Sakrament
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Re: Sakrament
Nachdem ich auch davon ausgehe, dass du doch bestimmt einen Katechismus zu Hause hast, zitiere ich hier den CIC, wozu die Sakramente da sind:overkott hat geschrieben:Was ist eigentlich ein Sakrament?
Can 840:
Die Sakramente des Neuen Bundes sind von Christus dem Herrn eingesetzt und der Kirche anvertraut; als Handlungen Christi und der Kirche sind sie Zeichen und Mittel, durch die der Glaube ausgedückt und bestärkt, Gott Verehrung erwiesen und die Heiligung der Menschen bewirkt wird; so tragen sie in sehr hohem Maße dazu bei, dass die kirchliche Gemeinschaft herbeigeführt, gestärkt und dargestellt wird, deshalb haben sowohl die geistlichen Amtsträger als auch die übrigen Gläubigen bei ihrer Feier mit höchster Ehrfurcht und der gebotenen Sorgfalt vorzugehen.
Can 841:
Da die Sakramente für die ganzen Kirche dieselben sind und von dem von Gott anvertrauten Gut gehören, hat allein die höchste kirchliche Autorität zu beurteilen oder festzulegen, was zu ihrer Gültigkeit erforderlich ist; dieselbe bzw. eine andere nach Maßgabe des can 838,§§ 3 und 4 zuständige Autorität hat zu entscheiden, was für die Erlaubtheit zur Feier, zur Spendung und zum Empfang der Sakramente und was zu der bei ihrer Feier einzuhaltenden Ordung gehört.
Sie nur noch zu nachzutragen, dass die angegebenen Autoritiäten in can 838 §§ 3 und 4 Bischofskonferenzen bzw. Diözesanbischof sind.
- Robert Ketelhohn
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Robert Ketelhohn hat geschrieben:Was sind die sieben Sakramente?[/color]
Die Sakramente sind sichtbare und zugleich wirksame Zeichen, die Jesus Christus eingesetzt und der Kirche anvertraut hat. Als Zeichen für Gottes Gnaden bewirken sie in uns und für uns die Gnaden, die sie bezeichnen: Denn Jesus Christus selber wirkt in ihnen. Es gibt sieben Sakramente: die Taufe, die Firmung, die Eucharistie, die Buße, die Krankensalbung, die Weihe und die Ehe.
Was ist die Taufe?
Die Taufe ist das Sakrament der Wiedergeburt durch das Wasser im Wort. Durch das Untertauchen ins Bad der Taufe sterben wir in den Tod Jesu Christi hinein, um kraft seiner Auferstehung als neue Schöpfung daraus hervorzugehen. Die Taufe ist das Tor, durch welches wir ein für alle mal die Kirche betreten, um der von ihr vermittelten Gnaden zu unserm Heil teilhaftig zu werden.
Was ist die Firmung?
Die Firmung ist das Sakrament der Besiegelung mit dem Heiligen Geist durch das Zeichen der Salbung mit dem heiligen Öl. Sie befestigt uns im Glauben und wappnet uns gegen die Angriffe des Feindes.
Was ist die Eucharistie?
Die Eucharistie ist das Sakrament des Leibes und des Blutes Jesu Christi. Sie ist die Quelle des ganzen Lebens der Kirche und der Gläubigen. In ihr wird durch das Handeln des Priesters nach dem Vorbild Jesu Christi dessen Opfer auf dem Altar unblutig gegenwärtig, das Er einmal blutig für uns am Kreuz dargebracht hat, um uns zu erlösen von der Schuld der Sünde. Indem wir Seinen Leib essen und sein Blut trinken, vereint Gott sich mit uns, so daß wir Ihm immer ähnlicher werden können.
Was ist das Bußsakrament?
Im Sakrament der Buße oder Beichte spricht der Priester kraft der Vollmacht, die er von Jesus Christus erhalten hat, uns los von unsern Sünden, die wir voller Reue und im Vertrauen auf die Barmherzigkeit und Vergebung des Herrn bekennen. So nimmt der Herr durch seinen Priester wahrhaftig die Last der Schuld von uns, für die Er bereits an unserer Statt am Kreuz bezahlt hat.
Was ist die Krankensalbung?
Das Sakrament der Salbung der Kranken mit dem heiligem Öl stärkt uns in schwerer Krankheit oder im Angesicht des Todes mit heiligmachender Gnade, zur Vergebung der Sünden und um uns bereit zu machen, durch den Tod ins ewige Leben hinüberzugehen.
Was ist die Weihe?
