Summorum pontificum ./. Traditionis custodes
Ich habe mich auch eingetragen (und viele ältere Bekannte hier im Umkreis).
Von introibo kam nach einiger Zeit eine E-Mail mit der Mahnung zu einem bedächtigen Vorgehen, um nicht Streit und Unfrieden zu provozieren (halte ich für sehr vernünftig). Und ich rechne damit, dass in nächster Zeit auch eine Vernetzung erfolgt. Werde heute abend mal nachhaken.
Von introibo kam nach einiger Zeit eine E-Mail mit der Mahnung zu einem bedächtigen Vorgehen, um nicht Streit und Unfrieden zu provozieren (halte ich für sehr vernünftig). Und ich rechne damit, dass in nächster Zeit auch eine Vernetzung erfolgt. Werde heute abend mal nachhaken.
- Robert Ketelhohn
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Nein, das ist unvertretbar für eine Familie mit Kindern.Ecce Homo hat geschrieben:Wenn jemandem die Sache wichtig ist, ist
eine Stunde echt vertretbar.
Nee, das ist ein völlig falsches Wort. „Kirre“ heißt soviel wie „zahm, zutraulich“. Weil offenbar seit Jahrzehnten die neuen Generationen das Wort nicht mehr verstehen, deuten sie’s volksetymologisch wegen der klanglichen Ähnlichkeit zu „irre“ in diesem Sinne.Ecce Homo hat geschrieben:"Kirre" ist das richtige Wort ...
Ich dachte bisher, das sei ein Phänomen des Berliner Raums. Scheint aber deutschlandweit zu grassieren. – Sagt an, Südvolk, hat das auch schon auf Österreich oder Tirol übergegriffen?
Propter Sion non tacebo, | ſed ruinas Romę flebo, | quouſque juſtitia
rurſus nobis oriatur | et ut lampas accendatur | juſtus in eccleſia.
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Ich sollte vielleicht hinzufügen, daß es mit dem Auto nur eine halbe Stunde wäre.Christian hat geschrieben: @ Leguan : 1 Stunde Anfahrt zur hl. Messe halte ich für nicht zumutbar. Ältere Menschen oder Familien mit Kleinkindern hätten dabei ein Problem. (Ich gebe zu hier im Ruhrgebiet bin ich ein wenig verwöhnt mit Messfeiern im Umkreis von max.10 Minuten mit dem Auto habe ich 5-6 Kirchen )
Und es ist auch klar, daß die Situation für Familien mit Kindern anders aussieht.
Wieder was gelernt.Nee, das ist ein völlig falsches Wort. „Kirre“ heißt soviel wie „zahm, zutraulich“. Weil offenbar seit Jahrzehnten die neuen Generationen das Wort nicht mehr verstehen, deuten sie’s volksetymologisch wegen der klanglichen Ähnlichkeit zu „irre“ in diesem Sinne.
Kenne ich nicht. Ich habe keine Ahnung, was Leguan und Ecce damit sagen wollten. Ich kenne nur "kirren" als jagdlichen Fachausdruck, der sowas wie "anlocken" bedeutet.Robert Ketelhohn hat geschrieben: Nee, das ist ein völlig falsches Wort. „Kirre“ heißt soviel wie „zahm, zutraulich“. ...
Ich dachte bisher, das sei ein Phänomen des Berliner Raums. Scheint aber deutschlandweit zu grassieren. – Sagt an, Südvolk, hat das auch schon auf Österreich oder Tirol übergegriffen?
Ich bin der Kaiser und ich will Knödel.
Sagts du. Ab welchem Alter ist es denn für dich zumutbar? Streng genommen könnte dann jemand sagen, der ein Baby hat: Dann soll die Messe gefälligst nicht mehr als eine Straße entfernt sein...Robert Ketelhohn hat geschrieben:Nein, das ist unvertretbar für eine Familie mit Kindern.Ecce Homo hat geschrieben:Wenn jemandem die Sache wichtig ist, ist
eine Stunde echt vertretbar.
