Müssen/können Katholiken ALLES verzeihen?
Müssen/können Katholiken ALLES verzeihen?
Hallo Ihr,
ich komme grade vom Gassigehen zurück. dort ergibt sich meist das ein oder andere gute Gespräch.
Heute erzählte mir die "Gassipartnerin" von einem Vortrag im Rahmen der Katholischen Frauengemeinschaft (oder so ähnlich) mit dem Titel "Das verzeih' ich Dir nie!"
Quintessenz des Vortrags war, wir können / müssen alles verzeihen, weil Jesus ja für uns am Kreuz gestorben ist. also gibt es ein "Das verzeih ich Dir nie" eigentlich gar nicht.
Ich war wie gesagt NICHT bei dem Vortrag, aber wir hatten ein angeregtes Gespräch darüber ob das geht oder nicht.
Ich denke, ich kann nicht alles verzeihen.
Es gibt Dinge, die ich verzeihen könnte, manche können es besser, aber bedeutet Verzeihen nicht auch, dass man anschließend an das verziehene denken kann ohne dass es einen innerlich zerreisst?
ich komme grade vom Gassigehen zurück. dort ergibt sich meist das ein oder andere gute Gespräch.
Heute erzählte mir die "Gassipartnerin" von einem Vortrag im Rahmen der Katholischen Frauengemeinschaft (oder so ähnlich) mit dem Titel "Das verzeih' ich Dir nie!"
Quintessenz des Vortrags war, wir können / müssen alles verzeihen, weil Jesus ja für uns am Kreuz gestorben ist. also gibt es ein "Das verzeih ich Dir nie" eigentlich gar nicht.
Ich war wie gesagt NICHT bei dem Vortrag, aber wir hatten ein angeregtes Gespräch darüber ob das geht oder nicht.
Ich denke, ich kann nicht alles verzeihen.
Es gibt Dinge, die ich verzeihen könnte, manche können es besser, aber bedeutet Verzeihen nicht auch, dass man anschließend an das verziehene denken kann ohne dass es einen innerlich zerreisst?
mich hat in diesem Zusammenhang auch ein Posting von Anneke berührt, Anneke, ich zitier Dich hier mal ganz frech, es ist aus dem Thread gemischtkonfessionelle Ehen... Wenns Dir nicht recht ist, dann lass es bitte löschen und verzeih mir bitte 

Anneke schrieb: Mal eine kleine Geschichte zum Nachdenken:
Im Jahre 1997 machte sich jemand an mir für etwas schuldig, für das er eine Bewährungsstrafe bekam.
Vor einigen Jahren wandte er sich an mich: Er brauche dringend meine Hilfe (so drückte er sich aus)…er habe wieder ein Ding gedreht, und da er vorbestraft sei, wurde er jetzt eingelocht. Er bat mich nicht direkt um Vergebung, sondern darum, daß ich vor der Polizei aussagen möge, das Delikt damals hätte nicht stattgefunden.
Ich war ziemlich empört und habe seinen ersten Brief ungeöffnet zurückgehen lassen und die darauffolgende Post (eine Postkarte und ein Brief ohne Absender) an die Staatsanwaltschaft geschickt, zusammen mit einem Brief über die erste Kontaktaufnahme (er hatte jemand anders geschickt, und das war für mich schon sehr bedrückend)…
Der Verurteilte wurde schließlich entlassen und der Richter verbot ihm, mit mir Kontakt aufzunehmen.
Meine Haltung zum Thema: Verzeihen ist eine Sache, aber sich ausnutzen lassen eine andere. Mein Verhalten (Briefe zurückgehen lassen, weiterleiten…) war grausam, aber was er von mir verlangte, war ziemlich frech. Ich holte kurz Informationen ein und erfuhr: Wenn ich ausgesagt hätte, die Straftat damals hätte nicht stattgefunden, dann würde ich angeklagt, wegen Vortäuschung einer Straftat.
Heute denke ich: Ich verzeihe dir, aber ich will dich nich nicht mehr sehen. Geh in Gottes Namen, aber gehe…
Wie sieht ihr das? Bin ich da zu unchristlich?
Verzeihen bzw. Vergeben ist eines der grundlegenden Haltungen, neben der Dankbarkeit. Das taucht sehr häufig in der Bibel auf. Ich würde es nicht moralisch mit dem Tod Jesus am Kreuz verknüpfen, obwohl es natürlich ein "Opfer" ist, wenn ich jemandem verzeihe, was ich eigentlich unverzeihlich finde. Jesus hat ja auch darum gebeten, dass den Menschen die Kreuzigung verziehen wird, "denn sie wissen nicht, was sie tun".
Es ist aber auch vor allem eine für das friedliche Zusammenleben notwendige Voraussetzung, denn ansonsten pflanzt sich Schuld und Vergeltung immer weiter fort, bis zur Selbstzerstörung menschlicher Gemeinschaft.
