Religionen und Sexualität
Wo du dies nicht zulässt, kann sie sich nicht einmischen.pierre10 hat geschrieben:Zunächst kann man sich die Frage stellen, ob die Kirche sich wirklich in alle Lebensbereiche des Menschen einschalten sollte um sie zu regeln.
Aber sie darf zu allem ihre Haltung mitteilen.
Es gibt auch sehr viele kompetente Hilfsangebote, durch die die seelischen Probleme therapeutisch begleitet werden können. Die Leute müssen nur wollen. Viele brauchen aber ihr ganzes Leben lang den Schuldigen, dem sie ihre Probleme aufhalsen können.Wie Sofaklecks schreibt, haben sehr viele Menschen in ihrer Partnerschaft Probleme gerade auf der Ebene der Sexualität, auch weil die Kirchen mit ihren Verboten und Geboten nicht immer verstanden werden können.
Es gibt auch Phasen in jeder Ehe, wo das mal so ist und mal so.Die Meisten unter uns, so hoffe ich, wissen, dass es Partner gibt, mit denen man sich auf der körperlichen Ebene sehr gut versteht, aber auch, dass es zwischen vielen eben nicht funkt.
Und wenn das mit dem Sex nicht so klappt, dann sollte man sich darin üben. Und im übrigen ist Sex nicht die tragende Säule einer lebenslangen Beziehung. Diese ist die Liebe.
Es mag ja noch irgendwo rückständige Ecken geben, wo man so denkt. Ich kenne keine und ich habe ziemlich viel Kontakt zur Provinz. In den USA halten sich die Teenager überhaupt nicht daran und es gilt als "sportlich" Sex vor der Ehe zu haben. Auch bzw. gerade im Bibel-Belt.Folge ich dem Gebot, kein Sex vor der Ehe, gehe ich auf ein Vabanquespiel ein, entweder oder. Nun spielt das Verstehen auf der sexuellen Ebene dann keine Rolle, wenn man sie nur als Mittel zum Zweck der Fortpflanzung sieht, also nie zum Vergnügen und aus Lust, nur zur Pflicht.
Also darunter sollte sich keine Frau einlassen. Ein untreuer Mann ist eine schlimme Sache - nur noch von einer untreuen Frau zu toppen.Und wenn dann auch noch Treue bis zum Tode verlangt wird.....
Mal ganz im Ernst - wenn ein Mann sich nicht so weit disziplinieren kann, daß er nicht weiß, wie die Dinge zwischen Mann und Frau wirklich liegen, dann wäre der für mich inakzeptabel.
Na und? Vielleicht sind sie schon in fünf Jahren tot. Wenn ich so denken würde, dann würde ich niemandem einen Kredit geben, mit einer Laufzeit von 20 Jahren.Stellt Euch eine/ein 20jährige/r vor die eine Lebenserwartung von 80 Jahren hat. Sie/er soll vor Gott und der Welt versprechen, dem Partner/in 60 Jahre lang treu zu sein.... sie haben keine Ahnung, was 60 Jahre für eine lange Zeit ist. Wenn ich mir heute überlege, was vor und in den letzten 60 Jahren geschah.... damals völlig unvorstellbar.
Das Versprechen zur Treue ist nichts anderes als ein Kredit - schließlich vertrauen sich ja beide Partner ihr Leben an.
Für dich. Du hast ja auch wahrscheinlich überhaupt nicht die Absicht treu zu sein.Diese Treueverordung ist im Grunde, wenn auch ethisch/kirchlich verständlich, nicht akzeptabel, führt zu Schuldgefühlen und kann Anlass zum Misserfolg der Partnerschaft sein.
Eine Ehe ist am besten mit einer Unternehmung zu vergleichen. Beide versprechen sich zum gegenseitigen Wohl und zum Wohl der Kinder ihr Haus zu mehren. Da ist Treue die Grundvoraussetzung. Und die Liebe ist die Voraussetzung für die Treue.
Wer also nicht liebt, oder nur so ein bißchen, oder halt nur mal zeitweise, der kann auch nicht treu sein.
Manche meinen vielleicht, Sexualität sei eine reproduzierbar gleiche Erfahrung wie das Einschalten von Licht.
