Bistum Aachen

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Stefan

Bistum Aachen

Beitrag von Stefan »

Im Bistum Aachen tobt die Finanzkrise. Aus welchen Gründen auch immer (schlechte Planung, Kirchenaustritte, Steuerreform) fehlt Geld, und zwar ziemlich viel.

Natürlich lehnen sich die betroffenen Mitarbeiterinnen gegen die Entscheidungen zur Schließung von Regionalstellen auf, Bischof Mussinghoff hat zur Zeit keinen leichten Stand.

Im Wust der Protestaktionen habe ich diesen Beitrag gefunden:
Aachener Nachrichten hat geschrieben:
Rodheudt wider eine «Protestantisierung»

Herzogenrath. Er trägt als katholischer Priester statt Krawatte den «römischen Kragen» und zeigt damit, dass er trotz junger Jahre «vom alten Schlag» ist: Pfarrer Guido Rodheudt aus Herzogenrath. Der 39-jährige Doktor der Philosophie hat das «Netzwerk Katholischer Priester» gegründet, das bundesweit «glaubenstreue katholische Geistliche» sammeln will.

Im AN-Gespräch nimmt er kein Blatt vor den Mund - zur Situation der katholischen Kirche und der Schließung der Regionalstellen im Bistum. Das Interview, geführt von unserem Redakteur Willi Erdweg, versteht sich als Beitrag zu einer kontroversen, pluralistischen Diskussion.

Herr Pfarrer Dr. Rodheudt, seit wann gibt es das Netzwerk Katholischer Priester, und was hat man sich darunter vorzustellen?

Rodheudt: Das Netzwerk ist keine eigene Vereinigung innerhalb der katholischen Kirche, sondern eine Gesinnungsgemeinschaft von Priestern, die sich austauschen und gegenseitig stärken wollen. Ich habe im Oktober 2001 in Frankfurt mit Mitbrüdern die Initiative ergriffen als Versuch einer organisierten Selbsthilfe von Priestern, die ihren Dienst und ihr Weihegelübde ernst nehmen.

Was sind Ihre Leitlinien?

Rodheudt: Wir haben drei Punkte als Signale nach außen formuliert. Der Laie hat ein Recht auf diese drei Dinge, die ihm oft vorenthalten werden. Es sind dies: 1. Die ordnungsgemäße Sakramentenspendung. 2. Die unverkürzte Verkündigung der kirchlichen Lehre. 3. Die treue Beachtung der liturgischen Vorschriften bei der Feier der heiligen Messe.

Und damit liegt es heute in der katholischen Kirche im Argen?

Rodheudt: Ein katholischer Priester, der nichts weiter als katholisch sein will, gerät heute oft mit der konkreten Gestalt der deutschen Kirche in Konflikt. Das ist im Vatikan wohl bekannt. Wegen der Zuständigkeit der Ortsbischöfe nickt man in Rom bei Anfragen aus Deutschland zwar verständnisvoll, verweist aber auf den Ortsbischof, so dass wir allein gelassen werden.

Können Sie Beispiele nennen für Konflikte?

Rodheudt: Es haben sich viele Missbräuche in Deutschland etabliert. Zwischen den lieben Gott und das Kirchenvolk an der Basis hat sich eine merkwürdige Funktionärsmembran geschoben, die sehr undurchlässig ist und oft ein eigentliches katholisches Leben verhindert. Ein Priester, der das Messbuch beachtet, kommt oft in Konflikt mit Pfarrgemeinderäten und Liturgiekreisen. Liturgie wird nicht gemacht, sondern zelebriert. Dazu braucht es den geweihten Amtsträger, der Christus in der Kirche gegenwärtig setzt.

Können Sie noch deutlicher machen, wo Sie Fehlentwicklungen sehen?

