Eine Besserung hätte ich schon. Das christliche "System" ist noch immer zu patriachal.
Hierzu musste ich echt lachen
SPIEGEL: Von solchen Ausnahmen abgesehen, soll es aber anscheinend dabei bleiben, daß Ordenstracht getragen werden muß. Immerhin soll sie, wie man hört, der heutigen Zeit angepaßt werden. Bis wie weit, meinen Sie, dürfte die Länge des Kleides gehen?
M. THERESITA: Hm, eine sehr spezielle Frage. Jedenfalls nicht bis zum Minirock.
SPIEGEL: Viele glauben, daß Nonnen und Schwestern auch heute noch wie im Mittelalter kahlgeschorene Köpfe haben und grobleinene Unterwäsche tragen müssen.
M. TRERESITA: Sie dürfen mir glauben, daß man haute fortschrittlicher ist.
SPIEGEL: Also haben heute Ordensfrauen kurzgeschnittene Haare?
M. THERESITA: Ja, so daß man sie halt unter der Haube tragen kann.
SPIEGEL: Und mit der grobleinenen Unterwäsche -- das stimmt auch nicht mehr?
M. THERESITA: Unterwäsche? Modern oder weniger modern, je nach Einstellung und Bedürfnis der einzelnen.
SPIEGEL: Würden Sie den Ordensfrauen erlauben, in ihren Zimmern oder im Gemeinschaftsraum zu rauchen?
M. THERESITA: Ich weiß, daß in den USA die jungen Damen, wenn sie eintreten, so an das Rauchen gewöhnt sind, daß ihnen noch die Möglichkeit zu rauchen gegeben werden muß -- aber zum Abgewöhnen.
SPIEGEL: Make-up dürfen Ordensfrauen nicht benutzen?
M. THERESITA: Dazu sehen wir gar keine Notwendigkeit,
SPIEGEL: Die Ordensfrauen wollen das auch von sich aus nicht?
M. THERESITA: Ich meine nicht, nein.
SPIEGEL: In einigen Ordensgemeinschaften dürfen moderne Werke der Gegenwartsliteratur gelesen werden, Graß, Dürrenmatt zum Beispiel,
M. THERESITA: Selbstverständlich, wenn Studium und Unterricht es erfordern und wenn es sonst zweckmäßig und sinnvoll ist.
SPIEGEL: Dann üben Sie auch keine Zensur aus über die Lektüre der Ordensfrauen?
M. THERESITA: Eine Zensur? Scheint mir nicht notwendig zu sein. Eine mündige Ordensfrau wird von sich aus die richtigen Entscheidungen treffen.