25.6. = Tag der Augsburger Konfession
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25.6. = Tag der Augsburger Konfession
Nur mal so zur Info: Heute ist Tag der Augsburger Konfession
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Glück gehabt
Ein früherer Sozius von mir hatte am 25.06. eine Notfrist (ist nicht verlängerbar) in Augsburg zu wahren.
Am 26.06. stellen wir fest: Er hat sie versäumt. Um einen Tag. Tiefe Bestürzung, aber irreparabel. Haftungsfall.
Und dann weitere Feststellung:
Der 25.06. ist in Augsburg ein Feiertag. Bis heute.
Am Feiertag laufen keine Fristen ab.
Könnt ihr Euch vorstellen, wie wir erleichtert waren?
Such is life. Und die Geschichte wahr. Versichere ich unter Berufung auf meinen Anwaltseid.
sofaklecks
Am 26.06. stellen wir fest: Er hat sie versäumt. Um einen Tag. Tiefe Bestürzung, aber irreparabel. Haftungsfall.
Und dann weitere Feststellung:
Der 25.06. ist in Augsburg ein Feiertag. Bis heute.
Am Feiertag laufen keine Fristen ab.
Könnt ihr Euch vorstellen, wie wir erleichtert waren?
Such is life. Und die Geschichte wahr. Versichere ich unter Berufung auf meinen Anwaltseid.
sofaklecks
Re: 25.6. = Tag der Augsburger Konfession
Nun denn:
Herzlichen Glückwunsch zur Confessio Augustana.
Gruß, Pit
Herzlichen Glückwunsch zur Confessio Augustana.
Gruß, Pit
SpaceRat hat geschrieben:Nur mal so zur Info: Heute ist Tag der Augsburger Konfession
carpe diem - Nutze den Tag !
Re: 25.6. = Tag der Augsburger Konfession
Kann mich bitte jemand aufklären?Pit hat geschrieben:Nun denn:
Herzlichen Glückwunsch zur Confessio Augustana.
Gruß, Pit
SpaceRat hat geschrieben:Nur mal so zur Info: Heute ist Tag der Augsburger Konfession
Mitsch, neugierig
wia dr Schreiner kaas keiner!
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Re: 25.6. = Tag der Augsburger Konfession
siehe z.B. hier:mitsch hat geschrieben: Kann mich bitte jemand aufklären?
Mitsch, neugierig
http://de.wikipedia.org/wiki/Confessio_Augustana
Der Herr ist mein Hirte; mir wird nichts mangeln.
Nec laudibus, nec timore
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Re: Glück gehabt
Einspruch Euer Ehren.sofaklecks hat geschrieben: Der 25.06. ist in Augsburg ein Feiertag. Bis heute.
sofaklecks
Erst am 08. August wird das hohe Friedensfest zu Augsburg begangen.
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Re: Glück gehabt
Korrekt. Das macht Ausgsburg zur Stadt mit den meisten Feiertagen in DeutschlandRaimund Josef H. hat geschrieben:Einspruch Euer Ehren.sofaklecks hat geschrieben: Der 25.06. ist in Augsburg ein Feiertag. Bis heute.
sofaklecks
Erst am 08. August wird das hohe Friedensfest zu Augsburg begangen.
1635: Augsburg hat nur noch 16.432 Einwohner: 4.415 Katholiken und 12.017 Protestanten.
1648: Ende des Dreißigjährigen Krieges. Einführung der Parität. Katholiken und Protestanten teilen sich die öffentlichen Ämter.
