gemeinsam Weihnachten. Das ist leider nur beim Osterzyklus der Fall (dieses Jahr gilt das sogar auch für die Finnen, die den gregorianischen Kalender angenommen haben).
γενηθήτω το θέλημά σου·
- Robert Ketelhohn
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Weihnachten alten Stils fällt auf den 7. Januar neuen Stils; auf den 6. fällt der Heilige Abend.Walter hat geschrieben:*Die meisten Orthodoxen Kirchen (und auch deren Gemeinden in D/A/CH) feiern den Weihnachtszyklus nach dem neuen Kalender, der ja momentan dem gregorianischen gleicht. Eigentlich nur noch serbische und (die meisten) russischen Gemeinden feiern nach julianischem Kalender 13 Tage später, also am 6. Januar (25.12. alter Stil) Weihnachten und erst am 19.1. (6.1. a.S.) Theophanie.
»Die meisten Orthodoxen Kirchen« sind zahlenmäßig eher klein; darum geben die Russen (mit Serben und Georgiern) doch dahingehend den Ausschlag, daß zwar nicht die meisten orthodoxen Ortskirchen, wohl aber die meisten Orthodoxen dem julianischen Kalender folgen.
Den Begriff des Altkalendariers würde ich eher meiden, wenn ich kanonische Kirchen meine; man bezieht ihn üblicherweise auf die Abspaltungen von Griechen, Bulgaren o. ä., die sich deren (halbherziger) Kalenderreform (und manch anderem) widersetzen.Walter hat geschrieben:Daß hier im Kreuzgang anscheinend alle Orthodoxen auch Altkalendarier sind, ist wohl Zufall.
Propter Sion non tacebo, | ſed ruinas Romę flebo, | quouſque juſtitia
rurſus nobis oriatur | et ut lampas accendatur | juſtus in eccleſia.
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Genau.Robert Ketelhohn hat geschrieben: Den Begriff des Altkalendariers würde ich eher meiden, wenn ich kanonische Kirchen meine; man bezieht ihn üblicherweise auf die Abspaltungen von Griechen, Bulgaren o. ä., die sich deren (halbherziger) Kalenderreform (und manch anderem) widersetzen.
Außer der Russischen Orthodoxen Kirche (der mehr als die Hälfte aller Orthodoxen angehören), der Serbischen und Georgischen feiert auch das Patriarchat von Jerusalem, die Mutter aller Kirchen, nach dem alten Kalender; außerdem der Heilige Berg Athos. Somit betrifft es bei weitem die meisten Orthodoxen Christen. Ansonsten gilt das von Walter gesagte.
Die Wasserweihe ist immer ein Akt der Verklärung der Natur, der Schöpfung Gottes, mit kosmischen Folgen.
Herr Gott,
großes Elend ist über mich gekommen.
Meine Sorgen wollen mich erdrücken,
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(D. Bonhoeffer)
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Dahingehend äußerte sich Metropolit Staikos auch.Alexander hat geschrieben: Die Wasserweihe ist immer ein Akt der Verklärung der Natur, der Schöpfung Gottes, mit kosmischen Folgen.
BTW: Wie siehts eigentlich bei der Hierarchie aus, wenn es mehrere Orthodoxe (Serben, Russen, Rumänen und Griechen beispielsweise) am gleichen Ort sitzen, (eben Diaspora) gibts dann nur einen Bischof für alle oder setzt jede Teilkirche einen eigenen Bischof (oder was auch immer) ein?
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"Black holes are where God divided by zero. - Einstein
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Ich denke letzteres trifft zu, obwohl es kanonisch nicht ganz korrekt ist und deshalb auch eher als Provisorium anzusehen ist. Wie Du sagst, eben ein Diaspora-Problem.Linus hat geschrieben:BTW: Wie siehts eigentlich bei der Hierarchie aus, wenn es mehrere Orthodoxe (Serben, Russen, Rumänen und Griechen beispielsweise) am gleichen Ort sitzen, (eben Diaspora) gibts dann nur einen Bischof für alle oder setzt jede Teilkirche einen eigenen Bischof (oder was auch immer) ein?