Rodheudt: Nehmen Sie den Wortgottesdienst. Es gibt einen ständig schwebenden Konflikt zwischen Priestern und hauptamtlichen Laien im pastoralen Dienst, die genauso oder ähnlich ausgebildet sind, denen aber die Weihe fehlt und die den Wortgottesdienst für ihre Berufsgruppe beanspruchen. Im Bistum Aachen hat sich der Wortgottesdienst immer mehr als Platzhalter für die heilige Messe etabliert, auch da, wo keine Notsituation vorhanden ist. Es ist ein unhaltbarer Zustand, dass Wortgottesdienst und Messe im Rollverfahren angeboten werden. Das läuft auf Gleichberechtigung beider und damit auf ein protestantisches Kirchenbild hinaus. Wir als katholische Christen leben aus der Eucharistie. Der Sonntag wird von der heiligen Messe gekrönt.

Nach Ihrer Ansicht droht also eine «Protestantisierung» der katholischen Kirche?

Rodheudt: Sie ist schon weit vorangeschritten, so dass es zu wachsendem Unverständnis für konfessionelle Unterschiede im gottesdienstlichen Bereich kommt. Es steht auf der Tüte «römisch-katholisch» drauf, aber drin ist das Ergebnis einer Reformation auf kaltem Wege. Weitere Beispiele sind der Predigtdienst durch Laien oder die faktische Wahl des Pfarrers durch den Pfarrgemeinderat, der Bischof ernennt nur offiziell.

Sie sind seit dem Jahr 2000 Pfarrer von St. Marien Herzogenrath, seit 2002 zusätzlich von St. Gertrud Herzogenrath und St. Antonius Niederbardenberg. Wie ist die Situation in Ihren Pfarren?

Rodheudt: Ich habe die Wortgottesdienste komplett abgeschafft, weil keine Notsituation besteht.

Wie kommt ein Pfarrer mit Ihrer Einstellung mit seinen «Schäfchen» klar?

Rodheudt: Ich lebe und arbeite hier gut und gern, weil die Leute hier sehr katholisch sind. Die Menschen schätzen Seelsorge auf sakramentaler Basis. Daher habe ich auch eine große Zahl von guten haupt- und ehrenamtlichen Mitarbeitern.

Wie stehen Sie zu der Schließung der Regionalstellen im Bistum?

Rodheudt: Die Finanznot im Bistum Aachen bietet die Chance, die Spreu vom Weizen zu trennen. Ich habe die Regionalstellen in 15 Jahren für nichts gebraucht. Es hat sich dort eine mittlere Ebene etabliert, die ich besonders in Zeiten großer Finanznot als unnötigen Kropf empfunden habe, so leid es mir für die von der Entlassung betroffenen Mitarbeiter tut. Die Kostenexplosion ist übrigens in der Ära Hemmerle entstanden, der nicht Nein sagen konnte. So wie die Regionalstellen bisher gearbeitet haben, war das kontraproduktiv, am Wesen des Katholischen vorbeigehend.

Was sagen Sie zu den öffentlichen Protesten?

Rodheudt: Die Mitarbeiter der Regionalstellen sind gut organisiert und treten öffentlichkeitswirksam auf, denken Sie an die Aktion mit dem peinlichen Hemmerle-Bild vor dem Priesterhaus Maria Rast. Was aber ist an der Basis in den Pfarrgemeinden mit den nicht organisierten Sekretärinnen, Küstern, Organisten, die ebenfalls von Einsparungen betroffen sind und sich nicht so in der Öffentlichkeit darstellen können?

Wie Sie sehen die Situation der Kirche allgemein, wenn immer mehr das Geld ausgeht?

Rodheudt: Das Finanzielle ist nicht das Hauptproblem, sondern die Verdunstung des Katholischen, die unmerklich geschieht. Die Leute werden schleichend dem Katholischen entfremdet. Dabei haben wir durch Jahrhunderte erprobte Mittel der Seelsorge und den unschätzbaren Wert der Sakramente. Wir sind keine humanistische Gewerkschaft, sondern die Kirche ist der fortlebende Christus. Wenn wir das ernst nehmen, dann stoßen wir gerade in heutiger Zeit in eine Marktlücke, die im Augenblick von Esoterikern und anderen falschen Propheten besetzt wird.

Stefan

Beitrag von Stefan »

NGZ-Online hat geschrieben: Angst vor Entlassungen
Der Diözesanvorstand Aachen des Zentralverbandes der Mitarbeiterinnen in Einrichtungen der katholischen Kirche Deutschlands (ZKD) betrachtet die Entwicklungen auf dem Personalsektor der katholischen Kirche im Bistum Aachen mit großer Sorge.

