Bücher - Was lest ihr so?
Hallo Slomo,
den Medicus habe ich vor Jahren mal halb gelesen und ihn dann weggelegt, weil mich der unhistorische Schwachsinn so furchtbar geärgert hat. Wenn ein Autor wie Noah Gordon beispielsweise glaubt, dass im 11.Jahrhundert das Straßburger Münster an der Grenze zwischen Frankreich und Deutschland stand, dann schüttelt´s mich und mir vergeht die Lust auf seine sonstigen historischen Kenntnisse. Und dass die Hauptfiguren fast durchgehend mit Kopulieren beschäftigt sind (was muss das Mittelalter sinnenfroh gewesen sein!), fand ich damals auch recht geschmacklos.
Mein Fazit: der Mann hat seinen Ruhm nicht verdient.
Gruß,
Clemens
den Medicus habe ich vor Jahren mal halb gelesen und ihn dann weggelegt, weil mich der unhistorische Schwachsinn so furchtbar geärgert hat. Wenn ein Autor wie Noah Gordon beispielsweise glaubt, dass im 11.Jahrhundert das Straßburger Münster an der Grenze zwischen Frankreich und Deutschland stand, dann schüttelt´s mich und mir vergeht die Lust auf seine sonstigen historischen Kenntnisse. Und dass die Hauptfiguren fast durchgehend mit Kopulieren beschäftigt sind (was muss das Mittelalter sinnenfroh gewesen sein!), fand ich damals auch recht geschmacklos.
Mein Fazit: der Mann hat seinen Ruhm nicht verdient.
Gruß,
Clemens
Haidinger Martin: Unter Brüdern.[ein couleurstudentisscher Kriminal-]Roman.
Echt lustig, weil sich Haidinger in der Wiener Szene auskennt, man die Zugrundelegenden Originale Leicht erkennt....
Echt lustig, weil sich Haidinger in der Wiener Szene auskennt, man die Zugrundelegenden Originale Leicht erkennt....
"Katholizismus ist ein dickes Steak, ein kühles Dunkles und eine gute Zigarre." G. K. Chesterton
"Black holes are where God divided by zero. - Einstein
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- Robert Ketelhohn
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Genau. Liegt doch mitten in Frankreich, würden dir die gebildeteren 30 % der Deutschen beipflichten. 5 % würden dir mit etwas anderer Begründung zustimmen: Ja genau, man kann das Straßburger Dings doch nicht mal hierhin und mal dahin stellen. So ein Quatsch. Das stand immer schon da, wo’s jetzt ist.Clemens hat geschrieben:Wenn ein Autor wie Noah Gordon beispielsweise glaubt, dass im 11.Jahrhundert das Straßburger Münster an der Grenze zwischen Frankreich und Deutschland stand, dann schüttelt´s mich und mir vergeht die Lust auf seine sonstigen historischen Kenntnisse.
30 % würden allerdings fragen: Münster? Ist das nicht irgendwo in Norddeutschland? Weitere 30 % fragten: Hä? Welche Straße?
Propter Sion non tacebo, | ſed ruinas Romę flebo, | quouſque juſtitia
rurſus nobis oriatur | et ut lampas accendatur | juſtus in eccleſia.
rurſus nobis oriatur | et ut lampas accendatur | juſtus in eccleſia.
- Ewald Mrnka
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Das kann ich bestätigen; die Anachronismen sind peinlich und auch sonst ist das ganze Machwerk durchgängig Mist; Schundliteratur.Clemens hat geschrieben:Hallo Slomo,
den Medicus habe ich vor Jahren mal halb gelesen und ihn dann weggelegt, weil mich der unhistorische Schwachsinn so furchtbar geärgert hat. Wenn ein Autor wie Noah Gordon beispielsweise glaubt, dass im 11.Jahrhundert das Straßburger Münster an der Grenze zwischen Frankreich und Deutschland stand, dann schüttelt´s mich und mir vergeht die Lust auf seine sonstigen historischen Kenntnisse. Und dass die Hauptfiguren fast durchgehend mit Kopulieren beschäftigt sind (was muss das Mittelalter sinnenfroh gewesen sein!), fand ich damals auch recht geschmacklos.
