Man nehme vielleicht einmal den Originaltext des Papstes:
Er warnt die Menschen davor, „eindimensional“ zu leben und empfiehlt statt dessen einen Mittelweg: nicht nur Betrachtung, Beschauung, Studium, Wissenschaft betreiben, aber auch nicht nur Aktion und Aktivismus, sondern beides in der rechten Weise miteinander verbinden. Wer Gott in seinem Leben ausläßt, weil er so viel zu tun hat, der tut am Schluß auch nicht mehr das richtige. Und wer sich nur dem Ewigen widmen will, der vernachlässigt, daß er ein Mensch ist mit Verantwortung für die Menschen seiner Zeit.
Ich finde, man sieht daran, dass das, was Benedikt XVI. fordert, genau das ist, was zu erfüllen gerade Klöster anstreben... Eine gesunde Mischung aus Gebet, Nächstenliebe, Arbeit, Studium, Betrachtung. Meiner Meinung nach müssen danach nicht einmal kontemplative Orden im Verruf stehen, dem nicht nachzukommen. Immerhin lebt man im Kloster wesentlich enger aufeinander und übernimmt womöglich mehr Verantwortung für die Nächsten als in anderer Umgebung. Und natürlich sollte man den Aspekt nicht unterschätzen, den Linus schon erwähnte, dass auch Gebet Nächstenliebe und Dienst am Nächsten ist... Ich kann mir zumindest schwer vorstellen, dass ein Papst dazu aufruft, sich weniger auf Gott zu konzentrieren. Ich glaube nicht, dass das so beabsichtigt wäre...