Hermann Schmitz vom ZKD beklagt, dass "seitens der Bistumsleitung angestrebt wird, für die nächsten drei Jahre die Zahlungen des Urlaubs- und Weihnachtsgeldes auszusetzen und die Gehälter um drei Prozent zu kürzen." Diese Pläne des Bistums bedeuten eine "ungeheuerliche Provokation" der kirchlichen Mitarbeiterschaft.

Von insgesamt 10.300 Beschäftigten im Bistum Aachen seien etwa 9000 in den Kirchengemeinden beschäftigt. Deshalb gebe der ZKD zu bedenken, das diese Mitarbeiter, die zumeist auch keine Vollzeitstelle haben, bereits in den vergangenen Jahren drastische Kürzungen ihres Beschäftigungsumfanges hinnehmen mussten.

"Eine adäquate Gegenleistung der Arbeitgeber wurde nicht angeboten", beklagt Schmitz. Daher schwebe erneut das "Damoklesschwert" von Kündigungen über den Mitarbeitern. "Es sollte jedem klar sein, dass, wenn es zu Kündigungen in den Kirchengemeinden kommt, dies ein stilles Sterben von Arbeitsplätzen sein wird, da die Ausmaße vor Ort nicht im Gesamtzusammenhang des Bistums gesehen werden", so Schmitz.

Der Verband fordert deshalb den Verzicht auf betriebsbedingte Kündigungen. Ferner müsse ein Rahmenkonzept für das gesamte Bistum erarbeitet werden, auf dessen Grundlage es auch in Zukunft einen gesicherten Arbeitsplatz für die Bediensteten geben könne. Der Dechant von Jüchen, Ulrich Clancett, sagte am Montag gegenüber der NGZ, dass das Hauptproblem nicht allgemein bei den Kirchenbediensteten liege: "Problematisch ist die Lage bei den Kindergärten. Was da geschieht, weiß niemand."

Am Wochenende kamen in Aachen die Spitzen des Bistums und die Vertreter der diözesanen Räte in einer Klausurtagungen zusammen, um die Grundzüge eines Sparkonzeptes zu erarbeiten. Besonders im Bereich der Immobilien soll gespart werden. So denkt man in Aachen daran rund 25 Prozent der Immobilien zu verkaufen.

Auch bei den 364 Kindergärten wollen die Finanziers Geld sparen. Von der Schließung bedroht sind bistumsweit 25 bis 30 Einrichtungen...

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mtoto
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Beitrag von mtoto »

Hallo Stefan

Gibt es auch eine Liste der betroffenen Regionalstellen?
(Ich bin ja hier was ab vom Zeitgeschehen...)

Gruß mtoto

Stefan

Beitrag von Stefan »

mtoto hat geschrieben:Hallo Stefan

Gibt es auch eine Liste der betroffenen Regionalstellen?
(Ich bin ja hier was ab vom Zeitgeschehen...)

Gruß mtoto
Ausnahmslos alle. Zum 31.12.2004.

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mtoto
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Beitrag von mtoto »

Stefan Verfasst am: 25.04.2004, 18:53 Titel:

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mtoto hat folgendes geschrieben:
Hallo Stefan

Gibt es auch eine Liste der betroffenen Regionalstellen?
(Ich bin ja hier was ab vom Zeitgeschehen...)

Gruß mtoto


Ausnahmslos alle. Zum 31.12.2004.



Dann kenne ich eine Menge Leute, die sich schwer umgucken müssen... :(

mtoto

Peter
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Beitrag von Peter »

Es ist sehr, sehr bitter, Mtoto. Und es trifft viele Menschen, die nicht leicht einen neuen arbeitsplatz finden werden.

In der Region Krefeld geht die Finanzkrise zugleich mit dem Baustopp für den bereits weitgehend erfolgten Umbau des Papst-Johannes-Hauses einher. Zum Schaden kommt oft noch der Spott.