Tatsächlich wird sie situativ unterschiedlich erlebt. Gelebte Sexualität ohne Liebe lässt unbefriedigt, wird eventuell sogar als Gewalt empfunden. Deshalb muss Liebe der Sexualität vorausgehen. Gestörte Sexualität ist meist der Ausdruck fehlender Liebe. Ein liebendes Paar, das bis zur Ehe warten kann, wird auch eine erfüllte eheliche Sexualität erleben.
Wer Jugendlichen etwas anderes vormacht, produziert Enttäuschungen.
Tatsächlich wird sie situativ unterschiedlich erlebt. Gelebte Sexualität ohne Liebe lässt unbefriedigt, wird eventuell sogar als Gewalt empfunden. Deshalb muss Liebe der Sexualität vorausgehen. Gestörte Sexualität ist meist der Ausdruck fehlender Liebe. Ein liebendes Paar, das bis zur Ehe warten kann, wird auch eine erfüllte eheliche Sexualität erleben.
Wer Jugendlichen etwas anderes vormacht, produziert Enttäuschungen.
Wenn man den Hintergrund von Pierre kennt und er hat diesen hier im Forum ja selber schon mitgeteilt - ich sage also nichts, was nicht schon öffentlich bekannt ist - nämlich, dass er aus seiner Ehe auch einmal ausgebrochen ist, dann sind seine Gedanken nachvollziehbar.Aletheia hat geschrieben:Für dich. Du hast ja auch wahrscheinlich überhaupt nicht die Absicht treu zu sein.Diese Treueverordung ist im Grunde, wenn auch ethisch/kirchlich verständlich, nicht akzeptabel, führt zu Schuldgefühlen und kann Anlass zum Misserfolg der Partnerschaft sein.
Eine Ehe ist am besten mit einer Unternehmung zu vergleichen. Beide versprechen sich zum gegenseitigen Wohl und zum Wohl der Kinder ihr Haus zu mehren. Da ist Treue die Grundvoraussetzung. Und die Liebe ist die Voraussetzung für die Treue.
Wer also nicht liebt, oder nur so ein bißchen, oder halt nur mal zeitweise, der kann auch nicht treu sein.
Nur sind sie in den Augen Gottes absolut nicht richtig. Im AT haben die Juden den Ehebruch mit der Steinigung bestraft, weil es ihnen so von Gott geboten wurde. Wäre das heute im Christentum und Judentum auch noch so, würden viele Leute nicht mehr leben. Jesus hat aber als er mit der Ehebrecherin sprach, keine Steinigung verlangt, sondern lediglich eine Umkehr und Reue dieser Frau, dann konnte er auch ihre Sünden vergeben. Ohne Sündenvergebung aber bleibt ein Mensch in seiner sündhaften Haltung stecken und verteidigt diese auch noch. Das kann man bei sehr vielen Menschen finden.
In einem Falle habe ich mal erlebt, dass jemand, der die Lohnbuchhaltung in einer Firma machte, falsche Angaben bei der Krankenversicherung gemacht hat, sodass er mehr Krankengeld bekam als ihm zustand. Als man ihn darauf hinwies, hat er das überhaupt nicht eingesehen und er dabei hat Glück gehabt, dass die Versicherung, der das gemeldet wurde, die Sache nicht mit einem Bußgeld verfolgt hat.
Zuletzt geändert von Edi am Montag 17. November 2008, 14:35, insgesamt 1-mal geändert.
Gott mischt sich auch überall ein! Da kann die Kirche gar nicht anders. Außerdem sind ja die 10 Gebote eine Hilfestellung Gottes für den Menschen, um ihm das Erdenleben und den Weg in den Himmel zu erleichtern.Aletheia hat geschrieben:Wo du dies nicht zulässt, kann sie sich nicht einmischen.pierre10 hat geschrieben:Zunächst kann man sich die Frage stellen, ob die Kirche sich wirklich in alle Lebensbereiche des Menschen einschalten sollte um sie zu regeln.
Aber sie darf zu allem ihre Haltung mitteilen.