Mein Fazit: der Mann hat seinen Ruhm nicht verdient.
Gruß,
Clemens
Daß ein solcher Schund einen derartigen Erfolg haben konnte, beweist den allgemeinen Niedergang der Allgemeinbildung.
Wer die wirklichen Herrschenden identifizieren will, braucht sich nur zwei Fragen zu stellen:
WEN und WAS darfst Du NICHT kritisieren?
WESSEN INTERESSEN verfolgt das System?
WEN und WAS darfst Du NICHT kritisieren?
WESSEN INTERESSEN verfolgt das System?
- Ewald Mrnka
- Beiträge: 7001
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Heißt du overkott?EinChrist hat geschrieben:Vom Hl. Bonaventura
Itinerarium mentis in Deum
"Der Pilgerweg des Menschen zu Gott"
Eine wunderbare Theologie der Spiritualität
Es grüßt,
EinChrist

"Katholizismus ist ein dickes Steak, ein kühles Dunkles und eine gute Zigarre." G. K. Chesterton
"Black holes are where God divided by zero. - Einstein
"Black holes are where God divided by zero. - Einstein
Vor etlichen Jahren mal entdeckt und als leicht lesbare Darstellung der
Geschichte Israels von der Frühzeit bis zum 6-Tagekrieg in Romanform
"verschlungen": Die Quelle von Mitchener.
Romanhafte Darstellung der Kath.Kirche in den USA zwischen 1900 und 1950
Henry Morton Robinson:Der Kardinal;wurde mal(vermutlich platt und
schlecht) verfilmt und neu aufgelegt"zum Film".Weiss nicht ob`s da umgeschrieben
wurde;das Original wurde Anfang der 60ger Jahre aufgelegt und atmet noch
vorkonziliaren Geist.
Als Jugendliche hab ich Geschichte aus den Romanen von Conte Corti und
Carlyle aufgesogen oder so Schöker wie den Kampf um Rom und die letzten
Tage von Pompei-da haben mich später aufkommende historische Reisser
alla medicus dann auch enttäuscht. Ken Follets Säulen der Erde geht noch.
Besser man bleibt bei den "richtigen" Literaten wie Werfel,Feuchtwanger,
Doderer,Gertrud v. Le Fort,Bernanos,Graham Greene:die haben Wesentliches
der geschilderten Zeiten sehr einfühlend erfaßt.Die jetzt viel gelesenen
Romane vermischen alle die ewig gleiche teils feministische,teils antikirchliche
main-stream Ideolgie mit irgendwelchen historischen Zeitläufen,meist
schlecht recherchiert oder nach gusto hingebogen und igendwelche
zwanghaft wiederholte Kopulationsszenen. Die Autoren muslimischer
Herkunft sind da noch besser zB. der Roman"Drachenläufer" von Khaled
Hosseini,die Rafik Shamir Kurzgeschichten etc.
Geschichte Israels von der Frühzeit bis zum 6-Tagekrieg in Romanform
"verschlungen": Die Quelle von Mitchener.
Romanhafte Darstellung der Kath.Kirche in den USA zwischen 1900 und 1950
Henry Morton Robinson:Der Kardinal;wurde mal(vermutlich platt und
schlecht) verfilmt und neu aufgelegt"zum Film".Weiss nicht ob`s da umgeschrieben
wurde;das Original wurde Anfang der 60ger Jahre aufgelegt und atmet noch
vorkonziliaren Geist.
Als Jugendliche hab ich Geschichte aus den Romanen von Conte Corti und
Carlyle aufgesogen oder so Schöker wie den Kampf um Rom und die letzten
Tage von Pompei-da haben mich später aufkommende historische Reisser
alla medicus dann auch enttäuscht. Ken Follets Säulen der Erde geht noch.