Ich überspizte jetzt, klar. Aber es sollte schon verständlich sein, dass bitte auch da Kompromisse gemacht werden müssen. Für den einen ist das eben vertretbar, für den anderen nicht...
Ich meine, letzten Endes (nicht generell! Sondern bewusst "letzten Endes"!) muss man dankbar sein, dass überhaupt Messen erreichbar sind - jetzt mal egal, in welchem Usus.
Mir wäre es letztlich egal. Wäre es aber auch einigen anderen Leuten egal?
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Ihr seid im Gebet ... mal schauen, ob/wann ich hier wieder reinsehe ...
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Robert Ketelhohn hat geschrieben:Nee, das ist ein völlig falsches Wort. „Kirre“ heißt soviel wie „zahm, zutraulich“. Weil offenbar seit Jahrzehnten die neuen Generationen das Wort nicht mehr verstehen, deuten sie’s volksetymologisch wegen der klanglichen Ähnlichkeit zu „irre“ in diesem Sinne.Ecce Homo hat geschrieben:"Kirre" ist das richtige Wort ...
Nein, Robert. Die beiden Bedeutungen von "kirre" hängen inhaltlich zusammen. Wenn ein Jäger ein Tier durch einen Lockruf "zahm macht" oder anlockt, dann täuscht er es, er verwirrt es und das führt dazu, daß das Tier von ihm geschossen werden kann.
Die Redensart "laß dich nicht kirre machen" bezieht sich auf einen ähnlichen Vorgang: jemanden täuschen oder verwirren. Die lautliche Nähe zu "irre" mag zwar zu seiner Verbreitung beigetragen haben, aber ursächlich ist sie hier nicht.
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Schau an, Jäger können noch deutsch!Peregrin hat geschrieben:Kenne ich nicht. Ich habe keine Ahnung, was Leguan und Ecce damit sagen wollten. Ich kenne nur "kirren" als jagdlichen Fachausdruck, der sowas wie "anlocken" bedeutet.Robert Ketelhohn hat geschrieben: Nee, das ist ein völlig falsches Wort. „Kirre“ heißt soviel wie „zahm, zutraulich“. ...
Ich dachte bisher, das sei ein Phänomen des Berliner Raums. Scheint aber deutschlandweit zu grassieren. – Sagt an, Südvolk, hat das auch schon auf Österreich oder Tirol übergegriffen?

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Wenn man zur Messe zwei Stunden fahren muß, dann muß man eben zwei Stunden fahren und nimmt die sehr gravierende Beschwerlichkeit in Kauf.Ecce Homo hat geschrieben:Sagts du. Ab welchem Alter ist es denn für dich zumutbar? Streng genommen könnte dann jemand sagen, der ein Baby hat: Dann soll die Messe gefälligst nicht mehr als eine Straße entfernt sein...Robert Ketelhohn hat geschrieben:Nein, das ist unvertretbar für eine Familie mit Kindern.Ecce Homo hat geschrieben:Wenn jemandem die Sache wichtig ist, ist
eine Stunde echt vertretbar.
Ich überspizte jetzt, klar. Aber es sollte schon verständlich sein, dass bitte auch da Kompromisse gemacht werden müssen. Für den einen ist das eben vertretbar, für den anderen nicht...
Ich meine, letzten Endes (nicht generell! Sondern bewusst "letzten Endes"!) muss man dankbar sein, dass überhaupt Messen erreichbar sind - jetzt mal egal, in welchem Usus.
Mir wäre es letztlich egal. Wäre es aber auch einigen anderen Leuten egal?
Wenn einem aber kirchlicherseits zugemutet wird, eine Stunde weit zu fahren, obgleich es ohne weiteres bei gutem Willen ginge, die Fahrzeit auf zwanzig oder dreißig Minuten zu beschränken, dann ist das eine grobe und keineswegs akzeptable Rücksichtslosigkeit.
