Neuerscheinungen zum Thema "Alte Messe" und Tradition
- Sursum Corda
- Beiträge: 380
- Registriert: Donnerstag 31. Mai 2007, 22:31
- Wohnort: Hochstift Paderborn
Neuerscheinungen zum Thema "Alte Messe" und Tradition
Mal wieder ist ein neues Buch zur alten und neuen Messe herausgekommen. Die Besprechung erhebt den Anspruch auf einen objektiven und unvoreingenommenen Vergleich. Inwieweit das stimmt, vermag ich zur Zeit noch nicht zu sagen, da ich das Buch von Prof. Kunzler noch nicht gelesen habe. Hier der Link:
http://www.buchhandel.de/detailansicht. ... 971-398-6
http://www.buchhandel.de/detailansicht. ... 971-398-6
- cantus planus
- Beiträge: 24273
- Registriert: Donnerstag 20. Juli 2006, 16:35
- Wohnort: Frankreich: Département Haut-Rhin; Erzbistum Straßburg
Re: Neues Buch
Nun, der Name Kunzlers verheißt jedenfalls schon einmal eine gründliche wissenschaftliche Recherche. Außerdem ist er m. W. der katholischen Tradition gegenüber nicht mit Vorurteilen belastet.Sursum Corda hat geschrieben:Mal wieder ist ein neues Buch zur alten und neuen Messe herausgekommen. Die Besprechung erhebt den Anspruch auf einen objektiven und unvoreingenommenen Vergleich. Inwieweit das stimmt, vermag ich zur Zeit noch nicht zu sagen, da ich das Buch von Prof. Kunzler noch nicht gelesen habe. Hier der Link:
http://www.buchhandel.de/detailansicht. ... 9710-398-6
Herzlichen Dank für diesen Buchtip! Ich werde es mal bestellen.
Nutzer seit dem 13. September 2015 nicht mehr im Forum aktiv.
Tradition ist das Leben des Heiligen Geistes in der Kirche. — Vladimir Lossky
Tradition ist das Leben des Heiligen Geistes in der Kirche. — Vladimir Lossky
-
- Beiträge: 5449
- Registriert: Dienstag 7. September 2004, 15:28
- cantus planus
- Beiträge: 24273
- Registriert: Donnerstag 20. Juli 2006, 16:35
- Wohnort: Frankreich: Département Haut-Rhin; Erzbistum Straßburg
Es ist auf buchhandel.de aber als "erschienen" deklariert. Da die an der Quelle sitzen, gehe ich mal davon aus, dass es tatsächlich schon erhältlich ist.Stephen Dedalus hat geschrieben:M. W. ist das Buch noch gar nicht erschienen. Der Ercheinunstermin ist verschoben worden. Wahrscheinlich muß der Autor das Buch erst noch von ein paar "Zensoren" gegenlesen lassen.

Nutzer seit dem 13. September 2015 nicht mehr im Forum aktiv.
Tradition ist das Leben des Heiligen Geistes in der Kirche. — Vladimir Lossky
Tradition ist das Leben des Heiligen Geistes in der Kirche. — Vladimir Lossky
- Sursum Corda
- Beiträge: 380
- Registriert: Donnerstag 31. Mai 2007, 22:31
- Wohnort: Hochstift Paderborn
Wohl doch schon käuflich
Also, bei uns in Paderborn wurde das Buch vor zwei Tagen in der Tageszeitung als erschienen angekündigt und vorgestellt. Der zugehörige Zeitungsartikel ist vom Text her genau das, was man von einem religiös ungebildeteten Kleinstadtjournalisten erwarten kann, daher kaum lesenswert. Am interessantesten noch die Aussage, daß die beiden zur Zeit in Paderborn wöchentlich gefeierten Messen im alten Ritus überwiegend von Leuten jenseits der 70 besucht würden. Das stimmt definitiv nicht, es sind genug jüngere da. Was ich auch nicht mag, ist dieses dauernde Schielen nach dem Alter der Teilnehmer. Die Reformverteidiger hoffen wohl noch immer auf eine "Aussterbeerlaubnis"... Aber das ist ein anderes Thema.