Sollte sich die Orthodoxie hier als dauerhaft erweisen (was wohl immer mehr der Fall ist, denn es sind zwar noch die wenigsten Orthodoxen hierzulande deutschstämmig, allerdings beabsichtigt ebenso nur eine Minderheit, wieder in ihre orthodoxen Heimatländer zurückzukehren), so muss also auch auf Dauer eine einheitliche Jurisdiktion eingerichtet werden (ob autonom oder nicht ist eine zweite Frage), in der dann wieder gilt: Ein Bischof für eine Stadt (oder für mehrere Städte, wie in der RKK eben auch).
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Auf der Seite der Kommission der Orthodoxen Kirche in Deutschland kann man nachlesen, welche Bistümer und Bischöfe von welchen Ortskirchen es in Deutschland gibt. Solche Fragen künftig bitte hier stellen. Sonst kommen von den Gottesdiensten ab.Linus hat geschrieben:Wie siehts eigentlich bei der Hierarchie aus, wenn es mehrere Orthodoxe (Serben, Russen, Rumänen und Griechen beispielsweise) am gleichen Ort sitzen, (eben Diaspora) gibts dann nur einen Bischof für alle oder setzt jede Teilkirche einen eigenen Bischof (oder was auch immer) ein?
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Re: Gebet um Schnee
Wenn ich solche Artikel lese, bin ich mir nicht mehr ganz sicher, daß die römische Sache mit der Inquisition so falsch war.sofaklecks hat geschrieben:A propos Wasser und Gebet. Guckt ihr:
http://www.n-tv.de/754756.html
sofaklecks
Es gibt in Wirklichkeit natürlich keine "Einigkeit" über welche auch immer Preise in der Orthodoxen Kirche.
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Um der Frage zuvorzukommen: es gibt zuweilen auch Kinder als Ministranten:


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- Athanasius2
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Alexander,Alexander hat geschrieben:Bischofsweihe in Polen
Können Sie mir vielleicht sagen ob die Materie (Handauflegung) bei der Bischofsweihe im Russischen Ritus immer durch Handauflegung auf einem Gebetsbuch das auf dem Kopf liegt erfolgt. Ob also normalerweise immer ein Buch auf dem Kopf liegt bei der Auflegung der Hände durch die Bischöfe?
- Johannes XXIII.
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Also beim der Weihe vom Abt Gregor Maria Handke habe ich zum ertse Mal eine Bischofsweihe gesehen. Da wurde ein Evangeliar über ihn gehalten. Ich denke das ist hier das selbe. (Bin aber kein auswiesener Experte in Sachen Bischofsweihe, also war das erher ein partikulärer Eindruck von mir
)

"Wenn die Menschen, gerade die Jugend, ungestüm nach dem Sinn des Lebens fragen: Gebt ihr eine überzeugende, verständliche Antwort." (P.P. Johannes Paulus II.)
Ja, das hatten wir vor einigen Jahren schon als frage: Die Bibel ist's kein "Gebetbuch" ich stellte die Frage, an welcher Stelle die Bibel denn aufgeschlagen sei....
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Ach, vor gerade einmal fünfeinhalb Monaten in diesem Thema, und zwar hier.Linus hat geschrieben:Ja, das hatten wir vor einigen Jahren schon als frage: Die Bibel ist's kein "Gebetbuch" ich stellte die Frage, an welcher Stelle die Bibel denn aufgeschlagen sei....
ἐὰν γὰρ ἀποϑάνῃ ἄνϑρωπος, ζήσεται συντελέσας ἡμέρας τοῦ βίου αὐτοῦ· ὑπομενῶ, ἕως ἂν πάλιν γένωμαι.
Na ist ja auch schon ein 5/12 Jahr herNietenolaf hat geschrieben:Ach, vor gerade einmal fünfeinhalb Monaten in diesem Thema, und zwar hier.Linus hat geschrieben:Ja, das hatten wir vor einigen Jahren schon als frage: Die Bibel ist's kein "Gebetbuch" ich stellte die Frage, an welcher Stelle die Bibel denn aufgeschlagen sei....

ich dacht' echt nicht, dass dies erst so kurz her ist....
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[left]http://img238.imageshack.us/img238/1093/prmrix6.th.jpg[/left]Hm, laß uns einmal vergleichen... schwarz gekleidet, Haare auf dem Kopf, gestutzter Bart... ja, die Ähnlichkeit ist verblüffend!Willy hat geschrieben:sieht ja Vater Mihail recht ähnlich.... so von weitemAlexander hat geschrieben:...
(Links: Priester Mihail Rahr beim Anlegen der Epimanichia am Eingang in die Weimarer Kirche.)
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(Was mich jetzt spontan meiner Hochzeit gedenken läßt ...Nietenolaf hat geschrieben:[left]http://img238.imageshack.us/img238/1093/prmrix6.th.jpg[/left](Links: Priester Mihail Rahr beim Anlegen der Epimanichia am Eingang in die Weimarer Kirche.)

Ach, ist sein Bruder inzwischen eigentlich schon verheiratet?

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