Ich habe mich früher auch nicht daran gehalten, aber aber aus heutiger Sicht würde ich gern auf die Erfahrung wechselnder Partnerschaften und eines unehelichen Kindes (das ich natürlich trotzdem sehr liebe) verzichten! Um so länger man in diesem Sumpf war, um so geringer sind die Aussichten, es im Leben noch mal besser machen zu können. Fazit: Gleich auf den lieben Gott hören, und zwar in jeder Hinsicht, denn er meint es gut mit uns.
Wenn es so ist, ist es von Gott gewollt und ein Kreuz, das man zu tragen hat. Man sollte vor allem seine Erwartungen an den anderen nach unten korriegieren. Wer vorher nie Sex hatte, hat es da viel leichter, da er keine Erwartungen "wie es sein muss" haben kann. Außerdem gibt es da Therapiemöglichkeiten.Aletheia hat geschrieben:Es gibt auch Phasen in jeder Ehe, wo das mal so ist und mal so.Die Meisten unter uns, so hoffe ich, wissen, dass es Partner gibt, mit denen man sich auf der körperlichen Ebene sehr gut versteht, aber auch, dass es zwischen vielen eben nicht funkt.
Und wenn das mit dem Sex nicht so klappt, dann sollte man sich darin üben. Und im übrigen ist Sex nicht die tragende Säule einer lebenslangen Beziehung. Diese ist die Liebe.
Diese Haltung führt aber genau zu den Zuständen, die wir heute haben und ablehnen. Wo ist da die Grenze? Wie viele Partner(innen) darf man haben, bevor man heiratet? Wie lange soll so eine Beziehung jeweils gehen? Kann man es vor Gott vertreten, mit jemanden vielleicht Jahre zusammenzuleben und ihm/ihr Hoffnung auf die Ehe zu machen und ihn/sie dann doch zugunsten eines anderen Partners wieder fallen zu lassen?Folge ich dem Gebot, kein Sex vor der Ehe, gehe ich auf ein Vabanquespiel ein, entweder oder. Nun spielt das Verstehen auf der sexuellen Ebene dann keine Rolle, wenn man sie nur als Mittel zum Zweck der Fortpflanzung sieht, also nie zum Vergnügen und aus Lust, nur zur Pflicht.
Also darunter sollte sich keine Frau einlassen. Ein untreuer Mann ist eine schlimme Sache - nur noch von einer untreuen Frau zu toppen.Und wenn dann auch noch Treue bis zum Tode verlangt wird.....
Mal ganz im Ernst - wenn ein Mann sich nicht so weit disziplinieren kann, daß er nicht weiß, wie die Dinge zwischen Mann und Frau wirklich liegen, dann wäre der für mich inakzeptabel.
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[Punkt] Gott macht bei der ehelichen Treue der Menschen keinen Unterschied zwischen den Geschlechtern.
Für mich wäre es ein Mißerfolg, einen Partner zu haben, von dem ich fürchten muß, dass er mit anderern herumhurt. (Entschuldigt das Wort, aber es gibt kein besseres!)Diese Treueverordung ist im Grunde, wenn auch ethisch/kirchlich verständlich, nicht akzeptabel, führt zu Schuldgefühlen und kann Anlass zum Misserfolg der Partnerschaft sein.
Zuletzt geändert von Jacinta am Montag 17. November 2008, 13:48, insgesamt 1-mal geändert.
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Vielen Dank, Jacinta, für Deinen Beitrag. Kannst Du uns mal erklären, was Du unter "herumhuren" verstehst?Jacinta hat geschrieben:Für mich wäre es ein Mißerfolg, einen Partner zu haben, von dem ich fürchten muß, dass er mit anderern herumhurt. (Entschuldigt das Wort, aber es gibt kein besseres!)
Den Geschlechtsakt außerhalb der Ehe?
"Ad Deum, qui laetificat juventutem meam."
Ja, insbesondere mit wechselnden Partnern.Gerhard hat geschrieben:Vielen Dank, Jacinta, für Deinen Beitrag. Kannst Du uns mal erklären, was Du unter "herumhuren" verstehst?Jacinta hat geschrieben:Für mich wäre es ein Mißerfolg, einen Partner zu haben, von dem ich fürchten muß, dass er mit anderern herumhurt. (Entschuldigt das Wort, aber es gibt kein besseres!)