- cantus planus
- Beiträge: 24273
- Registriert: Donnerstag 20. Juli 2006, 16:35
- Wohnort: Frankreich: Département Haut-Rhin; Erzbistum Straßburg
Re: Wohl doch schon käuflich
Richtig. Das hohe Alter der Teilnehmer an Messe in der Außerordentlichen Form sagt nichts. Man besuche mal eine durchschnittliche Werktagsmesse in der Ordentlichen Form: eine Handvoll alter Damen! (Oft genug erlebe ich es, dass werktags in der Kirche mehr hauptamtliches Personal steht, als Gläubige da sind.)Sursum Corda hat geschrieben:Also, bei uns in Paderborn wurde das Buch vor zwei Tagen in der Tageszeitung als erschienen angekündigt und vorgestellt. Der zugehörige Zeitungsartikel ist vom Text her genau das, was man von einem religiös ungebildeteten Kleinstadtjournalisten erwarten kann, daher kaum lesenswert. Am interessantesten noch die Aussage, daß die beiden zur Zeit in Paderborn wöchentlich gefeierten Messen im alten Ritus überwiegend von Leuten jenseits der 70 besucht würden. Das stimmt definitiv nicht, es sind genug jüngere da. Was ich auch nicht mag, ist dieses dauernde Schielen nach dem Alter der Teilnehmer. Die Reformverteidiger hoffen wohl noch immer auf eine "Aussterbeerlaubnis"... Aber das ist ein anderes Thema.
Aber man kann von einem Journalisten heute wohl nicht mehr erwarten, dass er vor Abfassen eines solchen Artikels gründlich recherchiert. Übrigens ein allgemeines Problem. Als Kirchenmusiker lese ich regelmäßig Rezensionen zu Konzerten. Sowohl von mir, als auch von Kollegen. Oft genug hat sich gezeigt, dass der Schreiber das Konzert gar nicht besucht hatte, weil z. B. eine kurzfristige Programmänderung nicht bemerkt wurde, o.ä.

Aber wie du mit Recht schreibt: das ist ein anderes Thema. Ein ganz anderes.
Nutzer seit dem 13. September 2015 nicht mehr im Forum aktiv.
Tradition ist das Leben des Heiligen Geistes in der Kirche. — Vladimir Lossky
Tradition ist das Leben des Heiligen Geistes in der Kirche. — Vladimir Lossky
Re: Wohl doch schon käuflich
Ich erinnere mich noch gut an eine kleine Begebenheit, die hier zwar off topic ist, aber diese Aussage nett illustriert:cantus planus hat geschrieben:Man besuche mal eine durchschnittliche Werktagsmesse in der Ordentlichen Form: eine Handvoll alter Damen! (Oft genug erlebe ich es, dass werktags in der Kirche mehr hauptamtliches Personal steht, als Gläubige da sind.)
Als ich in Rom studierte, war ich mal morgens in einer Werktagsmesse in der Pfarrkirche San Vito, ganz in der Nähe von S. Maria Maggiore. Die Meßbesucher: 2 (zwei!) alte Damen, offenbar die Stammkundschaft, denn nach dem Einzug begrüßte sie der Pfarrer wie alte Bekannte: "Care sorelle..." - da bemerkte er plötzlich mich unbekanntes Gesicht und fügte schnell hinzu "... e caro fratello!". So persönlich wie damals habe ich mich nie wieder in einem Gottesdienst angesprochen gefühlt...

- cantus planus
- Beiträge: 24273
- Registriert: Donnerstag 20. Juli 2006, 16:35
- Wohnort: Frankreich: Département Haut-Rhin; Erzbistum Straßburg
- cantus planus
- Beiträge: 24273
- Registriert: Donnerstag 20. Juli 2006, 16:35
- Wohnort: Frankreich: Département Haut-Rhin; Erzbistum Straßburg
Bin gerade etwas in Eile, daher nur ein kurzes Statement: ich habe einen Teil des Buches ganz, und den Rest im Schnellverfahren diagonal gelesen.
Erstes Fazit: ein Must-have für alle, die irgendwie mit Liturgie befasst sind. Liturgieausschüsse, Priester, liturgische Dienste etc.
