Ich meine, nur weil der Sänger evangelischer Pfarrer ist, wird aus seinem Werk - oder vielleicht auch besser "Erguss" - doch noch lange kein "evangelischer Protestsong". Als ob er die Meinung aller evangelischer Christen wiedergeben würde... Ich denke auch nicht, dass er sich dies anmaßen wollte. Vielleicht sollte man die Kirche einfach mal im Dorf lassen. Der gute Mann hat seine Meinung, niemand wollte sie hören, freundlicherweise hat er sie uns aber doch zum Besten gegeben - und damit ist es dann auch gut. Zu viel Aufmerksamkeit kann auch schädlich sein.
Ich stimme mit dem Inhalt absolut nicht überein und bin der Meinung, einen Mangel an Wissen über die katholische Kirche sollte man besser nicht mit platter Polemik zu überspielen versuchen.
Die Art und Weise wie mit Pfr. Bittlinger nun aber vereinzelt umgegangen wird - was ja bis hin zu Morddrohungen zu gehen scheint - heiße ich allerdings in keiner Weise gut.
Evangelischer Protestsong gegen den Papst
- tantum ergo
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Ich habe das Folgende in ähnlicher Form schon mal als Kommentar in jesus.de gepostet (und zu meiner Überraschung tatsächlich auch positive Feedbacks inkl. einer positiven Mitteilung erhalten)
Wenn man solche Vorkommnisse sieht, stelle ich mir ab und zu die alte Kriminalistenfrage: wem nutzt es?
Nutzt es der katholischen Kirche? Nein, zum Glück hält sich die offizielle Kirche hier weitgehend bedeckt (was stört's die deutsche Eiche ...)
Nutzt es der evangelischen Kirche? Ich glaube, dazu ist denen selbst der betriebene Populismus zu groß.
Und Herrn Bittlinger? Der hat jetzt gerade im August eine neue CD rausgebracht (anscheinend inkl. Mensch-Benedikt-Video), die sich durch den Presse-Hype sicher nicht schlechter verkauft
Da kann sich nun jeder sein eigenes Bild machen
Gottes Segen,
tantum ergo
Wenn man solche Vorkommnisse sieht, stelle ich mir ab und zu die alte Kriminalistenfrage: wem nutzt es?
Nutzt es der katholischen Kirche? Nein, zum Glück hält sich die offizielle Kirche hier weitgehend bedeckt (was stört's die deutsche Eiche ...)
Nutzt es der evangelischen Kirche? Ich glaube, dazu ist denen selbst der betriebene Populismus zu groß.
Und Herrn Bittlinger? Der hat jetzt gerade im August eine neue CD rausgebracht (anscheinend inkl. Mensch-Benedikt-Video), die sich durch den Presse-Hype sicher nicht schlechter verkauft
Da kann sich nun jeder sein eigenes Bild machen

Gottes Segen,
tantum ergo
„Ich bin gekommen, um Feuer auf die Erde zu werfen. Wie froh wäre ich, es würde schon brennen!“ (Lk 12,49)
Re: Evangelischer Protestsong gegen den Papst
Auszug aus einem Interview mit Bittlinger, das am Samstag in einer Lokalausgabe der "Rheinpfalz" im Vorfeld eines Bittlinger-Auftritts in einer katholischen Kirche erschienen ist:
Sie werfen dem Papst vor, dass er die evangelische Kirche nicht als Kirche im theologischen Sinn anerkennt. Seine Position ändern könnte er aber nur, wenn er sein Kirchenverständnis ans protestantische anpassen würde. Finden Sie es tolerant, dem Papst vorzuwerfen, dass er nicht evangelisch ist?
Die Evangelische Kirche in Deutschland nennt sich Kirche, sie versteht sich also als Kirche. Wenn man den Begriff dann so wie der Papst verwendet, ist das eine Provokation. Aber das ist ja gar nicht mein eigentlicher Kritikpunkt. Ein katholischer Priester hat einmal gesagt: Jesus hat das Reich Gottes angekündigt, und was kam, war die Kirche. Wir Christen haben die Kirchen gegründet, um die Zeit zu überbrücken, bis Jesus wiederkommt. Wenn man auf den Begriff so viel Wert legt wie der Papst, dann geht es eigentlich um Machtansprüche.
Dass man sich widerspricht und Irrtümer vorwirft, tritt ja zwischen allen Religionen auf. Sie sind selbst Missions-Beauftragter Ihres Dekanats. Wie gehen Sie mit der Spannung um?
Es gibt keine Alternative zum Dialog. Ich kann mich da voll dem anschließen, was der katholische Theologe Hans Küng sagt: Es gibt keinen Weltfrieden ohne Religionsfrieden. Wir müssen immer schauen, wo unsere gemeinsamen Themen sind: Gerechtigkeit, Frieden und Bewahrung der Schöpfung. Diese Themen sind gerade jetzt auch in der Wirtschaftskrise brandaktuell: Da geht es um Gerechtigkeit, aber es geht auch darum, dass wir verhindern, dass viele Gesetze zum Umweltschutz wieder gekippt werden. Und ja, um Frieden wird es auch gehen. Angesichts von Ereignissen wie in Winnenden haben religiöse Spitzfindigkeiten keinen Platz, sondern wir sind alle gefragt betend, fassungslos und tröstend bei den Opfern und ihren Familien zu stehen.
Was hat das denn damit zu tun, dass vor 2000 Jahren ein Mensch am Kreuz gestorben ist?
Wenn damals nur irgendein Mensch gestorben wäre, dann wäre es tatsächlich nicht relevant. Schließlich sind damals ziemlich viele Menschen am Kreuz gestorben. Aber als Christen glauben wir, dass Gott sich in Jesus offenbart hat, dass die Ungerechtigkeit und auch ein Amoklauf nicht das letzte Wort haben. Der auferstandene Christus kennt den Schmerzensschrei „Mein Gott, warum hast du uns verlassen", und ist deshalb mitten im Leid bei uns. Deshalb suchen viele Menschen in dieser Zeit auch in den Kirchen Trost, weil sie das spüren: Wir sind nicht alleine.
- cantus planus
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- Wohnort: Frankreich: Département Haut-Rhin; Erzbistum Straßburg
Re: Evangelischer Protestsong gegen den Papst
Man lese dieses Interview Satz für Satz und denke darüber nach.
Da hat sich jeder Kommentar von selbst erledigt.
Da hat sich jeder Kommentar von selbst erledigt.

