Hier einige Auszüge:
„Piep, piep, piep, wir haben uns alle lieb.“ Dieses Tischgebet zum Mittagessen hörte ich kürzlich in einer kirchlichen Akademie. Der begleitende und verantwortliche Geistliche gab in einem heftigen Gespräch, das wir daraufhin führten, zu erkennen, dass er genau mit dieser Formel auch Abendmahl feiern könnte. Ich sei wohl etwas altmodisch geraten. In der Tat. Denn nicht hochgeistige Gespräche über Hegel und Nietzsche, sondern solche „Tischgebete“ sind die praktische, ganz konkrete Auswirkung einer Theologie, die sich hochtrabend „Gott-ist-tot-Theologie“ oder eben atheistische Theologie nennt.
Konsequent war das Verhalten der Schüler durchaus. Denn wenn man systematisch mythologische Rede vermeiden wollte, musste man auch Gott als Person entmythologisieren und zum Beispiel durch „Liebe“ ersetzen. So kam es, dass man bist heute regelmäßig mit der Formel konfrontiert wird „Gott ist die Liebe“; das steht zwar im ersten Johannesbrief, aber als isoliertes Zitat funktioniert diese Formel als verheerender Theologie-Ersatz. Denn wenn Gott in Wahrheit nichts weiter als „die Liebe“ ist, hat man seine Personalität und seinen „Charakter“, seine Widerständigkeit und sein Geheimnis aufgelöst.
Ein äußerst lesenswerter Beitrag, in dem Berger klar Ross und Reiter nennt. Alleine das ist in der akademischen Theologie heute ein seltener Fall geworden.Schließlich aber gibt es eine typisch neukatholische Häresie in Deutschland, verbunden mit Namen wie Willigis Jäger OSB, Gotthold Hasenhüttl und Hubertus Halbfas, nicht zu vergessen das neue Buch von E. Pagels über das Thomas-Evangelium. Bei allen diesen Autoren wird explizit gesagt, Jesu Lehre sei buddhistisch und wer die Kirche erneuern wolle, brauche „mehr Buddhismus“. Nun ist der Buddhismus keine Religion, weil er keine Götter und keinen Gott kennt, sondern eine Philosophie der konsequenten Entleerung. So ist für jeden Buddhisten klar: Wo es keinen persönlichen Gott gibt, kann das erhoffte Schicksal jedes Einzelnen nur sein, sanft zu verlöschen. Wünschen möchte ich das niemandem, aber sehr viele wollen es für sich selbst. Nach christlichem Glauben soll und kann der Einzelne befreit werden – aber eben nicht von der eigenen Person, sondern von allem, was diese ängstigt und unfrei macht.