Das Buch ist sehr solide recherchiert und bemerkenswert vorurteilsfrei. Natürlich stehen für den Kenner keine wirklichen Neuheiten darin. Allerdings äußert sich Kunzler an einigen Stellen zu Fehlern der Liturgiereform und der chaotischen nachkonziliaren Umsetzung. Dieses Buch wäre so noch vor drei oder vier Jahren nicht möglich gewesen.
Später mehr dazu...
(Oder falls du willst, Ottaviani...
)
Erstes Fazit: ein Must-have für alle, die irgendwie mit Liturgie befasst sind. Liturgieausschüsse, Priester, liturgische Dienste etc.
Das Buch ist sehr solide recherchiert und bemerkenswert vorurteilsfrei. Natürlich stehen für den Kenner keine wirklichen Neuheiten darin. Allerdings äußert sich Kunzler an einigen Stellen zu Fehlern der Liturgiereform und der chaotischen nachkonziliaren Umsetzung. Dieses Buch wäre so noch vor drei oder vier Jahren nicht möglich gewesen.
Später mehr dazu...
(Oder falls du willst, Ottaviani...

Nutzer seit dem 13. September 2015 nicht mehr im Forum aktiv.
Tradition ist das Leben des Heiligen Geistes in der Kirche. — Vladimir Lossky
Tradition ist das Leben des Heiligen Geistes in der Kirche. — Vladimir Lossky
-
- Beiträge: 5449
- Registriert: Dienstag 7. September 2004, 15:28
Danke, Cantus, für diesen ersten Eindruck!cantus planus hat geschrieben:Bin gerade etwas in Eile, daher nur ein kurzes Statement: ich habe einen Teil des Buches ganz, und den Rest im Schnellverfahren diagonal gelesen.
Erstes Fazit: ein Must-have für alle, die irgendwie mit Liturgie befasst sind. Liturgieausschüsse, Priester, liturgische Dienste etc.
Das Buch ist sehr solide recherchiert und bemerkenswert vorurteilsfrei. Natürlich stehen für den Kenner keine wirklichen Neuheiten darin. Allerdings äußert sich Kunzler an einigen Stellen zu Fehlern der Liturgiereform und der chaotischen nachkonziliaren Umsetzung. Dieses Buch wäre so noch vor drei oder vier Jahren nicht möglich gewesen.
Später mehr dazu...
(Oder falls du willst, Ottaviani...)
Der Buschfunk sagt, es gebe auch einige wenig schmeichelhafte Passagen über kreuz.net und den "Vulgärtraditionalismus".

If only closed minds came with closed mouths.
- cantus planus
- Beiträge: 24273
- Registriert: Donnerstag 20. Juli 2006, 16:35
- Wohnort: Frankreich: Département Haut-Rhin; Erzbistum Straßburg
Nun, er kritisiert jeweils das, was in beiden Fraktionen eben zu kritisieren ist. Den hemmungslosen Modernismus bei den einen, der Prinzipienverbortheit auf der anderen Seite. Ich werde heute Abend weiterlesen, und gebe morgen (wenn ich Zeit habe...) den restlichen Eindruck wieder.Stephen Dedalus hat geschrieben:Der Buschfunk sagt, es gebe auch einige wenig schmeichelhafte Passagen über kreuz.net und den "Vulgärtraditionalismus".
Nutzer seit dem 13. September 2015 nicht mehr im Forum aktiv.
Tradition ist das Leben des Heiligen Geistes in der Kirche. — Vladimir Lossky
Tradition ist das Leben des Heiligen Geistes in der Kirche. — Vladimir Lossky
- cantus planus
- Beiträge: 24273
- Registriert: Donnerstag 20. Juli 2006, 16:35
- Wohnort: Frankreich: Département Haut-Rhin; Erzbistum Straßburg
So, jetzt ein paar kleinere Details. Das Buch umfasst 126 Seiten, bzw. 10 Kapitel. Ich zitiere aus dem Inhaltsverzeichnis:
Schön ist ein Vergleich der Abläufe beider Messriten ab Seite 47. Auf den Seiten 50 bis 52 findet man eine gute Tabelle, in der Kunzler die Unterschiede zwischen beiden Formen sammelt. Ein Vergleich der Außerordentlichen Form mit der Ordentlichen lässt in der Tat einige Fragen offen, über die sich nachzudenken lohnt - für Anhänger beider Formen gleichermaßen.