1650: Erstes Augsburger Friedensfest (Feiertag in Augsburg, immer am 8. August)
Worauf sich genau das Augsburger Hohe Friedensfest bezieht, ist nicht ganz sicher. Der offizielle Forschungsstrang führt das Fest auf die schließlich errungene Gleichstellung der Protestanten mit den Katholiken im Westfälischen Frieden zurück. Die Protestanten hätten das Fest aus diesem Anlass gestiftet. Seit den 80er Jahren des letzten Jahrhunderts gibt es auch Forscher, die glauben, das Friedensfest gehe auf den 8. August 1629 zurück, also das Datum, zu dem die Augsburger Protestanten unter schlechten Bedingungen Augsburg verlassen mussten. Angeblich hätten die Protestanten am 8. August 1649 zum ersten Mal die 20. Wiederkehr dieses Tages gefeiert, woraus durch regelmäßiges Feiern das Friedensfest entstanden sei. Die offizielle Version der Forschung setzt das erste Augsburger Friedensfest jedoch immer noch am 8. August 1850 an. Damals wurde in allen evangelischen Kirchen Augsburgs die Gleichstellung der Protestanten mit den Katholiken im Westfälischen Frieden mit Dank- und Friedensgebeten gefeiert.
Quelle: AugsburgWiki
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Einspruch stattgegeben
Einspruch stattgegeben.
Hab die Feste verwechselt. Weil ich die Anlässe verwechselt habe; ich dachte, das Fest gehe auf das Bekenntnis zurück
Aber die Geschichte mit der Frist stimmt.
sofaklecks
Hab die Feste verwechselt. Weil ich die Anlässe verwechselt habe; ich dachte, das Fest gehe auf das Bekenntnis zurück
Aber die Geschichte mit der Frist stimmt.
sofaklecks
Lieber Mitsch,mitsch hat geschrieben:Liabe Lüt,
davon mal abgsehn:
kann es nit sein, daß die Reformation damals die katholische Kirche vor weiterer Verwirrung bewahrt hat - wenn ich unser Buch über Kirchengeschichte so durchblätter, kann ich über die damolig Zit nur sagen: au weh!
Mitsch
doch ich glaub auch, dass die Reformation dem selbstgefälligen Treiben der Renaissancepotentaten auf dem Papstthron die Einsicht beschert hat, dass es neben Jagden, Kriegen und Banketten auch noch sowas wie die Kirche gibt, um die man sich kümmern sollte. Der Pius V. hat ja ganz sauber die Kurve hingekriegt.
@mitsch
Wie Holzi schon sagt stimmt das sicher, allerdings schafften es vor ihm schon genug Bewegungen immer wieder "Gottes Bodenpersonal" auf dem Teppich zurück zu holen ohne gleich in einer Spaltung zu enden. Das müsstest du eigentlich in deinem KG-Buch auch herauslesen können.
LG
Fiore
Wie Holzi schon sagt stimmt das sicher, allerdings schafften es vor ihm schon genug Bewegungen immer wieder "Gottes Bodenpersonal" auf dem Teppich zurück zu holen ohne gleich in einer Spaltung zu enden. Das müsstest du eigentlich in deinem KG-Buch auch herauslesen können.
LG
Fiore
Einer ist Gesetzgeber und Richter, er, der die Macht hat, zu retten oder zu verderben. Wer aber bist du, daß du den Nächsten richtest? (Jak4,12)
In necessariis unitas, in dubiis libertas, in omnibus caritas
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Und wann wirds nicht nur die Ehe sein?mitsch hat geschrieben:Er wollts nit, konnt aber irgendwann nit mehr anders... das isch mei Meinung!
Mitsch, evangelisch und bald katholisch verheiratet
"Katholizismus ist ein dickes Steak, ein kühles Dunkles und eine gute Zigarre." G. K. Chesterton
"Black holes are where God divided by zero. - Einstein
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Luther wurde exkommuniziert. Wie auch beim großen abendländischen Schisma war leider abermals ein Papst für die Kirchenspaltung verantwortlich.mitsch hat geschrieben:Er wollts nit, konnt aber irgendwann nit mehr anders... das isch mei Meinung!
Um die von Papst Leo X. durchgeführte Kirchenspaltung zu verhindern, hätte Luther u. A. abschwören müssen, dass es falsch ist Häretiker zu verbrennen. Das konnte er als Christ nicht tun.