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]Podiumsdiskussion in Frankfurt am nächsten Montag, mit Martin Mosebach, Profs. Angenendt, Gerhards und Spaemann.
Offenbar noch ein Leser von thenewliturgicalmovement ?Leguan hat geschrieben:]Podiumsdiskussion in Frankfurt am nächsten Montag, mit Martin Mosebach, Profs. Angenendt, Gerhards und Spaemann.
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Ich auch, ich auch!holzi hat geschrieben:Offenbar noch ein Leser von thenewliturgicalmovement ?Leguan hat geschrieben:]Podiumsdiskussion in Frankfurt am nächsten Montag, mit Martin Mosebach, Profs. Angenendt, Gerhards und Spaemann.

If only closed minds came with closed mouths.
Podiumsdiskussion
Die Einstellung der drei übrigen Podiumsteilnehmer ist hinlänglich bekannt.
Könnte aber ein Augenzeuge ö.ä. die liturgische Einstellung von Prof. Angenendt hier hereinstellen?
Würde mich interessieren. Ein guter Kirchenhistoriker.
Könnte aber ein Augenzeuge ö.ä. die liturgische Einstellung von Prof. Angenendt hier hereinstellen?
Würde mich interessieren. Ein guter Kirchenhistoriker.
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Passende Kirche
Muss eigentlich die Kirche selbst nicht auch zur ao. Liturgie passen?
Die Frage kam mir gestern.
Was für die Göttnger das berühmte Eichsfeld, das ist für die Pforzheimer das "Biet", nämlich das frühere Gebiet der katholischen Gemmingen vor den Toren der Stadt, beides katholische Enklaven im protestantischen Umfeld, wobei die ständigen Auseinandersetzungen mit den Reformierten zu einer sehr traditionellen Einstellung geführt hat. In einer dieser Kirchen hab ich gestern den Organisten vertreten und als ich die Kirch betrat, dachte ich als erstes, das sei die ideale Kirche für den alten Ritus. Alles noch da, weil denkmalgeschützt, von den Seitenaltären über die Herz-Jesu Statue bis zu den Kommunionbänken und den Vorlagen auf Latein auf dem Hochaltar. Und liebevoll gepflegt. Dazu gehört etwa, dass man nicht nur am Volksaltar, sondern an allen Altären Kerzen bei der Messe entzündet.
Hier passt eine traditionelle Messe und hier würde ich sie als Pfarrer zu gegebenem Anlass (Etwa dem 15. August) auch mit Überzeugung zelebrieren.
sofaklecks
Die Frage kam mir gestern.
Was für die Göttnger das berühmte Eichsfeld, das ist für die Pforzheimer das "Biet", nämlich das frühere Gebiet der katholischen Gemmingen vor den Toren der Stadt, beides katholische Enklaven im protestantischen Umfeld, wobei die ständigen Auseinandersetzungen mit den Reformierten zu einer sehr traditionellen Einstellung geführt hat. In einer dieser Kirchen hab ich gestern den Organisten vertreten und als ich die Kirch betrat, dachte ich als erstes, das sei die ideale Kirche für den alten Ritus. Alles noch da, weil denkmalgeschützt, von den Seitenaltären über die Herz-Jesu Statue bis zu den Kommunionbänken und den Vorlagen auf Latein auf dem Hochaltar. Und liebevoll gepflegt. Dazu gehört etwa, dass man nicht nur am Volksaltar, sondern an allen Altären Kerzen bei der Messe entzündet.
Hier passt eine traditionelle Messe und hier würde ich sie als Pfarrer zu gegebenem Anlass (Etwa dem 15. August) auch mit Überzeugung zelebrieren.
sofaklecks
Re: Passende Kirche
Was nicht passt, das wird passend gemacht: "Altaration"sofaklecks hat geschrieben:Muss eigentlich die Kirche selbst nicht auch zur ao. Liturgie passen?
