Fronleichnam
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Nö, mein Lieber, denn eine Ligatur besteht wie gesagt aus zwei oder mehreren Buchstaben. ("Ligatur" kommt von "ligare", "verbinden" -- daher kann das Wort nur auf eine Mehrzahl hinweisen.) Das lange "s" (ſ) ist nur eine Alternativform eines einzelnen Buchstaben.Linus hat geschrieben:Naja dieses s ist schon ne ligatur - nur merkt mans nicht mehr genauso wie beim ß
Das ß besteht jedoch aus einem ſ sowie einem "normalen" s (oder in manchen Varianten aus ſ und z, daher "esszett") -- und ist somit tatsächlich eine Ligatur.
ß als Großbuchstabe gibt's auch mittlerweile in Unicode (U+1E9E).
Cheers,
John
Der Beweis, dass Gott einen Sinn für Humor hat: Er hat die Menschheit geschaffen.
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Alſo unſere Fronleichnamsprozeſsion geht durch die Oxford-Street und wird damit gezwungenermaſsen zu einer Demonſtration. Mit Hippie-Meſſe ift da aber auch nichts, wir feiern ein ordentliches Hochamt!Stephen Dedalus hat geschrieben:Alfo unfere Fronleichnamfprozeffion geht durch die Oxford-Street und wird damit gezwungenermaffen zu einer Demonstration. Mit Hippie-Meffe ift da aber auch nichtf, wir feiern ein ordentliches Hochamt!
(Wenn schon, denn schon.

Cheers,
John
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Nein, mit AltGr+s unter Linux, vorher mitLinus hat geschrieben:sag arbeitet ihr mit ligaturix oder welchem frakturkonverter?
xmodmap -e "keycode 39 = s S U017F section U017F section"
die Tastaturbelegung angepasst und los gehts. Steht in http://de.wikipedia.org/wiki/Langes_s
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Linux? Herrje, jetzt kommt die Diskussion, welches Betriebssystem sei katholischer.holzi hat geschrieben:Nein, mit AltGr+s unter Linux, vorher mitLinus hat geschrieben:sag arbeitet ihr mit ligaturix oder welchem frakturkonverter?
xmodmap -e "keycode 39 = s S U017F section U017F section"
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Cheers,
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- Robert Ketelhohn
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Wenn schon, denn schon:John Grantham hat geschrieben:Alſo unſere Fronleichnamsprozeſsion geht durch die Oxford-Street und wird damit gezwungenermaſsen zu einer Demonſtration. Mit Hippie-Meſſe ift da aber auch nichts, wir feiern ein ordentliches Hochamt!Stephen Dedalus hat geschrieben:Alfo unfere Fronleichnamfprozeffion geht durch die Oxford-Street und wird damit gezwungenermaffen zu einer Demonstration. Mit Hippie-Meffe ift da aber auch nichtf, wir feiern ein ordentliches Hochamt!
Fronleichnamsprozeſſion.
Handelt es sich denn um eine Prozession von Anglikanern? Ist das nicht a bisserl zu Popish?
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Man singt dabei antirömische Lieder, um das anglikanische Gewissen wieder zu besänftigen.Leguan hat geschrieben:Handelt es sich denn um eine Prozession von Anglikanern? Ist das nicht a bisserl zu Popish?

Eher im Ernst: Prozessionen mit "vollem Programm" kenne ich nur von den britischen Anglo-Catholics. Bei uns in der Episkopalkirche (falls man es überhaupt macht) kenne ich das eher mit der kleinen Prozession in der Kirche selbst oder auf dem Kirchengelände (also mit Segenswünschen in den vier Himmelsrichtungen).
Unser ak-Pfarrer in Hannover hat 'zwischen den Zeilen' angedeutet, daß er dieses Jahr eine Prozession machen wollte. Bin schon gespannt.