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Die Sache ist leider komplizierter. Luthers Gesprächspartner auf der katholischen Seite hatten den Kern seiner Gnaden- und Rechtfertigungslehre ganz genau erfaßt und haben sie zurecht als unannehmbar für die Katholische Kirche eingestuft. Was hätten sie tun sollen? Ihn gewähren lassen? Wider besseres Wissen? Luther wollte von diesem Kernpunkt nicht abweichen, und damit war die Spaltung unabwendbar. Der Rest ist Macht und Gewalt, ganz im Stil der Zeit.Lutheraner hat geschrieben:Luther wurde exkommuniziert. Wie auch beim großen abendländischen Schisma war leider abermals ein Papst für die Kirchenspaltung verantwortlich.mitsch hat geschrieben:Er wollts nit, konnt aber irgendwann nit mehr anders... das isch mei Meinung!
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Die RKK hat selbst eingeräumt, dass es damals bezüglich der Rechtfertigungslehre Mißverständnisse gab. Daraus resultierte die "Gemeinsame Erklärung zur Rechtfertigungslehre" 1999.Stephen Dedalus hat geschrieben:Die Sache ist leider komplizierter. Luthers Gesprächspartner auf der katholischen Seite hatten den Kern seiner Gnaden- und Rechtfertigungslehre ganz genau erfaßt und haben sie zurecht als unannehmbar für die Katholische Kirche eingestuft. Was hätten sie tun sollen? Ihn gewähren lassen? Wider besseres Wissen?Lutheraner hat geschrieben:Luther wurde exkommuniziert. Wie auch beim großen abendländischen Schisma war leider abermals ein Papst für die Kirchenspaltung verantwortlich.mitsch hat geschrieben:Er wollts nit, konnt aber irgendwann nit mehr anders... das isch mei Meinung!
Davon abgesehen ging es der RKK wie fast immer in der damaligen Zeit in erster Linie um die Macht des Papsttums und nicht um theologische Positionen. Auch Johannes Huß wurde aus diesem Grund lebendig verbrannt. Sein einziger "Fehler" war, dass er Positionen des Papsttums in Frage stellte.
Den Text der päpstlichen Bulle Exsurge Domine, mit der Luther die Exkommunikation angedroht wurde, kannst du hier nachlesen.
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Hallo Lutheraner,Lutheraner hat geschrieben:Die RKK hat selbst eingeräumt, dass es damals bezüglich der Rechtfertigungslehre Mißverständnisse gab. Daraus resultierte die "Gemeinsame Erklärung zur Rechtfertigungslehre" 1999.
Davon abgesehen ging es der RKK wie fast immer in der damaligen Zeit in erster Linie um die Macht des Papsttums und nicht um theologische Positionen.
ich denke, daß die GE nur möglich war, weil die Lutheraner theologisch von der Vorstellung Luthers in ihrer radikalen Form abgewichen sind. Ich sehe dies als Gewinn an.
Natürlich ging es in der Reformation auch um Macht. Jedoch nicht nur auf der Seite des Papsttums. Es wäre sicher naiv anzunehmen, daß die Landesfürsten, die sich auf die Seite der Reformation stellten, dies nicht auch deshalb getan haben, weil sie mit der Einrichtung von Landeskirchen unter ihrer Kontrolle einen weiteren Ausbau ihrer Territorialherrschaft erreichen konnten.
Wie bereits gesagt: Man kann an den Erklärungen der römischen Kirche jener Zeit sehr genau nachprüfen, daß es eine theologische Auseinandersetzung mit den Positionen Luthers gegeben hat. So spiegeln die Erklärungen zur Gnadenlehre des Trienter Konzils eins zu eins Luthers Positionen wieder.
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Hallo Stephen,
Die RKK hat in der "Gemeinsamen Erklärung" ihre Verurteilungen aus dem Konzil von Trient aufgehoben.
