Ganz richtig. Falls die Kritik öffentlich geäußert wurde, kommt das nur erschwerend hinzu. Wer so reagiert wie der Priester, der wird bald alleine da stehen - es sei denn jemand sagt ihm, dass sein Verhalten absolut unangemessen war.regina 32 hat geschrieben:Nein, das Kind hat seinen Fehler sicher selber bemerkt, aber es schmerzt (und ist durchaus menschlich) wenn die Einzige Rückmeldung die man nach einem viel Mut erfordernden Auftritt bekommt eine negative ist.
Besser - und sicher auch lehrreicher für jenes Kind- wäre es gewesen, dem Kind erst zu seinem Auftritt zu "gratulieren" (z.b. dass es sich überhaupt getraut hat) und die Kritik so etwas sozialverträglicher zu verpacken. das ist nicht geschehen und das Kind ist demotiviert worden. - Das hat in meinen Augen etwas mit Pädagogik zu tun.
Wie sag ichs meinem Pfarrer?
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Re: Wie sag ichs meinem Pfarrer?
Wenn kein Dank fürs Vorspielen kommt, sondern nur ein Vorwurf? Und wenn das Kind zum ersten Mal öffentlich spielt und dann evtl. noch aufgeregt ist?Nueva hat geschrieben:Wieso ist das Kind dann beleidigt? Wenn es die Musik ernst nimmt, sollte es doch um jede Kritik froh sein. KLar, Patzer passieren beim Vorspiel auch den Profis, aber man sollte dann auch so offen sein und die Situaton analysieren, warum das denn passiert, als wie beleidigt abzuzischen. die Musik ist nunmal auch ein hartes Geschäft. Und wenn das Kind so daneben lag, dass es durchauspeinlich für die Gemeinde ist, sollte es erstmaldaheim ordentlich Tonleiter,Etüden etc üben. Musik in der Kirche ist nicht gleich ein Schülervorspiel zum Schuljahresende.regina 32 hat geschrieben:Hallo Kreuzgängler,
- Ein Kind ca. 11 Jahre spielt zum ersten Mal im Gottesdienst Flöte (War die Idee des Pfarrers) - Anschließend geht er hin und das einzigste was er sagt ist: "An der einen Stelle hast
Du falsch gespielt, das hab ich genau gehört" Das Kind ist dann frustriert nach Hause und hat (natürlich) gesagt, ICH spiel da nicht mehr!
Vielleicht könnt Ihr Euch ja auch in die Situation des Priesters versetzen????
Wenn der Priester sich wenigsten bedankt hätte und auch erkannt hätte, dass jeder beim ersten Mal besonders viel Lampenfieber hat, aber nur sagen, dass das Kind falsch gespielt hat....

Ich nehme an, dass du als Mutter von mehreren Kindern mir Recht geben wirst, dass dies nicht gerade sensibel gegenüber dem Kind war und selbt manch Erwachsener bei diesem Verhalten nicht mehr bereit wäre, mit dem Priester zusammenzuarbeiten.
PS:
Erinnert mich übrigens an die Jugendarbeit, die ich in meiner eigenen Jugend gemacht habe. Da habe ich mit Mädchen in diesem Alter eine Maiandacht gestaltet. Die Kinder haben auch Flöte gespielt, zuvor viel geübt. In dieser Gemeinde war damals auch ein Pfarrer, der mit Menschen nicht umgehen konnte.
Die Kinder haben ihr Bestes gegeben, sich angestengt.....Und dann war die Maiandacht zu Ende. Vom Pfarrer kam nichts.
Ganz enttäuscht hat eines der Mädchen dann gesagt: "Nicht einmal bedankt hat er sich."
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Meine Mutter hat meine Sopranblockflöte in den Wahnsinn getrieben — die Töne waren ihr einfach zu hoch. Als ich dann eine Altblockflöte hatte, wollte meine Mutter nicht mehr, daß ich auf der Sopran spiele. "Du hast doch jetzt eine neue." Ich dachte mir, daß die meisten Musiker mehrere Instrumente haben, aber ich bin ja kein richtiger Musiker, also wanderte die Sopranflöte in den Müll. War keine besonders gute Qualität, sie hatte Beißspuren am Kopf (die nicht von mir stammten!) und mein Bruder hatte einmal reingeblasen, den Mund voller Hühnerfrikassee.