Den Geschlechtsakt außerhalb der Ehe?
In einer idealen Welt mit idealen Menschen, ja. Ansonsten gehört das eher in die Kategorie rosaroter Schmus.Ein liebendes Paar, das bis zur Ehe warten kann, wird auch eine erfüllte eheliche Sexualität erleben.
Jeder nimmt sein Päckchen mit in die Ehe, angefangen von dem, was im Elternhaus bezüglich Haltung zur Sexualität sich vermittelt hat, bis zu emotionalen Problemen, die auch auf dieser Ebene ans Licht kommen, wie z.B. (mangelnde) Vertrauensfähigkeit, Ängste vor Liebesverlust und Nicht-Angenommensein etc. Wie weit Männer davon betroffen sind, weiß ich nicht, mit mir reden sie nicht über sowas, aber von einigen Frauen weiß ich solches.
lg
Flamme
Darum geht es mir garnicht. Dass dies so vorkommt, ist das eine, es zu rechtfertigen, aber das andere.Edi hat geschrieben: Wenn man den Hintergrund von Pierre kennt und er hat diesen hier im Forum ja selber schon mitgeteilt - ich sage also nichts, was nicht schon öffentlich bekannt ist - nämlich, dass er aus seiner Ehe auch einmal ausgebrochen ist, dann sind seine Gedanken nachvollziehbar.
Wenn ich mich durch einen Ehepartner eingeengt empfinde, das Gefühl habe in einer Art Gefängnis zu sein, dann kommt es zu Ausbruchsversuchen. Nur aus meinem Leben selbst kann ich nicht ausbrechen, außer ich beende es. Also muß ich doch vor allem mit mir auskommen. Das bedeutet für mich auch Treue.
Wenn ich mir selbst treu sein kann, dann kann ich auch anderen treu sein. Nur dann mache ich auch keine Verspechungen, die ich nicht halten kann. Aber ich vermute auch, daß dies eine Haltung ist, die eine Reife voraussetzt.
Das es nicht richtig ist, das ist das eine - und dafür ist die Kirche ja da, um zu sagen, wie sie glaubt, was richtig und falsch ist. Andererseits lässt Gott die Irrtümer von uns zu und wir müssen uns selbst davon überzeugen (lassen), was wir in unserem Leben leben können. Wenn man guten Willens ist, dann kann man auch ein lebenlang mit einem Menschen glücklich werden, sofern der andere es auch will. Und wenn es mal Aubrüche gibt, dann kann das auch verziehen werden. Allerdings muss auch ein "Lernerfolg" erkennbar sein. Wenn der nicht ist, dann fühlt sich der/die Verzeihende ein wenig auch veräppelt.Nur sind sie in den Augen Gottes absolut nicht richtig.
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Nicht umsonst rät die Kirche zur Beichte, bevor es zur Trauung kommt. Das ist ein Neuanfang.Flamme hat geschrieben:Jeder nimmt sein Päckchen mit in die Ehe, angefangen von dem, was im Elternhaus bezüglich Haltung zur Sexualität sich vermittelt hat, bis zu emotionalen Problemen, die auch auf dieser Ebene ans Licht kommen, wie z.B. (mangelnde) Vertrauensfähigkeit, Ängste vor Liebesverlust und Nicht-Angenommensein etc.
Allerdings kann ich mich nicht daran erinnern, dass mich der beratende Priester seinerzeit auf die Notwendigkeit der Beichte hingewiesen hat. Vielleicht ist er auf einfach davon ausgegangen, dass ich das weiß.
Ich wusste es zu diesem Zeitpunkt nicht und da dies ja auch keine Bedingung ist, kann man da wunderbar herumexperimentieren. Die Probleme kommen dann nach der Trauung. Wenn die Eheberatung nach der Eheschließung einsetzt, ist da doch irgendwas im Argen.
"Ad Deum, qui laetificat juventutem meam."