Ein bemerkenswert schönes Kapitel widmet Kunzler der Frage nach der Zelebrationsrichtung ab Seite 75 unter der Überschrift: "Gleiche Gebetsrichtung aller - heute auch noch ein wertvolles Zeichen?". Ein kurzes Zitat daraus:
Bei der Vorstellung diverser Gruppierungen, die der Außerordentlichen Form verpflichtet sind, kommt natürlich auch die Piusbruderschaft zur Sprache. Kunzler analysiert:
Meine Empfehlung: lesen! Kunzler legt den Finger in manche offene Wunde, beispielsweise bei der De-facto-Heiligsprechung der Ordentlichen Form, bei der leiseste Kritik noch vor kurzem zum Ende akademischer Karrieren führen konnte. Ein eindeutiges Plädoyer für die einer oder andere Form kann man nicht finden, sondern er stellt beide Formen gleichberechtigt nebeneinander, wie es noch vor gar nicht allzulanger Zeit undenkbar gewesen wäre.
- Einführung
- 1. Kapitel: Die "Tridentinische" Messe - ein kleiner Gang durch die Geschichte bis zum II. Vaticanum
- 2. Kapitel: Humanistenträume: Die vergebliche Suche nach der ältesten Form der Messe
- 3. Kapitel: Wie die Liturgie reformbedürftig wurde
- 4. Kapitel: "Schiefgelaufen" - oder Liturgische Altlasten aus dem 20. Jahrhundert
- 5. Kapitel: Die Zelebrationsrichtung "mit dem Rücken zur Gemeinde" - Markenzeichen der "alten Liturgie"?
- 6. Kapitel: Latein - wirklich die "Muttersprache" der Kirche?
- 7. Kapitel: Die Einheit der Kirche: bedroht, zerbrochen, zurückzugewinnen
- 8. Kapitel: Es gibt keinen "Tridentinischen Ritus"
- 9. Kapitel: Die Notwendigkeit einer ars celebrandi und einer mystagogischen Erschließung
- 10. Kapitel: Aufbruch oder Rückschritt? "Die Schönheit wird die Welt retten" (Dostojewskij)
- Weiterführende Literatur
Schön ist ein Vergleich der Abläufe beider Messriten ab Seite 47. Auf den Seiten 50 bis 52 findet man eine gute Tabelle, in der Kunzler die Unterschiede zwischen beiden Formen sammelt. Ein Vergleich der Außerordentlichen Form mit der Ordentlichen lässt in der Tat einige Fragen offen, über die sich nachzudenken lohnt - für Anhänger beider Formen gleichermaßen.
Ein bemerkenswert schönes Kapitel widmet Kunzler der Frage nach der Zelebrationsrichtung ab Seite 75 unter der Überschrift: "Gleiche Gebetsrichtung aller - heute auch noch ein wertvolles Zeichen?". Ein kurzes Zitat daraus:
Ein wunderbares Zitat aus diesem Zusammenhang ist die "Entklerikalisierung", die in einer gemeinsamen Gebetshaltung liegt. Kunzler begründet damit, dass die Zelebration "mit dem Rücken zum Volk" eben keine Absonderung des Klerikers beinhaltet. Eine wunderbare Argumentation!Die gemeinsame Ausrichtung aller auf Christus hin bringt diese Begegnung mit dem Herrn zum Audruck und überwindet die Gefahr des Kreisens um sich selbst, wie sie in einer kreisförmigen Versammlung um den Altar sich manifest machen kann [...]
Die Zelebration der Messe versus populum, wie wir sie heute haben, kann nicht der Weisheit letzter Schluss sein! [...]