Es handelt sich bei dieser Erklärung nicht um eine 100%ige Lehrübereinstimmung zwischen beiden Kirchen, sondern um ein Konsenspapier. Die RKK lehrt teilweise weiterhin eine unbiblische Werkgerechtigkeit (z.B. im Rahmen der Ablaßtheologie), mit der wir nicht übereinstimmen können. Die GE wird deshalb von lutherischer Seite auch immer stärker in Frage gestellt.
Klar, deshalb wird in der "Gemeinsamen Erklärung" auch so häufig aus der "radikalsten" lutherischen Bekenntnisschrift- der Konkordienformel - zitiertStephen Dedalus hat geschrieben: ich denke, daß die GE nur möglich war, weil die Lutheraner theologisch von der Vorstellung Luthers in ihrer radikalen Form abgewichen sind.
Die RKK hat in der "Gemeinsamen Erklärung" ihre Verurteilungen aus dem Konzil von Trient aufgehoben.
Es handelt sich bei dieser Erklärung nicht um eine 100%ige Lehrübereinstimmung zwischen beiden Kirchen, sondern um ein Konsenspapier. Die RKK lehrt teilweise weiterhin eine unbiblische Werkgerechtigkeit (z.B. im Rahmen der Ablaßtheologie), mit der wir nicht übereinstimmen können. Die GE wird deshalb von lutherischer Seite auch immer stärker in Frage gestellt.
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Die Konkordienformel stammt ja auch nicht von Luther.Lutheraner hat geschrieben:Hallo Stephen,
Klar, deshalb wird in der "Gemeinsamen Erklärung" auch so häufig aus der "radikalsten" lutherischen Bekenntnisschrift- der Konkordienformel - zitiertStephen Dedalus hat geschrieben: ich denke, daß die GE nur möglich war, weil die Lutheraner theologisch von der Vorstellung Luthers in ihrer radikalen Form abgewichen sind.
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Wie jetzt? Sprichst du über Martin Luther oder über die Theologie der Lutherischen Kirche? Das ist ein ziemliches Geeier bei dirStephen Dedalus hat geschrieben:Die Konkordienformel stammt ja auch nicht von Luther.Lutheraner hat geschrieben:Hallo Stephen,
Klar, deshalb wird in der "Gemeinsamen Erklärung" auch so häufig aus der "radikalsten" lutherischen Bekenntnisschrift- der Konkordienformel - zitiertStephen Dedalus hat geschrieben: ich denke, daß die GE nur möglich war, weil die Lutheraner theologisch von der Vorstellung Luthers in ihrer radikalen Form abgewichen sind.
Da du doch ein paar Probleme mit lutherischer Theologie zu haben scheinst, möchte ich dir dieses Buch empfehlen:
http://ourworld.compuserve.com/homepages/vtr/860566.htm
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Lies meine Postings genau, dann wirst Du die Differenzierung erkennen. Ich spreche von Luther und von der Theologie der lutherischen Kirche. Beide sind nicht deckungsgleich. Und die Konkordienformel ist ebe nicht von Luther, sondern Theologie der lutherischen Kirche.Lutheraner hat geschrieben:Wie jetzt? Sprichst du über Martin Luther oder über die Theologie der Lutherischen Kirche? Das ist ein ziemliches Geeier bei dirStephen Dedalus hat geschrieben:Die Konkordienformel stammt ja auch nicht von Luther.Lutheraner hat geschrieben:Hallo Stephen,
Klar, deshalb wird in der "Gemeinsamen Erklärung" auch so häufig aus der "radikalsten" lutherischen Bekenntnisschrift- der Konkordienformel - zitiertStephen Dedalus hat geschrieben: ich denke, daß die GE nur möglich war, weil die Lutheraner theologisch von der Vorstellung Luthers in ihrer radikalen Form abgewichen sind.
If only closed minds came with closed mouths.