Man muss dabei zwei Seiten sehen - die eine ist die des Schuldners, der darum bittet, dass seine Schuld ihm erlassen wird. Diesem muss ich entgegenkommen, ansonsten mache ich mich selbst schuldig.
Das zweite ist das innerliche Loslassen, das mit der Vergebung verbunden ist. Verzeihen bedeutet auch, dass ich befreit werde aus einer Beziehung, die durch Schuld bestimmt wird und nicht mehr durch Freiheit und Offenheit.
Man muss dahin kommen, alles verzeihen zu können - aber das ist ein Weg, der eingeübt werden muss. Das kommt nicht von jetzt auf gleich. Am besten man fängt gleich damit an und erfährt selbst, wie Vergebung Frieden stiftet.
Es ist aber auch vor allem eine für das friedliche Zusammenleben notwendige Voraussetzung, denn ansonsten pflanzt sich Schuld und Vergeltung immer weiter fort, bis zur Selbstzerstörung menschlicher Gemeinschaft.
Man muss dabei zwei Seiten sehen - die eine ist die des Schuldners, der darum bittet, dass seine Schuld ihm erlassen wird. Diesem muss ich entgegenkommen, ansonsten mache ich mich selbst schuldig.
Das zweite ist das innerliche Loslassen, das mit der Vergebung verbunden ist. Verzeihen bedeutet auch, dass ich befreit werde aus einer Beziehung, die durch Schuld bestimmt wird und nicht mehr durch Freiheit und Offenheit.
Man muss dahin kommen, alles verzeihen zu können - aber das ist ein Weg, der eingeübt werden muss. Das kommt nicht von jetzt auf gleich. Am besten man fängt gleich damit an und erfährt selbst, wie Vergebung Frieden stiftet.
Also - hier geht es nicht ums Verzeihen, sondern darum, dass jemand um Hilfe bittet, um einer Strafe zu entgehen. Dies kann ihm tatsächlich nicht gewährt werden, weil sich der Helfende schuldig an einer Straftat macht und selbst eine Straftat begeht.regina 32 hat geschrieben:mich hat in diesem Zusammenhang auch ein Posting von Anneke berührt,
Da hat Anneke richtig gehandelt.
In so einem Fall kann ich natürlich "innerlich" verzeihen und loslassen, aber das bedeutet dann auch einen großen räumlichen Abstand. Ich muss jemandem, dem ich verziehen habe, nicht wieder sehen oder etwa mit ihm/ihr Kontakt halten.
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Dazu vielleicht ein paar zusätzliche Gedanken: natürlich gibt es Menschen, die einen innerhalb kürzester Zeit auf die Palme bringen, mit denen man ständig in Streit gerät, und die einem in solchen Streits Dinge sagen und antun, die man (vielleicht) nicht verzeihen kann. Und ich nehme mal an, so jemand steht nun gemeinsam mit mir vor der "Himmelspforte" und Petrus kommt mit den Schlüsseln und fragt mich nach meiner Meinung: "Soll ich den reinlassen?"
Was ich mich fragen muss: gibt es einen Menschen, bei dem ich sagen würde: "Nein, ich will nicht, dass der hier rein kommt!" - Wenn das so wäre, glaube ich, könnte ich gleich wieder umdrehen und erst wiederkommen, wenn ich demjenigen vergeben habe und sagen kann: "Ich habe mit ihm im Streit gelegen, nur Jesus steht das Urteil darüber zu, ob er hier rein darf, aber wenn ich etwas tun kann, um ihm dabei zu helfen, dann mache ich das!"
Gelingt mir das - heute - so? Ha, nicht mal in 10 % der beschriebenen Fälle, aber ich bin ja auch ein Mensch - ohne Gottes Hilfe wird mir das nie vollständig und von Herzen gelingen, aber mit seiner Hilfe schon. Also, wenn ich tatsächlich jemanden kenne, dem ich nicht verzeihen kann, kann ich diese Unversöhnlichkeit vor Gott bringen und ihn um Hilfe bitten, und damit ist dann auch der erste Schritt zur Vergebung getan
Gottes Segen,
tantum ergo
Was ich mich fragen muss: gibt es einen Menschen, bei dem ich sagen würde: "Nein, ich will nicht, dass der hier rein kommt!" - Wenn das so wäre, glaube ich, könnte ich gleich wieder umdrehen und erst wiederkommen, wenn ich demjenigen vergeben habe und sagen kann: "Ich habe mit ihm im Streit gelegen, nur Jesus steht das Urteil darüber zu, ob er hier rein darf, aber wenn ich etwas tun kann, um ihm dabei zu helfen, dann mache ich das!"