Vielleicht sind wir eines Tages wieder so weit, für die Herzmitte der Eucharistiefeier diese gemeinsame Ausrichtung [Zelebration versus orientem - Anmerkung cp.] zurück gewonnen zu haben
Bei der Vorstellung diverser Gruppierungen, die der Außerordentlichen Form verpflichtet sind, kommt natürlich auch die Piusbruderschaft zur Sprache. Kunzler analysiert:
Es folgen die Vorstellung weiterer Gemeinschaften, die ich hier nicht erwähne, da sie im Forum ja einschlägig bekannt sind. Kritisch betrachtet Kunzler die Aufsplitterung in kleine und kleinste Gemeinschaften, die sich alle als einzig legitimer Vertreter der für alle Zeiten unveränderlich geltenden Tradition verstünden.Die Gegnerschaft Lefebvres und seiner Vereinigung zur erneuerten Liturgie ist nur eine Ausdrucksform der generellen Opposition gegenüber der Erneuerung der Kirche, wie sie mit dem 2. Vatikanischen Konzil in Verbindung gebracht wird. Lefebvre und seine Gefolgsleute verstehen sich als Traditionalisten, deren Vorstellungen von Theologie, Frömmigkeit, Kirche und Liturgie auf dem Stand der dreißiger Jahre stehen geblieben sind. Dass auch Papst Pius XII. zu den großen Erneuerern der Liturgie gezählt werden muss, ist den meisten Menschen wohl zunächst nicht bewusst. Die Rückgewinnung der Osternacht, die Neuordnung der Karwochenliturgie und viele andere kleinere Erneuerungen wurden von diesem Papst initiiert. Wohl nicht ohne Grund steht nicht Pius XII., sondern der heilige Papst Pius X. in besonderer Beziehung zu Lefebvre und seiner Bewegung. Neben vielen positiven Gesichtspunkten dieses heiligen Papstes betrachtet die Kirchengeschichtsschreibung sein Pontifikat jedoch auch ziemlich kritisch. Die Zeit vor dem ersten Weltkrieg war unter Pius X. eine Epoche äußerst harten Beharrens auf traditionell gewachsenen Positionen [...] Manchmal wurde diese Kirchenpolitik auch mit sehr fragwürdigen Mitteln betrieben, beispielsweise mit dem "Sodalitium Pianum", einer römischen Geheimtruppe zur Überwachung von Bischöfen und Theologen.
Recht schön ist dann auch wieder das 9. Kapitel, dass sich intensiv mit der "ars celebrandi" beschäftigt.Daher erklärt sich auch - zum Teil sogar bie den in Gemeinschaft mit dem Papst stehenden Gemeinschaften - ein Hang zu einer manchmal sogar aggressiven Intoleranz. Ein äußerst trauriges Beispiel hierfür bietet die mehrmals täglich mit unterschiedlichesten Nachrichten, Verleumdungen und Fehlinformationen im Internet auftretende Web-Seite des "kreuz.net". Anonyme, im Hintergrund arbeitende Dunkelmänner von theologischer Halbbildung und glühender Verehrung für alles, as mit der tridentinischen Liturgie und vorkonziliaren Kirche in Verbindung steht, sind sich nicht zu schade, über amtierende Bischöfe und Kardinäle Verleumdungen zu verbreiten.
Meine Empfehlung: lesen! Kunzler legt den Finger in manche offene Wunde, beispielsweise bei der De-facto-Heiligsprechung der Ordentlichen Form, bei der leiseste Kritik noch vor kurzem zum Ende akademischer Karrieren führen konnte. Ein eindeutiges Plädoyer für die einer oder andere Form kann man nicht finden, sondern er stellt beide Formen gleichberechtigt nebeneinander, wie es noch vor gar nicht allzulanger Zeit undenkbar gewesen wäre.
Nutzer seit dem 13. September 2015 nicht mehr im Forum aktiv.
Tradition ist das Leben des Heiligen Geistes in der Kirche. — Vladimir Lossky
Tradition ist das Leben des Heiligen Geistes in der Kirche. — Vladimir Lossky
- cantus planus
- Beiträge: 24273
- Registriert: Donnerstag 20. Juli 2006, 16:35
- Wohnort: Frankreich: Département Haut-Rhin; Erzbistum Straßburg
-
- Beiträge: 6092
- Registriert: Dienstag 3. April 2007, 09:33
- tantum ergo
- Beiträge: 315
- Registriert: Montag 3. März 2008, 16:08
- Wohnort: Düsseldorf
Ich hab das Buch am Samstag in der Post gehabt und gestern schon fast vollstädnig durchgeschmökert. Ist nicht nur für Interessierte am tridentinischen Ritus interessant sondern auch generell für diejenigen, die einen kurzen Überblick über die Entwicklung der Liturgie suchen.