???
Die Kirche ist ein öffentlicher Raum und ein Gottesdienst ist in gewisser Weise auch eine öffentliche Veranstaltung und kein Hauskonzert bei der Musiklehrerin. Wenn ein Kind nun also öffentlich vorspielt, dann muss es auch wissen, dass das Vorspiel nicht immer positiv beurteilt wird. Außerdem sollte jemand der in einer Kirche spielt, schon ein gewisses Niveau und Konzerterfahrung mitbringen. Auch Kinder. Nichts ist peinlicher für ein Kind, in einer Kirche vorgeführt zu werden und dann zu versagen...Deshalb halte ich einen Gottesdienst für einen absolut unpassenden Rahmen für ein 1.öffentliches Vorspiel. Soll das Kind doch zu Jugend musiziert gehen,und dort sich von einer Jury bewerten lassen. Ich halte es für die mindest Voraussetzung bei einem öffentlichen Vorspiel, dass man mit Lampenfieber umgehen kann.
Hätte der Pfarrer die falschen Töne etwa bagatellisieren sollen?? Wahrscheinlich haben dem Pfarrer die falschen Töne ziemlich wehgetan.
Es ist doch die Frage, weshalb sollte der Pfarrer überhaupt in so einer Sache "sensibel" sein. Er hat das Kind spielen lassen und das Kind hat anscheinend in irgendeiner Form danben gespielt. Hast du dir eigentlich schon mal überlegt, dass sowas für den Pfarrer auch peinlich sein könnte, wenn ein Teil der Kirchenmusik (die ja auch zur Liturgie gehört) ein bisserl schräg ist??
Selbst Profimusiker, bekommen wenig bis gar keine Anerkennung für ihre Dienste, das ist leider wahr. Ich ärgere mich auch, wenn ich grad mal 30€ für eine Mozartmesse bekomme...
Hätte der Pfarrer die falschen Töne etwa bagatellisieren sollen?? Wahrscheinlich haben dem Pfarrer die falschen Töne ziemlich wehgetan.
Es ist doch die Frage, weshalb sollte der Pfarrer überhaupt in so einer Sache "sensibel" sein. Er hat das Kind spielen lassen und das Kind hat anscheinend in irgendeiner Form danben gespielt. Hast du dir eigentlich schon mal überlegt, dass sowas für den Pfarrer auch peinlich sein könnte, wenn ein Teil der Kirchenmusik (die ja auch zur Liturgie gehört) ein bisserl schräg ist??
Selbst Profimusiker, bekommen wenig bis gar keine Anerkennung für ihre Dienste, das ist leider wahr. Ich ärgere mich auch, wenn ich grad mal 30€ für eine Mozartmesse bekomme...
Bei der Einstellung wirst Du kein Kind finden, das sich noch engagiert.Nueva hat geschrieben:Die Kirche ist ein öffentlicher Raum und ein Gottesdienst ist in gewisser Weise auch eine öffentliche Veranstaltung und kein Hauskonzert bei der Musiklehrerin. Wenn ein Kind nun also öffentlich vorspielt, dann muss es auch wissen, dass das Vorspiel nicht immer positiv beurteilt wird. Außerdem sollte jemand der in einer Kirche spielt, schon ein gewisses Niveau und Konzerterfahrung mitbringen. Auch Kinder. Nichts ist peinlicher für ein Kind, in einer Kirche vorgeführt zu werden und dann zu versagen...Deshalb halte ich einen Gottesdienst für einen absolut unpassenden Rahmen für ein 1.öffentliches Vorspiel. Soll das Kind doch zu Jugend musiziert gehen,und dort sich von einer Jury bewerten lassen. Ich halte es für die mindest Voraussetzung bei einem öffentlichen Vorspiel, dass man mit Lampenfieber umgehen kann.
