Der Leib Christi
Der Leib Christi
Das Bild von der Ewigkeit Christi, wie es der Papst in der Mittwochkatechese angesprochen hat, deckt sich mit dem Bild vom pilgernden Gottesvolk auf dem Weg durch die Zeit. Denn die Kinder des Gottesvolkes waren immer schon die Kinder Gottes.
Dass Johannes dem Johannes die Worte in den Mund legt: "Er der nach mir kommt, ist mir voraus, weil er vor mir war." gewinnt aus dieser Überlegung eine klare Bedeutung.
Den auferstandenen Christus verstehen wir damit als das Gottesvolk des Neuen Bundes, der in seiner Mitte lebt in Ewigkeit.
Dass Johannes dem Johannes die Worte in den Mund legt: "Er der nach mir kommt, ist mir voraus, weil er vor mir war." gewinnt aus dieser Überlegung eine klare Bedeutung.
Den auferstandenen Christus verstehen wir damit als das Gottesvolk des Neuen Bundes, der in seiner Mitte lebt in Ewigkeit.
Der präexistente Christus war solange geheimnisvoll verborgen, bis die Zeit reif war und Jesus Christus offenbarte: Ich bin. Also: Ich bin Gottes Sohn. Also: Ich bin, der ich bin.
Der Alte Bund wurde mit der Kreuzigung beendet und mit der Auferstehung erneuert: Jeder gehört zum auserwählten Gottesvolk, der umkehrt, Gott als seinen Vater annimmt und seinen Nächsten liebt.
Die Befreiungsgeschichte aus Ägypten wird damit zur Befreiungsgeschichte aus der Gottesferne.
Der Alte Bund wurde mit der Kreuzigung beendet und mit der Auferstehung erneuert: Jeder gehört zum auserwählten Gottesvolk, der umkehrt, Gott als seinen Vater annimmt und seinen Nächsten liebt.
Die Befreiungsgeschichte aus Ägypten wird damit zur Befreiungsgeschichte aus der Gottesferne.
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Lieber overkott, der "Sohn" ist nach katholischer Lehre eines Wesens mit dem Vater. Damit unterscheidet er sich doch sehr von dem menschlichen Bild des Sohnes, in dem dieser sich doch zuvörderst in Abgrenzung zu der Elterngeneration befindet.
Liegt hier vielleicht ein Geheimnis in der Sohnschaft des Christus?
Liegt hier vielleicht ein Geheimnis in der Sohnschaft des Christus?
"Ad Deum, qui laetificat juventutem meam."
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- cum angelis psallat Domino
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Der Leib Christi
Lieber Overkott,
der "präexistente Christus" hat sich schon im brennenden Dornbusch dem Moses offenbart. Der "Logos" - das Wort- der zum Propheten Moses sprach "Ich bin der Seiende" offenbarte sich durch Sein Wort. Oder versteh ich etwas falsch in Deinem Beitrag?
+P.Theodoros
der "präexistente Christus" hat sich schon im brennenden Dornbusch dem Moses offenbart. Der "Logos" - das Wort- der zum Propheten Moses sprach "Ich bin der Seiende" offenbarte sich durch Sein Wort. Oder versteh ich etwas falsch in Deinem Beitrag?

+P.Theodoros
Lieber Pater Theodoros,
das sehe ich ganz genauso.
Ich glaube auch, dass die Weisheit Salomos eine Offenbarung des Wortes war. Man könnte Salomo auch einen anonymen Papst nennen.
Aber erst Jesus hat sich selbst als Gottes Sohn offenbart. In ihm ist das Wort Fleisch geworden, um es mal ganz klassisch auszudrücken.
Ihr
overkott
das sehe ich ganz genauso.
Ich glaube auch, dass die Weisheit Salomos eine Offenbarung des Wortes war. Man könnte Salomo auch einen anonymen Papst nennen.
Aber erst Jesus hat sich selbst als Gottes Sohn offenbart. In ihm ist das Wort Fleisch geworden, um es mal ganz klassisch auszudrücken.
Ihr
overkott
Weil der Sohn, der präexistente Christus, schon vorhanden war im geheimnisvollen, verborgenen, noch nicht offenbar gewordenen Leib des Gottesvolkes, ergibt sich für den Dialog mit dem Judentum als Konsequenz, dass sich aus katholischer Sicht das Judentum nicht zum Christentum bekehren muss, sondern zum Judentum. Indem es sich von Jesus die Augen öffnen lässt, erkennt es seine eigene Gotteskindschaft und damit auch Jesus als Gottes Sohn.
