Gefunden!Sebastian hat geschrieben:Gehöre zwar nicht direkt zu seinen "Schäfchen" freue mich aber dennoch sehr über die Wahl. Habe noch ein ziemlich gutes Spiegelinterview in Erinnerung, dass er mal gab.
Konzilien in Moskau: Wahl eines neuen Patriarchen
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Re: Konzilien in Moskau: Wahl eines neuen Patriarchen
"Selig sind die, die nicht gesehen und doch geglaubt haben" (Joh. 20,31)
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Re: Konzilien in Moskau: Wahl eines neuen Patriarchen
Ja, aber der Metropolit hat das ganz gut gemeistert, finde ich.holzi hat geschrieben:War das jenes, wo die Reporter immer wieder auf die Schwulenbewegung hin ablenken wollten?Sebastian hat geschrieben:Gehöre zwar nicht direkt zu seinen "Schäfchen" freue mich aber dennoch sehr über die Wahl. Habe noch ein ziemlich gutes Spiegelinterview in Erinnerung, dass er mal gab.
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Re: Konzilien in Moskau: Wahl eines neuen Patriarchen
Sebastian hat geschrieben:Ja, aber der Metropolit hat das ganz gut gemeistert, finde ich.
Re: Konzilien in Moskau: Wahl eines neuen Patriarchen
ich wünsche Seiner Heiligkeit Patriarch Kyrill auf die Fürsprache der seligsten Jungfrau und Gottesmutter Maria den Segen des dreifaltigen Gottes für sein neues Amt.
Möge er lange Leben!!
Möge er lange Leben!!
Herr Jesus Christus, Sohn Gottes, erbarme Dich
meiner.
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Re: Konzilien in Moskau: Wahl eines neuen Patriarchen
Auch von mir Glückwünsche an die Orthodoxie in Rußland (er war mein Wunschkandidat). Ad multos annos! La multi ani!
Re: Konzilien in Moskau: Wahl eines neuen Patriarchen
Ein Segen für Rußland und die Christenheit. Halleluja. Nun fehlt noch die Inthornisierung des legitimen Zaren vom Hause Romanow.
κύριε ἐλέησον
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Re: Konzilien in Moskau: Wahl eines neuen Patriarchen
Das Konzil setzte sich zusammen aus 199 Bischöfen, 162 Weltpriestern, 179 Mönchen/Nonnen und 165 Laien. Interessanter Fakt: während der Stimmabgabe zur Wahl des neuen Patriarchen begann die vorher in die Christus-Erlöser-Kathedrale gebrachte Gottesmutterikone "Sieben Pfeile" Chrisam zu verströmen. Diese spezielle Ikone ist auch sonst dafür bekannt, dieses Phänomen passiert jedoch in unregelmäßigen Abständen, zuletzt eben in diesem Moment auf dem Konzil.
Das Konzil an ist gestern Abend, am 28.01.09, vorzeitig beendet worden, da die Tagesordnungspunkte abgearbeitet waren. Außer der Wahl des Patriarchen waren das noch einige Bestätigungen der in den vergangenen Jahren durch die Bischofskonzilien vorgenommenen Änderungen am Statut und ein paar allgemeine Verlautbarungen. Morgen beginnen die Pilgerfahrten der Konzilsteilnehmer (siehe Programm), die alle schon mit der am Sonntagmorgen in Zusammenhang stehenden Inthronisierung stehen.
Zur Inthronisierung des neuen Patriarchen stellen die Kreml-Museen den Bischofsstab des hl. Metropoliten Peter von Kiew und ganz Rußland (+1326) zur Verfügung. Dieser Heilige war es, der die russische Haupt-Kathedra seinerzeit von Wladimir nach Moskau verlegte (Wladimir war seit 1299 ein zeitweiliger Sitz nach dem Fall von Kiew unter der Goldenen Horde).
Das Konzil an ist gestern Abend, am 28.01.09, vorzeitig beendet worden, da die Tagesordnungspunkte abgearbeitet waren. Außer der Wahl des Patriarchen waren das noch einige Bestätigungen der in den vergangenen Jahren durch die Bischofskonzilien vorgenommenen Änderungen am Statut und ein paar allgemeine Verlautbarungen. Morgen beginnen die Pilgerfahrten der Konzilsteilnehmer (siehe Programm), die alle schon mit der am Sonntagmorgen in Zusammenhang stehenden Inthronisierung stehen.