Cheers,
John
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Linux ist evangelisch: Ein wahrer, stabiler Kern, außen herum viele Ausprägungen.John Grantham hat geschrieben:Linux? Herrje, jetzt kommt die Diskussion, welches Betriebssystem sei katholischer.holzi hat geschrieben:Nein, mit AltGr+s unter Linux, vorher mitLinus hat geschrieben:sag arbeitet ihr mit ligaturix oder welchem frakturkonverter?
xmodmap -e "keycode 39 = s S U017F section U017F section"
die Tastaturbelegung angepasst und los gehts. Steht in http://de.wikipedia.org/wiki/Langes_s![]()
MacOS ist anglikanisch: legt viel Wert auf Design und Schönheit und integriert bewährte Teile aus anderen Betriebssystemen (z.B. Unix-Shell, Ausführungsmöglichkeit von Windows-Programmen).
Windows ist römisch-katholisch: sehr weit verbreitet, ein paar Leute in Redmond geben den Weg vor, typische Windows-Anwender, die nicht ganz sicher im Umgang mit dem Computer sind, finden Linux toll, getrauen sich aber nicht umzusteigen. Windows schaut sich eifrig neue Features bei anderen Betriebssystemen ab und läuft nicht so stabil

"Ta nwi takashi a huga bakashi. Ta nwi takashi maluka batuka"
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Du hast eins vergessen:Lutheraner hat geschrieben:Linux ist evangelisch: Ein wahrer, stabiler Kern, außen herum viele Ausprägungen.John Grantham hat geschrieben:Linux? Herrje, jetzt kommt die Diskussion, welches Betriebssystem sei katholischer.holzi hat geschrieben:Nein, mit AltGr+s unter Linux, vorher mitLinus hat geschrieben:sag arbeitet ihr mit ligaturix oder welchem frakturkonverter?
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die Tastaturbelegung angepasst und los gehts. Steht in http://de.wikipedia.org/wiki/Langes_s![]()
MacOS ist anglikanisch: legt viel Wert auf Design und Schönheit und integriert bewährte Teile aus anderen Betriebssystemen (z.B. Unix-Shell, Ausführungsmöglichkeit von Windows-Programmen).
Windows ist römisch-katholisch: sehr weit verbreitet, ein paar Leute in Redmond geben den Weg vor, typische Windows-Anwender, die nicht ganz sicher im Umgang mit dem Computer sind, finden Linux toll, getrauen sich aber nicht umzusteigen. Windows schaut sich eifrig neue Features bei anderen Betriebssystemen ab und läuft nicht so stabil
*BSD ist orthodox: Extrem stabil, in div. unter sich streitenden Fraktionen aufgeteilt die aber nach außen wie eine absolut geschlossene Einheit wirken, und sehr altmodisch. Und stolz darauf.

Allerdings benutze ich Macs und Linux und hasse Windows. Heißt das, daß ich doch evangelisch-hochkirchlich bin?!

Cheers,
John
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Ach sorry, die Mods haben schon wieder vergessen, das Schild aufzustellen. Ich mache das mal:Kantorin hat geschrieben:Was haben Ligaturen mit Fronleichnam zu tun??

Cheers,
John
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selber schuld in diese modernistischen Veranstaltungen kann man nicht gehenPeregrin hat geschrieben:Wir werden wieder durch die Nebengasse schleichen und uns dann mit den anderen Pfarren aus dem Dekanat auf einer Hundstrümmerlwiese versammeln, um dort einer von Hippies "gestalteten" Open-Air-Messe beizuwohnen.
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Mal ab vom Verdacht des Modernismus: Die Gläubigen spüren, dass auch die Geistlichkeit nicht mehr 100 % hinter dem Fronleichnamsfest steht, und deshalb bleiben immer mehr fern.ottaviani hat geschrieben:selber schuld in diese modernistischen Veranstaltungen kann man nicht gehenPeregrin hat geschrieben:Wir werden wieder durch die Nebengasse schleichen und uns dann mit den anderen Pfarren aus dem Dekanat auf einer Hundstrümmerlwiese versammeln, um dort einer von Hippies "gestalteten" Open-Air-Messe beizuwohnen.
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Sorry, we don't do Popes.Leguan hat geschrieben:Ja. Einige Gemeinden hier machen wunderbare Fronleichnamsprozessionen. Besonders bekannt ist die von St Mary's Bourne Street. Aber dort war ich noch nicht. Ich gehe meist zu All Saints Margaret Street.Handelt es sich denn um eine Prozession von Anglikanern?
