Unterschiedliche Christen
Unterschiedliche Christen
Gibt es unterschiedliche Christen?
Beim Lesen den vielen Zuschriften auf diesen Seiten ist es auffallend, wie viele unterschiedliche Richtungen und Denkweisen es zum Thema Christentum und Christ sein gibt. Im Folgenden habe ich in bisschen herum gespielt und versucht, verschiedene Kategorien zusammenzustellen. Bitte zerreißt mich nicht gleich, aber es ist doch mehr als ein Wortspiel.
A-Christen sind diejenigen, die alles und jedes aus der Bibel herauslesen, bei jedem neuen Gedankengang eines anderen fragen, wo steht das in der Bibel. Diese Menschen sind wohl meist absolut überzeugt, dass alle Texte der Bibel göttliche, christliche Wahrheit sind. Alle Menschen, die ihre Meinung nicht teilen, sind fehlgeleitet, vielleicht sogar Ketzer oder einfach Ungläubige. A-Christen müssten eigentlichen jeden Tag zum Gottesdienst gehen, sich verpflichtet fühlen, die Dogmen der christlichen Kirchen ohne Diskussion als absolute Wahrheit anzunehmen. Mit ihnen ist die Diskussion, das Gespräch schwierig, für alle die nicht genauso denken wie sie selbst. Im Grunde sind sie untolerant.
B-Christen sind da ein bisschen lockerer, sie nehmen es weder mit dem Bibeltexten ganz so eng, haben auch immer wieder eine etwas eigenwillige Interpretation der Texte. Grundsätzlich fühlen sie sich als vollwertige Christen, gehen auch immer wieder einmal in die Kirche, können einmal über einen Scherz lachen, auch wenn er nicht ganz koscher ist.
C-Christen haben logischerweise einen weltoffeneren Blick, haben Kontakt und kennen, schätzen vielleicht andere Religionen. Sie leben ihr Christentum auf ihre eigene Art, können sich auch kritisch äußern, wenn der Klerus und seine Hierarchie ihrer Meinung nach am eigentlichen Ziel vorbeigehen. Diese Christen sind anderen ausgesprochen tolerant, akzeptieren auch, dass A-Christen und B-Christen ihre Meinung nicht teilen. Von dieser Gruppe gehen wohl auch die Reformbestrebungen aus, die das Christentum entwickeln können.
D-Christen sind in der großen Mehrzahl. Sie sind zwar getauft worden haben aber meist keinen wirklichen Zugang mehr zu der eigentlichen Religion. Kirchgang gibt es für sie vielleicht einmal an Weihnachten, einer Hochzeit oder einer Beerdigung.
Vielleicht habt Ihr eine Meinung dazu.
Pierre
Beim Lesen den vielen Zuschriften auf diesen Seiten ist es auffallend, wie viele unterschiedliche Richtungen und Denkweisen es zum Thema Christentum und Christ sein gibt. Im Folgenden habe ich in bisschen herum gespielt und versucht, verschiedene Kategorien zusammenzustellen. Bitte zerreißt mich nicht gleich, aber es ist doch mehr als ein Wortspiel.
A-Christen sind diejenigen, die alles und jedes aus der Bibel herauslesen, bei jedem neuen Gedankengang eines anderen fragen, wo steht das in der Bibel. Diese Menschen sind wohl meist absolut überzeugt, dass alle Texte der Bibel göttliche, christliche Wahrheit sind. Alle Menschen, die ihre Meinung nicht teilen, sind fehlgeleitet, vielleicht sogar Ketzer oder einfach Ungläubige. A-Christen müssten eigentlichen jeden Tag zum Gottesdienst gehen, sich verpflichtet fühlen, die Dogmen der christlichen Kirchen ohne Diskussion als absolute Wahrheit anzunehmen. Mit ihnen ist die Diskussion, das Gespräch schwierig, für alle die nicht genauso denken wie sie selbst. Im Grunde sind sie untolerant.
B-Christen sind da ein bisschen lockerer, sie nehmen es weder mit dem Bibeltexten ganz so eng, haben auch immer wieder eine etwas eigenwillige Interpretation der Texte. Grundsätzlich fühlen sie sich als vollwertige Christen, gehen auch immer wieder einmal in die Kirche, können einmal über einen Scherz lachen, auch wenn er nicht ganz koscher ist.
C-Christen haben logischerweise einen weltoffeneren Blick, haben Kontakt und kennen, schätzen vielleicht andere Religionen. Sie leben ihr Christentum auf ihre eigene Art, können sich auch kritisch äußern, wenn der Klerus und seine Hierarchie ihrer Meinung nach am eigentlichen Ziel vorbeigehen. Diese Christen sind anderen ausgesprochen tolerant, akzeptieren auch, dass A-Christen und B-Christen ihre Meinung nicht teilen. Von dieser Gruppe gehen wohl auch die Reformbestrebungen aus, die das Christentum entwickeln können.
D-Christen sind in der großen Mehrzahl. Sie sind zwar getauft worden haben aber meist keinen wirklichen Zugang mehr zu der eigentlichen Religion. Kirchgang gibt es für sie vielleicht einmal an Weihnachten, einer Hochzeit oder einer Beerdigung.
Vielleicht habt Ihr eine Meinung dazu.
Pierre
Grenzen im Kopf sind sehr hinderlich
-
- Beiträge: 5449
- Registriert: Dienstag 7. September 2004, 15:28
Re: Unterschiedliche Christen
Pierre, hier lieferst Du ein Meisterstück! Chapeau!Pierre hat geschrieben: C-Christen haben logischerweise einen weltoffeneren Blick, haben Kontakt und kennen, schätzen vielleicht andere Religionen. Sie leben ihr Christentum auf ihre eigene Art, können sich auch kritisch äußern, wenn der Klerus und seine Hierarchie ihrer Meinung nach am eigentlichen Ziel vorbeigehen. Diese Christen sind anderen ausgesprochen tolerant, akzeptieren auch, dass A-Christen und B-Christen ihre Meinung nicht teilen. Von dieser Gruppe gehen wohl auch die Reformbestrebungen aus, die das Christentum entwickeln können.