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- cum angelis psallat Domino
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Der Leib Christi
Lieber Overkott,
schön zu lesen das klassische Wort "Fleisch geworden". Sehr selten sprechen westliche Theologen dieses Wort aus. Man redet gerne von "Menschwerdung" aber fast überhaupt nicht von "das Wort ist Fleisch" geworden. Vielleicht sind doch ein großer Teil der westl. Theologen sowas wie Nestorianer oder Arianer. Auch von einer "Auferstehung des Fleisches" wagen viele nicht zu reden. Dieses Fleischgewordene Wort (Christus) ist von den Toten auferstanden, n icht als Mythos oder Gespenst, sondern mit Seinem Leib (Fleisch), aber in verklärtem Sein und doch anfaßbar. Deshalb bin ich so erfreut Deine Worte zu lesen. Der ungläubige Thoman heilte diesen Unglauben durch das Tasten und Fassen Seines Fleisches (Leibes).
+P. Theodoros
schön zu lesen das klassische Wort "Fleisch geworden". Sehr selten sprechen westliche Theologen dieses Wort aus. Man redet gerne von "Menschwerdung" aber fast überhaupt nicht von "das Wort ist Fleisch" geworden. Vielleicht sind doch ein großer Teil der westl. Theologen sowas wie Nestorianer oder Arianer. Auch von einer "Auferstehung des Fleisches" wagen viele nicht zu reden. Dieses Fleischgewordene Wort (Christus) ist von den Toten auferstanden, n icht als Mythos oder Gespenst, sondern mit Seinem Leib (Fleisch), aber in verklärtem Sein und doch anfaßbar. Deshalb bin ich so erfreut Deine Worte zu lesen. Der ungläubige Thoman heilte diesen Unglauben durch das Tasten und Fassen Seines Fleisches (Leibes).
+P. Theodoros
Re: Der Leib Christi
Da ist hier in Deutschland auch der Wurm drin. Es wird im Gottesdienst allgemein zu selten das Große Glaubensbekenntnis gesprochen ("und hat Fleisch angenommen von der Jungfrau Maria") und in der gegenwärtigen Übersetzung des Apostolischen Glaubensbekenntnis heißt es "Auferstehung der Toten" und nicht "Auferstehung des Fleisches"…ieromonach hat geschrieben:…
schön zu lesen das klassische Wort "Fleisch geworden". Sehr selten sprechen westliche Theologen dieses Wort aus. Man redet gerne von "Menschwerdung" aber fast überhaupt nicht von "das Wort ist Fleisch" geworden […]
Nein, ich bin noch lange nicht deutsch…
???
Re: Der Leib Christi
Die Auferstehung des Leibes Christi ereignet sich geheimnisvoll durch die Taufe in jedem einzelnen Christen. Bist du Christ, dann soll in dir das Wort Fleisch werden. Denn der Vaterunser im Himmel schuf den Menschen nach seinem Bild und Gleichnis. Weil der Mensch dem Wesen nach Liebe ist, ist ihm die Liebe geboten. Die Liebe ist das dem Menschen von Gott gegebene Naturgesetz. Daraus entspringt das Leben und Zusammenleben in Gottes großer Familie. Verstößt er aber gegen das ihm vom Schöpfer eingepflanzte Naturgesetz, zerstört er Leben. Die Schöpfungsgeschichte erzählt, wie Adam (der Mensch) gegen Gottes Gebot verstieß und der Tod in die Welt kam. Die Geschichte von der neuen Schöpfung in Christus erzählt, wie der neue Adam sich mit Gott versöhnt und dadurch das ewige Leben findet.ieromonach hat geschrieben:Lieber Overkott,
schön zu lesen das klassische Wort "Fleisch geworden". Sehr selten sprechen westliche Theologen dieses Wort aus. Man redet gerne von "Menschwerdung" aber fast überhaupt nicht von "das Wort ist Fleisch" geworden. Vielleicht sind doch ein großer Teil der westl. Theologen sowas wie Nestorianer oder Arianer. Auch von einer "Auferstehung des Fleisches" wagen viele nicht zu reden. Dieses Fleischgewordene Wort (Christus) ist von den Toten auferstanden, n icht als Mythos oder Gespenst, sondern mit Seinem Leib (Fleisch), aber in verklärtem Sein und doch anfaßbar. Deshalb bin ich so erfreut Deine Worte zu lesen. Der ungläubige Thoman heilte diesen Unglauben durch das Tasten und Fassen Seines Fleisches (Leibes).