Natürlich kann es verziehen werden, vor allem aber muss man dabei auch Gottes Vergebung in Anspruch nehmen. Diese setzt auch den guten Vorsatz voraus.Aletheia hat geschrieben:Das es nicht richtig ist, das ist das eine - und dafür ist die Kirche ja da, um zu sagen, wie sie glaubt, was richtig und falsch ist. Andererseits lässt Gott die Irrtümer von uns zu und wir müssen uns selbst davon überzeugen (lassen), was wir in unserem Leben leben können. Wenn man guten Willens ist, dann kann man auch ein lebenlang mit einem Menschen glücklich werden, sofern der andere es auch will. Und wenn es mal Aubrüche gibt, dann kann das auch verziehen werden. Allerdings muss auch ein "Lernerfolg" erkennbar sein. Wenn der nicht ist, dann fühlt sich der/die Verzeihende ein wenig auch veräppelt.
Das Problem ist ja nicht allein, dass der Mensch sündigt, sondern dass er auf Dauer in der Sünde verharrt und dadurch seelisch verhärtet und sich noch rechtfertigt und sagt man könne gar nicht auf immer treu sein. Für manche Charaktere wird es sogar zutreffen, dass sie nicht treu sein können, um sich zu ändern brauchen sie daher Gottes Gnade, die jeder mit etwas gutem Willen und Aufrichtigkeit erlangen kann.
Weil es weiter oben verschiedentlich als sehr exotisch eingeschätzt wurde:
Meine Frau und ich hatten vor unserer Hochzeit keinen Geschlechtsverkehr - weder miteinander, noch mit sonstwem.
Und dafür werbe ich auch.
In der "Jugendpastoral" erkläre ich dazu immer wieder:
Man braucht keine Erfahrungen!
Im Gegenteil:
Untreue ist eine Lebenshaltung, die man einübt!
Wenn du nämlich deinen 10.Sexualpartner heiratest, nachdem du schon 9 anderen gesagt hast: "Ich liebe dich" und für deine(n) künftige(n) Mann/Frau bist du auch der/die 10. und er/sie hat auch schon 9 mal gesagt: "Ich liebe dich" und es wieder vergessen.
Woher nimmst du die Gewissheit, dass es beim 10. Mal klappt?
=> Auch Treue kann und muss man lernen!
Meine Frau und ich hatten vor unserer Hochzeit keinen Geschlechtsverkehr - weder miteinander, noch mit sonstwem.
Und dafür werbe ich auch.
In der "Jugendpastoral" erkläre ich dazu immer wieder:
Man braucht keine Erfahrungen!
Im Gegenteil:
Untreue ist eine Lebenshaltung, die man einübt!
Wenn du nämlich deinen 10.Sexualpartner heiratest, nachdem du schon 9 anderen gesagt hast: "Ich liebe dich" und für deine(n) künftige(n) Mann/Frau bist du auch der/die 10. und er/sie hat auch schon 9 mal gesagt: "Ich liebe dich" und es wieder vergessen.
Woher nimmst du die Gewissheit, dass es beim 10. Mal klappt?
=> Auch Treue kann und muss man lernen!
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Das, was Clemens geschrieben hat, kann ich nur unterschreiben, wobei ich das früher auch anders gesehen (und gemacht) habe, und ich mir eines guten Tages werde überlegen müssen, wie ich das meinen noch ungezeugten Kindern nahebringe, wenn die mich fragen, wie ich es denn mit dem "Sex vor der Ehe" gehalten habe
Gottes Segen,
tantum ergo
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„Ich bin gekommen, um Feuer auf die Erde zu werfen. Wie froh wäre ich, es würde schon brennen!“ (Lk 12,49)
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Treue muss man lernen. Gut. Aber wie lernt man? Durch Zwang?lifestylekatholik hat geschrieben:Clemens hat geschrieben:Auch Treue kann und muss man lernen!
Ich meine, wir haben einmal festgestellt (in diesem Forum) dass Zwang nicht das rechte Mittel ist, den Glauben zu verbreiten. Also durch Einsicht. Wie gewinnt jemand Einsicht? Indem ich ihn bloßstelle und anmahne? Indem ich ihn ausschließe? Indem ich ihn meide? Indem ich ihn anschwärzeund beleidige?
Oder indem ich mit ihm Argumente austausche?