Gelingt mir das - heute - so? Ha, nicht mal in 10 % der beschriebenen Fälle, aber ich bin ja auch ein Mensch - ohne Gottes Hilfe wird mir das nie vollständig und von Herzen gelingen, aber mit seiner Hilfe schon. Also, wenn ich tatsächlich jemanden kenne, dem ich nicht verzeihen kann, kann ich diese Unversöhnlichkeit vor Gott bringen und ihn um Hilfe bitten, und damit ist dann auch der erste Schritt zur Vergebung getan
Gottes Segen,
tantum ergo
„Ich bin gekommen, um Feuer auf die Erde zu werfen. Wie froh wäre ich, es würde schon brennen!“ (Lk 12,49)
Es gab immerwieder Situationen in meinem Berufsleben wo mir Unrecht geschah. Mein Kollege sagte mir: "Verzeihen und vergessen !"
Ich war der Meinung: "Verzeihen, - ja -, vergessen - nein -." Sonst geschieht es immer wieder. Unrecht muß man durch Duldung nicht erleichtern.
Ich war der Meinung: "Verzeihen, - ja -, vergessen - nein -." Sonst geschieht es immer wieder. Unrecht muß man durch Duldung nicht erleichtern.
Ich kreise um Gott den uralten Turm und ich kreise ...
[/quote]regina 32 hat geschrieben:mich hat in diesem Zusammenhang auch ein Posting von Anneke berührt,
Heute denke ich: Ich verzeihe dir, aber ich will dich nich nicht mehr sehen. Geh in Gottes Namen, aber gehe…
Wie sieht ihr das? Bin ich da zu unchristlich?
ich meinte den letzten Satz hier unten von Anneke.....
ich verzeihe Dir, aber will Dich nicht mehr sehen... auch dazu gehört schon viel.
wenn man verzeihen kann, auch in solch schweren Fällen, denke ich, hat man es selber mit sich und seiner Vergangenheit sicherlich leichter.
Was ist, wenn derjenige, der es tat gar nicht um Verzeihung bittet....
Ich glaub ich bin heute ein bisschen durcheinander. - Sorry.
Was ist mir Mord? der Mörder bereut nicht, die Familie leidet (logischerweise) immer noch drunter... ein Kind fehlt, oder der Ernährer der Familie, oder wer auch immer....
und dann verzeihen?
ich bin sicher, wenn man verzeihen kann ist das Leben danach leichter, weil ich denke dazu gehört dann auch,d ass man in die Vergangenheit sehen kann, OHNE Wut, Hass etc.
Was ist in solchen Fällen....
und dann verzeihen?
ich bin sicher, wenn man verzeihen kann ist das Leben danach leichter, weil ich denke dazu gehört dann auch,d ass man in die Vergangenheit sehen kann, OHNE Wut, Hass etc.
Was ist in solchen Fällen....
Ich halte es dann mit dem Gebet. Ich bitte in solch schweren Fällen, dass Christus mir hilft den Weg zur Vergebung zu erkennen und auch dem Mörder/in hilft, den Weg zu Reue zu erkennen.regina 32 hat geschrieben:Was ist mir Mord? der Mörder bereut nicht, die Familie leidet (logischerweise) immer noch drunter... ein Kind fehlt, oder der Ernährer der Familie, oder wer auch immer....
und dann verzeihen?
ich bin sicher, wenn man verzeihen kann ist das Leben danach leichter, weil ich denke dazu gehört dann auch,d ass man in die Vergangenheit sehen kann, OHNE Wut, Hass etc.
Was ist in solchen Fällen....
Das kann man ja nicht vorschreiben oder als Norm setzen. Im Rechtsstaat gibt es dafür ein Verfahren und ein Strafmass - wenn das erledigt ist, dann ist der Betreffende frei.
Im persönlichen Leben hängen da aber so viele Schwierigkeiten daran, dass man das nur Christus übergeben kann. Ich glaube, ein Christ ist da besser dran, als ein anderer, weil er durch sein Gewissen und durch das Evangelium mit der Frage der Vergebung immer konfrontiert wird.
Andererseits gibt es auch hier ein beeindruckendes Beispiel
http://de.wikipedia.org/wiki/Stefan_Horvath
- tantum ergo
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Das ist dann der Weg der richtigen Nächstenliebe: seine eigene Schwäche eingestehen und vor Gott stellen und für den anderen beten - mehr kann man vielleicht in solchen extremen Einzelfällen auch nicht machenAletheia hat geschrieben:Ich halte es dann mit dem Gebet. Ich bitte in solch schweren Fällen, dass Christus mir hilft den Weg zur Vergebung zu erkennen und auch dem Mörder/in hilft, den Weg zu Reue zu erkennen.
Ich hatte das an anderer Stelle schon mal geschrieben (find's grad nicht): für den anderen kommt es im Zweifel nicht darauf an, ob ich ihm vergebe, sondern ob Gott ihm vergibt, was er bei echter Reue tun wird. Allerdings kommt es für mich schon darauf an, ob ich dem anderen vergebe, denn ein Nicht-Vergeben steht sonst zwischen mir und Gott
Aber zum Glück ist Gott auch da hilfsbereit und gütig!