Zur Inthronisierung des neuen Patriarchen stellen die Kreml-Museen den Bischofsstab des hl. Metropoliten Peter von Kiew und ganz Rußland (+1326) zur Verfügung. Dieser Heilige war es, der die russische Haupt-Kathedra seinerzeit von Wladimir nach Moskau verlegte (Wladimir war seit 1299 ein zeitweiliger Sitz nach dem Fall von Kiew unter der Goldenen Horde).
ἐὰν γὰρ ἀποϑάνῃ ἄνϑρωπος, ζήσεται συντελέσας ἡμέρας τοῦ βίου αὐτοῦ· ὑπομενῶ, ἕως ἂν πάλιν γένωμαι.
Re: Konzilien in Moskau: Wahl eines neuen Patriarchen
Kann man der Inthronisierung via Live-Stream beiwohnen (wäre sehr daran interessiert)?
Iúdica me, Deus, et discérne causam meam de gente non sancta
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Re: Konzilien in Moskau: Wahl eines neuen Patriarchen
(Besser unter die Goldene Horde fallen als unter die orange.)[/size]Nietenolaf hat geschrieben:(Wladimir war seit 1299 ein zeitweiliger Sitz nach dem Fall von Kiew unter der Goldenen Horde).
Propter Sion non tacebo, | ſed ruinas Romę flebo, | quouſque juſtitia
rurſus nobis oriatur | et ut lampas accendatur | juſtus in eccleſia.
rurſus nobis oriatur | et ut lampas accendatur | juſtus in eccleſia.
Re: Konzilien in Moskau: Wahl eines neuen Patriarchen
Robert Ketelhohn hat geschrieben:(Besser unter die Goldene Horde fallen als unter die orange.)[/size]Nietenolaf hat geschrieben:(Wladimir war seit 1299 ein zeitweiliger Sitz nach dem Fall von Kiew unter der Goldenen Horde).
Iúdica me, Deus, et discérne causam meam de gente non sancta
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Re: Konzilien in Moskau: Wahl eines neuen Patriarchen
Ich wünsche der Russisch-Orthodoxen Kirche Gottes Segen auf ihrem weiteren Weg mit ihren neuen Patriarchen
"Die Kirchenordnung der Russisch-Orthodoxen inspiriert sich in vielem an der lutherischen Gemeinschaft in Deutschland."
und immer wieder: "russisch-orthodoxe Gemeinschaft". (klick).
Aber erstaunlich ist es schon, dass Laien (auch Frauen) und "einfache" Kleriker wahlberechtigt sind. Verglichen mit Rom ist das mega-progressiv. Auch aus dem oben verlinkten Interview klingen doch einige sehr liberale und fortschrittliche Töne heraus.
kreuz.net (besser als Titanic-online.de) schreibt dazu:Nietenolaf hat geschrieben:Das Konzil setzte sich zusammen aus 199 Bischöfen, 162 Weltpriestern, 179 Mönchen/Nonnen und 165 Laien.
"Die Kirchenordnung der Russisch-Orthodoxen inspiriert sich in vielem an der lutherischen Gemeinschaft in Deutschland."
und immer wieder: "russisch-orthodoxe Gemeinschaft". (klick).
Aber erstaunlich ist es schon, dass Laien (auch Frauen) und "einfache" Kleriker wahlberechtigt sind. Verglichen mit Rom ist das mega-progressiv. Auch aus dem oben verlinkten Interview klingen doch einige sehr liberale und fortschrittliche Töne heraus.
"Ta nwi takashi a huga bakashi. Ta nwi takashi maluka batuka"
Re: Konzilien in Moskau: Wahl eines neuen Patriarchen
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Re: Konzilien in Moskau: Wahl eines neuen Patriarchen
ch dachte nach dem Lesen des ArtikelsLutheraner hat geschrieben:kreuz.net (besser als Titanic-online.de) schreibt dazu: (...)