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So wie man z. B. lernt, dass man nicht mordet!Gerhard hat geschrieben:Treue muss man lernen. Gut. Aber wie lernt man? Durch Zwang?lifestylekatholik hat geschrieben:Clemens hat geschrieben:Auch Treue kann und muss man lernen!
1. Indem man die Überzeugung gewinnt, dass es Treue richtig, ethisch geboten, unbedingt notwendig und außerdem auch positiv ist.
2. Selbstdisziplin
3. notfalls auch Strafe
Mörder werden auch noch in ihrem irdischen Leben bestraft (jedenfalls die meisten).Gerhard hat geschrieben:Mein Pfarrer hat einmal gesagt, man kann niemand zu den Sakramenten zwingen. Wie willst du jemanden bestrafen, der die Treue nicht hält?Jacinta hat geschrieben:So wie man z. B. lernt, dass man nicht mordet!
- lifestylekatholik
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Ja, nur lässt sich gerade die Überzeugung nur schwer herbeiführen, wenn in der Gesellschaft, in der ich lebe, diese Überzeugung als lächerlich und verdammenswert gilt, wie derzeit in der westlichen Welt. Ich käme wesentlich leichter zu der richtigen Überzeugung, wenn sie die allgemein anerkannte wäre.Jacinta hat geschrieben:1. Indem man die Überzeugung gewinnt, dass es Treue richtig, ethisch geboten, unbedingt notwendig und außerdem auch positiv ist.
Die Frage ist: Wie komme ich zu dieser richtigen Überzeugung, wenn sie Leute selbst hier in einem Katholikenforum für lächerlich halten?
Ja, durch Zwang. Am besten durch selbst auferlegten Zwang, nachdem man zu Einsicht gekommen ist. Selbsterziehung ist ein wichtiger Teil der Ausformung des Charakters.Gerhard hat geschrieben:Treue muss man lernen. Gut. Aber wie lernt man? Durch Zwang?
Notfalls auch durch äußeren Zwang, der zumindest das richtige Verhalten automatisch einübt.
Man muss deswegen niemand bestrafen. Der Mensch bestraft sich am Ende selber, denn Gott selber wird ihn richten. De heilige Schrift sagt, wer Jesus Christus ablehnt, der steht schon im Gericht Gottes. Das kann schon im Leben ganz konkret werden. Viele haben das erlebt und als sie sich als Sünder vor Gott erkannt haben, sind sie umgekehrt und ihr Leben ist auf eine neue Basis gestellt worden und vieles hat sich gebessert in ihrem Leben. Gott greift oft sehr konkret in unser Leben ein, indem er manches zulässt, aber auch manches verhütet.Gerhard hat geschrieben:Mein Pfarrer hat einmal gesagt, man kann niemand zu den Sakramenten zwingen. Wie willst du jemanden bestrafen, der die Treue nicht hält?Jacinta hat geschrieben:So wie man z. B. lernt, dass man nicht mordet!
Zuletzt geändert von Edi am Montag 17. November 2008, 18:16, insgesamt 2-mal geändert.
Es lebt der Mensch im alten Wahn.
Wenn tausend Gründe auch dagegen sprechen,
der Irrtum findet immer freie Bahn,
die Wahrheit aber muss die Bahn sich brechen.
Die meisten Leute werden immer schmutziger je älter sie werden, weil sie sich nie waschen.
Wenn tausend Gründe auch dagegen sprechen,
der Irrtum findet immer freie Bahn,
die Wahrheit aber muss die Bahn sich brechen.
Die meisten Leute werden immer schmutziger je älter sie werden, weil sie sich nie waschen.
Manchmal ist es einfach eine Frage des Tonfalls.lifestylekatholik hat geschrieben:Ja, nur lässt sich gerade die Überzeugung nur schwer herbeiführen, wenn in der Gesellschaft, in der ich lebe, diese Überzeugung als lächerlich und verdammenswert gilt, wie derzeit in der westlichen Welt. Ich käme wesentlich leichter zu der richtigen Überzeugung, wenn sie die allgemein anerkannte wäre.Jacinta hat geschrieben:1. Indem man die Überzeugung gewinnt, dass es Treue richtig, ethisch geboten, unbedingt notwendig und außerdem auch positiv ist.