Diese Aktivitäten fallen nach Auskunft der Aktion «Nicht ohne Regionalstellen» weg:

http://www.kirche-im-bistum-aachen.de/k ... index.html

Und dennoch …

Ich bin erschüttert, dass nicht schon die abzusehende Glaubensnot, die sich seit Jahren immer mehr zuspitzte, die MitarbeiterInnen des Bistums so sehr auf die Palme getrieben hat, wie jetzt die Schließung der Regionalstellen. Ist die materielle Not der Menschen, die ihre Arbeit verlieren, größer oder kleiner als die Not der Menschen, die (auch) durch eine lau gewordene Kirche Gott entfremdet werden?

Ich meine diese Alternative sehr, sehr ernst. In den letzten Wochen bin ich vielen Menschen begegnet, die über die Situation im Bistum Klage geführt haben. Und jedesmal drängte sich mir zuerst die Frage auf: Wo war, wo ist diese Klage angesichts der vielen Menschen, die geistliche Tode sterben?

Sicher, die Regionalstellen haben gute, soziale Arbeit geleistet (siehe Link). Aber wo hat einmal reine, pure Evangelisation statfinden können, ohne dass das Anliegen, Menschen zu Christus zu führen, nicht auch extrem misstrauisch beäugt worden wäre?

Ich finde die Stellungnahme von Rodheudt, die Stefan oben zitierte, hart. Aber die Härte dieses Beitrags ist meiner Einschätzung nach, die zugegebenermaßen nicht sehr weit reicht, in wesentlichen Aussagen eine Härte der Wahrheit.

Ralf

Beitrag von Ralf »

Peter, die Kirche in Deutschland ist en gros für missionarische Arbeit hierzulande geistig noch überhaupt nicht gerüstet, viele wollen es meiner Erfahrung auch gar nicht sein.

Sicher ist die Sparmaßnahme schmerzhaft. Aber war sie wirklich nicht abzusehen? Ich habe echt das Gefühl (das betrifft nicht nur die Kirche!), in diesem Land gilt nichts hören, nichts sagen, nichts sehen.

Beim Flug vom Hochhaus saust man am 3. Stock vorbei und denkt sich: wieso die Aufregung? Ist doch noch nichts passiert!

Stefan

Beitrag von Stefan »

mtoto hat geschrieben:Dann kenne ich eine Menge Leute, die sich schwer umgucken müssen... :(
Ja. Unser Kindergarten ist u.a auch betroffen. Man hat wohl 10 Jahre die Augen verschlossen, denn die Situation ist nicht über Nacht entstanden.

Ralf

Beitrag von Ralf »

Ja, aber die Frage ist, wo genau da die Augen zugekniffen wurden. Es muss sich ja nicht jede Erzieherin um die Bistumsfinanzen sorgen. Wer hat da wen jahrelang vertröstet?

Stefan

Beitrag von Stefan »

Ralf hat geschrieben:Ja, aber die Frage ist, wo genau da die Augen zugekniffen wurden. Es muss sich ja nicht jede Erzieherin um die Bistumsfinanzen sorgen. Wer hat da wen jahrelang vertröstet?
Die Erzieherinnen trifft da wohl keine Schuld; aber es gibt Verantwortliche, die die Zahlen kennen, wahrscheinlich welche, die das Problem erkannt haben und welche, die keine Konsequenzen gezogen haben. Frag mich nicht, wer das ist. Meistens gibt es hinterher keinen mehr, der sich verantwortlich fühlt.

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Leguan
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Lehmann-Pleite trifft Bistum Aachen

Beitrag von Leguan »

Tja, es hat nicht nur die Evangelisch-Lutherischen erwischt, sondern auch das Bistum Aachen.
Was ich nicht verstehe:
Was erzählt da der Bistumssprecher vom Anlagensicherungsfonds? Der gilt für Sparbücher bis 20.000 Euro. Hat das Bistum da nur 20.000 Euro angelegt? Und warum braucht man für ein Sparbuch eine amerikanische Investmentbank? Ich glaube eine Investmentbank hat nicht mal Sparbücher, daher ja der Name.
Oder waren das nicht doch viel eher Zertifikate, also Risikopapiere, und das Geld ist futsch, weg, im Eimer?
Es gibt in Deutschland noch eine Menge anderer Sparer, die über eine deutsche Bank bei Lehmann angelegt hatten, und deren Geld ist auch weg.