Jain. Das ist nicht "progressiv", auch wenn die Möglichkeit der Teilnahme von Frauen an kirchlichen Konzilien in Rußland erst im Jahr 1918 (auf dem damaligen all-russischen Konzil) für sinnvoll befunden wurde. Das hat aber nichts mit "Progressivität" zu tun, sondern mit dem Gefühl dafür, daß die Kirche und das Volk eins sind; ein solches Gedankengut reifte in Rußland ca. ab der Wende von 19. zum 20. Jahrhundert nach einer knapp 200-jährigen vom Staat verordneten "Amtsfunktion" der Kirche. Die Zusammensetzung des Konzils ist ein Ausdruck des alle Schichten und Menschen umfassenden Charakters der Kirche, und, nota bene, die Konzilsteilnehmerinnen waren durchaus nicht nur Kirchenarbeiterinnen oder irgendwelche Gemeindemuttchen, sondern auch Lehrerinnen, Medizinerinnen, Wissenschaftlerinnen. (Es fehlten heuer quasi nur die Berufsgruppen der Unternehmerin und der Beamtin.)Lutheraner hat geschrieben:Aber erstaunlich ist es schon, dass Laien (auch Frauen) und "einfache" Kleriker wahlberechtigt sind. Verglichen mit Rom ist das mega-progressiv. Auch aus dem oben verlinkten Interview klingen doch einige sehr liberale und fortschrittliche Töne heraus.
ἐὰν γὰρ ἀποϑάνῃ ἄνϑρωπος, ζήσεται συντελέσας ἡμέρας τοῦ βίου αὐτοῦ· ὑπομενῶ, ἕως ἂν πάλιν γένωμαι.
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Re: Konzilien in Moskau: Wahl eines neuen Patriarchen
Nietenolaf hat geschrieben:ch dachte nach dem Lesen des ArtikelsLutheraner hat geschrieben:kreuz.net (besser als Titanic-online.de) schreibt dazu: (...)*eher an eine Art Bild-Zeitung für Kinder, Soldaten und Hausfrauen. Die von Lutheraner zitierte Bemerkung klingt so, als sei man bei "kreuz.net" der Ansicht, der Berg sei vom Stein abgefallen. Wäre schon mal interessant zu erfahren, woran "inspiriert" sich denn die "Kirchenordnung" (was meinen die damit eigentlich, etwa das Procedere eines Konzils?) der "lutherischen Gemeinschaft in Deuschland"? [Dessen unbeschadet kann man in der Geschichte der R.O.K. trotzdem an manchen Stellen starken protestantischen Einfluß feststellen, etwa in der Praxis der kirchlichen Bruderschaften im 16./17. Jh. oder in der ganzen Art und Weise der Beziehungen zwischen Staat und Kirche in der synodalen Periode.]
Interessant, Wikipedia behauptet: "Bereits 1721, 132 Jahre nach Gründung des Patriarchats, wurde der Patriarch unter dem westlich denkenden Zaren Peter dem Großen nach deutsch-lutherischem Vorbild durch einen Heiligen Synod ersetzt, der weltlicher Kontrolle unterstand"
Nietenolaf hat geschrieben:
Lutheraner hat geschrieben:Aber erstaunlich ist es schon, dass Laien (auch Frauen) und "einfache" Kleriker wahlberechtigt sind. Verglichen mit Rom ist das mega-progressiv. Auch aus dem oben verlinkten Interview klingen doch einige sehr liberale und fortschrittliche Töne heraus.
Jain. Das ist nicht "progressiv", auch wenn die Möglichkeit der Teilnahme von Frauen an kirchlichen Konzilien in Rußland erst im Jahr 1918 (auf dem damaligen all-russischen Konzil) für sinnvoll befunden wurde.
Na, im gleichen Jahr bekamen Frauen in Russland auch das Wahlrecht und wenn ich darüber nachdenke seit wann Frauen z.B. in der evang.-luth Kirche in Bayern überhaupt an Kirchenvorstandswahlen teilnehmen dürfen....
Damit bringt die ROK klar zum Ausdruck, dass sie nicht nur aus dem Klerus besteht. Bei der RKK könnte man manchmal diesen Eindruck kriegen.Nietenolaf hat geschrieben:
Das hat aber nichts mit "Progressivität" zu tun, sondern mit dem Gefühl dafür, daß die Kirche und das Volk eins sind; ein solches Gedankengut reifte in Rußland ca. ab der Wende von 19. zum 20. Jahrhundert nach einer knapp 200-jährigen vom Staat verordneten "Amtsfunktion" der Kirche. Die Zusammensetzung des Konzils ist ein Ausdruck des alle Schichten und Menschen umfassenden Charakters der Kirche, und, nota bene, die Konzilsteilnehmerinnen waren durchaus nicht nur Kirchenarbeiterinnen oder irgendwelche Gemeindemuttchen, sondern auch Lehrerinnen, Medizinerinnen, Wissenschaftlerinnen. (Es fehlten heuer quasi nur die Berufsgruppen der Unternehmerin und der Beamtin.)
