Mönch (Moniale), eine Berufung?

Klöster, Klerus, Laienschaft. Besondere Nachfolge.
ieromonach
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Mönch (Moniale), eine Berufung?

Beitrag von ieromonach »

Friede,

Wenn eine (r) ein monastisches Leben führen möchte muß er dann auch wissen warum?

Weshalb, warum und wieso? Manche können Antworten geben und schreiben darüber Bücher.
:hmm: -----------
Als ich das monastische Leben anfing hab ich solche Fragen nicht gestellt und könnte diese auch nicht beantworten. Das kam einfach so und hab mich dem Gott zur Verfügung gestellt. Seit 1982 bin ich Ieromonach (Priestermönch) und immer noch sprachlos wenn nach Gründen gefragt wird.


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monsieur moi
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Beitrag von monsieur moi »

Wie ist denn dann dein Weg in das monastische Leben abgelaufen?

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Linus
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Beitrag von Linus »

Wie wärs mit "um vor Gott einen Wohlgefallen zu leisten"?
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monsieur moi
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Beitrag von monsieur moi »

Sicherlich, aber für mich ist es eine neue Perspektive, ohne Klarheit über Beweggründe sein Leben so aus zu richten.

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anneke6
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Beitrag von anneke6 »

Als ich 17, 18 Jahre alt war, wollte ich Karmeliternonne werden. Wenn es möglich gewesen wäre, hätte ich mich sofort von meinen Eltern verabschiedet und wäre hinter den Klostermauern verschwunden.
Aber zum Glück gibt es ja Priester und Ordensleute, die bei klarem Verstand sind und in der Lage sind, da mit Rat zur Seite zu stehen.
Es stellte sich dann nach etwa einem Jahr heraus, daß ich diese Berufung nicht habe — es war Faszination an dem Leben dieser Frauen…
???

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Lupus
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Re: Mönch (Mönchin), eine Berufung?

Beitrag von Lupus »

[quote="ieromonach"]Friede,

Wenn eine (r) ein monastisches Leben führen möchte muß er dann auch wissen warum?

Weshalb, warum und wieso? Manche können Antworten geben und schreiben darüber Bücher.
:hmm: -----------
Als ich das monastische Leben anfing hab ich solche Fragen nicht gestellt und könnte diese auch nicht beantworten. Das kam einfach so und hab mich dem Gott zur Verfügung gestellt. Seit 1982 bin ich Ieromonach (Priestermönch) und immer noch sprachlos wenn nach Gründen gefragt wird.
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Pace e bene!

Lieber P. Theodorus, lieber Mitbruder,

Danke für Dein klares Zeugnis!

Die Berufung hat man oder man hat sie nicht. Du sagst zu Recht, dass solches Fragen vollkommen überflüssig erscheint, wenn Gott ruft.
Gefragt, ob denn Gott wirklich gerufen hat oder nicht, spielt im entscheidenden Augenblick, der zum alles entscheidenden Schritt wird, meines Wissens gar keine Rolle.

Ich hab ihn "gehört", hab danach gehandelt und somit "mein Glück" gemacht"!

Alles Nachfragen oder Erklärenwollen ist irgendwie Schall und Rauch!

Wer sich einfach und demütig in die Arme Gottes wirft, der ist für immer geborgen!

Amen!

Lupus




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Christus mein Leben, Maria meine Liebe, Don Bosco mein Ideal!

Ecce Homo
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Registriert: Montag 28. März 2005, 14:33

Beitrag von Ecce Homo »

Danke, liebe Priester hier - für das Zeugnis! Von Herzen Dank!
:ja: :ja: :ja:
User inaktiv seit dem 05.06.2018.
Ihr seid im Gebet ... mal schauen, ob/wann ich hier wieder reinsehe ...

Albert
Beiträge: 725
Registriert: Mittwoch 10. September 2008, 13:42
Wohnort: München

Re: Mönch (Mönchin), eine Berufung?

Beitrag von Albert »

Lupus hat geschrieben:
ieromonach hat geschrieben:Friede,

Wenn eine (r) ein monastisches Leben führen möchte muß er dann auch wissen warum?

Weshalb, warum und wieso? Manche können Antworten geben und schreiben darüber Bücher.
:hmm: -----------
Als ich das monastische Leben anfing hab ich solche Fragen nicht gestellt und könnte diese auch nicht beantworten. Das kam einfach so und hab mich dem Gott zur Verfügung gestellt. Seit 1982 bin ich Ieromonach (Priestermönch) und immer noch sprachlos wenn nach Gründen gefragt wird.
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Die Berufung hat man oder man hat sie nicht. Du sagst zu Recht, dass solches Fragen vollkommen überflüssig erscheint, wenn Gott ruft.
Gefragt, ob denn Gott wirklich gerufen hat oder nicht, spielt im entscheidenden Augenblick, der zum alles entscheidenden Schritt wird, meines Wissens gar keine Rolle.

Ich hab ihn "gehört", hab danach gehandelt und somit "mein Glück" gemacht"!

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Amen!

Lupus




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Christus mein Leben, Maria meine Liebe, Don Bosco mein Ideal!
Danke - für Euer Zeugnis.

Irgendwo in der Heiligen Schrift steht:
"Wenn du bei mir bist, hast du keine Fragen mehr" o. ähnl., egal ob jetzt noch im irdischen Pilgerkleid oder nach beendetem Leben.

Gottes und Marien Segen für euch.

Grüße,
Albert

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overkott
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Re: Mönch (Mönchin), eine Berufung?