+P. Theodoros
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Re: Der Leib Christi
Warum haben wir dann eine Kirche, in der das Wort Gottes nicht geglaubt wird? Overkott, ich schätze Deine Antworten sehr, aber ist das nicht ein Idealbild, das Du, zugegebenermaßen berechtigterweise, zeichnest?overkott hat geschrieben:Bist du Christ, dann soll in dir das Wort Fleisch werden.
Wo findet sich heute noch der mystische Leib Christi? Im NOM? In Marienandachten? In Orgelkonzerten?
Wer beichtet denn heute noch?
"Ad Deum, qui laetificat juventutem meam."
Re: Der Leib Christi
Der mystische Leib Christi ist Gottes Dienst für den Menschen. Gott braucht keinen NOM, keine Marienandachten, keine Orgelkonzerte und keinen tridentinischen Ritus. Gott schenkt sie den Gläubigen, weil er sie liebt. Gläubige danken ihm dafür.Gerhard hat geschrieben:Warum haben wir dann eine Kirche, in der das Wort Gottes nicht geglaubt wird? Overkott, ich schätze Deine Antworten sehr, aber ist das nicht ein Idealbild, das Du, zugegebenermaßen berechtigterweise, zeichnest?overkott hat geschrieben:Bist du Christ, dann soll in dir das Wort Fleisch werden.
Wo findet sich heute noch der mystische Leib Christi? Im NOM? In Marienandachten? In Orgelkonzerten?
Wer beichtet denn heute noch?
Zuletzt geändert von overkott am Sonntag 26. Oktober 2008, 21:21, insgesamt 1-mal geändert.
Gott ist absolut. Das bedeutet: Er genügt sich selbst. Er ist in sich Liebe. Auch sein Sohn ist ihm kein Bedürfnis, sondern Ausdruck seiner Liebe. Die Liebe ist heiliger Geist, Ausdruck des Heiligen Geistes.
Auch die Schöpfung und die Geschöpfe sind Ausdruck seiner Liebe. Gott braucht die Menschen nicht. Wozu sollten sie ihm nützlich sein?
Auch die Schöpfung und die Geschöpfe sind Ausdruck seiner Liebe. Gott braucht die Menschen nicht. Wozu sollten sie ihm nützlich sein?
Das Gebot der Gottesliebe ist der Wunsch, dass der Mensch lieben soll. Indem der Mensch liebt, wird er, was er ist: Ebenbild Gottes. In der Liebe lebt der Mensch seiner Natur entsprechend, verwirklicht er sich selbst im Nächsten.Gerhard hat geschrieben:Um zu Ehren Gottes auf Erden zu wandeln.overkott hat geschrieben:Wozu sollten sie ihm nützlich sein?
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Damit ist aber leider nicht die egoistische Liebe gemeint. Warum sagt das den sogenannten Gläubigen denn niemand?
Wir schlagen unseren Herrn jedes Mal aufs Neue ans Kreuz, wenn wir mit einer Sünde auf dem Herzen die Hl. Kommunion empfangen.
Die Kirche heute macht es sich sehr einfach. Der Mensch verwirklicht sich am Besten in seiner Beziehung zu seinem Schöpfer. Wenn er sich selbst im Nächsten verwirklichen würde, dann würden z.B. kontemplative Orden nicht mehr gebraucht.
Wir schlagen unseren Herrn jedes Mal aufs Neue ans Kreuz, wenn wir mit einer Sünde auf dem Herzen die Hl. Kommunion empfangen.
Die Kirche heute macht es sich sehr einfach. Der Mensch verwirklicht sich am Besten in seiner Beziehung zu seinem Schöpfer. Wenn er sich selbst im Nächsten verwirklichen würde, dann würden z.B. kontemplative Orden nicht mehr gebraucht.
P. Raniero Cantalamessa hat geschrieben: Die Nächstenliebe muss „ohne Heuchelei“, das heißt aufrichtig sein (vgl. Röm 12,9). Man muss „von Herzen“ lieben (1 Petr 1,22). Man kann nämlich aus vielerlei Gründen Almosen geben und Werke der Nächstenliebe verrichten, die nichts mit Liebe zu tun haben: um gut dazustehen, um als Wohltäter zu gelten, um sich das Paradies zu verdienen, ja, sogar aus Gewissensbissen.
"Ad Deum, qui laetificat juventutem meam."