Ich fand ebenfalls interessant, dass der Patriarch sich in dem Interview so klar für schulischen Religionsunterricht anderer Religionen ausgesprochen hat. Vielen konservativen Christen in Deutschland graut vor einem Islamunterricht in deutschen Schulen.
Auch bemerkenswert seine Aussage: "In Russland leben seit Jahrhunderten verschiedene Völker und Religionen friedlich zusammen." Wieder auf Wikipedia heißt es: "Im Jahre 1576[!] gestattete Iwan IV. den Bau einer [evang.-luth.] Kirche (St. Michaelis) in Moskau". Orthodoxe scheinen ein selbstbewusstes Verhältnis zu anderen Religionen/Konfessionen zu haben.
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Re: Konzilien in Moskau: Wahl eines neuen Patriarchen
Habe es gestern abend gelesen. Was für ein wunderschönes Interview! Da hat Kyrill die drei (!) Redakteure ja recht alt aussehen lassen. Herrlich, wie sie immer versucht haben, ihn aufs Glatteis zu führen, dabei aber offenbar nicht einkalkulierten, wie gut sich manche Russen aufs Schlittschuhlaufen verstehen.Sebastian hat geschrieben:Gefunden!Sebastian hat geschrieben:Gehöre zwar nicht direkt zu seinen "Schäfchen" freue mich aber dennoch sehr über die Wahl. Habe noch ein ziemlich gutes Spiegelinterview in Erinnerung, dass er mal gab.
Was für ein Mann! Ich muß also zum neuen Patriarchen nochmals gratulieren! Weil ich neidisch bin.
Es gibt keine Dummheit, an die der moderne Mensch nicht imstande wäre zu glauben, sofern er damit nur dem Glauben an Christus ausweicht.
Nicolás Gómez Dávila
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Re: Konzilien in Moskau: Wahl eines neuen Patriarchen
Wahrscheinlich ja; siehe morgen früh ab ca. 7:15 Uhr deutscher Zeit auf www.vesti.ru (die Liturgie mit der Inthronisierung beginnt ca. 7:30 Uhr und wird ungefähr 2 Stunden gehen).Niels hat geschrieben:Kann man der Inthronisierung via Live-Stream beiwohnen (wäre sehr daran interessiert)?
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Re: Konzilien in Moskau: Wahl eines neuen Patriarchen
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Re: Konzilien in Moskau: Wahl eines neuen Patriarchen
Mal ehrlich: Was denken sich die Russen eigentlich, wenn sie so einen bartlosen Römer im rosa Kleid sehen?Nietenolaf hat geschrieben:
Ich bin der Kaiser und ich will Knödel.
Re: Konzilien in Moskau: Wahl eines neuen Patriarchen
Wohl das Gleiche, was Du denkst!Peregrin hat geschrieben:Mal ehrlich: Was denken sich die Russen eigentlich, wenn sie so einen bartlosen Römer im rosa Kleid sehen?Nietenolaf hat geschrieben:
- Sebastian
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Re: Konzilien in Moskau: Wahl eines neuen Patriarchen
Schön, dass er gekommen ist, um der Inthronisierung beizuwohnen und so seine Achtung vor dem neuen Patriarchen auszudrücken.Peregrin hat geschrieben:Mal ehrlich: Was denken sich die Russen eigentlich, wenn sie so einen bartlosen Römer im rosa Kleid sehen?Nietenolaf hat geschrieben:
Die Russen haben weder etwas gegen rosa Kleider, noch gegen rosa Pudelmützen ... Wohl aber gegen aktive römische Mission in orthodoxen Reihen. Schon schlimm genug, dass sich die Kirche in Russland mit diversen Sekten rumschlagen muss. Die Spannungen zwischen der rk.K. und der Orthodoxen Kirche Rußlands in den letzten Jahren, waren nicht nur belastend, sondern auch im hohen Maße nicht notwendig. Meine Meinung. Umso erfreulicher sind Bilder, wie diese des röm. Bischofs beim Begräbnis des verstorbenen Patriarchen, oder jetzt bei der Inthronisierung des neuen Patriarchen. Sie zeugen von gegenseitiger Achtung, Akzeptanz (im Sinne einer friedlichen Coexistenz) und Respekt. Und schließlich: Willkommen ist jeder in der Kirche. An solchen Veranstaltungen nehmen sogar Moslems teil, also: Schlecht denken, oder belächeln tun die Russen sowas nicht. Wenn schon, dann sind es andere Faktoren, die einen seltsamen Beigeschmack ihnen bereiten.