Besser man bleibt bei den "richtigen" Literaten wie Werfel,Feuchtwanger,
Doderer,Gertrud v. Le Fort,Bernanos,Graham Greene:die haben Wesentliches
der geschilderten Zeiten sehr einfühlend erfaßt.Die jetzt viel gelesenen
Romane vermischen alle die ewig gleiche teils feministische,teils antikirchliche
main-stream Ideolgie mit irgendwelchen historischen Zeitläufen,meist
schlecht recherchiert oder nach gusto hingebogen und igendwelche
zwanghaft wiederholte Kopulationsszenen. Die Autoren muslimischer
Herkunft sind da noch besser zB. der Roman"Drachenläufer" von Khaled
Hosseini,die Rafik Shamir Kurzgeschichten etc.
Durch die barmherzige Liebe unseres Gottes wird uns besuchen das aufstrahlende
Licht aus der Höhe.......(Lk1,76)
Licht aus der Höhe.......(Lk1,76)
Nein,Linus hat geschrieben:Heißt du overkott?EinChrist hat geschrieben:Vom Hl. Bonaventura
Itinerarium mentis in Deum
"Der Pilgerweg des Menschen zu Gott"
Eine wunderbare Theologie der Spiritualität
Es grüßt,
EinChrist

aber sein Fachwissen, seine Ausfaltungen der Schriften des Hl. Bonaventura faszinieren mich.
Das erleichtert die Vertiefung sich mit den Schriften des Hl. Bonaventura und der Deutung der franziskanischen Spiritualität wirklich näher zu befassen.
Ein Gewinn.
Dafür ein herzliches Dankeschön.
Es grüßt,
EinChrist
Ave Maria
Totus tuus
Totus tuus
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Hallo ad_hoc,
entspannt würde ich sagen. Das liegt wohl im wesentlichen dran, dass die Lektüre Habermas/Ratzinger (die ich parallel gelesen habe) meine erste Begegnung mit Habermas war. Immerhin glaube ich verstanden zu haben worum es geht, Horster gibt sich ja alle Mühe, die Positionen auch einem Leser mit solider Halbbildung aufzufächern und er macht das sehr gut afaik.
Mein Verdauungsprozeß ist soweit gediehen, das die Aussagen für mich als Christen ebenso interessant wie uninteressant sind weil mir hier jemand eine gesellschaftliche Funktion einräumt, die nicht Intention, oder Zweck, schon gar nicht Sinn meines Christ-Seins darstellt. Eine gewisse Überschneidung sehe ich dort, wo es um die Gemeindearbeit und/oder Mission geht. Dennoch, bei rechtsphilosophischen Diskussionen mit Glaubensaspekten komme ich mir immer vor wie ein Vater der an der Scheibe der Entbindungsstation klebt. Andere Dimension
Aber ich habe mich noch nicht vernetzt und bin gespannt darauf, weitere Aspekte zu lesen.
Beste Grüße, Allons!

Mein Verdauungsprozeß ist soweit gediehen, das die Aussagen für mich als Christen ebenso interessant wie uninteressant sind weil mir hier jemand eine gesellschaftliche Funktion einräumt, die nicht Intention, oder Zweck, schon gar nicht Sinn meines Christ-Seins darstellt. Eine gewisse Überschneidung sehe ich dort, wo es um die Gemeindearbeit und/oder Mission geht. Dennoch, bei rechtsphilosophischen Diskussionen mit Glaubensaspekten komme ich mir immer vor wie ein Vater der an der Scheibe der Entbindungsstation klebt. Andere Dimension

Beste Grüße, Allons!