Wer weiss, vielleich kommt das auch bald so, wenn der Pfarrer so darf wie er gern möchte...sofaklecks hat geschrieben:Hier passt eine traditionelle Messe und hier würde ich sie als Pfarrer zu gegebenem Anlass (Etwa dem 15. August) auch mit Überzeugung zelebrieren.
"Hochinteressant" - die Österreichische Pfarrer-Initiative zu Summorum Pontificum :
(*klick für Quelle* - und dann unter "Pressetexte" schauen!)
(*klick für Quelle* - und dann unter "Pressetexte" schauen!)
Was denkt ihr? Inwieweit ist daran was Wahres?P R E S S E A U S S E N D U N G
am 13. Juli 2007
zum Motu Proprio „Summorum Pontificum“
von Papst Benedikt XVI.
und zu den
„Antworten auf Fragen zu einigen Aspekten bezüglich derLehre über die Kirche“
der Kongregation für die Glaubenslehre
Als PFARRER–INITIATIVE, zu der sich seit einem Jahr dreihundert katholische Pfarrer und Seelsorger aus ganz Österreich in Sorge um die weitere Entwicklung in der Kirche zusammengeschlossen haben, nehmen wir die beiden jüngsten Dokumente des päpstlichen Lehramtes mit großer Besorgnis zur Kenntnis. Sowohl in der neuen Regelung für die Verwendung des vorkonziliaren Mess – und Sakramentenritus als auch in der neuerlich erfolgten scharfen Abgrenzung zu den anderen christlichen Kirchen sehen wir eine Erschwernis für den Weg der Erneuerung der Kirche und unmittelbar irritierende und belastende Auswirkungen auf die Arbeit in den Pfarrgemeinden.
Nach dem Motu Proprio „Summorum Pontificum“ Papst Benedikts XVI. vom 7. Juli 2007, Art. 5 § 1, hat der Pfarrer „in Pfarreien, wo eine Gruppe von Gläubigen, die der früheren Liturgie anhängen, dauerhaft existiert,…deren Bitte, die heilige Messe nach dem im Jahr 1962 herausgegebenen Messbuch zu feiern, bereitwillig aufzunehmen“. Dabei habe der Pfarrer „selbst darauf zu achten, dass das Wohl dieser Gläubigen in Einklang gebracht wird mit der ordentlichen Hirtensorge für die Pfarrei…wobei Zwietracht zu vermeiden und die Einheit der ganzen Kirche zu fördern ist.“ Und weiter heißt es: „Wo irgendeine Gruppe von Laien durch den Pfarrer nicht erhalten sollte, worum sie nach Art. 5 § 1 bittet, hat sie den Diözesanbischof davon in Kenntnis zu setzen. Der Bischof wird nachdrücklich ersucht, ihrem Wunsch zu entsprechen. Wenn er für eine Feier dieser Art nicht sorgen kann, ist die Sache der Päpstlichen Kommission ‚Ecclesia Dei’ mitzuteilen“(Art. 7).
Die Anliegen einer Minderheit in der Kirche werden hier in einem Ausmaß akzeptiert und aufgenommen, wie es den von breiten Mehrheiten im Kirchenvolk getragenen Anliegen noch nie zuteil geworden ist. Das päpstliche Begleitschreiben zum Motu Proprio spricht von „vielerorts“ und „oft“ geschehenen „kaum erträglichen Entstellungen der Liturgie“ im Gefolge der Liturgiereformen des Zweiten Vaticanums und stellt diese der Sehnsucht der Anhänger des früheren Ritus nach Ehrfurcht, Mystik und Tiefe gegenüber. So als wäre nicht auch der frühere Ritus seinerzeit „vielerorts“ und „oft“ ehrfurchtslos und unmystisch gefeiert worden und als würden sich nicht unzählige Frauen und Männer, Priester und Laien seit dem Zweiten Vaticanum in den Gemeinden um eine lebensnahe und zugleich würdige, gottvolle, zu den Quellen des Glaubens führende Gottesdienstgestaltung bemüht haben und weiterhin bemühen. Ihnen allen gilt an dieser Stelle unsere ausdrückliche Dankbarkeit und Solidarität. Schließlich stellen wir auch die Frage, warum es nicht den Diözesanbischöfen überlassen bleibt, in ihren Diözesen nach ihrer Einschätzung für entsprechende Angebote für die Anhänger des früheren Ritus in bestimmten Kirchen zu sorgen. Stattdessen sollen nun Pfarrgemeinden und Pfarrer gegebenenfalls die Feier der Eucharistie und der Sakramente in zwei Riten vorsehen, die sich nicht nur liturgisch, sondern auch im Verständnis von Kirche und Gemeinde deutlich unterscheiden.