Hätte der Pfarrer die falschen Töne etwa bagatellisieren sollen?? Wahrscheinlich haben dem Pfarrer die falschen Töne ziemlich wehgetan.
Es ist doch die Frage, weshalb sollte der Pfarrer überhaupt in so einer Sache "sensibel" sein. Er hat das Kind spielen lassen und das Kind hat anscheinend in irgendeiner Form danben gespielt. Hast du dir eigentlich schon mal überlegt, dass sowas für den Pfarrer auch peinlich sein könnte, wenn ein Teil der Kirchenmusik (die ja auch zur Liturgie gehört) ein bisserl schräg ist??
Keine Frage, dass es peinlich ist, wenn im Gottesdienst (oder sonstwo in der Öffentlichkeit) schräge Töne fallen,
aber wenn der PFARRER selber das Kind bzw. dessen Eltern darum bittet vorzuspielen, dann trägt er m.E. auch das Risiko und muss sich bei der Kritik zumindest so zurückhalten, dass er niemanden vergrault, sondern eher ermutigt weiter zu üben....
aber wenn der PFARRER selber das Kind bzw. dessen Eltern darum bittet vorzuspielen, dann trägt er m.E. auch das Risiko und muss sich bei der Kritik zumindest so zurückhalten, dass er niemanden vergrault, sondern eher ermutigt weiter zu üben....
Es tut mir leid, Nueva, aber ich denke, wir können, wenn wir Gott zu ehren oder spielen, nicht versagen.Nueva hat geschrieben:Nichts ist peinlicher für ein Kind, in einer Kirche vorgeführt zu werden und dann zu versagen..
Versagen tun wir, wenn wir sündigen, nicht wenn wir falsche Töne spielen.
???
Nein, als angehender Musiker(auch Laienmusiker) darf man sich durch sowas nicht vergraulen lassen, sondern muss sich ein dickes Fell zulegen. Außerdem hat er dem Kind ja ganz genau gesagt, wo es fehlte und daraus läßt sich ja schließen, dann es diese stelle noch mal ordentlich übt und sich überlegt, wie es zu diesem Fehler gekommen ist. Soll denn der Pfarrer das Kind noch zum Üben motivieren? Ich finde das ist zuviel verlangt und außerdem Sache der Eltern und des Instrumentallehrers.
Als Solist spielst du immer auf eigenes Rsiko. Meine Güte, das ist Musik, sie entsteht im Augenblick und aus dem Augenblick heraus. Patzer passieren eben und der Musiker muss es sich gefallen lassen, darauf angesprochen zu werden. Wenn einem Musiker sowas vergrault, dann sollte er sich mal ganz genau überlegen, was denn die Motivation ist!! Das Kind hat doch hoffentlich nicht gespielt, um DANK vom Pfarrer zu erhalten oder hat den Gottesdienst gar als Selbstdarstellungsplattform genommen.
Als Solist spielst du immer auf eigenes Rsiko. Meine Güte, das ist Musik, sie entsteht im Augenblick und aus dem Augenblick heraus. Patzer passieren eben und der Musiker muss es sich gefallen lassen, darauf angesprochen zu werden. Wenn einem Musiker sowas vergrault, dann sollte er sich mal ganz genau überlegen, was denn die Motivation ist!! Das Kind hat doch hoffentlich nicht gespielt, um DANK vom Pfarrer zu erhalten oder hat den Gottesdienst gar als Selbstdarstellungsplattform genommen.
Für einen Musiker sind falsche Töne sowas wie eine Sünde. Tut mir leid, wenn du so wenig von Musik verstehst.anneke6 hat geschrieben:Es tut mir leid, Nueva, aber ich denke, wir können, wenn wir Gott zu ehren oder spielen, nicht versagen.Nueva hat geschrieben:Nichts ist peinlicher für ein Kind, in einer Kirche vorgeführt zu werden und dann zu versagen..
Versagen tun wir, wenn wir sündigen, nicht wenn wir falsche Töne spielen.