Es amüsiert mich zutiefst, daß jemand, der sich ganz offensichtlich zur C-Gruppe zählt ("weltoffen, tolerant, kontakfreudig, reformorientiert"), seine Mitchristen in Schubladen einsortiert, deren Beschreibung so platt ist, daß sich jegliche weitere Diskussion verbietet...



If only closed minds came with closed mouths.
Re: Unterschiedliche Christen
Nein, wie kommst Du darauf?Pierre hat geschrieben:Gibt es unterschiedliche Christen?
- Peter Ernst
- Beiträge: 204
- Registriert: Samstag 17. Februar 2007, 15:57
Könnten aber auch die Ligth-Christen seinPeter Ernst hat geschrieben:Die soll es auch noch geben:
L-Christen
Sie hängen Ihrem Herrn in Liebe an und erwarten von ihm die Wiederkunft und ihre Errettung.
LG
Fiore
Einer ist Gesetzgeber und Richter, er, der die Macht hat, zu retten oder zu verderben. Wer aber bist du, daß du den Nächsten richtest? (Jak4,12)
In necessariis unitas, in dubiis libertas, in omnibus caritas
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Re: Unterschiedliche Christen
Manchmal ist es besser, statt drinnen außen vor zu stehen und so die Situation (fast) objektiv betrachten, (nicht etwa beurteilen) zu können, es zu mindest zu versuchen.Stephen Dedalus hat geschrieben: Es amüsiert mich zutiefst, daß jemand, der sich ganz offensichtlich zur C-Gruppe zählt ("weltoffen, tolerant, kontakfreudig, reformorientiert"), seine Mitchristen in Schubladen einsortiert, deren Beschreibung so platt ist, daß sich jegliche weitere Diskussion verbietet...
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Pierre

Grenzen im Kopf sind sehr hinderlich
Es gibt Menschen, die glauben, daß es keine Kategorien gibt; diese Menschen werden dann Freidenker genannt.Pierre hat geschrieben:Recht haste, nur gibt es überhaupt Kategorien????
Diese Art von Menschen handeln sich mit ihrer Grundhaltung nur das Problem ein, daß Freidenker auch vom Denken selber befreit sind.
Du hast Chésterton gelesen, oder?Raphael hat geschrieben:Es gibt Menschen, die glauben, daß es keine Kategorien gibt; diese Menschen werden dann Freidenker genannt.Pierre hat geschrieben:Recht haste, nur gibt es überhaupt Kategorien????
Diese Art von Menschen handeln sich mit ihrer Grundhaltung nur das Problem ein, daß Freidenker auch vom Denken selber befreit sind.