Gottes Segen,
tantum ergo
„Ich bin gekommen, um Feuer auf die Erde zu werfen. Wie froh wäre ich, es würde schon brennen!“ (Lk 12,49)
Dabei sollten wir auch nicht vergessen:
Das Vaterunser: ... wie auch wir vergeben...
Das Gleichnis vom "Schalksknecht" (so nennen wir Lutheraner ihn - wie heißt er denn bei euch?):
Die Vergebung Gottes für uns ist davon abhängig, ob auch wir bereit sind, zu vergeben! Das ist eine Bedingung, die nirgends in der Heil.Schrift relativiert wird!!
Zugegeben: der Anspruch ist hoch und mit Versagen ist zu rechnen - aber das Ziel muss klar sein!
Das Vaterunser: ... wie auch wir vergeben...
Das Gleichnis vom "Schalksknecht" (so nennen wir Lutheraner ihn - wie heißt er denn bei euch?):
Die Vergebung Gottes für uns ist davon abhängig, ob auch wir bereit sind, zu vergeben! Das ist eine Bedingung, die nirgends in der Heil.Schrift relativiert wird!!
Zugegeben: der Anspruch ist hoch und mit Versagen ist zu rechnen - aber das Ziel muss klar sein!
Ja - und das ist wirklich auch so - in dem Maße, wie ich vergeben will/kann, in genau dem Maße wird auch mir vergeben. Weil nämlich mein Unwille zu vergeben, sich zwischen mich und Gott selbst stellt.Clemens hat geschrieben:Dabei sollten wir auch nicht vergessen:
Das Vaterunser: ... wie auch wir vergeben...
Das Gleichnis vom "Schalksknecht" (so nennen wir Lutheraner ihn - wie heißt er denn bei euch?):
Die Vergebung Gottes für uns ist davon abhängig, ob auch wir bereit sind, zu vergeben! Das ist eine Bedingung, die nirgends in der Heil.Schrift relativiert wird!!
Zugegeben: der Anspruch ist hoch und mit Versagen ist zu rechnen - aber das Ziel muss klar sein!
Ich sehe darin einen Hinweis auf die unendliche Barmherzigkeit Gottes. Und er macht selbst seine Barmherzigkeit von meiner abhängig und gibt mir damit alle Macht.
Mt 6, 14-15
Denn wenn ihr den Menschen ihre Verfehlungen vergebt, dann wird euer himmlischer Vater auch euch vergeben.
Wenn ihr aber den Menschen nicht vergebt, dann wird euch euer Vater eure Verfehlungen auch nicht vergeben.
So kann man manchen Menschen ertragen, in der Zuversicht, Gott erträgt mich auch.Aletheia hat geschrieben:Ja - und das ist wirklich auch so - in dem Maße, wie ich vergeben will/kann, in genau dem Maße wird auch mir vergeben. Weil nämlich mein Unwille zu vergeben, sich zwischen mich und Gott selbst stellt.
Ich sehe darin einen Hinweis auf die unendliche Barmherzigkeit Gottes. Und er macht selbst seine Barmherzigkeit von meiner abhängig und gibt mir damit alle Macht.
Mt 6, 14-15
Denn wenn ihr den Menschen ihre Verfehlungen vergebt, dann wird euer himmlischer Vater auch euch vergeben.
Wenn ihr aber den Menschen nicht vergebt, dann wird euch euer Vater eure Verfehlungen auch nicht vergeben.

Ich kreise um Gott den uralten Turm und ich kreise ...
Wie sieht Verzeihung aus?
Ist es genug, wenn jemand sagt, ich verzeihe Dir, weil ich katholisch bin und Gott von mir das so fordert?
Mir geschehen: Ich habe jemanden um Verzeihung gebeten und alles getan, um den Schaden wieder gut zu machen, so weit überhaupt ein Schaden entstanden war.
Wörtlich hat mir derjenige gesagt, dass er mir verzeiht, aber er hat nicht danach gehandelt, sondern mir das Leben sehr schwer gemacht. Ich war unglücklich darüber, und seitdem traue ich niemandem mehr, der sich bei solchen Dingen auf Gottes Gebote beruft.
Mir geschehen: Ich habe jemanden um Verzeihung gebeten und alles getan, um den Schaden wieder gut zu machen, so weit überhaupt ein Schaden entstanden war.
Wörtlich hat mir derjenige gesagt, dass er mir verzeiht, aber er hat nicht danach gehandelt, sondern mir das Leben sehr schwer gemacht. Ich war unglücklich darüber, und seitdem traue ich niemandem mehr, der sich bei solchen Dingen auf Gottes Gebote beruft.
Re: Wie sieht Verzeihung aus?