[...]
User inaktiv seit dem 05.06.2018.
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Daran ist insofern Wahres, als das seinerzeitige "Kirchenvolksbegehren" des Religionslehrers Plankensteiner, das doch etliche Unterzeichner gefunden hatte und auf das hier offensichtlich angespielt wird, vom ordentlichen Lehramt in Österreich weitgehend ignoriert wurde und von Rom sowieso.Pfarrerinitiative hat geschrieben: Die Anliegen einer Minderheit in der Kirche werden hier in einem Ausmaß akzeptiert und aufgenommen, wie es den von breiten Mehrheiten im Kirchenvolk getragenen Anliegen noch nie zuteil geworden ist.
Das liegt aber natürlich an den Forderungen, die etwa denen von WsK und KvU entsprochen haben. Die Forderung nach würdiger Liturgiefeier damit zu vermanschen, ist nicht ganz ehrlich.
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Dies Schreiben geht – abgesehen von weiteren Gesichtspunkten, die ich jetzt nicht aufgreife – davon aus, daß mit dem Vaticanum II (oder in dessen Gefolge) ein Wechsel der Ekklesiologie stattgefunden habe. Dieser Befund ist, soweit es die Überzeugungen der überwiegenden Mehrheit von Klerus und Laien betrifft, unübersehbar und also von jener „Pfarrerinitiative“ zutreffend vorausgesetzt.
Es handelt sich um die Integration wesenhaft protestatischer Kirchenvostellungen sowie von Elementen ganz und gar außerkirchlicher Provenienz in das papstzentrierte „römisch-katholische“ Kirchenmodell, welches auf Basis einer allmählichen Entwicklung seit der Gegenreformation im neunzehnten Jahrhundert entstand.
Man hat also nicht einmal denkbare Fehlentwicklungen der bis dahin jüngsten Kirchengeschichte am Maßstab der Tradition zu überprüfen versucht, sondern fremde und damit a priori falsche Lehren „draufgesattelt“.
Allerdings ist das im wesentlichen nicht durch den Wortlaut der Dokumente geschehen, wohl aber durch die Wahl der dort behandelten Themen und die Unklarheit und damit zur Umdeutung einladende Formulierung vieler ihrer Aussagen, vor allem aber durch die hernach einsetzende Propagandatätigkeit zahlreicher Kleriker, namentlich der Universitätstheologen, im Verein mit den weltlichen Medien.
So haben wir heute den Zustand, daß innerhalb der sichtbaren oder scheinbaren Grenzen der katholischen Kirche weithin Überzeugungen herrschen, die – sofern in vollem Wissen vertreten – von der Zugehörigkeit zur Kirche ausschließen.
Es ist abzusehen, daß der schon jetzt kaum noch bloß untergründige, sondern offen zutage liegende Bruch, auch organisatorisch vollzogen wird. Ob mehr übrigbleibt als leblose Trümmer, kann heute keiner vorhersagen. Hoffen dürfen wir.
Übrigens gehe ich davon aus, daß von den offiziell registrierten Katholiken maximal ein Sechstel noch irgendwie seine Religion tatsächlich praktiziert. Von diesen hält vielleicht mit Hängen und Würgen noch jeder Vierte halbwegs am Glauben der Kirche fest. Das macht vielleicht ein Million Gläubige. Keine ganz geringe Zahl, aber zersplittert und zumeist eingeschüchtert.