Die Frage ist: Wie komme ich zu dieser richtigen Überzeugung, wenn sie Leute selbst hier in einem Katholikenforum für lächerlich halten?
Ja, durch Zwang. Am besten durch selbst auferlegten Zwang, nachdem man zu Einsicht gekommen ist. Selbsterziehung ist ein wichtiger Teil der Ausformung des Charakters.Gerhard hat geschrieben:Treue muss man lernen. Gut. Aber wie lernt man? Durch Zwang?
Notfalls auch durch äußeren Zwang, der zumindest das richtige Verhalten automatisch einübt.
Wer will schon, dass ihm sein Freund oder seine Freundin wegläuft? Dass Schluss ist. Das tut doch weh. Jedem, der dies erleidet. Wenn beide sich das Glück des anderen wie das eigene zum Maßstab machen, werden sie sich dieses Leid ersparen.
Wie macht man jemanden gläubig? - Ist m. E. eine ähnliche Problematik.lifestylekatholik hat geschrieben:Ja, nur lässt sich gerade die Überzeugung nur schwer herbeiführen, wenn in der Gesellschaft, in der ich lebe, diese Überzeugung als lächerlich und verdammenswert gilt, wie derzeit in der westlichen Welt. Ich käme wesentlich leichter zu der richtigen Überzeugung, wenn sie die allgemein anerkannte wäre.Jacinta hat geschrieben:1. Indem man die Überzeugung gewinnt, dass es Treue richtig, ethisch geboten, unbedingt notwendig und außerdem auch positiv ist.
Die Frage ist: Wie komme ich zu dieser richtigen Überzeugung, wenn sie Leute selbst hier in einem Katholikenforum für lächerlich halten?
So was geht nur durch vorleben... vor allem in der Kindheit... alles andere funktionniert m.E. nicht, und ich sag mal ganz platt, wenn man schon verheiratet ist, und die Situation schon so verfahren ist, dann ... nun, nicht umsonst sollte man sich "prüfen bevor man sich ewig bindet"... dann weiss ich auch nicht, als Nichtkatholik bietet sich scheidung an.
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Vermisst
Ich hab jetzt viel über die Treue gelesen und die Notwendigeit der Bestrafung von Untreue.
Aber rein nichts darüber, dass man dem anderen das Treusein auch nicht erschweren darf.
Dass man mit demselben Nachdruck an sich und der Beziehung zum anderen arbeiten muss, den man bei der Bestrafung der Untreue angewandt wissen will.
Das hab ich vermisst.
sofaklecks
Aber rein nichts darüber, dass man dem anderen das Treusein auch nicht erschweren darf.
Dass man mit demselben Nachdruck an sich und der Beziehung zum anderen arbeiten muss, den man bei der Bestrafung der Untreue angewandt wissen will.
Das hab ich vermisst.
sofaklecks
Re: Vermisst
Stimmt vor allem tritt dann Untreue meist wahrscheinlihc gar nicht auf. ich hab aber - denke ich - so was ähnliches mal in dem "Ehepartnerthread" geschrieben, immer erst an der eigenen Nase packen....sofaklecks hat geschrieben: Aber rein nichts darüber, dass man dem anderen das Treusein auch nicht erschweren darf.
Dass man mit demselben Nachdruck an sich und der Beziehung zum anderen arbeiten muss, den man bei der Bestrafung der Untreue angewandt wissen will.
Das hab ich vermisst.
sofaklecks
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So, ihr Lieben,Jacinta hat geschrieben:Mörder werden auch noch in ihrem irdischen Leben bestraft (jedenfalls die meisten).
bin aus der Hl. Messe zurück. War ein komisches Tagesevangelium heute. Der Zelebrant hatte es sich wohl anders überlegt.
Die Strafe auf dieser Erde ist nichts gegen die Strafe, die uns bei Gott erwartet. Wer nicht bereut (beichtet), bereut nicht wirklich.
Ich möchte aber noch einmal etwas zur Treue loswerden. Die Treue zu Gott ist es, die unser Leben ausmachen sollte. Wir sollten unser Leben nicht an Irdisches hängen, sondern nach dem Ewigen streben.