Hat der Bistumssprecher keinen blassen Schimmer, will er die Leute verschaukeln, oder sehe ich da irgendwas falsch?

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Edi
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Re: Lehmann-Pleite trifft Bistum Aachen

Beitrag von Edi »

Leguan hat geschrieben:Ich glaube eine Investmentbank hat nicht mal Sparbücher, daher ja der Name.
Investmentbanken haben keine privaten Spareinlagen im Gegensatz zu andern Banken wie sie bei uns üblich sind.

Der Bistumssprecher meint den Einlagensicherungsfond der Banken, durch den sind weit mehr als nur die gesetzlichen 20.000 Euro pro Anleger garantiert.
Zuletzt geändert von Edi am Mittwoch 1. Oktober 2008, 22:35, insgesamt 1-mal geändert.

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cantus planus
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Beitrag von cantus planus »

Ich glaube tatsächlich, dass man im Bistum Aachen in Finanzangelegenheiten von Tuten und Blasen keine Ahnung hat. Und das nicht erst seit gestern...
Zuletzt geändert von cantus planus am Mittwoch 1. Oktober 2008, 22:33, insgesamt 1-mal geändert.
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‎Tradition ist das Leben des Heiligen Geistes in der Kirche. — Vladimir Lossky

Kurt
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Beitrag von Kurt »

Möglicherweise gibt es einen Vergleich, und ein Teil des Geldes kommt doch zurück.
Es kann sein, dass es sich um Tagesgeld oder Festgeld handelte. Das ist wohl durch den Einlagensicherungsfonds gedeckt werden; ggf. regelt die DB das auch als Kulanz.
Hat der Bistumssprecher keinen blassen Schimmer,
Er wird nur vorlesen, was man ihm erklärt hat, bzw. was er davon verstanden hat. Schimmer wird es kaum haben. Aber ich fürchte, so rein rufmäßig hat auch das interne Controlling, pardon der Schatzmeister nicht mehr Ahnung.

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Niels
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Bistum Aachen

Beitrag von Niels »

"Größere Service- und Kundenfreundlichkeit": http://startportal.kibac.de/seiten/nach ... 51ea89dda
Ab 1. Oktober 212 ist das Bischöfliche Generalvikariat unter der Serviceline-Rufnummer 241/452-555 montags bis freitags von 7 bis 2 Uhr zu erreichen. Die Serviceline richtet sich an die Katholiken des Bistums sowie alle Menschen, die Informationen bzw. Kontakt zur katholischen Kirche suchen sowie haupt- und ehrenamtliche Mitarbeiter in Gemeinden und kirchlichen Einrichtungen. Ziel der Serviceline ist eine größere Serviceorientierung und Kundenfreundlichkeit, so dass jedem Anrufer gleich die Information gegeben wird, die er braucht, oder dass sein Anliegen an den zuständigen Mitarbeiter im Generalvikariat weitergeleitet wird.

„Ich freue mich, dass wir künftig den Menschen diese Informations- und Auskunftsmöglichkeit anbieten können und so eine verbesserte Erreichbarkeit des Bischöflichen Generalvikariates auch über die Kernarbeitszeiten hinaus ermöglichen. Wir passen uns hier den Bedürfnissen und Erwartungen der Menschen von heute an, in dem die Serviceline auch am Abend zu erreichen ist“, erläutert von Holtum.


Klagen über liturgische Missbräuche werden prompt bearbeitet... :narr:
Iúdica me, Deus, et discérne causam meam de gente non sancta

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ChrisCross
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Re: Bistum Aachen

Beitrag von ChrisCross »

Naja, das geht ja noch für aachener Verhältnisse. Viel schlimmer ist da die Innenstadtpfarre: http://www.franziska-aachen.de/
Tu excitas, ut laudare te delectet, quia fecisti nos ad te et inquietum est cor nostrum, donec requiescat in te.
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Reinhard
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Re: Bistum Aachen

Beitrag von Reinhard »

ChrisCross hat geschrieben:Naja, das geht ja noch für aachener Verhältnisse. Viel schlimmer ist da die Innenstadtpfarre: http://www.franziska-aachen.de/
Naja, ob Du Dich da nicht vom Aufmacher blenden lässt ?