Wenn wir an dem absehbaren Tage, da es richtig knallen wird, genug mutige Hirten haben werden, ihre Herde zu hüten und zu leiten, wird sich dieser einen Million noch ein nenneswerter Teil der geistig derzeit anderswo herumdümpelnden Nominalkatholiken anschließen. Bleibt es dagegen bei der Vorherrschaft der Feiglinge unter den Hirten, unter Führung eines Leitwolfs im Schafspelz, dann wird selbst diese Million noch zerrieben. Dies dann vielleicht sogar ganz lautlos.
Es handelt sich um die Integration wesenhaft protestatischer Kirchenvostellungen sowie von Elementen ganz und gar außerkirchlicher Provenienz in das papstzentrierte „römisch-katholische“ Kirchenmodell, welches auf Basis einer allmählichen Entwicklung seit der Gegenreformation im neunzehnten Jahrhundert entstand.
Man hat also nicht einmal denkbare Fehlentwicklungen der bis dahin jüngsten Kirchengeschichte am Maßstab der Tradition zu überprüfen versucht, sondern fremde und damit a priori falsche Lehren „draufgesattelt“.
Allerdings ist das im wesentlichen nicht durch den Wortlaut der Dokumente geschehen, wohl aber durch die Wahl der dort behandelten Themen und die Unklarheit und damit zur Umdeutung einladende Formulierung vieler ihrer Aussagen, vor allem aber durch die hernach einsetzende Propagandatätigkeit zahlreicher Kleriker, namentlich der Universitätstheologen, im Verein mit den weltlichen Medien.
So haben wir heute den Zustand, daß innerhalb der sichtbaren oder scheinbaren Grenzen der katholischen Kirche weithin Überzeugungen herrschen, die – sofern in vollem Wissen vertreten – von der Zugehörigkeit zur Kirche ausschließen.
Es ist abzusehen, daß der schon jetzt kaum noch bloß untergründige, sondern offen zutage liegende Bruch, auch organisatorisch vollzogen wird. Ob mehr übrigbleibt als leblose Trümmer, kann heute keiner vorhersagen. Hoffen dürfen wir.
Übrigens gehe ich davon aus, daß von den offiziell registrierten Katholiken maximal ein Sechstel noch irgendwie seine Religion tatsächlich praktiziert. Von diesen hält vielleicht mit Hängen und Würgen noch jeder Vierte halbwegs am Glauben der Kirche fest. Das macht vielleicht ein Million Gläubige. Keine ganz geringe Zahl, aber zersplittert und zumeist eingeschüchtert.
Wenn wir an dem absehbaren Tage, da es richtig knallen wird, genug mutige Hirten haben werden, ihre Herde zu hüten und zu leiten, wird sich dieser einen Million noch ein nenneswerter Teil der geistig derzeit anderswo herumdümpelnden Nominalkatholiken anschließen. Bleibt es dagegen bei der Vorherrschaft der Feiglinge unter den Hirten, unter Führung eines Leitwolfs im Schafspelz, dann wird selbst diese Million noch zerrieben. Dies dann vielleicht sogar ganz lautlos.
Bistums-HP langtholzi hat geschrieben:Offenbar noch ein Leser von thenewliturgicalmovement ?Leguan hat geschrieben:]Podiumsdiskussion in Frankfurt am nächsten Montag, mit Martin Mosebach, Profs. Angenendt, Gerhards und Spaemann.