"Katholizismus ist ein dickes Steak, ein kühles Dunkles und eine gute Zigarre." G. K. Chesterton
"Black holes are where God divided by zero. - Einstein
"Black holes are where God divided by zero. - Einstein
Was Mensch so unter Freidenker versteht sei mal dahingestellt. Kaum jemand wünscht sich in eine Kategorie eingeteilt zu werden und die meisten Menschen tun dies mit den anderen regelmäßig.Raphael hat geschrieben:Es gibt Menschen, die glauben, daß es keine Kategorien gibt; diese Menschen werden dann Freidenker genannt.Pierre hat geschrieben:Recht haste, nur gibt es überhaupt Kategorien????
Diese Art von Menschen handeln sich mit ihrer Grundhaltung nur das Problem ein, daß Freidenker auch vom Denken selber befreit sind.
Und wenn es nur geht um: Den mag ich, die mag ich nicht.....
Im Grunde können wir die anderen nur verstehen, wenn wir sie zuordnen.
Pierre
Grenzen im Kopf sind sehr hinderlich
- Knecht Ruprecht
- Beiträge: 4553
- Registriert: Sonntag 5. Oktober 2003, 21:08
- Wohnort: Zurück in OWL
Noch viel unterschiedlichere Christen würde es geben, wenn jeder einzelne Christ seine eigene Kirche hätte.
http://www.zeit.de/news/artikel/2007/10/18/2402231.xml
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-
- Beiträge: 51
- Registriert: Freitag 14. September 2007, 12:17
Re: Unterschiedliche Christen
Ich glaub ich habe das Meine fast gefunden...
Das kann ich für mich gerne unterschreiben.Pierre hat geschrieben:A-Christen sind diejenigen, die alles und jedes aus der Bibel herauslesen, bei jedem neuen Gedankengang eines anderen fragen, wo steht das in der Bibel. Diese Menschen sind wohl meist absolut überzeugt, dass alle Texte der Bibel göttliche, christliche Wahrheit sind.
Nicht immer...Pierre hat geschrieben:Alle Menschen, die ihre Meinung nicht teilen, sind fehlgeleitet, vielleicht sogar Ketzer oder einfach Ungläubige.
Wo steht das denn in der Bibel?Pierre hat geschrieben:A-Christen müssten eigentlichen jeden Tag zum Gottesdienst gehen, sich verpflichtet fühlen, die Dogmen der christlichen Kirchen ohne Diskussion als absolute Wahrheit anzunehmen.
Nein, eigentlich nicht... kann nur sein, dass ich anfange zu missionieren...Pierre hat geschrieben:Mit ihnen ist die Diskussion, das Gespräch schwierig, für alle die nicht genauso denken wie sie selbst.
Im Grunde ist die Bibel auch intolerant. Nur wenn wir unser Leben Jesus Christus überantworten können wir gerettet werden, denn ansonsten sind wir alle Sünder und keiner ist ohne Schuld und von sich aus würdig in den Himmel zu gelangen.Pierre hat geschrieben:Im Grunde sind sie untolerant.
Nicht umsonst wurde er zum defensor fidei ernannt!Linus hat geschrieben:Du hast Chésterton gelesen, oder?Raphael hat geschrieben:Es gibt Menschen, die glauben, daß es keine Kategorien gibt; diese Menschen werden dann Freidenker genannt.Pierre hat geschrieben:Recht haste, nur gibt es überhaupt Kategorien????
Diese Art von Menschen handeln sich mit ihrer Grundhaltung nur das Problem ein, daß Freidenker auch vom Denken selber befreit sind.

Noch ein Schmankerl aus G.K. Chesterton's "Orthodoxie":
Der krankhafte Logiker will alles begreifen und durchleuchten,
und alles wird geheimnisvoll.
Der Mystiker akzeptiert ein Geheimnis,
und alles andere wird einleuchtend.