Gottes Segen,
tantum ergo
Gottes Segen,
tantum ergo
„Ich bin gekommen, um Feuer auf die Erde zu werfen. Wie froh wäre ich, es würde schon brennen!“ (Lk 12,49)
- cantus planus
- Beiträge: 24273
- Registriert: Donnerstag 20. Juli 2006, 16:35
- Wohnort: Frankreich: Département Haut-Rhin; Erzbistum Straßburg
Wie nicht anders zu erwarten, keilt kreuz.net kräftig gegen die Publikation. Der Schreiber dieses Artikels verfügt allerdings nicht einmal über die von Kunzler kritisierte "theologische Halbbildung" (siehe oben).
Nutzer seit dem 13. September 2015 nicht mehr im Forum aktiv.
Tradition ist das Leben des Heiligen Geistes in der Kirche. — Vladimir Lossky
Tradition ist das Leben des Heiligen Geistes in der Kirche. — Vladimir Lossky
-
- Beiträge: 6092
- Registriert: Dienstag 3. April 2007, 09:33
- tantum ergo
- Beiträge: 315
- Registriert: Montag 3. März 2008, 16:08
- Wohnort: Düsseldorf
Über die bin ich bei meiner Suche nach religiösen Inhalten generell und nach katholischen Inhalten im Speziellen schon häufiger (fast buchstäblich) gestolpert ... auch wenn's off-topic ist (einen thread zu dem Thema habe ich nicht gefunden): was sind denn das für welche?cantus planus hat geschrieben:Wie nicht anders zu erwarten, keilt kreuz.net kräftig gegen die Publikation.
Gottes Segen,
tantum ergo
„Ich bin gekommen, um Feuer auf die Erde zu werfen. Wie froh wäre ich, es würde schon brennen!“ (Lk 12,49)
Nanana. Es spricht einiges für St. Pöltner Clique und ein zwei mittelschwer deviante Vaticanisti - neben einem ganzen Haufen div. anderer.Und Ottaviani ich wage zu wetten, du kennst sie.



Zuletzt geändert von Linus am Montag 10. März 2008, 11:26, insgesamt 1-mal geändert.
"Katholizismus ist ein dickes Steak, ein kühles Dunkles und eine gute Zigarre." G. K. Chesterton
"Black holes are where God divided by zero. - Einstein
"Black holes are where God divided by zero. - Einstein
- cantus planus
- Beiträge: 24273
- Registriert: Donnerstag 20. Juli 2006, 16:35
- Wohnort: Frankreich: Département Haut-Rhin; Erzbistum Straßburg
Es gibt ein hübsches Impressum, dass sich in katholischen Kreisen schon zum Treppenwitz entwickelt hat. Fakt ist, dass kreuz.net gerne betont traditionalistisch ist. Allerdings teile ich Raimunds Ansicht, dass dieses Portal (das übrigens sehr hoffnungsvoll begonnen hat, und ein gutes Gegengewicht zu kath.net hätte bilden können) der Tradition eher einen Bärendienst erweist.
Aber das ist jetzt off topic.
Aber das ist jetzt off topic.
Zuletzt geändert von cantus planus am Montag 10. März 2008, 11:26, insgesamt 1-mal geändert.
Nutzer seit dem 13. September 2015 nicht mehr im Forum aktiv.
Tradition ist das Leben des Heiligen Geistes in der Kirche. — Vladimir Lossky
Tradition ist das Leben des Heiligen Geistes in der Kirche. — Vladimir Lossky
- Robert Ketelhohn
- Beiträge: 26022
- Registriert: Donnerstag 2. Oktober 2003, 09:26
- Wohnort: Velten in der Mark
- Kontaktdaten:
Nach meinem Eindruck verwechselt hier ein unbedarfter (um nicht zu sagen: kreuzdämlicher) kreuz.net-Autor verdrehte Ergüsse eines Schreiberlings der Paderborner Kirchenzeitung mit Michael Kunzlers tatsächlichen (von jenem Schreiberling möglicherweise entstellten) Aussagen. Welcher Besitzers des Buchs kann das mal schnell verifizieren oder falsifizieren?cantus planus hat geschrieben:Wie nicht anders zu erwarten, keilt kreuz.net kräftig gegen die Publikation. Der Schreiber dieses Artikels verfügt allerdings nicht einmal über die von Kunzler kritisierte "theologische Halbbildung" (siehe oben).
