Du hast noch nie einen Sämann bei der Arbeit gesehen, was?Ralf hat geschrieben:säen, nicht schmeißen

Ein Sämann sucht fruchtbaren Boden für seine Saat aus und bereitet ihn vor. Manchmal muß er die Saat beizen, damit sie überhaupt keimt, es gibt Lichtkeimer, manche Saatkörner keimen besser tief in der Erde.Du hast noch nie einen Sämann bei der Arbeit gesehen, was?
Echt? Ich habe irgendwie schon jahrelang nichts zum beichten.Robert Ketelhohn hat geschrieben:Ich kenn’ übrigens einen orthodoxen Priester, der schickt die Leute gerne mal zum Ikonenmaler, wenn sie meinen, sie hätten nichts zu beichten.
Vielleicht nicht das Schlechteste, wenn man da schon zu Lebzeiten vorsorgt, damit man später auch richtig rüberkommt …
also,... als ich das erste mal nach 10 Jahren mal wieder bei der Beichte aufschlug.... stammelte ich sowas wieKordian hat geschrieben:Gibt's denn noch diesen Formalismus bei der Beichte? Mit "Herr ich habe gesündigt und so weiter" oder kann man inzwischen rin mit einem "Hallo, ich habe das und das gemacht" ?
Bestimmt hier:Robert Ketelhohn hat geschrieben:Mir ist, als hätte ich deine Ikone schon mal irgendwo im Netz gesehen …
Die Zeit und der liebe Gott. Im nachhinein.Ralf hat geschrieben:Mal zurück zum Thema.
Ich halte es für einen fehler, wenn immer wieder behauptet wird, der Mensch sei "unheilbar religiös". Es gibt mannigfache Beispiele von Menschen, die das Gegenteil nicht nur behaupten, sondern auch leben. Ein ständiges "gib's doch zu, Dir fehlt doch irgendetwas" führt meines Erachtens nach zu nichts.
Daraus folgt: sehr viele, die sich mal zur Erstkommunion in der Kirche verlieren, werden überhaupt nicht zurückkommen wollen.
Wie unterscheidet man die einen von den anderen?
Firminus hat geschrieben:War von Euch schon mal jemand auch nur ein viertel Jahr lang Pfarrer in drei, manchmal heute schon sechs Gemeinden?
Habt Ihr Euch schon mal mit "Starkatholiken" auseinander setzen müssen, die Euch einen "vorbereiteten" Gottesdienst vorsetzen, der aus einem "Wasserkopf" von Wortgottesdienst besteht, an den Ihr dann ganz selbstverständlich noch eine möglichst kurze Eucharistiefeier, womöglich mit dem protestantischen "Quelle-Hochgebet" gleichsam ankleben "dürft", damit die lieben Kleinen doch ja nicht "überfordert" werden?
Und das zur Erstkommunion an drei bis sechs (siehe oben) Sonntagen hintereinander, da ja jede Gemeinde das "Recht" auf einen eigenen Erstkommuniongottesdienst hat.
Klugsch..... kann ich auch!
Ralf hat geschrieben: Doch eines verstehe ich nicht, Firminus, und wage Dich zu fragen, weil Du der bisher einzig aktiv schreibende Priester hier bist (zumindest wissen wir das von Dir):
Warum fällt es so vielen Priestern so schwer, auch mal ein "NEIN!" hervorzubringen? - ausgepowert und nicht selten ohne eigenes tiefes geistliches Leben malochen diese dann vor sich hin, versuchen everybody's darling zu sein.
Kann denn so ein Priesterleben anziehend für andere junge Männer sein?
max72 hat geschrieben:
Also auch eine Bitte an die Priester. Hoert nicht nur auf die, die am lautesten schreien. Auch auf die anderen. Und auf Euch selbst und eben auf das was wirklich unsere Tradition und Staerke ist.
Gruesse
Max
Genau das bezweifle ich. Warum hoere ich immer wieder, dass Kirchen voll sind, wenn ein Priester es wagt keine Experimente zu machen?lancelot hat geschrieben:
Das heißt praktisch in vielen Fällen, daß sich der Priester in seiner Gemeinde selbst isoliert bzw. mit den verschiedenen Lobbygruppen anlegt. Ich verstehe jeden Priester, der das nicht tut - obwohl ich es mir wie Ralf und Max wünsche.
Die füllen sich wohl erst langsam wieder, wenn sich's herumspricht und die Gläubigen das Ergebnis erleben. Aber vorher kommt eine Zeit mit allen möglichen Auseinandersetzungen: Da gibt es den Pfarrgemeinderat, den Liturgieausschuß, die Kinderkirche-Mütter, das Pastoralteam - und die Zeitungen. Und vielleicht kommt von den Mitbrüdern ringsum auch keine Unterstützung.max72 hat geschrieben: Genau das bezweifle ich. Warum hoere ich immer wieder, dass Kirchen voll sind, wenn ein Priester es wagt keine Experimente zu machen?