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Augustinus: De civitate Dei
Aus aktuellem Grund ->
22. Buch
17. Wird der Frauenleib in seinem eigenen Geschlechte erweckt werden und fortdauern?
Im Hinblick auf die beiden angeführten Stellen, worin die Rede ist vom „vollkommenen Mann“, vom „Vollmaß des Alters Christi“, wozu wir alle erwachsen sollen, und von der Gleichgestaltung mit dem „Bilde des Sohnes Gottes“, glaubt man mitunter, es würde das Weib nicht in seinem weiblichen Geschlecht auferstehen, vielmehr alles im männlichen, da Gott nur den Mann aus Erde gemacht hat, das Weib aber aus dem Manne. Doch nach meiner Ansicht haben eher die Recht, die an der Auferstehung beider Geschlechter festhalten. Es wird ja dort keine Begierlichkeit geben, und damit entfällt die Ursache der Scham. Vor der Sünde waren Mann und Weib auch nackt und schämten sich nicht. Dem Auferstehungsleib nun werden wohl die Gebrechen abgestreift sein, doch die Natur bleibt ihm erhalten. Ein Gebrechen aber ist die weibliche Geschlechtlichkeit nicht, sie ist vielmehr Natur, die fortan jedoch erhaben sein wird über Beilager und Geburt; allein bestehen bleiben werden die weiblichen Glieder, nicht dem alten Zweck, sondern der neuen Schönheit angepaßt, einer Schönheit, die nicht durch die Augen Begierde weckt — eine solche gibt es ja nicht mehr —, sondern zum Preise der Weisheit und Güte Gottes anregt, der Neues geschaffen und das Alte von der Vergänglichkeit befreit hat. Wenn nämlich zu Beginn des Menschengeschlechtes aus einer der Seite des schlafenden Mannes entnommenen Rippe das Weib erschaffen wurde1 , so geschah dies, weil schon damals Christus und die Kirche vorgebildet werden sollten. Jener tiefe Schlaf des Mannes war der Tod Christi, dessen Seite, während er entseelt am Kreuze hing, mit einer Lanze durchbohrt worden ist, worauf Blut und Wasser aus ihr floß2 ; und das sind bekanntlich die Sakramente, aus denen die Kirche erbaut wird. Denn selbst auch dieses Wortes bedient sich der Schöpfungsbericht; es heißt dort nicht: er formte, oder: er bildete, sondern „er baute sie [die Rippe] zum Weib“3 ; wie denn hinwieder der Apostel von einem Bau des Leibes Christi4 , d.i. der Kirche, spricht. Gottes Geschöpf ist also wie der Mann so auch das Weib; um jedoch die Einheit zu betonen, ist sie aus dem Manne erschaffen worden, und um, wie gesagt, Christus und die Kirche vorzubilden, ist sie auf die angedeutete Weise erschaffen worden. Sonach wird Gott, wie er beide Geschlechter schuf, auch beide wiederherstellen. Übrigens hat Jesus selbst einen diesbezüglichen Ausspruch getan: als ihn die eine Auferstehung leugnenden Sadduzäer fragten, welcher von sieben Brüdern die Frau haben werde, die sie alle nacheinander gehabt hatten, indem jeder dem Verstorbenen Nachkommenschaft erzeugen wollte, wie es das Gesetz vorschrieb, da erwiderte er5 : „Ihr irrt euch und kennt weder die Schrift noch die Macht Gottes“; nun wäre Gelegenheit gewesen, zu sagen: die, über welche ihr mich fragt, wird auch ein Mann sein, nicht ein Weib; aber so sagte er nicht, sondern er fuhr fort6 : „Bei der Auferstehung werden sie weder heiraten noch ein Weib nehmen, sondern sein wie Gottes Engel im Himmel“; den Engeln gleich natürlich nur in der Unsterblichkeit und Seligkeit, nicht hinsichtlich des Leibes, wie auch nicht hinsichtlich der Auferstehung, die sich für die Engel erübrigt, weil sie nicht sterben können. Also nur daß es Heiraten gebe bei der Auferstehung, hat der Herr in Abrede gestellt, nicht aber, daß es Frauen geben werde; und er hat es in Abrede gestellt bei Beantwortung einer Frage, die er einfacher hätte lösen können durch den Hinweis auf das Nichtvorhandensein des weiblichen Geschlechtes, wenn er es in seinem Vorherwissen als nicht vorhanden erkannt hätte; ja er hat im Gegenteil dessen Vorhandensein bejaht in den Worten: „Sie werden nicht heiraten“, was sich auf die Frauen bezieht, „und kein Weib nehmen“, was für die Männer gilt. Also werden die Menschen so sein, wie sie hienieden zu heiraten oder Frauen zu nehmen pflegen; sie werden es nur nicht tun im Jenseits.