Naja - jetzt musst du ihm vergeben, dass er offenbar nicht ehrlich und herzlich sein kann.Wiara hat geschrieben:Ist es genug, wenn jemand sagt, ich verzeihe Dir, weil ich katholisch bin und Gott von mir das so fordert?
Mir geschehen: Ich habe jemanden um Verzeihung gebeten und alles getan, um den Schaden wieder gut zu machen, so weit überhaupt ein Schaden entstanden war.
Wörtlich hat mir derjenige gesagt, dass er mir verzeiht, aber er hat nicht danach gehandelt, sondern mir das Leben sehr schwer gemacht. Ich war unglücklich darüber, und seitdem traue ich niemandem mehr, der sich bei solchen Dingen auf Gottes Gebote beruft.
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Re: Wie sieht Verzeihung aus?
Dieser Mensch wirkt dann auch nicht mehr glaubwürdig. Mich erinnert dies an einen Teil der heutigen Lesehore. Papst Clemens I, der 101 gestorben ist, hat folgendes geschrieben:Wiara hat geschrieben:Ist es genug, wenn jemand sagt, ich verzeihe Dir, weil ich katholisch bin und Gott von mir das so fordert?
Mir geschehen: Ich habe jemanden um Verzeihung gebeten und alles getan, um den Schaden wieder gut zu machen, so weit überhaupt ein Schaden entstanden war.
Wörtlich hat mir derjenige gesagt, dass er mir verzeiht, aber er hat nicht danach gehandelt, sondern mir das Leben sehr schwer gemacht. Ich war unglücklich darüber, und seitdem traue ich niemandem mehr, der sich bei solchen Dingen auf Gottes Gebote beruft.
"Wenn die Völker aus unserem Mund die Worte Gottes hören, staunen sie, wie gut und erhaben diese Werke sind. Wenn sie dann aber erkennen, dass unsere Taten nicht den Worten entsprechen, die wir reden, gehen sie zum Lästern über und sagen, Gottes Worte seien Fabelei und Trug."
Wenn dich so etwas schon so trifft, wie dann erst jemanden, der kein Christ ist, aber die Bibel kennt?
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Alles vergeben vor allem sofort vergeben ist bestimmt schwer und nicht immer möglich. Vorausgehen muss der Wille, vergeben zu wollen.
Vergeben und vergessen, zudem weiter vorne jemand etwas geschrieben hat: Manchmal ist es wirklich notwendig, zu vergessen. Ich kenne Menschen, die äußerst nachtragend sind, zwar sagen, dass sie vergeben, aber gleichzeitig dem anderen jede Kleinigkeit, die er falsch gemacht hat, aufzählen. Noch schlimmer ist es, wenn Eltern mit ihren Kindern so verfahren. Hier ist vergessen wirklich wichtig.
Kontakt zu demjenigen, dem ich etwas vergebe: Das kommt auch auf die Situation an, wie ich selber damit umgehen kann und wieviel Jahre dazwischen liegen. Vor allem, ob in der Zwischenzeit wirklich vergeben wurde. Ein Beispiel, dass mich sehr beeindruckt hat, ist Pater Franz Jalicz SJ. (Ich weiß nicht, ob er inzwischen gestorben ist). Bei ihm konnte ich 1991 kontemplavive Exezitien machen. Er hat seine Art der Kontemplation während seiner Gefangenschaft gelernt, von der er während dieser Exerzitien ganz kurz auf unnachgiebige Nachfrage einging. Hier seine Geschichte:
Pater Franz war in Brasilien als Priester eingesetzt. Eines Tages wurde er grundlos mit einem weiteren Mitbruder festgenommen und ins Gefängnis geworfen. Während der ganzen Zeit waren ihm die Hände zusammengebunden und er hatte auch eine Binde vor den Augen. Er wusste, dass er unschuldig war und wusste auch, dass jede Woche an einem bestimmten Tag Entlassung war. Also dachte er, dass er bald freikäme. - An diesem Tag kam er aber nicht frei, ebenso die Woche danach nicht und die anschließende nicht usw. Monatelang saß er im Gefängnis und nichts tat sich.
Selbst seine Angehörigen in Deutschland hatten schon die Hoffnung aufgegeben. Nach mehrern Monaten wollten sie ein Repuiem für ihn feiern lassen, weil sie sicher waren, dass Pater Franz tot sei. Doch genau an diesem Tag kamen er und sein Mitbruder frei. Sie gingen zurück nach Deutschland wollten keinen Einsatz in Brasilien mehr. - Und sie wussten, wer dafür zuständig war, dass sie im Gefängnis gelandet waren. Es war ein anderer Priester.
Nach mehrern Jahren fuhr Pater Franz immer wieder mal für ein paar Wochen nach Brasilien, aber ohne Kontakt mit diesem Priester.
Irgendwann so um dass Jahr 2000 rum, evtl. auch später, nach über 20 Jahren war er wieder mal in Brasilien und konnte sich auch versöhnt mit dem Priester treffen, der dafür gesorgt hatte, dass er so lange im Gefängnis war.