Wenn ich mir den Wochenplan angucke: jeden Tag 4 Werktagsmessen quer über den ganzen Tag und tägliche (!) Eucharistische Anbetung -
davon kann ich bei uns nur träumen. Wie sehr würde ich mir auch nur 1/1 davon hier bei uns wünschen !

Da sehe ich nur, dass sie die Kernangelegenheiten des katholischen Glaubens leben, oder etwa nicht ?
- nix mit Wisiki und Konsorten im ganzen Wochenplan ...

Und auch sonst, in den ganzen Angeboten finde ich nichts wirklich "giftiges", sondern das sieht eigentlich alles ziemlich solide und lebendig aus.
Oder hast Du genauere Hintergrundinformationen ?

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ChrisCross
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Re: Bistum Aachen

Beitrag von ChrisCross »

Ne, mach dir mal keine Sorgen, ich würde mich da blenden lassen. Die Kirchen sind übel hergerichteten bzw. völlig deformiert und ihrer Schönheit beraubt worden und die Angebote (schau dir z.B. einmal die Jugendkirche kafarna:um an) sind auch nicht das gelbe vom Ei. Außerdem handelt es sich dabei um mindestens sechs eigentliche Gemeinden mit genügend Personal, wobei dir Angebote teilweise (z.B. Beichte) nur zu Stande kommen, weil beispielsweise das Opus Dei hier und da die Räumlichkeiten mitnutzt. Da ich aber öfters in Aachen bin, weiß ich schon einigermaßen, wie es da zugeht.
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Reinhard
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Re: Bistum Aachen

Beitrag von Reinhard »

Die Jugendkirche kafarna:um kannte ich noch gar nicht, aber wenn ich deren Seite so lese, klingt da ein ganz großes Bedürfnis nach Geborgenheit und Gemeinschaft durch. Wenn sie das bei Gott suchen, sind sie ja eigentlich schon mal an der richtigen Stelle. Und wenn sie dabei katholisch bleiben wollen, ist das gut !

Sonst werden "Geborgenheit und Gemeinschaft" nämlich vorzugsweise von freikirchlichen Gemeinden besetzt.
(-> Beispiele, Jemand formulierte sogar: "... Abwechselnd gingen wir in die katholische Kirche und die Freikirche - und merkten jedes Mal die Kälte und Lieblosigkeit der Amtskirche.")
Wenn ich sowas lese, tut mir das weh ! - denn eigentlich war das doch immer eine Kernkompetenz der Kirche: "seht, wie sie einander lieben !" (sagte Tertullian)
Von daher bin ich froh, wenn dieser Aspekt christlichen Glaubens in der Kirche stattfindet. Wir können doch die jungen Leute mit ihrem Verlangen und Engagement nicht einfach in den Rachen sonstiger Gruppen laufen lassen !?
Allerdings, damit sie nicht nur in ihrem eigenen Saft schmoren, brauchen sie mindestens Rat und Begleitung durch erfahrene Seelsorger, das ist sicher. Sonst wird das ein Strohfeuer, und hat keine Zukunft.

In meiner Aachener Zeit gab es solch eine "verbindliche Gemeinschaft" auf dem Küppershof in Richterich. Diese Gemeinschaft war so etwas wie ein ökumenisches Kloster, damals von jungen Leuten gegründet und mehr protestantisch geprägt. Als steter Zaungast habe ich ihr Leben, ihre Blüte und ihren Untergang mit erlebt ...

Dass jetzt so etwas innerhalb der Kirche stattfindet, ist eher eine Chance denn eine Katastrophe.
Eine Chance für den Einstieg in die Neuevangelisierung Europas. Natürlich muss da noch mehr kommen !
Da sind wir als erfahrene Leuten des Glaubens gefragt, - und sonst können wir ja zumindest für sie beten.

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