Propter Sion non tacebo, | ſed ruinas Romę flebo, | quouſque juſtitia
rurſus nobis oriatur | et ut lampas accendatur | juſtus in eccleſia.
rurſus nobis oriatur | et ut lampas accendatur | juſtus in eccleſia.
- cantus planus
- Beiträge: 24273
- Registriert: Donnerstag 20. Juli 2006, 16:35
- Wohnort: Frankreich: Département Haut-Rhin; Erzbistum Straßburg
Sowohl, als auch. Hier werden munter Äpfel und Birnen gemischt.
Einige Versatzstücke aus dem Buch sind schon als Gegnerschaft zur Alten Messe interpretierbar, wenn man sie aus dem Zusammenhang reißt. Kunzler weist - sachlich vollkommen richtig - darauf hin, dass die Außerordentliche Form nicht fix und fertig vom Himmel gefallen ist, und auch das Missale Pius V. seit 1570 immer wieder kleine Veränderungen erfahren hat. Richtig ist auch, dass sich nicht erst in den Jahren vor dem Konzil das Wissen um den Sinn bestimmter Gesten und Bräuche verflüchtigt hat, und teilweise auf überkommende Bräuche einfach nachträglich eine theologische Erklärung geschustert wurde.
Kunzler geht allerdings mit der Ordentlichen Form nach dem Konzil ebenfalls hart ins Gericht. Er beklagt - wie Kardinal Ratzinger - den "Machbarkeitswahn", die zügellose Eigenmächtigkeit und stellt sehr deutlich die Einführung der Volksaltäre und die damit verbundene Änderung der Zelebrationsrichtung in Frage.
Dieses Buch als Pamphlet gegen die "Alte Messe" zu lesen, ist fragwürdig. Allerdings wollen in bestimmten Tradikreisen eben manche nicht sehen, was doch offen daliegt.
Die Würde und Gültigkeit der Außerordentlichen Form wird dadurch in keinster Weise berührt.
Einige Versatzstücke aus dem Buch sind schon als Gegnerschaft zur Alten Messe interpretierbar, wenn man sie aus dem Zusammenhang reißt. Kunzler weist - sachlich vollkommen richtig - darauf hin, dass die Außerordentliche Form nicht fix und fertig vom Himmel gefallen ist, und auch das Missale Pius V. seit 1570 immer wieder kleine Veränderungen erfahren hat. Richtig ist auch, dass sich nicht erst in den Jahren vor dem Konzil das Wissen um den Sinn bestimmter Gesten und Bräuche verflüchtigt hat, und teilweise auf überkommende Bräuche einfach nachträglich eine theologische Erklärung geschustert wurde.
Kunzler geht allerdings mit der Ordentlichen Form nach dem Konzil ebenfalls hart ins Gericht. Er beklagt - wie Kardinal Ratzinger - den "Machbarkeitswahn", die zügellose Eigenmächtigkeit und stellt sehr deutlich die Einführung der Volksaltäre und die damit verbundene Änderung der Zelebrationsrichtung in Frage.
Dieses Buch als Pamphlet gegen die "Alte Messe" zu lesen, ist fragwürdig. Allerdings wollen in bestimmten Tradikreisen eben manche nicht sehen, was doch offen daliegt.
Die Würde und Gültigkeit der Außerordentlichen Form wird dadurch in keinster Weise berührt.
Nutzer seit dem 13. September 2015 nicht mehr im Forum aktiv.
Tradition ist das Leben des Heiligen Geistes in der Kirche. — Vladimir Lossky
Tradition ist das Leben des Heiligen Geistes in der Kirche. — Vladimir Lossky
- Sursum Corda
- Beiträge: 380
- Registriert: Donnerstag 31. Mai 2007, 22:31
- Wohnort: Hochstift Paderborn
Bericht aus Paderborn
Robert K. hat recht, der Schreiber auf kreuz.net wirft da Prof. Kunzlers Buch und zwei Artikel aus der paderborner Kirchenzeitung "Der Dom" ziemlich durcheinander, das hätte man besser in zwei verschiedenen Beiträgen abgehandelt. Man muß Prof. Kunzler nun zustimmen, auch die alte Liturgie war natürlich nicht perfekt (perfekt gibt es wahrscheinlich nur im Himmel) und sein Buch geht mit beidem Riten vorurteilsfrei um, das muß man bekennen. Ich sage das, obwohl ich ein Verfechter der alten Messe bin, das nur zur Vollständigkeit.