Beitrag von overkott »

Albert hat geschrieben:
Lupus hat geschrieben:
ieromonach hat geschrieben:Friede,

Wenn eine (r) ein monastisches Leben führen möchte muß er dann auch wissen warum?

Weshalb, warum und wieso? Manche können Antworten geben und schreiben darüber Bücher.
:hmm: -----------
Als ich das monastische Leben anfing hab ich solche Fragen nicht gestellt und könnte diese auch nicht beantworten. Das kam einfach so und hab mich dem Gott zur Verfügung gestellt. Seit 1982 bin ich Ieromonach (Priestermönch) und immer noch sprachlos wenn nach Gründen gefragt wird.
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Lieber P. Theodorus, lieber Mitbruder,

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Die Berufung hat man oder man hat sie nicht. Du sagst zu Recht, dass solches Fragen vollkommen überflüssig erscheint, wenn Gott ruft.
Gefragt, ob denn Gott wirklich gerufen hat oder nicht, spielt im entscheidenden Augenblick, der zum alles entscheidenden Schritt wird, meines Wissens gar keine Rolle.

Ich hab ihn "gehört", hab danach gehandelt und somit "mein Glück" gemacht"!

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Irgendwo in der Heiligen Schrift steht:
"Wenn du bei mir bist, hast du keine Fragen mehr" o. ähnl., egal ob jetzt noch im irdischen Pilgerkleid oder nach beendetem Leben.

Gottes und Marien Segen für euch.

Grüße,
Albert
Wenn du dir sicher bist, dann tu den Schritt.

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pierre10
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Registriert: Sonntag 4. September 2005, 06:23

Beitrag von pierre10 »

Ausgerechnet ich, Pierre mit meiner eher unkonventionellen Einstellung zum Glauben und Religion habe aus mir nicht bekannten Gründen immer wieder mit Nonnen (oft) und Mönchen (eher selten) zu tun. Ob es auf dem Odilienberg bei Strasburg ist, oder in unseren kleinen Kloster in den Piemonts der Vogesen, zusammen mit unserem Pfarrer der Kathedrale oder in der Schule meiner Kinder, immer waren da Menschen, die sichtlich ihr Leben Gott geweiht hatten.

In vielen Gesprächen wurde mir klar, dass es für viele, die heute alt sind, keine wirkliche Entscheidung, also Berufung, zwischen verschiedenen Lebensaufgaben war. Manche gingen unter dem Druck der Familien ins Kloster, einige hatten nach dem Krieg das Bedürfnis, Menschen durch die Arbeit mit Gott zu helfen, andere wollten der Gesellschaft der 60er und 70er entfliehen ... und viele Gründe mehr.

Im Grunde kann ich Menschen nur bewundern, die in dieser doch sehr sehr oberflächlichen Gesellschaft den Weg finden, Gott und den Menschen zu dienen, mit oder ohne Berufung.

Ohne sie wäre unser Leben ärmer.

Pierre

Kleine Geschichte dazu:

In der katholischen Privatschule meiner Töchter, die beide evangelisch sind, hatte ich einen ganz besonderen Draht mit der Mère Superieure, also der Verantwortlichen Nonne der Schule. Im Laufe der Jahre kamen wir zu einem unausgesprochenen Abkommen. Immer wenn in der Elternversammlung die Wogen heiß hin und her gingen, stand ich mit meinen 1,92 und 125 Kg auf (heute im Alter ist beides weniger geworden), meist ohne etwas zu sagen. Es wurde ruhig, so dass die Mutter Oberin endlich zu den ihr wichtigen Themen Stellung nehmen konnte.

Meist bedachte sie mich mit einen anerkennenden Lächeln, das ich natürlich zurück gab.

P
Grenzen im Kopf sind sehr hinderlich

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anneke6
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Registriert: Montag 19. September 2005, 12:27

Beitrag von anneke6 »

Ob das heutzutage noch funktionieren würde? Die Schüler werden immer rabiater…ich habe in Dänemark einmal eine Ordensschwester getroffen, die an einer normalen Schule unterrichtete…ich habe mich nicht getraut zu fragen, ob sie gemobbt würde…
???

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overkott
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Registriert: Donnerstag 8. Juni 2006, 11:25

Beitrag von overkott »

Ich kenne einen Rheinländer, der sich in Dänemark zum Priester weihen ließ und heute ein Gottvertrauen und eine Selbstsicherheit ausstrahlt, was ihm damals keiner zugetraut hat.

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Niels
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Registriert: Donnerstag 2. Oktober 2003, 11:13

Beitrag von Niels »

overkott hat geschrieben:Ich kenne einen Rheinländer, der sich in Dänemark zum Priester weihen ließ und heute ein Gottvertrauen und eine Selbstsicherheit ausstrahlt, was ihm damals keiner zugetraut hat.
Amtscharisma?
Iúdica me, Deus, et discérne causam meam de gente non sancta

Wendelin
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Wohnort: Berlin

Beitrag von Wendelin »

Es gibt sicher auch Politiker, Lehrer und Stars die eigentlich sehr unsicher sind in ihrer Rolle aber sehr sehr sicher (zumindest) wirken.
Zu der Berufungsfrage:
Ich persöhnlich sehe das schon als Berufung. Allerdings was man darunter versteht kann man doch sehr unterschiedlich deuten...

Wendelin
Wir bauen Bilder vor dir auf wie Wände;
so dass schon tausend Mauern um dich stehn.
Denn dich verhüllen unsre frommen Hände,
sooft dich unsre Herzen offen sehn.

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