An welchen Gott soll man denn eigentlich glauben?

Fragen, Antworten, Nachrichten.
Benutzeravatar
overkott
Beiträge: 19634
Registriert: Donnerstag 8. Juni 2006, 11:25

Beitrag von overkott »

Soll man das glauben?

Raphael

Beitrag von Raphael »

overkott hat geschrieben:Soll man das glauben?
Besser nicht, denn es erscheint mir eine Form der Selbstapotheose zu sein!

stine
Beiträge: 68
Registriert: Dienstag 4. März 2008, 13:14

Beitrag von stine »

Raphael hat geschrieben: Besser nicht, denn es erscheint mir eine Form der Selbstapotheose zu sein!
Es gibt nur die Apotheose, sie beinhaltet schon die Selbsterhöhung. Eine Kombination mit der deutschen Vorsilbe ist daher nicht nötig.

Aber ernsthaft diskutiert darf trotzdem werden. Denn der Mensch ist nun mal ein Abbild Gottes.
Und wir alle sind Gottes Kinder.
Oder sieht das jemand anders?

LG stine

Raphael

Beitrag von Raphael »

stine hat geschrieben:
Raphael hat geschrieben: Besser nicht, denn es erscheint mir eine Form der Selbstapotheose zu sein!
Es gibt nur die Apotheose, sie beinhaltet schon die Selbsterhöhung. Eine Kombination mit der deutschen Vorsilbe ist daher nicht nötig.
Häufig hält doppelt gemoppelt besser! ;)
stine hat geschrieben:Aber ernsthaft diskutiert darf trotzdem werden. Denn der Mensch ist nun mal ein Abbild Gottes.
Und wir alle sind Gottes Kinder.
Oder sieht das jemand anders?

LG stine
Gott schuf den Menschen nach seinem Bilde, d.h. der Mensch ist ein Ebenbild (oder auch Abbild) Gottes.
Der Mensch bleibt nichtsdestoweniger Geschöpf Gottes mit all seinen mitgegebenen Qualitäten.

Allein die Frohe Botschaft Christi eröffnet die Möglichkeit der Teilhabe an dem göttlichen Leben von Jesus Christus selber. Hierbei behält Jesus Christus jedoch seine einzigartige Stellung sowohl innerhalb der christlichen als auch innerhalb der menschlichen Gemeinschaft.

Benutzeravatar
Irenaeus
Beiträge: 1395
Registriert: Donnerstag 7. Dezember 2006, 09:59

Beitrag von Irenaeus »

Wenn wir Gottes Abbild sind, dann ist Gott doch männlich und weiblich zugleich?
Das würde ja auch der Vollkommenheit Gottes zukommen.
Per Deum omnia fieri possunt.
Benedicamus Domino!
PAX

Benutzeravatar
tantum ergo
Beiträge: 315
Registriert: Montag 3. März 2008, 16:08
Wohnort: Düsseldorf

Beitrag von tantum ergo »

Irenaeus hat geschrieben:Wenn wir Gottes Abbild sind, dann ist Gott doch männlich und weiblich zugleich?
Wie wär's mit "weder noch"? :hmm:
„Ich bin gekommen, um Feuer auf die Erde zu werfen. Wie froh wäre ich, es würde schon brennen!“ (Lk 12,49)

Raphaela
Beiträge: 5480
Registriert: Dienstag 11. September 2007, 17:53
Wohnort: Erzbistum Freiburg;südlichster Südschwarzwald "Dreiland": CH-D-F

Beitrag von Raphaela »

tantum ergo hat geschrieben:
Irenaeus hat geschrieben:Wenn wir Gottes Abbild sind, dann ist Gott doch männlich und weiblich zugleich?
Wie wär's mit "weder noch"? :hmm:
Sprechen wir dann etwa in Glaubensbekenntnis eine Lüge aus? :shock:

-> Ich glaube an Gott, den Vater....

Benutzeravatar
tantum ergo
Beiträge: 315
Registriert: Montag 3. März 2008, 16:08
Wohnort: Düsseldorf

Beitrag von tantum ergo »

Raphaela hat geschrieben:
tantum ergo hat geschrieben:
Irenaeus hat geschrieben:Wenn wir Gottes Abbild sind, dann ist Gott doch männlich und weiblich zugleich?
Wie wär's mit "weder noch"? :hmm:
Sprechen wir dann etwa in Glaubensbekenntnis eine Lüge aus? :shock:
-> Ich glaube an Gott, den Vater....
Da war ich mit meinem Kommentar wohl ein bisschen zu kurz angebunden, dafür bitte ich um Entschuldigung:
Ich glaube, dass es sich bei Gott um ein geistliches Wesen handelt, für den die Kategorisierungen männlich oder weiblich sowenig zutreffen wie (räumlich) groß oder klein!
Das schließt aber nicht aus, dass ich ihn (!) seinem Wesen nach als Vater betrachte, und schließt auch nicht aus, dass ich ihn (!) mit "ihn" oder "er" bezeichne - solange man sich nicht den alten Mann mit weißem Rauschebart vorstellt und glaubt, so sei Gott tatsächlich, ist doch alles gut :)