Im Sakrament der Weihe hat Jesus Christus den Aposteln und ihren Nachfolgern die Vollmacht verliehen, an Seiner Statt zu handeln, die der Kirche anvertrauten Gnadengaben zu verwalten und mitzuteilen, vor allem aber, in der Feier der Eucharistie das Opfer des Herrn gegenwärtig zu machen. Die Fülle des Weihesakraments ist den Bischöfen verliehen; an ihm haben abgestuft in minderen Graden die Priester und Diakone teil.
Was ist die Ehe?
Jesus Christus hat die in der Schöpfungsordnung grundgelegte Ehe zur Würde eines Sakraments erhoben. Dies Sakrament verbindet einen Mann und eine Frau für das ganze Leben miteinander, zur Zeugung und Erziehung des Nachwuchses, den Gott ihnen schenkt, zu gegenseitigem Beistand und zum geistlichen und fleischlichen Wohl beider.
Wie oft kann man die Sakramente empfangen?
Die Taufe, die Firmung und die Weihe prägen dem Empfänger ein unauslöschliches Siegel auf; sie können darum nur einmal im Leben empfangen werden. Die Ehe begründet ein unauflösliches Band zwischen Mann und Frau, das erst mit dem Tode eines Gatten erlischt. Solange das Band besteht, kann keine neue Ehe geschlossen werden. Die Krankensalbung soll man immer in schwerer Krankheit oder im Angesicht des Todes empfangen, auch wiederholt. Das Bußsakrament soll der Gläubige mindestens immer dann empfangen, wenn schwere Sünde ihn von Gott trennt, möglichst aber öfter und auch vor der Teilnahme an der Kommunion, in der er den eucharistischen Leib und das eucharistische Blut Jesu empfängt. An der Eucharistie teilnehmen aber soll er so oft wie möglich, um Leib und Blut des Herrn zu empfangen.[/color]
Propter Sion non tacebo, | ſed ruinas Romę flebo, | quouſque juſtitia
rurſus nobis oriatur | et ut lampas accendatur | juſtus in eccleſia.
rurſus nobis oriatur | et ut lampas accendatur | juſtus in eccleſia.
Overkott, guckst du hier:
Vatikan-Homepage, dortselbst: KKK
Die Reihenfolge ist dem angelehnt...
zuerst S. der Initiation, dann der Heilung und dann des Dienstes f.d. Gemeinschaft...
Vatikan-Homepage, dortselbst: KKK
Die Reihenfolge ist dem angelehnt...
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User inaktiv seit dem 05.06.2018.
Ihr seid im Gebet ... mal schauen, ob/wann ich hier wieder reinsehe ...
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Von Christus als Ursakrament, das Weihnachten erschienen ist, und seiner sakramentalen Kirche her gedacht sind die sieben Sakramente ja die Differenzierung der sakramentalen Fülle. Alle sind Ausdruck der Versöhnung in Christus.Raphaela hat geschrieben:Es gibt drei Initiationssakramente: Taufe, Eucharistie und Firmung.overkott hat geschrieben:Das Bußsakrament gehört vor die Eucharistie.
Daher gehört das Sakrament der Versöhnung nicht vor die Eucharistie. - Erst gehören die Initiationssakramente genannt.
Und doch verstehen wir gerade in diesen Tagen den Zusammenhang von Taufe und Versuchung viel deutlicher. Nach der Taufe wurde Jesus in der Wüste versucht. Die Wüste aber ist für uns der sechste Tag der Schöpfung, an dem wir uns bewähren müssen. Obwohl wir durch die Taufe von der Erbsünde reingewaschen wurden, haben wir doch weiterhin unseren freien Willen.
Nicht selten entscheiden wir uns für das Böse. Dann tut es uns leid. Wir wollen umkehren. Im Sakrament der Versöhnung öffnet der Vater uns die Arme. Deshalb gehören für uns die Taufe und die Beichte so dicht beieinander.
Auf der Pilgerschaft durch die Wüste an diesem sechsten Tag der Schöpfung hungert das Volk Gottes nach dem Brot des Himmels. Am Ende der Fastenzeit bricht uns der Herr das Brot. Doch erst in der Osternacht bei Anbruch des achten Tages der Schöpfung verstehen wir, was der Herr gemeint hat: Ich bleibe bei euch alle Tage. Deshalb folgt auf das Sakrament der Beichte das Sakrament der Eucharistie.
Im Sakrament der Firmung feiern wir Pfingsten, den Empfang des Heiligen Geistes.