Vergeben und vergessen, zudem weiter vorne jemand etwas geschrieben hat: Manchmal ist es wirklich notwendig, zu vergessen. Ich kenne Menschen, die äußerst nachtragend sind, zwar sagen, dass sie vergeben, aber gleichzeitig dem anderen jede Kleinigkeit, die er falsch gemacht hat, aufzählen. Noch schlimmer ist es, wenn Eltern mit ihren Kindern so verfahren. Hier ist vergessen wirklich wichtig.
Kontakt zu demjenigen, dem ich etwas vergebe: Das kommt auch auf die Situation an, wie ich selber damit umgehen kann und wieviel Jahre dazwischen liegen. Vor allem, ob in der Zwischenzeit wirklich vergeben wurde. Ein Beispiel, dass mich sehr beeindruckt hat, ist Pater Franz Jalicz SJ. (Ich weiß nicht, ob er inzwischen gestorben ist). Bei ihm konnte ich 1991 kontemplavive Exezitien machen. Er hat seine Art der Kontemplation während seiner Gefangenschaft gelernt, von der er während dieser Exerzitien ganz kurz auf unnachgiebige Nachfrage einging. Hier seine Geschichte:
Pater Franz war in Brasilien als Priester eingesetzt. Eines Tages wurde er grundlos mit einem weiteren Mitbruder festgenommen und ins Gefängnis geworfen. Während der ganzen Zeit waren ihm die Hände zusammengebunden und er hatte auch eine Binde vor den Augen. Er wusste, dass er unschuldig war und wusste auch, dass jede Woche an einem bestimmten Tag Entlassung war. Also dachte er, dass er bald freikäme. - An diesem Tag kam er aber nicht frei, ebenso die Woche danach nicht und die anschließende nicht usw. Monatelang saß er im Gefängnis und nichts tat sich.
Selbst seine Angehörigen in Deutschland hatten schon die Hoffnung aufgegeben. Nach mehrern Monaten wollten sie ein Repuiem für ihn feiern lassen, weil sie sicher waren, dass Pater Franz tot sei. Doch genau an diesem Tag kamen er und sein Mitbruder frei. Sie gingen zurück nach Deutschland wollten keinen Einsatz in Brasilien mehr. - Und sie wussten, wer dafür zuständig war, dass sie im Gefängnis gelandet waren. Es war ein anderer Priester.
Nach mehrern Jahren fuhr Pater Franz immer wieder mal für ein paar Wochen nach Brasilien, aber ohne Kontakt mit diesem Priester.
Irgendwann so um dass Jahr 2000 rum, evtl. auch später, nach über 20 Jahren war er wieder mal in Brasilien und konnte sich auch versöhnt mit dem Priester treffen, der dafür gesorgt hatte, dass er so lange im Gefängnis war.
Ich denke, im Sinne des Vaterunsers sind wir verpflichtet, sich um Verzeihung zu bemühen. Das heißt aber nicht, dass es einem ohne weiteres gelingt zu verzeihen.
Wenn dir jemand in einer wirklich existentiellen Sache ein großes Leid zugefügt hat, kann es eine jahrelange Aufgabe sein, ihm verzeihen zu können. Und dass dieser jemand dich sogar förmlich um Verzeihung bittet, heißt nicht, dass du sie ihm geben kannst. Die Wunden kann letztlich nur Christus heilen.
Und Er läßt nicht locker. Er gibt einem viel Zeit, aber Er erlaubt nicht, dass man sich vom Verzeihen dispensiert.
Wenn dir jemand in einer wirklich existentiellen Sache ein großes Leid zugefügt hat, kann es eine jahrelange Aufgabe sein, ihm verzeihen zu können. Und dass dieser jemand dich sogar förmlich um Verzeihung bittet, heißt nicht, dass du sie ihm geben kannst. Die Wunden kann letztlich nur Christus heilen.
Und Er läßt nicht locker. Er gibt einem viel Zeit, aber Er erlaubt nicht, dass man sich vom Verzeihen dispensiert.
"Scio cui credidi"
- cantus planus
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- Registriert: Donnerstag 20. Juli 2006, 16:35
- Wohnort: Frankreich: Département Haut-Rhin; Erzbistum Straßburg
Ich kann nicht jedem vergeben, obwohl ich es möchte. Diese Erkenntnis ist mir ein wichtiger Schritt. Ich kann Gott um Kraft bitten, dass mir der erste Schritt gelinge - auch und gerade, wenn mir von jemand anderem ein Unrecht widerfahren ist.
Das ist Wachstum im Glauben, eine Übung in Demut - und eine Verbesserung des zwischenmenschlichen Miteinanders.
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Nutzer seit dem 13. September 2015 nicht mehr im Forum aktiv.