Doch!! Ich kenne genug Kinder, die an sich den Anspruch stellen, wenn sie öffentlich oder privat vorspielen eine ordentliche Arbeit abzulegen und auch bereit sind an ihren unsauberen Tönen zu arbeiten.iustus hat geschrieben:Bei der Einstellung wirst Du kein Kind finden, das sich noch engagiert.Nueva hat geschrieben:Die Kirche ist ein öffentlicher Raum und ein Gottesdienst ist in gewisser Weise auch eine öffentliche Veranstaltung und kein Hauskonzert bei der Musiklehrerin. Wenn ein Kind nun also öffentlich vorspielt, dann muss es auch wissen, dass das Vorspiel nicht immer positiv beurteilt wird. Außerdem sollte jemand der in einer Kirche spielt, schon ein gewisses Niveau und Konzerterfahrung mitbringen. Auch Kinder. Nichts ist peinlicher für ein Kind, in einer Kirche vorgeführt zu werden und dann zu versagen...Deshalb halte ich einen Gottesdienst für einen absolut unpassenden Rahmen für ein 1.öffentliches Vorspiel. Soll das Kind doch zu Jugend musiziert gehen,und dort sich von einer Jury bewerten lassen. Ich halte es für die mindest Voraussetzung bei einem öffentlichen Vorspiel, dass man mit Lampenfieber umgehen kann.
Hätte der Pfarrer die falschen Töne etwa bagatellisieren sollen?? Wahrscheinlich haben dem Pfarrer die falschen Töne ziemlich wehgetan.
Es ist doch die Frage, weshalb sollte der Pfarrer überhaupt in so einer Sache "sensibel" sein. Er hat das Kind spielen lassen und das Kind hat anscheinend in irgendeiner Form danben gespielt. Hast du dir eigentlich schon mal überlegt, dass sowas für den Pfarrer auch peinlich sein könnte, wenn ein Teil der Kirchenmusik (die ja auch zur Liturgie gehört) ein bisserl schräg ist??
Selbst wenn Du recht hast: Was würdest Du im vorliegenden Fall sagen: "Pech gehabt. Wenn das Kind ein so dünnes Fell, kommt es eben nicht mehr."?Nueva hat geschrieben:Nein, als angehender Musiker(auch Laienmusiker) darf man sich durch sowas nicht vergraulen lassen, sondern muss sich ein dickes Fell zulegen. Außerdem hat er dem Kind ja ganz genau gesagt, wo es fehlte und daraus läßt sich ja schließen, dann es diese stelle noch mal ordentlich übt und sich überlegt, wie es zu diesem Fehler gekommen ist. Soll denn der Pfarrer das Kind noch zum Üben motivieren? Ich finde das ist zuviel verlangt und außerdem Sache der Eltern und des Instrumentallehrers.
Und das, obwohl ein Satz des Lobes so leicht gewesen wäre???
Nein, tut mir leid. Wenn sich jemand so eine Mühe gibt und das Einzige, was er hört, ist: "Das und das hast Du falsch gemacht", dann hat er völlig recht, wenn er für den Kritiker nichts, aber auch gar nichts mehr abliefert.Nueva hat geschrieben:Da kommst du bestimmt selber draufiustus hat geschrieben:Weshalb tun sie das?Nueva hat geschrieben: Ich kenne genug Kinder, die an sich den Anspruch stellen, wenn sie öffentlich oder privat vorspielen eine ordentliche Arbeit abzulegen und auch bereit sind an ihren unsauberen Tönen zu arbeiten.
@Regina,
wenn Dein Pfarrer so reagiert wie Nueva wird er eines Tages seine Messen alleine feiern und zwar völlig zu Recht.
viel schlimmer finde ich dieses falsche Lob, wie z.B. "Oh, wie mutig von dir, in so einer Kirche zu spielen, wo du die Akustik nicht einschätzen kannst" oder "Wenn du so spielen kannst, mußt auch viel Selbstbewußtsein haben!"iustus hat geschrieben:Selbst wenn Du recht hast: Was würdest Du im vorliegenden Fall sagen: "Pech gehabt. Wenn das Kind ein so dünnes Fell, kommt es eben nicht mehr."?Nueva hat geschrieben:Nein, als angehender Musiker(auch Laienmusiker) darf man sich durch sowas nicht vergraulen lassen, sondern muss sich ein dickes Fell zulegen. Außerdem hat er dem Kind ja ganz genau gesagt, wo es fehlte und daraus läßt sich ja schließen, dann es diese stelle noch mal ordentlich übt und sich überlegt, wie es zu diesem Fehler gekommen ist. Soll denn der Pfarrer das Kind noch zum Üben motivieren? Ich finde das ist zuviel verlangt und außerdem Sache der Eltern und des Instrumentallehrers.