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Re: Konzilien in Moskau: Wahl eines neuen Patriarchen
Habt ihr gemerkt, daß Bischof Gerhard Müller da im Altarbereich, direkt vor dem Patriarchenthron steht? Da kommt nicht mal Putin rein...
Ansonsten zu diesem Thema ein Zitat aus der Homilie S.H. Kyrill nach der Inthronisation:
"Der Patriarch ist ein Bewahrer der inneren Einheit der Kirche und gemeinsam mit seinen Brüdern im Bischofsamt ein Hüter der Reinheit des Glaubens. Ich nehme es als besonderes Zeichen Gottes, daß die Inthronisierung heute, am Tag des Gedenkens an den hl. Markos von Ephesos stattfindet - des wagemutigen Verteidigers und Streiters für den Orthodoxen Glauben."
Ansonsten zu diesem Thema ein Zitat aus der Homilie S.H. Kyrill nach der Inthronisation:
"Der Patriarch ist ein Bewahrer der inneren Einheit der Kirche und gemeinsam mit seinen Brüdern im Bischofsamt ein Hüter der Reinheit des Glaubens. Ich nehme es als besonderes Zeichen Gottes, daß die Inthronisierung heute, am Tag des Gedenkens an den hl. Markos von Ephesos stattfindet - des wagemutigen Verteidigers und Streiters für den Orthodoxen Glauben."
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Re: Konzilien in Moskau: Wahl eines neuen Patriarchen
Wenn ich mir die westlich-dekadente Abendmahlsdarstellung hinter dem Patriarchen so anschaue... Als erstes sollte der Patriach mal die Kathedrale neu tünchen lassen, um den römischen Ungeist wieder aus den Grenzen der heiligen Rus zu vertreiben...
- Sebastian
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Re: Konzilien in Moskau: Wahl eines neuen Patriarchen
Na sowasNietenolaf hat geschrieben:Habt ihr gemerkt, daß Bischof Gerhard Müller da im Altarbereich, direkt vor dem Patriarchenthron steht? Da kommt nicht mal Putin rein...
Sag mal Nietenolaf, wie war es eigentlich zur Zarenzeit? Also im byzantinischem Reich war es, meines Wissens nach, üblich, dass der Kaiser das Evangelium las und im Altarraum zusammen mit dem Klerus kommunizierte. Durfte dies im "alten Rußland" auch der Zar?
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Re: Konzilien in Moskau: Wahl eines neuen Patriarchen
"Westlich-dekadent" heißt im aktuellen Sprachgebrauch der russischen Ikonographen "akademisch". Man unterscheidet den kanonischen und den akademischen Stil. Es gibt beim akademischen Stil Für und Wider, v.a. ist es die Petersburger Schule, die ihn vertritt. Die Christus-Erlöser-Kathedrale ist ein Bauwerk, das 1883 fertiggestellt und eingeweiht wurde, also in der Blütezeit des akademischen Stils. Der hl. Feofan der Klausner malte Ikonen in diesem Stil. Meine Privatmeinung ist, daß Kilianus mit seinem Vorschlag zum Übertünchen nicht Unrecht hat. Aber die Kathedrale wurde eben so wiedererrichtet, wie sie früher einmal da stand, bis sie 1931 gesprengt wurde. Neu gebaute Kirchen werden eher selten akademisch ausgemalt.Kilianus hat geschrieben:Wenn ich mir die westlich-dekadente Abendmahlsdarstellung hinter dem Patriarchen so anschaue... Als erstes sollte der Patriach mal die Kathedrale neu tünchen lassen, um den römischen Ungeist wieder aus den Grenzen der heiligen Rus zu vertreiben...