Tradition ist das Leben des Heiligen Geistes in der Kirche. — Vladimir Lossky
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cantus planus hat geschrieben:Ich kann nicht jedem vergeben, obwohl ich es möchte. ..........- auch und gerade, wenn mir von jemand anderem ein Unrecht widerfahren ist.
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kann ich eben auch nicht, ich kann eher noch (ehrlich) sagen "Möge Gott Dir verzeihen, ICH kann es nicht".. aber mehr krieg ich nicht raus... zumindest bei existenziellen Dingen.
Ja, so eine Antwort könnte ich gut annehmen, denn sie ist ehrlich. Dann weiß ich, woran ich bin, und kann mein Handeln danach ausrichten. Wenn mir verbal Verzeihung gewährt wird, aber nicht in Wirklichkeit, im Handeln, dann hoffe ich immer wieder und wieder, wo vielleicht keine Verzeihung zu finden ist.
Was mir noch wichtig ist: ich bin monatelang der betreffenden Person immer wieder begegnet und habe mich bemüht, dass die Beziehung besser wird. Dann kam ein schwerer Schicksalsschlag - und mir war es auf einmal gleichgültig, ob mir verziehen wurde oder nicht.
Meine Lehre daraus: ich darf mich um Verzeihung bemühen, aber wenn ich sie nicht bekomme, sollte mich das nicht ewig belasten.
Was mir noch wichtig ist: ich bin monatelang der betreffenden Person immer wieder begegnet und habe mich bemüht, dass die Beziehung besser wird. Dann kam ein schwerer Schicksalsschlag - und mir war es auf einmal gleichgültig, ob mir verziehen wurde oder nicht.
Meine Lehre daraus: ich darf mich um Verzeihung bemühen, aber wenn ich sie nicht bekomme, sollte mich das nicht ewig belasten.
Re: Wie sieht Verzeihung aus?
Das ist kein wirkliches Verzeihen!Wiara hat geschrieben:Ist es genug, wenn jemand sagt, ich verzeihe Dir, weil ich katholisch bin und Gott von mir das so fordert?
Man verzeiht doch jemandem um des Verzeihens wegen und nicht nur weil man "muss".
Wirkliches Verzeihen muss im Herzen stattfinde. Ich denke, das ist ähnlich wie mit der Buße. Da geht es doch auch darum, auch im Kopf nicht länger in der Sünde zu verharren, sondern sich auch im Herzen davon zu lösen.
Ich kann z. B. nicht hassen. Noch zu den unangenehmsten Zeitgenossen bin ich freundlich und hilfsbereit. Viele Leute verstehen das nicht. Allerdings ist mir bisher in meinem Leben auch noch nie etwas wirklich fundamental Böses widerfahren. Ich könnte nicht sagen, wie ich reagieren würde, wenn jemand, der mir nahe steht, z. B. ermordert oder vorsätzlich schwer verletzt würde.
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Da ist doch der Wille zur Vergebung da. - Alle Priester die ich kenne, würden dir sagen, dass du damit schon auf dem Weg der Vergebung bist.regina 32 hat geschrieben: kann ich eben auch nicht, ich kann eher noch (ehrlich) sagen "Möge Gott Dir verzeihen, ICH kann es nicht".. aber mehr krieg ich nicht raus... zumindest bei existenziellen Dingen.
Und vielleicht wird aus dem "Ich kann nicht verzeihen" dann irgendwann ein "Ich kann es noch nicht".
Wenn du bittest, das Gott verzeiht, ist schon der erste Schritt getan. Schlimm fände es erst dann, wenn man nicht darum bittet, sondern fordert, dass Gott dem anderen auch nicht vergibt, betraft, verflucht......
Manchmal hilft Beten weiter, ein Vaterunser zum Beispiel......Raphaela hat geschrieben:Da ist doch der Wille zur Vergebung da. - Alle Priester die ich kenne, würden dir sagen, dass du damit schon auf dem Weg der Vergebung bist.regina 32 hat geschrieben: kann ich eben auch nicht, ich kann eher noch (ehrlich) sagen "Möge Gott Dir verzeihen, ICH kann es nicht".. aber mehr krieg ich nicht raus... zumindest bei existenziellen Dingen.
Und vielleicht wird aus dem "Ich kann nicht verzeihen" dann irgendwann ein "Ich kann es noch nicht".
Wenn du bittest, das Gott verzeiht, ist schon der erste Schritt getan. Schlimm fände es erst dann, wenn man nicht darum bittet, sondern fordert, dass Gott dem anderen auch nicht vergibt, betraft, verflucht......
Raphaela hat geschrieben:Wenn du bittest, das Gott verzeiht, ist schon der erste Schritt getan. Schlimm fände es erst dann, wenn man nicht darum bittet, sondern fordert, dass Gott dem anderen auch nicht vergibt, betraft, verflucht......regina 32 hat geschrieben: kann ich eben auch nicht, ich kann eher noch (ehrlich) sagen "Möge Gott Dir verzeihen, ICH kann es nicht"n.