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Als Nicht-Katholik sollte ich mich vielleicht besser heraushalten. Aber die vorstehenden plausiblen Schätzungen werfen für mich als Außenstehenden ein so helles Licht auf das Problem der kath. Kirche in Deutschland, dass ich nicht widerstehen kann: Wenn von 24 Mio. Katholiken in Deutschland ein Sechsel praktiziert und davon ein Viertel im eigentlichen Sinne katholisch ist, dann hat diese kleine Herde von 1 Million von ihren Hirten nicht viel zu hoffen. Die Geschichte von dem Hirten, der die Masse der Schafe sich selbst überlässt, um das eine verlorene zu suchen, steht zwar im Evangelium. In der Welt, wie sie ist, sind den Hirten 23 Mio. steuerzahlende Schafe, die nicht einmal geweidet werden müssen oder mit karger Speise zufrieden sind, allemal lieber als die 1 Million, die auch noch Ansprüche stellt. Wirklich weise scheint mir der Oberhirte in Rom, der ein weitherzig-katholisches Sowohl-Als auch empfiehlt (eigentlich anordnet), um so vielleicht alle 24 Mio. Schafe zu retten.Robert Ketelhohn hat geschrieben:
So haben wir heute den Zustand, daß innerhalb der sichtbaren oder scheinbaren Grenzen der katholischen Kirche weithin Überzeugungen herrschen, die – sofern in vollem Wissen vertreten – von der Zugehörigkeit zur Kirche ausschließen.
Es ist abzusehen, daß der schon jetzt kaum noch bloß untergründige, sondern offen zutage liegende Bruch, auch organisatorisch vollzogen wird. Ob mehr übrigbleibt als leblose Trümmer, kann heute keiner vorhersagen. Hoffen dürfen wir.
Übrigens gehe ich davon aus, daß von den offiziell registrierten Katholiken maximal ein Sechstel noch irgendwie seine Religion tatsächlich praktiziert. Von diesen hält vielleicht mit Hängen und Würgen noch jeder Vierte halbwegs am Glauben der Kirche fest. Das macht vielleicht ein Million Gläubige. Keine ganz geringe Zahl, aber zersplittert und zumeist eingeschüchtert.
Wenn wir an dem absehbaren Tage, da es richtig knallen wird, genug mutige Hirten haben werden, ihre Herde zu hüten und zu leiten, wird sich dieser einen Million noch ein nenneswerter Teil der geistig derzeit anderswo herumdümpelnden Nominalkatholiken anschließen. Bleibt es dagegen bei der Vorherrschaft der Feiglinge unter den Hirten, unter Führung eines Leitwolfs im Schafspelz, dann wird selbst diese Million noch zerrieben. Dies dann vielleicht sogar ganz lautlos.
Es war sehr interessant und stellenweise sogar amüsantMaurus hat geschrieben:Bistums-HP langtholzi hat geschrieben:Offenbar noch ein Leser von thenewliturgicalmovement ?Leguan hat geschrieben:]Podiumsdiskussion in Frankfurt am nächsten Montag, mit Martin Mosebach, Profs. Angenendt, Gerhards und Spaemann.

Bemerkenswert.
Österreichischer Nuntius feiert Messe zum Fest Mariä Namen nach dem Missale von 1962.
Zum kath.net-Bericht
Österreichischer Nuntius feiert Messe zum Fest Mariä Namen nach dem Missale von 1962.
Zum kath.net-Bericht
Leider kann ich ein beinahe zweieinhalbstündiges Gespräch nicht in allen Einzelheiten wiedergeben.holzi hat geschrieben:Nu, erzähl doch mal!Maurus hat geschrieben:Es war sehr interessant und stellenweise sogar amüsant.
Das sehr theatralische Auftreten von Prof. Angenendt und die trockenen Bemerkungen Prof. Spaemanns hierzu hatten jedoch stellenweise eine große Heiterkeit unter den Gästen (über 400) zur Folge.
Angenendt antwortete grundsätzlich nicht auf die Fragen von Daniel Deckers (der die Moderation übernommen hatte), sondern führte sein reichhaltiges liturgiegeschichtliches Wissen aus. Dabei lenkte er aber oft vom eigentlichen Thema ab, was es Spaemann erlaubte, in sehr präzisen Sätzen oftmals die Luft aus den Vorträgen Angenendts zu lassen.