Aus aktuellem Grund ->
22. Buch
17. Wird der Frauenleib in seinem eigenen Geschlechte erweckt werden und fortdauern?
Im Hinblick auf die beiden angeführten Stellen, worin die Rede ist vom „vollkommenen Mann“, vom „Vollmaß des Alters Christi“, wozu wir alle erwachsen sollen, und von der Gleichgestaltung mit dem „Bilde des Sohnes Gottes“, glaubt man mitunter, es würde das Weib nicht in seinem weiblichen Geschlecht auferstehen, vielmehr alles im männlichen, da Gott nur den Mann aus Erde gemacht hat, das Weib aber aus dem Manne. Doch nach meiner Ansicht haben eher die Recht, die an der Auferstehung beider Geschlechter festhalten. Es wird ja dort keine Begierlichkeit geben, und damit entfällt die Ursache der Scham. Vor der Sünde waren Mann und Weib auch nackt und schämten sich nicht. Dem Auferstehungsleib nun werden wohl die Gebrechen abgestreift sein, doch die Natur bleibt ihm erhalten. Ein Gebrechen aber ist die weibliche Geschlechtlichkeit nicht, sie ist vielmehr Natur, die fortan jedoch erhaben sein wird über Beilager und Geburt; allein bestehen bleiben werden die weiblichen Glieder, nicht dem alten Zweck, sondern der neuen Schönheit angepaßt, einer Schönheit, die nicht durch die Augen Begierde weckt — eine solche gibt es ja nicht mehr —, sondern zum Preise der Weisheit und Güte Gottes anregt, der Neues geschaffen und das Alte von der Vergänglichkeit befreit hat. Wenn nämlich zu Beginn des Menschengeschlechtes aus einer der Seite des schlafenden Mannes entnommenen Rippe das Weib erschaffen wurde1 , so geschah dies, weil schon damals Christus und die Kirche vorgebildet werden sollten. Jener tiefe Schlaf des Mannes war der Tod Christi, dessen Seite, während er entseelt am Kreuze hing, mit einer Lanze durchbohrt worden ist, worauf Blut und Wasser aus ihr floß2 ; und das sind bekanntlich die Sakramente, aus denen die Kirche erbaut wird. Denn selbst auch dieses Wortes bedient sich der Schöpfungsbericht; es heißt dort nicht: er formte, oder: er bildete, sondern „er baute sie [die Rippe] zum Weib“3 ; wie denn hinwieder der Apostel von einem Bau des Leibes Christi4 , d.i. der Kirche, spricht. Gottes Geschöpf ist also wie der Mann so auch das Weib; um jedoch die Einheit zu betonen, ist sie aus dem Manne erschaffen worden, und um, wie gesagt, Christus und die Kirche vorzubilden, ist sie auf die angedeutete Weise erschaffen worden. Sonach wird Gott, wie er beide Geschlechter schuf, auch beide wiederherstellen. Übrigens hat Jesus selbst einen diesbezüglichen Ausspruch getan: als ihn die eine Auferstehung leugnenden Sadduzäer fragten, welcher von sieben Brüdern die Frau haben werde, die sie alle nacheinander gehabt hatten, indem jeder dem Verstorbenen Nachkommenschaft erzeugen wollte, wie es das Gesetz vorschrieb, da erwiderte er5 : „Ihr irrt euch und kennt weder die Schrift noch die Macht Gottes“; nun wäre Gelegenheit gewesen, zu sagen: die, über welche ihr mich fragt, wird auch ein Mann sein, nicht ein Weib; aber so sagte er nicht, sondern er fuhr fort6 : „Bei der Auferstehung werden sie weder heiraten noch ein Weib nehmen, sondern sein wie Gottes Engel im Himmel“; den Engeln gleich natürlich nur in der Unsterblichkeit und Seligkeit, nicht hinsichtlich des Leibes, wie auch nicht hinsichtlich der Auferstehung, die sich für die Engel erübrigt, weil sie nicht sterben können. Also nur daß es Heiraten gebe bei der Auferstehung, hat der Herr in Abrede gestellt, nicht aber, daß es Frauen geben werde; und er hat es in Abrede gestellt bei Beantwortung einer Frage, die er einfacher hätte lösen können durch den Hinweis auf das Nichtvorhandensein des weiblichen Geschlechtes, wenn er es in seinem Vorherwissen als nicht vorhanden erkannt hätte; ja er hat im Gegenteil dessen Vorhandensein bejaht in den Worten: „Sie werden nicht heiraten“, was sich auf die Frauen bezieht, „und kein Weib nehmen“, was für die Männer gilt. Also werden die Menschen so sein, wie sie hienieden zu heiraten oder Frauen zu nehmen pflegen; sie werden es nur nicht tun im Jenseits.