Das Sakrament der Priesterweihe ist tendenziell das Sakrament der Gottesliebe, das Sakrament der Ehe ist tendenziell das Sakrament der Nächstenliebe. Beide Sakramente sind Zeichen des Bundes Gottes mit seinem Volk und beide Sakramente weisen auf einander hin.
Das Sakrament der Krankensalbung ist das Sakrament der Stärkung und des Trostes.
Zuletzt geändert von overkott am Montag 21. Januar 2008, 20:23, insgesamt 2-mal geändert.
- Robert Ketelhohn
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Der ordentliche Ablauf ist so:overkott hat geschrieben:Das Bußsakrament gehört vor die Eucharistie.
Taufe, Firmung, Eucharistie.
(Die Eucharistie dann immer wieder.)
Bei Bedarf zwischendurch Buße (meist oft)
und Krankenölung (seltener).
Schließlich Weihe oder Ehe oder
„sakramentalische“ Weihen, irgendwann
zwischendrin.
* * *
Daß nach der Taufe von Kindern heute im Westen
nicht gleich die Firmung und dann die Eucharistie
folgt, ist eine eher junge Neuerung. Man könnte auch
sagen: Fehlentwicklung.
Propter Sion non tacebo, | ſed ruinas Romę flebo, | quouſque juſtitia
rurſus nobis oriatur | et ut lampas accendatur | juſtus in eccleſia.
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Das ist systematisch (und zum Teil auch praktisch) richtig. Aber eine betrachtende Zuordnung zum Leben im Kirchenjahr macht die Sakramente sicherlich verständlicher. Warum sollte man auch nach der Taufe die Taufe schon wieder erneuern?Robert Ketelhohn hat geschrieben:Der ordentliche Ablauf ist so:overkott hat geschrieben:Das Bußsakrament gehört vor die Eucharistie.
Taufe, Firmung, Eucharistie.
(Die Eucharistie dann immer wieder.)
Bei Bedarf zwischendurch Buße (meist oft)
und Krankenölung (seltener).
Schließlich Weihe oder Ehe oder
„sakramentalische“ Weihen, irgendwann
zwischendrin.
* * *
Daß nach der Taufe von Kindern heute im Westen
nicht gleich die Firmung und dann die Eucharistie
folgt, ist eine eher junge Neuerung. Man könnte auch
sagen: Fehlentwicklung.
- Robert Ketelhohn
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Ist dem einzelnen der Ort der Sakramente in seiner eigenen Geschichte nicht wichtiger als der im Kirchenjahr?
Darum hättest du eigentlich sinnvoller erwidert: »Das ist systematisch richtig. Aber wir werden doch nun mal fast alle als Kinder getauft. Also kommt die Buße vor der Kommunion.«
»Ja ja«, erwidere ich dem Overhohnschen Einwand. »Aber noch wichtiger als der Ort der Sakramente in des einzelnen Gläubigen eigener Geschichte ist der Orts des Sakraments in unserer Geschichte, wie die apostolische Tradition es lehrt. Das hält die Kirche noch fest, trotz mancher Neuerung in der Praxis.«
Darum hättest du eigentlich sinnvoller erwidert: »Das ist systematisch richtig. Aber wir werden doch nun mal fast alle als Kinder getauft. Also kommt die Buße vor der Kommunion.«
»Ja ja«, erwidere ich dem Overhohnschen Einwand. »Aber noch wichtiger als der Ort der Sakramente in des einzelnen Gläubigen eigener Geschichte ist der Orts des Sakraments in unserer Geschichte, wie die apostolische Tradition es lehrt. Das hält die Kirche noch fest, trotz mancher Neuerung in der Praxis.«
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rurſus nobis oriatur | et ut lampas accendatur | juſtus in eccleſia.
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Während ich einerseits traditionell bin, bin ich doch andererseits nicht traditionalistisch.
Der heilige Paulus hat sich dafür stark gemacht, dass man nicht notwendigerweise Jude werden muss, um Christ zu sein.
Und wie der hl. Bonaventura das Alte Testament geistlich betrachtet, ohne historistisches Interesse, betrachte ich auch die Sakramente eher in ihrer geistlichen Reihenfolge.
Überhaupt müssen einfache Christen nicht erst die ganzen Zweifel historisch-kritischer Theologen einatmen, um glauben zu können.
Andererseits sollte sich natürlich jeder Priester mit kritischen Theologien und Theorien kritisch auseinandersetzen, ohne den Geist des Gebetes und der Hingabe auszulöschen.
Der heilige Paulus hat sich dafür stark gemacht, dass man nicht notwendigerweise Jude werden muss, um Christ zu sein.
