Ralf hat geschrieben:Aaaaaaaaaalso, was hier genau dem Heiligen Geist entspricht und was nicht, Geronimo, damit würde ich mal nicht so zielsicher umgehen.
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Ich meinte das keinesfalls nicht als Beliebigkeit oder Totschlagargument. Jedoch fängt die Seelsorge ja erst an, schwierig zu werden, wenn man versucht (und und unbedingt versuchen muss) Jesu Worte zu befolgen und auch gegenüber Andersmeinenden darauf zu beharren, aber die Situation verlangt, individuell zu entscheiden. Wenn man einen Mörder vor sich hat, ist die Sache einfach. Auf dem weiten Feld der Eheproblematik ist es weitaus schwieriger zu orten, wie man werten darf und soll und wer sich schuldig gemacht hat.
Das meinte ich mit Heiligem Geist - dieses Abwägen, was Priester leisten müssen, um ihrem Auftrag gerecht zu werden. Deshalb bin ich auch der Meinung, dass solche Probleme in den Beichtstuhl gehören. In der Öffentlichkeit wird man stets gezwungen sein, sich strikt zu äußern - in deinem Sinne sich auf das Jesu-Wort zu berufen. Man muss sich an den V Vorgaben festhalten können, sonst zerfleddert die ganze christliche Ethik. Und die dürfen auch nicht aufgeweicht werden. Das enthebt aber den Priester oder Seelsorgenden nicht der Anforderung, sich eigene Gedanken zu machen, wie man dem Menschen, der unschuldig leidet, gerecht wird. Und wie diese Entscheidungen ablaufen, gehört eben nicht in die Öffentlichkeit, sonst könnten ja Leute sich daraus wirklich einen moralischen Freibrief basteln.
Nein, das Ehesakrament ist heilig, da beißt die Maus keinen Faden ab. Die Gratwanderung in der Seelsorge muss jeder für sich gehen und das auch verantworten (vor dem Heiligen Geist oder mit ihm, je nachdem
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Vielleicht ist es jetzt klarer, was ich meine.
Geronimo