Gottes Segen,
tantum ergo
„Ich bin gekommen, um Feuer auf die Erde zu werfen. Wie froh wäre ich, es würde schon brennen!“ (Lk 12,49)

Benutzeravatar
Irenaeus
Beiträge: 1395
Registriert: Donnerstag 7. Dezember 2006, 09:59

Beitrag von Irenaeus »

tantum ergo hat geschrieben:
Raphaela hat geschrieben:
tantum ergo hat geschrieben:
Irenaeus hat geschrieben:Wenn wir Gottes Abbild sind, dann ist Gott doch männlich und weiblich zugleich?
Wie wär's mit "weder noch"? :hmm:
Sprechen wir dann etwa in Glaubensbekenntnis eine Lüge aus? :shock:
-> Ich glaube an Gott, den Vater....
Da war ich mit meinem Kommentar wohl ein bisschen zu kurz angebunden, dafür bitte ich um Entschuldigung:
Ich glaube, dass es sich bei Gott um ein geistliches Wesen handelt, für den die Kategorisierungen männlich oder weiblich sowenig zutreffen wie (räumlich) groß oder klein!
Das schließt aber nicht aus, dass ich ihn (!) seinem Wesen nach als Vater betrachte, und schließt auch nicht aus, dass ich ihn (!) mit "ihn" oder "er" bezeichne - solange man sich nicht den alten Mann mit weißem Rauschebart vorstellt und glaubt, so sei Gott tatsächlich, ist doch alles gut :)

Gottes Segen,
tantum ergo
Ich habe mit meinem Kommentar auch zu kurz gegriffen, wahrscheinlich kommt Gott sowohl "weder noch" als auch "sowohl als auch" zu. Dann wäre man nach menschlichem Erkennen der Vollkomenheit etwas näher gerückt. Gott als "Nus thüratän" , als Geist, als Geistwesen, als Hauch, der uns Menschen nur als sichere Ahnung zukommt, - warum der in unserer Kultur ausgerechnet männlich und als Vater angesprochen wird, darüber denke ich ein ander mal nach. Aber das ist es, was wir als Kinder schon gelernt haben, und was auch für mich gültig ist. Mein Gott ist auch ein väterlicher. Aber seit einiger Zeit denke ich über eine umfassendere Natur Gottes nach - und dazu gehört auch das weibliche. Wahrscheinlich muss man sich von unserem menschlichen weiblich - männlich - Denken ganz frei machen. Aber so weit bin ich noch nicht.
Per Deum omnia fieri possunt.
Benedicamus Domino!
PAX

Gerhard
Beiträge: 1566
Registriert: Dienstag 23. Oktober 2007, 13:45
Wohnort: Kirchenprovinz Paderborn
Kontaktdaten:

Beitrag von Gerhard »

Die Frage ist in einem katholischen Forum schon drollig.

Im übrigen ist die Lectio divina eine von Benedikt XVI. empfohlene Art, sich der Heiligen Schrift zu nähern. Habe ich mal von ihm gelesen.
"Ad Deum, qui laetificat juventutem meam."

Benutzeravatar
Irenaeus
Beiträge: 1395
Registriert: Donnerstag 7. Dezember 2006, 09:59

Beitrag von Irenaeus »

Gerhard hat geschrieben:Die Frage ist in einem katholischen Forum schon drollig.

Im übrigen ist die Lectio divina eine von Benedikt XVI. empfohlene Art, sich der Heiligen Schrift zu nähern. Habe ich mal von ihm gelesen.
welche Frage ist drollig?
Per Deum omnia fieri possunt.
Benedicamus Domino!
PAX

Gerhard
Beiträge: 1566
Registriert: Dienstag 23. Oktober 2007, 13:45
Wohnort: Kirchenprovinz Paderborn
Kontaktdaten:

Beitrag von Gerhard »

Die Frage nach dem Gottesbegriff - oder wie habe ich die Frage: "An welchen Gott soll man eigentlich glauben?" zu verstehen?
"Ad Deum, qui laetificat juventutem meam."