Aktive Orden verstehen Nächstenliebe als Gottesliebe, kontemplative Orden Gottesliebe als Nächstenliebe.Gerhard hat geschrieben:Die Kirche heute macht es sich sehr einfach. Der Mensch verwirklicht sich am Besten in seiner Beziehung zu seinem Schöpfer. Wenn er sich selbst im Nächsten verwirklichen würde, dann würden z.B. kontemplative Orden nicht mehr gebraucht.
Ein kontemplativer Orden könnte nicht bestehen, wenn er nur eine Ansammlung von Egoisten wäre.
Wir können aber unmöglich Gottes Größe uns Ehre vermehren.Gerhard hat geschrieben:Um zu Ehren Gottes auf Erden zu wandeln.overkott hat geschrieben:Wozu sollten sie ihm nützlich sein?
Das ist zu pauschal: bei schwerer Sünde ja, bei lässlichen tilgt der Kommunionempfang die Schuld.Wir schlagen unseren Herrn jedes Mal aufs Neue ans Kreuz, wenn wir mit einer Sünde auf dem Herzen die Hl. Kommunion empfangen.
"Katholizismus ist ein dickes Steak, ein kühles Dunkles und eine gute Zigarre." G. K. Chesterton
"Black holes are where God divided by zero. - Einstein
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Also erst einmal müssen wir hier zwischen läßlicher Sünde und Todsünde unterscheiden. Läßliche Sünden werden durch die Kommunion getilgt.Gerhard hat geschrieben: Wir schlagen unseren Herrn jedes Mal aufs Neue ans Kreuz, wenn wir mit einer Sünde auf dem Herzen die Hl. Kommunion empfangen.
Und auch sonst wäre ich mit dieser Behauptung vorsichtig, denn der Auferstandene kann keine körperlichen Schmerzen mehr leiden.
Was genau meinst Du mit "sich selbst im Nächsten verwirklichen"?Gerhard hat geschrieben:Wenn er sich selbst im Nächsten verwirklichen würde, dann würden z.B. kontemplative Orden nicht mehr gebraucht.
???
Meinst du, Gottes Mitleid würde sich auf 33 Jahre oder vielleicht 3 Jahre oder nur auf den Karfreitag beschränken?anneke6 hat geschrieben:Also erst einmal müssen wir hier zwischen läßlicher Sünde und Todsünde unterscheiden. Läßliche Sünden werden durch die Kommunion getilgt.Gerhard hat geschrieben: Wir schlagen unseren Herrn jedes Mal aufs Neue ans Kreuz, wenn wir mit einer Sünde auf dem Herzen die Hl. Kommunion empfangen.
Und auch sonst wäre ich mit dieser Behauptung vorsichtig, denn der Auferstandene kann keine körperlichen Schmerzen mehr leiden.
Meinst du, die Kirche sei abgestumpft und schmerzunempfindlich, mitleidslos und unbarmherzig?
Ich sage ja nicht, daß diese Konzeption völlig absurd wäre, sondern nur, daß ich damit vorsichtig wäre.
Sie ist für mich zu sehr mit bestimmten Vorstellungen der Volksfrömmigkeit verbunden. ("Wenn man die Kommunion im Stand der Ungnade empfängt, wird Jesus wieder von den Juden ins Verlies geworfen")
Sie ist für mich zu sehr mit bestimmten Vorstellungen der Volksfrömmigkeit verbunden. ("Wenn man die Kommunion im Stand der Ungnade empfängt, wird Jesus wieder von den Juden ins Verlies geworfen")
???
Für uns deutsche Katholiken stellt sich die Frage: Wie können wir nach Auschwitz noch kommunizieren?
Haben wir eine Mitschuld oder Erbsünde, dass Christus dort erneut millionenfach ans Kreuz geschlagen wurde?
Kommunizieren ist nur möglich, indem wir uns durch Christus von der Erbsünde abwaschen lassen und seine Vergebung annehmen.
Das gilt natürlich auch für alle andere Mitschuld in totalitären Regimen.
Christus begegnet uns immer in den Opfern, die Opfer können uns von der Schuld befreien.
Haben wir eine Mitschuld oder Erbsünde, dass Christus dort erneut millionenfach ans Kreuz geschlagen wurde?
Kommunizieren ist nur möglich, indem wir uns durch Christus von der Erbsünde abwaschen lassen und seine Vergebung annehmen.
Das gilt natürlich auch für alle andere Mitschuld in totalitären Regimen.
Christus begegnet uns immer in den Opfern, die Opfer können uns von der Schuld befreien.