Und wie der hl. Bonaventura das Alte Testament geistlich betrachtet, ohne historistisches Interesse, betrachte ich auch die Sakramente eher in ihrer geistlichen Reihenfolge.
Überhaupt müssen einfache Christen nicht erst die ganzen Zweifel historisch-kritischer Theologen einatmen, um glauben zu können.
Andererseits sollte sich natürlich jeder Priester mit kritischen Theologien und Theorien kritisch auseinandersetzen, ohne den Geist des Gebetes und der Hingabe auszulöschen.
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Wesentlicher Unterschied: Sakramentalien (etwa wenn ich meinem Eheweib mit Weihwasser ein Kreuz auf die Stirn zeichne) geht die Einsetzung durch den Herrn ab.incarnata hat geschrieben:Ich habe mal gelesen ein Sakrament sei ein Zeichen,das bewirkt,was es
bezeichnet.Das trifft für die 7 Sakramente zwar zu,für "Sakramentalien" aber
letztlich auch.Was meint Ihr dazu ?
"Katholizismus ist ein dickes Steak, ein kühles Dunkles und eine gute Zigarre." G. K. Chesterton
"Black holes are where God divided by zero. - Einstein
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Siehe auch ab hier:overkott hat geschrieben:Robert, inwieweit stimmen eigentlich das katholische und orthodoxe Sakramentenverständnis überein?
viewtopic.php?p=169247#169247
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Hä! hä!
Das war mir damals entgangen, deshalb fehlt dort auch mein Senf.
Sakrament als Fahneneid, das ist wieder eine kleine Reminiszenz alter protestantischer Bissigkeit. Das Wort sacramentum ist zunächst einmal von sacrare – „weihen“ gebildet wie z. B. von instruere instrumentum. In klassischer Zeit wurde es vor allem als juristischer terminus technicus in verschiedenen Bedeutungen gebraucht, woran wir noch den ursprünglichen Sakralcharakter des römischen Rechts erkennen können. Zu diesen Bedeutungen gehört der „Eid“ generell, dessen einer Sonderfall auch der „Fahneneid“ ist.
Der kirchliche Gebrauch des Wortes in nachklassischer Zeit ist aber als Neubildung von sacrare aufzufassen, wobei die Semantik enger am ursprünglichen Sinn blieb.
Was die sieben Sakramente betrifft, lies doch einmal Petri Mogilæ православное исповедание веры, besonders p. I, qu. 99 sqq.
Walter hat geschrieben:Stefan, die Orthodoxe Kirche kennt zwar auch Taufe, Myronsalbung, Eucharistie, Buße, Krankensalbung, Ehekrönung, Weihe von Klerikern und Mönchen als kirchliche Handlungen der Heilsübermittlung und nennt diese Mysterien. Eine Lehre der "Sakramentsvollzahl Sieben" (und daraus folgend die Trennung von Sakramenten und Sakramentalien) gibt es jedoch nicht, sondern eine überfließende Fülle von Mysterien.
Mysterium (gr. Mysterion) ist zwar mit "Geheimnis" schlecht übersetzt, denn ein offenbartes Geheimnis ist ja keins mehr, das offenbarte Mysterium bleibt aber Mysterium. Treffender wäre also z.B. "verborgene Offenbarung".
Trotzdem war Lutheraners "geheimnisvolle" Antwort nicht schlecht, wenn man sie als Anspielung auf das Mysterium versteht.
PS: Die lateinische Bezeichnung Sacramentum bedeutete dagegen ursprünglich soviel wie "Fahneneid". Es hat also wohl seinen Grund, dass die Lateiner nicht Mysterium als Bezeichnung für kirchliche Handlungen gewählt haben.
Das war mir damals entgangen, deshalb fehlt dort auch mein Senf.

Sakrament als Fahneneid, das ist wieder eine kleine Reminiszenz alter protestantischer Bissigkeit. Das Wort sacramentum ist zunächst einmal von sacrare – „weihen“ gebildet wie z. B. von instruere instrumentum. In klassischer Zeit wurde es vor allem als juristischer terminus technicus in verschiedenen Bedeutungen gebraucht, woran wir noch den ursprünglichen Sakralcharakter des römischen Rechts erkennen können. Zu diesen Bedeutungen gehört der „Eid“ generell, dessen einer Sonderfall auch der „Fahneneid“ ist.
Der kirchliche Gebrauch des Wortes in nachklassischer Zeit ist aber als Neubildung von sacrare aufzufassen, wobei die Semantik enger am ursprünglichen Sinn blieb.