Eine "katholisch-lutherische"Kirche (Evangelical Community Church-Lutheran):
http://www.athanasian.org
Hier sind andere aehnliche Kirchen zu finden (unter "Evangelical Catholics"):
http://homepage.mac.com/pastorzip/uslutheranlinx.html
Für diese Gemeinschaften ist die apostolische Sukzession sehr wichtig, sie halten sich gleichzeitig für lutherisch und katholisch.
Sie haben Bischöfe, Priester und Diakone, 7 Sakramente usw.
http://www.athanasian.org
Hier sind andere aehnliche Kirchen zu finden (unter "Evangelical Catholics"):
http://homepage.mac.com/pastorzip/uslutheranlinx.html
Für diese Gemeinschaften ist die apostolische Sukzession sehr wichtig, sie halten sich gleichzeitig für lutherisch und katholisch.
Sie haben Bischöfe, Priester und Diakone, 7 Sakramente usw.
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Zum Beispiel in der Rechtfertigungslehre. Es ist kein Geheimnis, daß Luther kein systematischer Denker war, sondern ein eher unsystematischer Bollerkopp mit einigen guten Einfällen. In der Radikalität seiner Rechtfertigungslehre, vor allem in der Frage, worin der rechtfertigende Glaube nun konkret bestehe und worin er sich gründe, sind ihm seine Schüler nicht gefolgt. In der Zeit zwischen Luthers Tod und dem Konkordienbuch fand ein intensiver Auswahl uns Systematisierungsprozeß der lutherischen Theologie statt, geprägt durch die spätere Auseinandersetzung zwischen Philippisten und Gnesiolutheranern. Das Ergebnis ist eine Theologie, die sich zwar auf Luther stützt, aber nicht mit seinem Denken immer übereinstimmt.Lutheraner hat geschrieben:Worin siehst du hier konkrete Unterschiede?Stephen Dedalus hat geschrieben: Lies meine Postings genau, dann wirst Du die Differenzierung erkennen. Ich spreche von Luther und von der Theologie der lutherischen Kirche. Beide sind nicht deckungsgleich.
Eine sehr gute Analyse dazu findet man in dem bemerkenswerten BUch von Paul Hacker: Das Ich im Glauben bei Martin Luther
Gleiches haben wir ja hier schon im Hinblick auf die Messe festgestellt. Luthers Liturgiereform war eine radikale Entrümpelung der mittelalterlichen Messe, die einige Element als Gerüst stehen ließ, aber den Kanon der Messe auf die Einsetzungsworte reduzierte. Es waren seine Schüler, die diese Reform behutsam auf die Liturgie der lutherischen Messe zurückführten, die heute wiederum als "genuin lutherisch" bezeichnet wird. Mit Luthers "Deutscher Messe" hat diese aber nicht so viel gemein, wie man denken sollte.
Gruß
SD
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Ähm - hier wirfst du wohl (wieder) einiges durcheinander. Bei dieser Auseinandersetzung ging es um das Abendmahl und nicht um die Rechtfertigung. Entstanden ist dieser Konflikt durch eine veränderte Version der CA, die 1540 veröffentlicht wurde und wo die Realpräsenz gegenüber dem reformierten Abendmahlsverständnis relativiert wurde. Die Antwort drauf war die Konkordienformel (die meinst du hier wahrscheinlich und nicht das Konkordienbuch). Aber mit der Rechtfertigung hat das alles nichts zu tun.Stephen Dedalus hat geschrieben:Zum Beispiel in der Rechtfertigungslehre. Es ist kein Geheimnis, daß Luther kein systematischer Denker war, sondern ein eher unsystematischer Bollerkopp mit einigen guten Einfällen. In der Radikalität seiner Rechtfertigungslehre, vor allem in der Frage, worin der rechtfertigende Glaube nun konkret bestehe und worin er sich gründe, sind ihm seine Schüler nicht gefolgt. In der Zeit zwischen Luthers Tod und dem Konkordienbuch fand ein intensiver Auswahl uns Systematisierungsprozeß der lutherischen Theologie statt, geprägt durch die spätere Auseinandersetzung zwischen Philippisten und Gnesiolutheranern.Lutheraner hat geschrieben:Worin siehst du hier konkrete Unterschiede?