Hier ein paar Bilder vom letzten Jahr:
http://www.allsaintsmargaretstreet.org. ... ti2007.htm
Ist das nicht a bisserl zu Popish?
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Bei zenit.org: Die Fronleichnamsprozessionen der Päpste
Der Herr ist mein Hirte; mir wird nichts mangeln.
Nec laudibus, nec timore
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Interessant, aber auch der zweite Teil war ernst gemeint. Seit wann gibt es das denn? Wenn ich die Apologia von Newman richtig verstanden habe, wäre man dafür zu seiner Zeit noch wegen Popery abgesetzt worden.Stephen Dedalus hat geschrieben:Ja. Einige Gemeinden hier machen wunderbare Fronleichnamsprozessionen.Leguan hat geschrieben: Handelt es sich denn um eine Prozession von Anglikanern?Sorry, we don't do Popes.Ist das nicht a bisserl zu Popish?
Wäre irgendwie ironisch, wenn das bei den Anglikanern genau zu dem Zeitpunkt eingeführt wird, wo es bei den Katholiken aus der Mode kommt.
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Ist Fronleichnam ?
Dieses Fest ist wohl eine Fehlentwicklung der eucharistischen Frömmigkeit. Sinnvoller ist es allein mit dem Evangelium (Wort Gottes) durch die Straßen zu ziehen. Das Geschehen in der hl.Messe (Göttl. Liturgie) ist eigentlich zum "ESSEN" gedacht.
+pth
+pth
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Re: Ist Fronleichnam ?
Deshalb von "Fehlentwicklung" zu sprechen, halte ich nicht für richtig.ieromonach hat geschrieben:Dieses Fest ist wohl eine Fehlentwicklung der eucharistischen Frömmigkeit. Sinnvoller ist es allein mit dem Evangelium (Wort Gottes) durch die Straßen zu ziehen. Das Geschehen in der hl.Messe (Göttl. Liturgie) ist eigentlich zum "ESSEN" gedacht.
+pth
Es ist die nochmalige besonders festliche Entfaltung des Gedenkens an die Einsetzung der Heiligen Eucharistie. Da jedoch der Gründonnerstag sich auf Grund der unmittelbaren Nähe zum Leiden und Sterben unseres Herrn nicht für besonders festliche Ausschmückungen eignet, verehren wir das Geheimnis des Leibes und Blutes Christi am Fronleichnamstag.
Die heiligen Geheimnisse so zu verehren, daß zusätzlich an einem Tag des Jahres in einer würdigen und feierlichen Prozession die Gemeinde und der Priester das Sanctissimum aus der Kirche heraus durch die Strassen tragen kann nicht falsch sein.
Und das Wort des Evangeliums wird ja auch an den vier Altären der Fronleichnamsprozession verkündet.
Der Herr ist mein Hirte; mir wird nichts mangeln.
Nec laudibus, nec timore
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Re: Fronleichnam Fehlentwicklung
Da ist schon etwas dran. Eine fesche Flurprozession lässt sich auch mit dem Evangeliar und einem Kreuz machen.ieromonach hat geschrieben:Dieses Fest ist wohl eine Fehlentwicklung der eucharistischen Frömmigkeit. Sinnvoller ist es allein mit dem Evangelium (Wort Gottes) durch die Straßen zu ziehen. Das Geschehen in der hl.Messe (Göttl. Liturgie) ist eigentlich zum "ESSEN" gedacht.
+pth
Besonders der Ursprung des Fronleichnamsfestes mit den merkwürdigen Visionen der Juliana von Lüttich und ihrem direkten Draht zum Stuhle Petri ist etwas kritisch. Ich meine auch, Eucharistieverehrung behält ihre Gemütswerte hauptsächlich dann, wenn in der Messfeier selbst kein wirkliches Brot verwendet wird. Wer käme auf die Idee, in ein Zeigegefäß ein graubraunes Stück von einem Brotfladen einzusetzen und das Zeigegefäß dann wie der hl. Norbert von Xanten auf barocken Gemälden den Irrlehrern vorzuzeigen, die daraufhin, geblendet vom Glanz der Wahrheit, von ihrer Irrlehre abschwören?