- Robert Ketelhohn
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- Ewald Mrnka
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- Registriert: Dienstag 30. November 2004, 11:06
Satanische Verse? Luther hat das Buch der Weisheit aus der Bibel verbannt. Viele Kirchenväter haben es geschätzt und oft zitiert, meist mit der Einleitung: „Die Weisheit sagt:...“ Jetzt gibt es das Buch der Weisheit als Hörbuch zum Download.
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- cantus planus
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- Registriert: Donnerstag 20. Juli 2006, 16:35
- Wohnort: Frankreich: Département Haut-Rhin; Erzbistum Straßburg
Auf Latein liest sich das noch mal ein wenig anders. Z.B. wird "melior est generatio cum claritate" (Weish 4,1) in "rechter Gesinnung" einheitsübersetzt: "Besser ist Kinderlosigkeit mit Tugend".overkott hat geschrieben:Satanische Verse? Luther hat das Buch der Weisheit aus der Bibel verbannt. Viele Kirchenväter haben es geschätzt und oft zitiert, meist mit der Einleitung: „Die Weisheit sagt:...“ Jetzt gibt es das Buch der Weisheit als Hörbuch zum Download.
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Gut, man hat da drei Fliegen mit einer Klappe geschlagen: Zum einen ist das gut fürs Zölibat, zum anderen passt das in die Pillenpolitik von Paul VI. und zum dritten war Kinderlosigkeit in den Siebzigern in: Konsumorientierung, Spaßgesellschaft, Dritte-Welt-Ideologie.overkott hat geschrieben:Auf Latein liest sich das noch mal ein wenig anders. Z.B. wird "melior est generatio cum claritate" (Weish 4,1) in "rechter Gesinnung" einheitsübersetzt: "Besser ist Kinderlosigkeit mit Tugend".overkott hat geschrieben:Satanische Verse? Luther hat das Buch der Weisheit aus der Bibel verbannt. Viele Kirchenväter haben es geschätzt und oft zitiert, meist mit der Einleitung: „Die Weisheit sagt:...“ Jetzt gibt es das Buch der Weisheit als Hörbuch zum Download.
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Auch heute haben viele Spitzenpolitiker keine Kinder.
Während wir als die nachfolgenden Generationen bei schrumpfenden Verbrauchermärkten in den Industrieländern die Zeche zahlen dürfen in Form von Konsumverzicht durch zusätzliche Rentenansparung, längerer Lebensarbeitszeit, kürzeren Renten, wird Familienpolitik als Arbeitsmarktspolitik betrieben und damit der Trend der siebziger Jahre fortgeschrieben.
Zuletzt geändert von overkott am Donnerstag 27. März 2008, 16:40, insgesamt 1-mal geändert.
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#Petra hat geschrieben:Die Phase hatte ich vor ein paar Jahren.cantus planus hat geschrieben:Ich lese seit einem Jahr einen Wallander-Krimi nach dem Anderen.
Ich auch. Aber nach fünf oder sechs Bänden hatte ich dann genug.
Derzeit beschäftigt mich Marcel Beyers meisterliches Buch "Kaltenburg", nachdem ich mich mit Martin Walser auf eine höchst vergnügliche Reise durch Goethes letzte Liebeswirren mit Ulrike von Levetzow begeben habe ("Ein liebender Mann" - wer hätte gedacht, daß der olle Walser noch einmal ein so hinreißendes Buch schreiben würde...)
Auch Botho Strauß (Die Unbeholfenen) und Margriet de Moor (Der Jongleur) habe ich letzte Woche gelesen. Bei Botho Strauß hatte ich manchmal den Eindruck, Ewald Mrnka habe ihm den Text diktiert. Das Buch ist ja sowas von mißraten...
If only closed minds came with closed mouths.