Was hast du konkret selbst von Luther über die Rechtfertigung gelesen?
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Lutheraner hat geschrieben: Ähm - hier wirfst du wohl (wieder) einiges durcheinander. Bei dieser Auseinandersetzung ging es um das Abendmahl und nicht um die Rechtfertigung. Entstanden ist dieser Konflikt durch eine veränderte Version der CA, die 1540 veröffentlicht wurde und wo die Realpräsenz gegenüber dem reformierten Abendmahlsverständnis relativiert wurde. Die Antwort drauf war die Konkordienformel (die meinst du hier wahrscheinlich und nicht das Konkordienbuch). Aber mit der Rechtfertigung hat das alles nichts zu tun.
Muß ausgerechnet ich Dir Nachhilfe in lutherischer Kirchengeschichte geben?
Philippisten und Gnesiolutheraner waren natürlich zwei Parteien im Abendmahlsstreit, aber dieser war nur ein Konfliktfeld von mehreren zwischen etwa 1540 und 1580, und da ging es keineswegs nur um das Abendmahlsverständnis.
Andere Konflikte wie das Verhältnis von Rechtfertigung und Heiligung (Osiander), die Fragen nach Synergismus, Antinomismus und der sog. Majoristische Konflikt, der sich mit der Rolle der guten Werke befaßte, betrafen alle sehr wohl die Rechtfertiungslehre und spielten sich ebenfalls zwischen Philippisten und Gnesiolutheranern ab.
Ich meinte schon das Konkordienbuch (1580). Allgemein wird immer das Konkordienbuch als Abschluß der innerlutherischen Lehrbildung und des Konfliktes zwischen Gnesiolutheranern und Philippisten angegeben, aber das ist eigentlich wurscht, weil die Formel ja auch nur drei Jahre früher ist und im Buch aufgenommen wurde.
If only closed minds came with closed mouths.
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- Wohnort: Erzbistum Freiburg;südlichster Südschwarzwald "Dreiland": CH-D-F
Der erste Eintrag auf Seite 1 hier lautete, dass der 25.06. der Tag der Konfessionen in Augsburg sei.
Da ich in Augsburg aufgewachsen bin und daher ziemlich viel weiß, möchte ich das Datum verbessern:
Am 08.08 wird jährlich der Augsburger Religionsfriede gefeiert (Confessio Augustana) Im ganzen Stadtgebiet Augsburg ist Feiertag, die Geschäfte haben zu.... Aber eben nur im Stadtgebiet, im Kreis Augsburg dann nicht mehr.
Seit einigen Jahren werden im Dom oder der Basilika St. Ulrich und Afra vom Augsburger Bischof und hohen Vertretern anderer christlicher Gemeinschaften an diesem Tag jeweils ökumensiche Gottesdienste gefeiert.
Da ich in Augsburg aufgewachsen bin und daher ziemlich viel weiß, möchte ich das Datum verbessern:
Am 08.08 wird jährlich der Augsburger Religionsfriede gefeiert (Confessio Augustana) Im ganzen Stadtgebiet Augsburg ist Feiertag, die Geschäfte haben zu.... Aber eben nur im Stadtgebiet, im Kreis Augsburg dann nicht mehr.
Seit einigen Jahren werden im Dom oder der Basilika St. Ulrich und Afra vom Augsburger Bischof und hohen Vertretern anderer christlicher Gemeinschaften an diesem Tag jeweils ökumensiche Gottesdienste gefeiert.
Hallo!Raphaela hat geschrieben: Am 08.08 wird jährlich der Augsburger Religionsfriede gefeiert (Confessio Augustana)
Du warst ein bisschen unaufmerksam. Der Augsburger Religionsfrieden war im Jahre 1555, am 25. September. Du hast aber natürlich nicht daran gedacht, sondern wirklich an die Confessio Augustana von 1530.
Alles Gute!
Petur