Und das, obwohl ein Satz des Lobes so leicht gewesen wäre???
Vielmehr möchte ich sagen, dass man nicht musiziert um gelobt zu werden, sondern weil es einem Freude bereitet, am und mit dem Instrument zu arbeiten. Ich perönlich würde zu dem Mädchen sagen:"Lass dich von solchen Typen nicht aus der Bahn werfen. Patzer passieren uns allen. Das nächste Mal machst du es besser und bis dahin übst du gezielt daraufhin. Das wird schon noch."
Als Mutter würde ich zusehen, dass mein Kind sich nicht so abhängig vom Lob eines Pfarrers macht. Außerdem würde ich dem Kind den Unterschied zwischen Musik zum Gottesdienst, öffentlichen Konzert und Klassenvorspiel erklären.
Dem Hernn ist ein schräges AVE MARIA ein graus - und dem Bodenpersonal auch.iustus hat geschrieben:Der Herr liebt die Sünder. Und es ist ganz wichtig, dass sein Bodenpersonal das auch deutlich macht - wenn nicht, dann versagt dieses!Nueva hat geschrieben: Für einen Musiker sind falsche Töne sowas wie eine Sünde.
Richtig. Die Musik zeigt uns sehr viel vom geistigen Leben.anneke6 hat geschrieben:So ist es.iustus hat geschrieben:Der Herr liebt die Sünder. Und es ist ganz wichtig, dass sein Bodenpersonal das auch deutlich macht - wenn nicht, dann versagt dieses!Nueva hat geschrieben: Für einen Musiker sind falsche Töne sowas wie eine Sünde.
Ich bin der festen Überzeugung: Wenn das aus ehrlichem Herzen gesungen wird, um dem Herrn eine Freude zu bereiten, dann freut er sich und es ist ihm alles Andere als ein Graus.Nueva hat geschrieben:Dem Hernn ist ein schräges AVE MARIA ein graus - und dem Bodenpersonal auch.iustus hat geschrieben:Der Herr liebt die Sünder. Und es ist ganz wichtig, dass sein Bodenpersonal das auch deutlich macht - wenn nicht, dann versagt dieses!Nueva hat geschrieben: Für einen Musiker sind falsche Töne sowas wie eine Sünde.
Weil schräge Ave Marias aber dem Bodenpersonal und den meisten Gläubigen ein Graus sind, sollten sie nicht in der Kirche gesungen werden. Das Bodenpersonal ist eben nicht so heilig wie der Herr. Ich erkenne diese Realitäten an.
Und Kinder sind eben auch nicht so "heilig", dass sie "sich den Anspruch stellen, wenn sie öffentlich oder privat vorspielen eine ordentliche Arbeit abzulegen und auch bereit sind an ihren unsauberen Tönen zu arbeiten" - sie sind von motvierendem Lob abhängig. Und diese Realität sollten Pfarrer anerkennen.
Im Übrigen bestätigen Ausnahmen diese Regeln.
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Eine derartige Erwartungshaltung ist aber leider auch oft im leidigen Bereich der sog. "Jugendmessen" anzutreffen. Bei uns gibt es so eine Art "Jugendband", die tödlich beleidigt sind wenn sie nicht ein paar mal im Jahr auftreten dürfen. Meine persönliche Meinung dazu: Vieles passt liturgisch nicht, die musikalische Leistung ist grenzwertig (ganz abgesehen von den NGL) aber der Pfarrer traut sich nicht dagegen zu sein, weil er meint, da kommen dann wenigstens ein paar von den jüngeren.Nueva hat geschrieben: Das Kind hat doch hoffentlich nicht gespielt, um DANK vom Pfarrer zu erhalten oder hat den Gottesdienst gar als Selbstdarstellungsplattform genommen.