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rurſus nobis oriatur | et ut lampas accendatur | juſtus in eccleſia.
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Ist sein Katechismus nicht von allen morgenländischen Patriarchaten angenommen worden? – Ich habe allerdings auch schon „orthodoxe“ Darstellungen dieser Zeit gelesen, die Cyrill Lukaris hochjubeln und Petro Mohyla gar komplett totschweigen.
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Lieber Robert,Robert Ketelhohn hat geschrieben:Hä! hä!
Walter hat geschrieben:Stefan, die Orthodoxe Kirche kennt zwar auch Taufe, Myronsalbung, Eucharistie, Buße, Krankensalbung, Ehekrönung, Weihe von Klerikern und Mönchen als kirchliche Handlungen der Heilsübermittlung und nennt diese Mysterien. Eine Lehre der "Sakramentsvollzahl Sieben" (und daraus folgend die Trennung von Sakramenten und Sakramentalien) gibt es jedoch nicht, sondern eine überfließende Fülle von Mysterien.
Mysterium (gr. Mysterion) ist zwar mit "Geheimnis" schlecht übersetzt, denn ein offenbartes Geheimnis ist ja keins mehr, das offenbarte Mysterium bleibt aber Mysterium. Treffender wäre also z.B. "verborgene Offenbarung".
Trotzdem war Lutheraners "geheimnisvolle" Antwort nicht schlecht, wenn man sie als Anspielung auf das Mysterium versteht.
PS: Die lateinische Bezeichnung Sacramentum bedeutete dagegen ursprünglich soviel wie "Fahneneid". Es hat also wohl seinen Grund, dass die Lateiner nicht Mysterium als Bezeichnung für kirchliche Handlungen gewählt haben.
Das war mir damals entgangen, deshalb fehlt dort auch mein Senf.
Sakrament als Fahneneid, das ist wieder eine kleine Reminiszenz alter protestantischer Bissigkeit...
um deine exprotestantischen Schreckgespenste zu beruhigen, lass dir gesagt sein, dass ich die obigen Ausführungen ausschließlich dem orthodoxen Glaubensbuch "Christus in euch: Hoffnung auf Herrlichkeit" von Erzpriester Sergius Heitz, der bekanntlich als vormals röm.-kath.(!) Priester zur Orthodoxie zurückfand, entnommen habe.

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- Robert Ketelhohn
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die lateiner erlauben das. (Bloß wirst wohl schwerlich den Leib des Herrn beim Popen empfangen können, die sehen das ja anders.)overkott hat geschrieben:Durch die sakramentale Einheit der Kirche könnte man ja im Urlaub auch eine orthodoxe Eucharistiefeier besuchen, wenn eine katholische Kirche nicht in der Nähe ist.
Aber wie sieht das praktisch aus?
"Katholizismus ist ein dickes Steak, ein kühles Dunkles und eine gute Zigarre." G. K. Chesterton
"Black holes are where God divided by zero. - Einstein
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Wie sieht das bei euch aus, Walter? Was muss ein Katholik tun, um bei euch die Eucharistie empfangen zu dürfen?Linus hat geschrieben:die lateiner erlauben das. (Bloß wirst wohl schwerlich den Leib des Herrn beim Popen empfangen können, die sehen das ja anders.)overkott hat geschrieben:Durch die sakramentale Einheit der Kirche könnte man ja im Urlaub auch eine orthodoxe Eucharistiefeier besuchen, wenn eine katholische Kirche nicht in der Nähe ist.
Aber wie sieht das praktisch aus?
Orthodox werden.overkott hat geschrieben:Wie sieht das bei euch aus, Walter? Was muss ein Katholik tun, um bei euch die Eucharistie empfangen zu dürfen?Linus hat geschrieben:die lateiner erlauben das. (Bloß wirst wohl schwerlich den Leib des Herrn beim Popen empfangen können, die sehen das ja anders.)overkott hat geschrieben:Durch die sakramentale Einheit der Kirche könnte man ja im Urlaub auch eine orthodoxe Eucharistiefeier besuchen, wenn eine katholische Kirche nicht in der Nähe ist.
Aber wie sieht das praktisch aus?
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Das ist grundsätzlich beiderseits nicht erlaubt.overkott hat geschrieben:Durch die sakramentale Einheit der Kirche könnte man ja im Urlaub auch eine orthodoxe Eucharistiefeier besuchen, wenn eine katholische Kirche nicht in der Nähe ist.
Aber wie sieht das praktisch aus?
Propter Sion non tacebo, | ſed ruinas Romę flebo, | quouſque juſtitia
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