Wer Sexualität auf die irdischen Freuden beschränkt, macht es sich zu einfach. Der Trieb als solches scheint mir aber in der Lehre der Kirche, man mache mich auf Fehler aufmerksam, böse zu sein.
Gruß
Gerhard
"Ad Deum, qui laetificat juventutem meam."
Jeder hat wohl das Recht, seinen Standpunkt zu erklären und sich selbst daran zu halten. Ob er aber den anderen, unterschiedlichen Standpunkt verurteilen darf sei dahingestellt.
Dummerweise ist das Zusammenleben von Mann und Frau nicht so einfach. Die Probleme liegen:
Erst einmal in den unterschiedlichen Erwartungen, die wir gerade auf diesem Gebiet an den Partner haben.
Dann die eigenen Bedürfnisse im Zusammenspiel mit den Bedürfnissen des anderen.
Auch die oft so ganz verschiedenen Lebensstrukturen, (Beruf, Arbeit nicht nur am Wohnort, also Abwesenheit, Sorge für die Kinder und auch die eigenen Eltern usw.) sind problembringend.
Dazu kommen die Probleme der Herkunft, viele Ehen heute werden zwischen Menschen unterschiedlicher Herkunft, Ausbildungsniveau, Nationalitäten und auch Rassen geschlossen mit den sich daraus fast automatisch ergebenden Problemen.
Sicher war das Zusammenleben eines Paares einfacher, als die Meisten in ihrer Gesellschaftsschicht heirateten, Rassenmischungen die Ausnahme waren, Menschen meist das ganze Leben im gleichen Umkreis verbrachten. Und dann lebten Menschen damals nicht so lange wie heute....
Pierre
Dummerweise ist das Zusammenleben von Mann und Frau nicht so einfach. Die Probleme liegen:
Erst einmal in den unterschiedlichen Erwartungen, die wir gerade auf diesem Gebiet an den Partner haben.
Dann die eigenen Bedürfnisse im Zusammenspiel mit den Bedürfnissen des anderen.
Auch die oft so ganz verschiedenen Lebensstrukturen, (Beruf, Arbeit nicht nur am Wohnort, also Abwesenheit, Sorge für die Kinder und auch die eigenen Eltern usw.) sind problembringend.
Dazu kommen die Probleme der Herkunft, viele Ehen heute werden zwischen Menschen unterschiedlicher Herkunft, Ausbildungsniveau, Nationalitäten und auch Rassen geschlossen mit den sich daraus fast automatisch ergebenden Problemen.
Sicher war das Zusammenleben eines Paares einfacher, als die Meisten in ihrer Gesellschaftsschicht heirateten, Rassenmischungen die Ausnahme waren, Menschen meist das ganze Leben im gleichen Umkreis verbrachten. Und dann lebten Menschen damals nicht so lange wie heute....
Pierre
Grenzen im Kopf sind sehr hinderlich
Du bingst mich jetzt auf einen Gedanken:Gerhard hat geschrieben:So, ihr Lieben,Jacinta hat geschrieben:Mörder werden auch noch in ihrem irdischen Leben bestraft (jedenfalls die meisten).
bin aus der Hl. Messe zurück. War ein komisches Tagesevangelium heute. Der Zelebrant hatte es sich wohl anders überlegt.
Die Strafe auf dieser Erde ist nichts gegen die Strafe, die uns bei Gott erwartet. Wer nicht bereut (beichtet), bereut nicht wirklich.
Ich möchte aber noch einmal etwas zur Treue loswerden. Die Treue zu Gott ist es, die unser Leben ausmachen sollte. Wir sollten unser Leben nicht an Irdisches hängen, sondern nach dem Ewigen streben.
Wer Sexualität auf die irdischen Freuden beschränkt, macht es sich zu einfach. Der Trieb als solches scheint mir aber in der Lehre der Kirche, man mache mich auf Fehler aufmerksam, böse zu sein.
Gruß
Gerhard
Wie kann jemand Gott ein Leben lang treu sein, wenn er nicht mal einem Menschen treu sein kann?!
Zu den Trieben: Freiheit besteht nur dann, wenn man etwas nicht tun muss, d.h. seine Triebe beherrschen kann.