Benutzeravatar
tantum ergo
Beiträge: 315
Registriert: Montag 3. März 2008, 16:08
Wohnort: Düsseldorf

Beitrag von tantum ergo »

Irenaeus hat geschrieben:Wahrscheinlich muss man sich von unserem menschlichen weiblich - männlich - Denken ganz frei machen. Aber so weit bin ich noch nicht.
Ich glaube nicht, dass man das muss, solange man sich - quasi bei Nachfrage - darüber im Klaren ist, dass die Bezeichnungen letztlich nur ein Versuch sind, menschlich zu verstehen, wer Gott ist

Man könnte auch sagen: selbst Gott fällt es ein wenig schwer, dass "menschengerecht" auszudrücken, sonst hätte er vermutlich nicht die Formulierung "Ich bin der 'Ich bin'" gewählt ;)

Gottes Segen,
tantum ergo
„Ich bin gekommen, um Feuer auf die Erde zu werfen. Wie froh wäre ich, es würde schon brennen!“ (Lk 12,49)

Gerhard
Beiträge: 1566
Registriert: Dienstag 23. Oktober 2007, 13:45
Wohnort: Kirchenprovinz Paderborn
Kontaktdaten:

Beitrag von Gerhard »

Sagen wir es mal katholisch: Besuch Deinen Herrn doch einfach in einer katholischen Kirche. Er freut sich darüber.
"Ad Deum, qui laetificat juventutem meam."

Benutzeravatar
overkott
Beiträge: 19634
Registriert: Donnerstag 8. Juni 2006, 11:25

Beitrag von overkott »

tantum ergo hat geschrieben:
Irenaeus hat geschrieben:Wahrscheinlich muss man sich von unserem menschlichen weiblich - männlich - Denken ganz frei machen. Aber so weit bin ich noch nicht.
Ich glaube nicht, dass man das muss, solange man sich - quasi bei Nachfrage - darüber im Klaren ist, dass die Bezeichnungen letztlich nur ein Versuch sind, menschlich zu verstehen, wer Gott ist

Man könnte auch sagen: selbst Gott fällt es ein wenig schwer, dass "menschengerecht" auszudrücken, sonst hätte er vermutlich nicht die Formulierung "Ich bin der 'Ich bin'" gewählt ;)

Gottes Segen,
tantum ergo
Bonaventura diskutiert die Frage in seinem Sentenzen-Kommentar in einer Variante:

Entspricht dem Abbild Gottes eher der Mann oder die Frau?

Und er kommt dabei zu dem Ergebnis, dass sich Mann und Frau nicht wesentlich, sondern nur akzidentiell (körperlich) unterscheiden.

Benutzeravatar
tantum ergo
Beiträge: 315
Registriert: Montag 3. März 2008, 16:08
Wohnort: Düsseldorf

Beitrag von tantum ergo »

overkott hat geschrieben:Bonaventura diskutiert die Frage in seinem Sentenzen-Kommentar in einer Variante:

Entspricht dem Abbild Gottes eher der Mann oder die Frau?

Und er kommt dabei zu dem Ergebnis, dass sich Mann und Frau nicht wesentlich, sondern nur akzidentiell (körperlich) unterscheiden.
Nachfrage: Nach dieser Sicht entspricht also Gott beiden in gleichem Maße (wieviel oder wiewenig auch immer)?
Gottes Segen,
tantum ergo
„Ich bin gekommen, um Feuer auf die Erde zu werfen. Wie froh wäre ich, es würde schon brennen!“ (Lk 12,49)

Benutzeravatar
overkott
Beiträge: 19634
Registriert: Donnerstag 8. Juni 2006, 11:25

Beitrag von overkott »

tantum ergo hat geschrieben:
overkott hat geschrieben:Bonaventura diskutiert die Frage in seinem Sentenzen-Kommentar in einer Variante:

Entspricht dem Abbild Gottes eher der Mann oder die Frau?

Und er kommt dabei zu dem Ergebnis, dass sich Mann und Frau nicht wesentlich, sondern nur akzidentiell (körperlich) unterscheiden.
Nachfrage: Nach dieser Sicht entspricht also Gott beiden in gleichem Maße (wieviel oder wiewenig auch immer)?
Gottes Segen,
tantum ergo
Gott ent-spricht sich dem Wesen nach in beiden gleich.

Körperlich nehmen sich Mann und Frau unterschiedlich wahr.

Bonaventura ist da nicht ganz neutral.

Benutzeravatar
incarnata
Beiträge: 2047
Registriert: Mittwoch 8. November 2006, 01:11

Beitrag von incarnata »

An den Gott Abrahams,Isaacs und Jakobs,der in der Einheit lebt mit Jesus Christus und dem Hl Geist,nicht an den Gott der Philosophen und Gelehrten
(nach Blaise Pascal,der ihn als/im Feuer erfuhr)
Durch die barmherzige Liebe unseres Gottes wird uns besuchen das aufstrahlende
Licht aus der Höhe.......(Lk1,76)

Benutzeravatar
overkott
Beiträge: 19634
Registriert: Donnerstag 8. Juni 2006, 11:25

Beitrag von overkott »

Incarnata, schon Paulus war da etwas traditioneller und offener.

Antworten Vorheriges ThemaNächstes Thema