Trotzdem: nun haben wir das Fronleichnamsfest. Wenn etwas daraus werden soll, dürfen wir unserem Herzen einen Stoß geben, müssen über den Schatten unserer theologisch begründeten Urteile springen und uns auf das ganze Geschehen einlassen. Nur dann wird uns das Fest Freude bereiten, und darum gehe ich morgen auch hin!
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Zu Newmans Zeit wäre das in der Tat undenkbar gewesen. Die Vertreter des Oxford Movements wie Newman haben zwar theologisch argumentiert, aber an der Liturgie selbst nichts verändert. Newman selbst hat niemals auch nur nach Osten gewendet zelebriert, er hat immer die damals in der Church of England übliche North End Celebration praktiziert (bis zu seiner Konversion).Leguan hat geschrieben:Interessant, aber auch der zweite Teil war ernst gemeint. Seit wann gibt es das denn? Wenn ich die Apologia von Newman richtig verstanden habe, wäre man dafür zu seiner Zeit noch wegen Popery abgesetzt worden.
Wäre irgendwie ironisch, wenn das bei den Anglikanern genau zu dem Zeitpunkt eingeführt wird, wo es bei den Katholiken aus der Mode kommt.
Die Veränderung der Riten und der Architektur kam mit einer zweiten Welle nach dem Oxford Movement, getragen von der Cambridge Camden Society und den sogenannten "Ritualisten". Die Ritualisten kämpften vor allem um sechs Punkte in der anglikanischen Meßfeier die bis dahin nicht üblich waren (auch wenn sie zuvor schon vereinzelt vorkamen, vor allem in den Kathedralen):
Full vestments in der Eucharistiefeier (also Albe und Kasel statt Cassock und Surplice)
Kerzen auf dem Altar (bis dahin verboten)
Weihrauch
Oblaten statt Brot
Zelebration nach Osten (statt wie bisher von der Norseite des Altars)
Mischen von Wasser und Wein bei der Gabenbereitung
Die großen Kämpfe um diese Praktiken gab es in den 1860er Jahren. Die radikale Low Church Partei verklagte Priester, die entsprechende Neuerungen einführten. Einige von ihnen landeten im Gefängnis. Langsam setzten sich aber fast alle Vorschläge der Ritualisten durch. Wann genau die ersten Prozessionen zu Corpus Christi stattgefunden haben, kann ich Dir nicht sagen. Wird gegen Ende des 19. Jahrhunderts gewesen sein.
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Re: Fronleichnam Fehlentwicklung
Findest du prinzipiell die Legende um den Hl. Norbert unglaubwürdig oder bezog sich deine Kritik nur auf die Verwendung eines "graubraunen Stückes eines Brotfladen" statt einer normalen Hostie?conscientia hat geschrieben:Wer käme auf die Idee, in ein Zeigegefäß ein graubraunes Stück von einem Brotfladen einzusetzen und das Zeigegefäß dann wie der hl. Norbert von Xanten auf barocken Gemälden den Irrlehrern vorzuzeigen, die daraufhin, geblendet vom Glanz der Wahrheit, von ihrer Irrlehre abschwören?
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So, heute war meine 1. Prozession in diesem Jahr und ich habe wie es sich gehört für die Kirche Presenz auf der Straße gezeigt.
Die nächste Prozession ist schon nächsten Monat, dann wird zusammen mit der neuen Kirchenglocke durch die Straßen marschiert. Das unterstütze ich natürlich auch, die Kirche muss mit allem was sie hat Presenz auf der Strasse zeigen. 


- FranzSales
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Hier in der hessischen Diaspora war heute davon nichts zu spüren. Das Hochfest scheint hier recht beliebt zu sein. Es war ein Andrang wie zu Weihnachten.Die Gläubigen spüren, dass auch die Geistlichkeit nicht mehr 100 % hinter dem Fronleichnamsfest steht, und deshalb bleiben immer mehr fern.