Sebastian hat geschrieben:Also im byzantinischem Reich war es, meines Wissens nach, üblich, dass der Kaiser das Evangelium las und im Altarraum zusammen mit dem Klerus kommunizierte. Durfte dies im "alten Rußland" auch der Zar?
Natürlich, siehe Kanon 69 des VI Oek. Konzils (Quinisextum):
VI Oek. Konzil, Kanon 69, hat geschrieben:Niemandem von denen, die zu den Laien gehören, sei es gestattet, in den heiligen Altarraum zu treten, allerdings wird dies, einer gewissen alten Überlieferung gemäß (κατά τίνα πάλαιαν παράδοσιν), den Mächtigen und Trägern der Kaiserwürde nicht verwehrt, wenn diese dem Schöpfer Gaben darzubringen wünschen.
Es ist das keine Eigenart der Romäer. Es war auch in Rußland immer üblich, daß der Zar mit den Geistlichen im Altarraum kommunizierte und als einzige nicht explizit geistliche Person (aber eigentlich ist der Kaiser vom Konzept her auch ein Geistlicher) den Altarraum durch die Königspforte betrat.
Putin war natürlich auch schon im Altarraum, kommunizierte 2001 dort. Das hatte als Fakt eine gewisse Ähnlichkeit mit einer Kaiserkrönung, allerdings wurde er natürlich nicht gesalbt und ist auch nicht wie ein Kaiser in den Altarraum getreten.
Davon, daß die russischen Zaren das Evangelium vorlasen, weiß ich momentan nichts, aber es ist vorstellbar.
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Re: Konzilien in Moskau: Wahl eines neuen Patriarchen
Bei uns nennt man das im aktuellen Sprachgebrauch "kitschig".Nietenolaf hat geschrieben: "Westlich-dekadent" heißt im aktuellen Sprachgebrauch der russischen Ikonographen "akademisch".
Re: Konzilien in Moskau: Wahl eines neuen Patriarchen
Nietenolaf, danke für die Bilderserie und deine Mühe.Nietenolaf hat geschrieben:
Aber unser Bischof Müller "is scho a saubers Mannsbuidl im Bischofsgwand".
Grüße,
Albert
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Re: Konzilien in Moskau: Wahl eines neuen Patriarchen
Der Herr im rosa Kleid trägt die Haare auf den Zähnen. Das wird in guter Ökumene von den Orthodoxen als Bart anerkannt.holzi hat geschrieben:Wohl das Gleiche, was Du denkst!Peregrin hat geschrieben:Mal ehrlich: Was denken sich die Russen eigentlich, wenn sie so einen bartlosen Römer im rosa Kleid sehen?Nietenolaf hat geschrieben:
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Re: Konzilien in Moskau: Wahl eines neuen Patriarchen
Eine anständige Antwort, viel besser als die Frage.Sebastian hat geschrieben:Schön, dass er gekommen ist, um der Inthronisierung beizuwohnen und so seine Achtung vor dem neuen Patriarchen auszudrücken.Peregrin hat geschrieben: Mal ehrlich: Was denken sich die Russen eigentlich, wenn sie so einen bartlosen Römer im rosa Kleid sehen?
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Re: Konzilien in Moskau: Wahl eines neuen Patriarchen
Servus und Hallo, mal nur so ne Frage und ich hoffe es kann mir jemand die auch beantworten.Nietenolaf hat geschrieben:
Warum hatte der neue Patriarch bei der Göttlichen Liturgie schwarze Paramente an?
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Re: Konzilien in Moskau: Wahl eines neuen Patriarchen
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Re: Konzilien in Moskau: Wahl eines neuen Patriarchen
Bischof Hilarion (Alfejew) von Wien und Österreich nebst Ungarn (des Moskauer
Patriarchats) ist zum Bischof von Wolokolamsk (bei Moskau) erwählt und zum
Leiter des Außenamts des Moskauer Patriarchats mit Sitz in der Heiligen Synode
bestellt worden (in letzterer Funktion Nachfolger des neuen Patriarchen Cyrill):
Журнал № 18.
Patriarchats) ist zum Bischof von Wolokolamsk (bei Moskau) erwählt und zum
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bestellt worden (in letzterer Funktion Nachfolger des neuen Patriarchen Cyrill):
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Re: Konzilien in Moskau: Wahl eines neuen Patriarchen
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