Nein, als Bitte war das nicht gemeint mit dem "Möge Gott Dir verzeihen"..... eher so. ICH kann es nicht, vielleicht tut ers, mir ist es wurscht.
Allerdings spreche ich hier von Existenziellen Fragen.. ich hatte es gestern mit einer Freundin auch über das Thema, sie sagt, sie könne alles verzeihen, wenn es nicht ihre Kinder betrifft.
Hypothese, ein besoffener Autofahrer fährt Dein Kind tot.
Solche Dinge meine ich, nicht das Nachbarliche streitgeplänkel......
versteht mich jemand

Konkretes Beispiel:regina 32 hat geschrieben: ...
Hypothese, ein besoffener Autofahrer fährt Dein Kind tot.
Solche Dinge meine ich, nicht das Nachbarliche streitgeplänkel......
versteht mich jemand
Ein Freund von mir hatte einen schweren Autounfall, weil ihm ein Idiot die Vorfahrt nahm, mit anschliessender Fahrerflucht (bis heute weiß man nicht, wer der Fahrer war). Mein Freund lag anschliessend mit Scädelhirn-Trauma im Krankenhaus, danach in der Rehaklinik und braucht immer noch Krankengymnastik nach über 10 Monaten.
Er sagte, wenn der Unfallfahrer zu seiner Schuld stehen würde, könnte er ihm - vieleicht- vergeben, so aber nicht.
Gruß,Pit
carpe diem - Nutze den Tag !
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- Wohnort: Erzbistum Freiburg;südlichster Südschwarzwald "Dreiland": CH-D-F
Ich verstehe dich äußerst gut und so war auch mein Beitrag gemeint. Alles weitere dazu gebe ich dir per pn, mail oder Telefonat.regina 32 hat geschrieben: Allerdings spreche ich hier von Existenziellen Fragen.. ich hatte es gestern mit einer Freundin auch über das Thema, sie sagt, sie könne alles verzeihen, wenn es nicht ihre Kinder betrifft.
Hypothese, ein besoffener Autofahrer fährt Dein Kind tot.
Solche Dinge meine ich, nicht das Nachbarliche streitgeplänkel......
versteht mich jemand
Beispiel: Christian Klar, der Anfang Jan. 09 aus der Haft entlassen wird, hat neun Menschenleben auf dem Gewissen und bis heute kein Wort des Beileids oder der Reue ertönen lassen.
(Und privat: wäre einer meiner Angehörigen betroffen, wüßte ich jetzt, wo ich ihn erreichen kann, in Berlin, bei Claus Peymann - dem von allen guten Geistern Verlassenen)
Ob ihm die Angehörigen der Todesopfer verzeihen können?
Wenn sie Christen sind, müssen sie ihm verzeihen, denn: "Vater verzeih' ihnen, sie wissen nicht, was sie tun". Und viele Heilige haben es Jesus nachgetan: "Herr, rechne ihnen dies nicht als Sünde an."
Daran führt kein Weg vorbei. Verzeihung ist bedingungslos zu gewähren.
Gruß, ad_hoc
(Und privat: wäre einer meiner Angehörigen betroffen, wüßte ich jetzt, wo ich ihn erreichen kann, in Berlin, bei Claus Peymann - dem von allen guten Geistern Verlassenen)
Ob ihm die Angehörigen der Todesopfer verzeihen können?
Wenn sie Christen sind, müssen sie ihm verzeihen, denn: "Vater verzeih' ihnen, sie wissen nicht, was sie tun". Und viele Heilige haben es Jesus nachgetan: "Herr, rechne ihnen dies nicht als Sünde an."
Daran führt kein Weg vorbei. Verzeihung ist bedingungslos zu gewähren.
Gruß, ad_hoc
quidquid cognoscitur, ad modum cognoscentis cognoscitur (n. Thomas v. Aquin)
Ich finde Reginas Frage ganz interessant.
Wenn Jesus das sagt über seine Peiniger, dann hat das seine Richtigkeit.
Die Hohepriester und Römer und Helfershelfer wussten tatsächlich nicht, dass sie den Gottessohn und Messias quälen. Und hätten sie es gewusst (und geglaubt), wäre es ihnen bestimmt ganz furchtbar peinlich gewesen.
Aber ein gewöhnlicher Verbrecher: weiß der ebenso wenig, was er tut?
Wenn Jesus das sagt über seine Peiniger, dann hat das seine Richtigkeit.
Die Hohepriester und Römer und Helfershelfer wussten tatsächlich nicht, dass sie den Gottessohn und Messias quälen. Und hätten sie es gewusst (und geglaubt), wäre es ihnen bestimmt ganz furchtbar peinlich gewesen.
Aber ein gewöhnlicher Verbrecher: weiß der ebenso wenig, was er tut?