
Für mich ist das Singen von religiösen Liedern in Gebetsgruppen privat, zumal unsere Treffen zumindest früher immer in den eigenen vier Wänden stattfanden. Wenn ich zu Hause unter der Dusche "I want to hold your hand" singe, zahle ich ja auch keine Tantiemen an Michael Jackson. Wenn ich nun mit einem Vokalensemble auf Tournee gehen würde, sei es mit "I want to hold your hand" oder "Schwarze Madonna", dann wäre das wohl etwas anderes. Aber dann hat das Lied auch seine Bedeutung als Kirchenlied verloren, dann geht es um Kunst. Wenn ich "Einen Ort kenn ich auf Erden" in "meiner" Version singe, rotiert möglicherweise Friedrich Dörr im Sarg, weil es ihm nicht gefällt, aber tun kann er nichts dagegen.
Außerdem denke ich, daß nicht einmal der Oetinger Verlag es schaffen wird, mich zu verklagen, da es so gut wie überhaupt keine Beweise dafür gibt, daß wir 2002 unsere Version von "Die Lokomotive" (die eine Übersetzung eines Gedichtes von Julian Tuwim ist!) in Posen auf einer Party aufgeführt haben. Etwa soviel Beweise wie dafür, daß wir damals als Kinder "Heidi" "aufgejazzt" haben: "Heidi, Heidi, Deine Welt ist das Abflußrohr…"