Müssen wir nicht. Sollten wir nicht. Tun wir aber faktisch. Und eine starke Persönlichkeit mit der Bereitschaft, einmal Erkanntes auch durchzusetzen, ist nicht unbedingt eine Selektionskriterium für Priesterkandidaten. (Abgesehen davon dass sie erst einmal inhaltlich neutral ist.)max72 hat geschrieben: Muessen wir mit allen Lobbygruppen Kompromisse schliessen? Vor allem dann wenn die Lobbygruppen direkt nicht-katholisches "lobbyieren"?
Und dann wundert's uns wenn die Kirche in der Krise ist... Ich versteh dass es nicht leicht ist. Und doch ist's so noetig. Ist denn nicht Liturgie und Seelsorge die Hauptverantwortung des Priesters? ist es nicht letztendlich er der entscheidet? Vielleicht ist ja die Aufgabenverteilung in der Gemeinde nicht mehr klar. Genug zu tun fuer alle gibt's auf jeden Fall.lancelot hat geschrieben:
Die füllen sich wohl erst langsam wieder, wenn sich's herumspricht und die Gläubigen das Ergebnis erleben. Aber vorher kommt eine Zeit mit allen möglichen Auseinandersetzungen: Da gibt es den Pfarrgemeinderat, den Liturgieausschuß, die Kinderkirche-Mütter, das Pastoralteam - und die Zeitungen. Und vielleicht kommt von den Mitbrüdern ringsum auch keine Unterstützung.
Früher musste er laut Pfarrgemeinderatssatzung - jedenfalls in WÜ - sein, heute wird er empfohlen. (Satzung)Ralf hat geschrieben:Mal 'ne Frage: warum gibt es den? Ich wusste bis etwa vor einem Jahr noch gar nicht, dass es überhaupt so etwas gibt.lancelot hat geschrieben:[...] Liturgieausschuß [...]
ich dachte immer (ja, ich bin naiv...) daß sich da Leute mit der Liturgie der Kirche beschäftigen.Ralf hat geschrieben:Ja gut, aber warum denn überhaupt so etwas?
Vielleicht und hoffentlich gibt es das ja, dass Leute in diesem Ausschuß in den "Geist der Liturgie" eindringen und überlegen und mithelfen, wie es auch die ganze Gemeinde tun kann. Und ich denke, daß nicht jeder Liturgieausschuß auf "Abstand" geht.Edith hat geschrieben:ich dachte immer (ja, ich bin naiv...) daß sich da Leute mit der Liturgie der Kirche beschäftigen.Ralf hat geschrieben:Ja gut, aber warum denn überhaupt so etwas?
Sich mit einem Messbuch, KKK und der allgem. Einführung in die Liturgie hinsetzen, und versuchen, tiefer einzudringen, in den Geist der Liturgie.
Ich dacht nicht, daß das ne Spielwiese für "Vorschläge" ist, wie man sich möglichst wenig an die Liturgie der Kirche halten muss.....
Ich versteh's nicht... Was ist der Sinn und Reiz, dass ich persoenlich die Messe hier und da veraendere? Warum will ich das ueberhaupt? Bin ich nicht zufrieden mit dem wie's ist? Ich faende das langweilig, mir darueber den Kopf zu zerbrechen, nur um etwas von einer Version in eine aehnlich, vielleicht schlechtere zu veraendern. Was gewinne ich da?lancelot hat geschrieben:Weil das der deutsche Weg ist, die participatio actuosa - die tätige Teilnahme - des Gottesvolkes an der Liturgie institutionalisiert umzusetzen?Ralf hat geschrieben:Ja gut, aber warum denn überhaupt so etwas?
niemals musste es sie geben. Laut CIC kann ein Pastoralrat gebildet werden. Von einem Pfarrgemeinderat ist dort nicht die Rede, von einem Liturgieausschuss überhaupt nicht.lancelot hat geschrieben:Früher musste er laut Pfarrgemeinderatssatzung - jedenfalls in WÜ - sein, heute wird er empfohlen. (Satzung)Ralf hat geschrieben:Mal 'ne Frage: warum gibt es den? Ich wusste bis etwa vor einem Jahr noch gar nicht, dass es überhaupt so etwas gibt.lancelot hat geschrieben:[...] Liturgieausschuß [...]
Ziemlich viel "Ego" fuer eine Sache in der das eigene Ego zuruecktreten sollte. Wie war das nochmal mit "Dein Wille geschehe"?lancelot hat geschrieben:
Die Logik geht dann so:
- - Gottesdienste feiern wir, um die Gegenwart Gottes erleben zu können.
- Wir definieren selbst, was und wie sehr wir erleben.
- Wenn wir in den aktuellen Gottesdienstformen nichts oder zu wenig erleben, sind andere Gottesdienste nötig.
Die heutigen Protestanten waren nicht so klug = sie distanzierten sich von dem Stamm der Kirche, indem sie die Formen und die Glaubensaussagen veränderten.max72 hat geschrieben: Und wenn ich mit anderen katholischen Formen nicht einverstanden bin, veraendere ich die Glaubensaussagen gleich auch noch mit....
Max