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Tradition ist das Leben des Heiligen Geistes in der Kirche. — Vladimir Lossky
Tradition ist das Leben des Heiligen Geistes in der Kirche. — Vladimir Lossky
Re: Evangelischer Protestsong gegen den Papst

Übrigens : ich kann auch ein bisschen klampfen und brilliere durch eine eher dünne Singstimme und trotzdem hat mir noch keiner einen katholischen Katechismus geschenkt, gemein!!

Die Herrschaft über den Augenblick ist die Herrschaft über das Leben.
M. v. Ebner- Eschenbach
M. v. Ebner- Eschenbach
Re: Evangelischer Protestsong gegen den Papst
Ich frage mich nur,wer ihn in einer katholischen Kirche
auftreten läßt?Was soll er da,wer lädt ihn ein?
auftreten läßt?Was soll er da,wer lädt ihn ein?
Re: Evangelischer Protestsong gegen den Papst
Im konkreten Fall ist der Veranstalter die Volkshochschule. Der katholische Pfarrer stellt die Kirche aber zur Verfügung.
Re: Evangelischer Protestsong gegen den Papst
Das ist ja eine ganz famose Zusammenstelllung:Kilianus hat geschrieben:Im konkreten Fall ist der Veranstalter die Volkshochschule. Der katholische Pfarrer stellt die Kirche aber zur Verfügung.
Evangelischer Pfarrer singt drittklassige Songs ,gerne gegen den Papst,
als "Erwachsenenbildung" etikettiert,in einer katholischen Kirche!

Re: Evangelischer Protestsong gegen den Papst
Im konkreten Fall wird er "Mensch Benedikt" nicht singen. Sagt er jedenfalls im Interview (das ich mit Rücksicht aufs Urheberrecht hier nicht komplett reingestellt habe).
Re: Evangelischer Protestsong gegen den Papst
Wie unwichtig diese Frage Bittlinger und Co ist konnte man ja zur Genüge bestaunen.Kilianus hat geschrieben:Auszug aus einem Interview mit Bittlinger, das am Samstag in einer Lokalausgabe der "Rheinpfalz" im Vorfeld eines Bittlinger-Auftritts in einer katholischen Kirche erschienen ist:
Sie werfen dem Papst vor, dass er die evangelische Kirche nicht als Kirche im theologischen Sinn anerkennt. Seine Position ändern könnte er aber nur, wenn er sein Kirchenverständnis ans protestantische anpassen würde. Finden Sie es tolerant, dem Papst vorzuwerfen, dass er nicht evangelisch ist?
Die Evangelische Kirche in Deutschland nennt sich Kirche, sie versteht sich also als Kirche. Wenn man den Begriff dann so wie der Papst verwendet, ist das eine Provokation. Aber das ist ja gar nicht mein eigentlicher Kritikpunkt. Ein katholischer Priester hat einmal gesagt: Jesus hat das Reich Gottes angekündigt, und was kam, war die Kirche. Wir Christen haben die Kirchen gegründet, um die Zeit zu überbrücken, bis Jesus wiederkommt. Wenn man auf den Begriff so viel Wert legt wie der Papst, dann geht es eigentlich um Machtansprüche.