Meine Hochachtung vor den Gemeinden die es geschafft haben sakrale Musik auf hohem Niveau mit jungen Leuten zu gestalten. Die gibt es und auch Interessenten gibt es, aber um so etwas zu leiten und zu erhalten bedarf es Profis. Und da mangelt es zumeist an Planstellen.
Der Herr ist mein Hirte; mir wird nichts mangeln.
Nec laudibus, nec timore
Nec laudibus, nec timore
Ein ernster Einwand. Aber ich gebe zu bedenken, dass wir hier von einem 11jährigen Kind reden. 11-jährigen würde ich es nicht übelnehmen, wenn sie noch nicht erkennen, dass die Freude des lieben Gottes an ihrer Musik genügen sollte und es des Lobes der Gemeinde nicht bedarf und sie stattdessen auch Kritik einstecken sollten.Nueva hat geschrieben: Das Kind hat doch hoffentlich nicht gespielt, um DANK vom Pfarrer zu erhalten oder hat den Gottesdienst gar als Selbstdarstellungsplattform genommen.
Von erwachsenen Musikern erwarte ich das sehr wohl.
Zuletzt geändert von iustus am Montag 4. August 2008, 13:42, insgesamt 1-mal geändert.
Der Weg zum Erwachsensein ist nicht einfach, auch was die emotionale Reife angeht. Ich hätte, wenn ich dieses 11-jährige Kind gewesen wäre, wahrscheinlich geheult.iustus hat geschrieben:Ein ernster Einwand. Aber ich gebe zu bedenken, dass wir hier von einem 11jährigen Kind reden. 11-jährigen würde ich es nicht übelnehmen, wenn sie noch nicht erkennen, dass die Freude des lieben Gottes an ihrer Musik genügen sollte und es des Lobes der Gemeinde nicht bedarf und sie stattdessen auch Kritik einstecken sollten.Nueva hat geschrieben: Das Kind hat doch hoffentlich nicht gespielt, um DANK vom Pfarrer zu erhalten oder hat den Gottesdienst gar als Selbstdarstellungsplattform genommen.
Von erwachsenen Musikern erwarte ich das sehr wohl.
Aber falsche Töne waren bei mir nicht das Problem, ich war ein notorischer Zuspätkommer beim Unterricht und bei den Proben.
In einem solchen Fall soll man das Kind behutsam zurechtweisen, denn das ist eine Frage der Disziplin, nicht eine der künstlerischen Fähigkeiten.
???
Ich hätte zu dem Kind gesagt, dass es ganz nett gespielt hätte. Falls das Kind von sich aus auf den Patzer zu sprechen käme, hätte ich gesagt sowas passiert eben und sie auf ihre Lehrerin verwiesen, mit der sie das noch mal besprechen könne. Dann hätte ich sie noch gefragt, ob sie gerne Musik macht...iustus hat geschrieben:Was hättest Du denn ALS PFARRER zu dem Kind gesagt?
Keine weiteren Fragen.Nueva hat geschrieben:Ich hätte zu dem Kind gesagt, dass es ganz nett gespielt hätte. Falls das Kind von sich aus auf den Patzer zu sprechen käme, hätte ich gesagt sowas passiert eben und sie auf ihre Lehrerin verwiesen, mit der sie das noch mal besprechen könne. Dann hätte ich sie noch gefragt, ob sie gerne Musik macht...iustus hat geschrieben:Was hättest Du denn ALS PFARRER zu dem Kind gesagt?
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Ich finde Nueva hat vollkommen recht. Warum sollte man plötzlich in so eine Art Beliebigkeit verfallen, daß man sagt "egal wie es klingt, hauptsache es war gut gemeint".anneke6 hat geschrieben:Du läßterst Gott. Nur Gott selbst kann das beurteilen.Nueva hat geschrieben: Dem Hernn ist ein schräges AVE MARIA ein graus
Der Herr ist mein Hirte; mir wird nichts mangeln.
Nec laudibus, nec timore
Nec laudibus, nec timore