Ich halte das Fest für schön und sinnvoll. Es ist ein eucharistisches Fest, bei dem -im Gegensatz zu Gründonnerstag- nicht der Schatten des Karfreitag drüber liegt.
Warum? Weil ihr diese Frömmigkeit nicht kennt? Wir in der Westkirche sind halt tiefer in das eucharistische Geheimnis eingedrungen, als ihr. Euren Ikonenkult lassen wir doch auch stehen, obwohl der weder biblisch, noch der frühesten Christenheit bekannt war. So hat halt jeder seine Sonderformen ...Dieses Fest ist wohl eine Fehlentwicklung der eucharistischen Frömmigkeit.
Muss ja nicht schlecht sein.
"Herr Jesus Christus, wir beten Dich an und benedeien Dich. In Deinem Heiligen Kreuz hast Du die Welt erlöst."
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War grade in der Mittagsmesse. Weil ich heute abend keine Zeit habe, muß ich dieses Jahr die Prozession leider ausfallen lassen. War aber trotzdem schön.
Messe en style ancien von Langlais
Tantum Ergo von Durufle
Schöne Hymnen, viel Weihrauch.
Am Anfang: And now, o Father, mindful of the love (eine schöne Zusammenfassung des Meßopfergedankens in Liedform)
Zum Offertorium das Pange lingua
Am Schluß das schöne "Sweet Sacrament Divine"
Ich mag dieses Fest auch!
Messe en style ancien von Langlais
Tantum Ergo von Durufle
Schöne Hymnen, viel Weihrauch.
Am Anfang: And now, o Father, mindful of the love (eine schöne Zusammenfassung des Meßopfergedankens in Liedform)
Zum Offertorium das Pange lingua
Am Schluß das schöne "Sweet Sacrament Divine"
Ich mag dieses Fest auch!
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Bei uns ist es ganz gut gelaufen. Die Route paßt mir zwar grundsätzlich nicht, aber der Ablauf der Prozession war ansonsten ok. Auch die Messe mit den Hippies war besser als letztes Jahr, obwohl sie meistenteils die gleichen seichten Lieder gesungen haben. Dafür war der Zelebrant ordentlicher gekleidet und hat die Hostie zwar einhändig erhoben, ohne aber sich mit der anderen Hand auf den Altar zu stützen und sie kopfnickend im Kreis herumzuzeigen. Am Schluß vor dem eucharistischen Segen wurde sogar "Tantum ergo" gesungen; dieses offensichtliche Zugeständnis an die Nichthippiepfarren erregte natürlich gleich den Spott der Hippies ("da müssens wieder an Text nehmen, den kana versteht" hinter mir). Angesichts der gefühlten zehn Priester und zwei Diakone wurde korrekt auf Laienkommunionspender verzichtet. Eine dicke, in orange Tücher gehüllte Frau, die zum Vaterunser meine Hand ergreifen wollte, konnte ich taktvoll ignorieren, also alles in allem bin ich zufrieden.
Ich meine, ein gewisses Rückzugsgefecht der Hippies geortet zu haben. In der Predigt politisierte der Hippiedechant herum, wollte die großen Fortschritte "des Konzils" herausstreichen und vor einem "Rückfall in die vorkonziliare Zeit" warnen, traute sich aber nicht so recht: Er gab sich konziliant, warnte vor "linken und rechten" Kräften, denen man nicht den Platz überlassen dürfe, versuchte zwar die "schweigende Mehrheit" ohne Beweis als "liberal" zu vereinnahmen, wies aber andererseits darauf hin, daß Latein auch die erste Liturgiesprache im NOM sei und erlaubte sich keine Zweifel am motu proprio und dem Heiligen Vater. In einer Aufzählung von angeblichen "Konzilsfortschritten" beschränkte er sich vorsichtig auf Selbstverständichkeiten aus der Kirchenväterzeit. "Liturgische Mißbräuche" leugnete er gar nicht, behauptete aber, die habe es immer gegeben und das habe also nichts zu bedeuten. Ein beträchtlicher Schwenk ins Moderate von einer vormaligen Speerspitze des Hippietums, aber als Dechant muß man sein Ohr wohl am Puls der Zeit haben.
Ich bin der Kaiser und ich will Knödel.
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