Die Artikel im "Dom" allerdings sind an Niveulosigkeit, Vorurteilen und Halbwahrheiten in keiner Weise mehr zu überbieten. Herrn Vielers Berichterstattung ist eines Diplomtheologen unwürdig und zeigt nebenbei, daß er sich mit der Thematik weder auskennt noch beschäftigt hat. Der dann noch folgende Erlebnisbericht eines Herrn Niggenaber treibt die Sache auf die Spitze, fast meint man, da wollte ein Volontär seinem Chef gefallen. Ein gutes hat die Sache: Für die beiden "alten Messen" Mittwochs und Sonntags in Paderborn hat die Kirchenzeitung nunmehr unfreiwillig Werbung mit ganzseitigen Farbphotos gemacht...
Wer sich ein Bild machen will:
http://www.mc-pro.de/motu/
In Paderborn allerdings ist "Insidern" auch durchaus bekannt, wer hinter der ganzen Kampagne steckt... aber solche Leute gibt es überall.
Die Artikel im "Dom" allerdings sind an Niveulosigkeit, Vorurteilen und Halbwahrheiten in keiner Weise mehr zu überbieten. Herrn Vielers Berichterstattung ist eines Diplomtheologen unwürdig und zeigt nebenbei, daß er sich mit der Thematik weder auskennt noch beschäftigt hat. Der dann noch folgende Erlebnisbericht eines Herrn Niggenaber treibt die Sache auf die Spitze, fast meint man, da wollte ein Volontär seinem Chef gefallen. Ein gutes hat die Sache: Für die beiden "alten Messen" Mittwochs und Sonntags in Paderborn hat die Kirchenzeitung nunmehr unfreiwillig Werbung mit ganzseitigen Farbphotos gemacht...
Wer sich ein Bild machen will:
http://www.mc-pro.de/motu/
In Paderborn allerdings ist "Insidern" auch durchaus bekannt, wer hinter der ganzen Kampagne steckt... aber solche Leute gibt es überall.
- Robert Ketelhohn
- Beiträge: 26022
- Registriert: Donnerstag 2. Oktober 2003, 09:26
- Wohnort: Velten in der Mark
- Kontaktdaten:
Linus meinte wohl, du kenntest sie, ohne es zu wissen.ottaviani hat geschrieben:auf die gefahr hin daß du mir das nicht glaubst leider nichtLinus hat geschrieben:Nanana. Es spricht einiges für St. Pöltner Clique und ein zwei mittelschwer deviante Vaticanisti - neben einem ganzen Haufen div. anderer.Und Ottaviani ich wage zu wetten, du kennst sie.![]()
Propter Sion non tacebo, | ſed ruinas Romę flebo, | quouſque juſtitia
rurſus nobis oriatur | et ut lampas accendatur | juſtus in eccleſia.
rurſus nobis oriatur | et ut lampas accendatur | juſtus in eccleſia.
Auch, aber nicht ausschließlich. *die große Verschwörungstüteaufmach* (Ottaviani kennt Leute, da wirds einem ganz komisch im Hirn.)Robert Ketelhohn hat geschrieben:Linus meinte wohl, du kenntest sie, ohne es zu wissen.ottaviani hat geschrieben:auf die gefahr hin daß du mir das nicht glaubst leider nichtLinus hat geschrieben:Nanana. Es spricht einiges für St. Pöltner Clique und ein zwei mittelschwer deviante Vaticanisti - neben einem ganzen Haufen div. anderer.Und Ottaviani ich wage zu wetten, du kennst sie.![]()
"Katholizismus ist ein dickes Steak, ein kühles Dunkles und eine gute Zigarre." G. K. Chesterton
"Black holes are where God divided by zero. - Einstein
"Black holes are where God divided by zero. - Einstein