Prof Gerhards trat etwas schulmeisterlich und wohl auch ob der Liturgiekritik Spaemanns und Mosebachs etwas beleidigt auf. Auf den eigentlich geplanten Einbezug des Publikums wurde aus Zeitgründen verzichtet, was mE keine schlechte Sache war, da trotz allem eine gewisse Spannung zwischen den beiden "Lagern" auch im Publikum zu bemerken war. In selbigm befanden sich übrigens etliche Diözesanpriester und Seminaristen.
Edit: Um auch mal einen konkreten Bezug zum MP herzustellen: Spaemann griff die Frage auf, wie die "Kirchentreue" (das war nicht sein Begriff) der altrituellen Institute und ihre Akzeptanz der forma ordinaria belegt werden könne. Er erteilte der oft gehörten Forderung, die altrituellen Priester müssten dazu auch die neue Form zelebrieren ein Absage. Stattdessen schlug er vor, dass die mit der Zelebration betrauten Patres einmal an der Pontifikalliturgie des Ortsbischofs teilnehmen und dort auch kommunizieren sollten. Auch sollten die Patres die in der neuen Form konsekrierten Hostien in ihren Messen austeilen. Er verwies hierzu auf eine urkirchliche Praxis, nach welcher Bischöfe die von ihnen konsekrierten Hostien als Zeichen gegenseitiger Anerkennung untereinander austauschten.
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Hallo,
weiß jemand zufällig ob sich bereits irgendwo neue Gruppen zusammengefunden haben und wo ab 14.09.07 eine neue Möglichkeit besteht am außerordentlichen Ritus teilzunehmen?
Wäre schön zu wissen, daß das Muto proprio bereits erste Früchte zeigt und ob sich in meiner Nähe auch was tut.
Ich hoffe aber, daß diese Angaben nicht zu sensibel sind und es daher vielleicht besser wäre dazu noch nichts zu sagen? Was denkt ihr?
weiß jemand zufällig ob sich bereits irgendwo neue Gruppen zusammengefunden haben und wo ab 14.09.07 eine neue Möglichkeit besteht am außerordentlichen Ritus teilzunehmen?
Wäre schön zu wissen, daß das Muto proprio bereits erste Früchte zeigt und ob sich in meiner Nähe auch was tut.
Ich hoffe aber, daß diese Angaben nicht zu sensibel sind und es daher vielleicht besser wäre dazu noch nichts zu sagen? Was denkt ihr?
Da gibt es (noch) nichts Neues.
Wichtiger ist, dass Du Dich hier einträgst und damit (und falls erforderlich durch weitere Aktivität) zur Vergrößerung des Angebots beiträgst:
http://www.introibo.net/missaorga.htm
Wichtiger ist, dass Du Dich hier einträgst und damit (und falls erforderlich durch weitere Aktivität) zur Vergrößerung des Angebots beiträgst:
http://www.introibo.net/missaorga.htm
Der Patriarch von Moskau begrüßt das Motu proprio
http://www.oecumene.radiovaticana.org/t ... p?c=151947
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Man spricht immer soviel von den älteren Kirchenbesuchern - für die junge Generation ist die Wiederaufnahme der tridentinischen Liturgie eine große Chance, sowie für die Kath. Kirche selbst. Denn man weiß ja auch aus marktrechtlichen Grundlagen, dass die junge Generation sich immer von "neuen" Dingen anlocken lässt. Ergo: Altes ist vergangen (?) - Neues ist geworden (?)
Ad maiorem Dei gloriam
In dem Artikel steht schon die Lösung man wird mit Rom reden müssen nun der hl. Vater kennt ja die deutschen Bischöfe und von einem rechtsanspruch einzelner Gläubiger kann man ja auch nicht ausgehenAsperges1976 hat geschrieben:Dafür kommt aber jetzt Gegenfeuer der DBK:
http://www.katholisch.de/2315_22094.htm
ich denke und hoffe es läuft auf personalpfarreien raus ist doch die beste Lösung