George Bernanos
George Bernanos
An dieser Stelle möchte ich eine Diskussion über George Bernanos anregen, der heute ja leider auch nur noch bei wenigen Katholiken bekannt ist. Dabei denke ich, daß seine Bücher nicht nur für diese sehr interessant sind.
Sollte hier jemand Bernanos gelesen haben, dann melde er sich bitte. Alle anderen mögen doch mal in einem Antiquariat ihres Vertrauens nachfragen, ob da nicht "Das Tagebuch eines Landpfarrers" anstaubt.
Sollte hier jemand Bernanos gelesen haben, dann melde er sich bitte. Alle anderen mögen doch mal in einem Antiquariat ihres Vertrauens nachfragen, ob da nicht "Das Tagebuch eines Landpfarrers" anstaubt.
Re: George Bernanos
Hallo Kathrin,Kathrin hat geschrieben:An dieser Stelle möchte ich eine Diskussion über George Bernanos anregen, der heute ja leider auch nur noch bei wenigen Katholiken bekannt ist. Dabei denke ich, daß seine Bücher nicht nur für diese sehr interessant sind.
Sollte hier jemand Bernanos gelesen haben, dann melde er sich bitte. Alle anderen mögen doch mal in einem Antiquariat ihres Vertrauens nachfragen, ob da nicht "Das Tagebuch eines Landpfarrers" anstaubt.
bei amazon.de werden einige gebrauchte Exemplare angeboten.
Ich habe auch das Tagebuch gelesen. Eine kleine Textprobe über das Gebet, da ich sie gerade parat habe:
(So … und nun gleich ab in den Stall der Schwarzen Schafe …)Georges Bernanos, Auszug aus: Tagebuch eines Landpfarrers
(…) Oh, ich weiß sehr wohl, daß schon der Wunsch zu beten ein Gebet ist und Gott mehr nicht verlangen kann. Aber es war für mich keine Pflichterfüllung. In jenem Augenblick war mir das Gebet so unerläßlich wie meinen Lungen die Luft und der Sauerstoff meinem Blut. Hinter mir lag nicht mehr das vertraute Alltagsleben, dem man sich mit einem Aufschwung entrissen hat, von dem man jedoch im tiefsten Innern die Gewißheit behält, daß man zu ihm zurückkehren wird, sobald man nur will. Hinter mir war nichts. Und vor mir eine Mauer, eine schwarze Mauer.
Wir machen uns gewöhnlich eine gar widersinnige Vorstellung vom Gebet. Wie können doch Menschen, die es kaum kennen - wenig oder gar nicht kennen -, mit solcher Leichtfertigkeit davon reden? Ein Trappist, ein Kartäusermönch wird jahrelang daran arbeiten, ein Mann des Gebets zu werden, und da will nun jeder erstbeste Grünschnabel über die Bemühungen eines ganzen Lebens urteilen! Wäre das Gebet wirklich das, was die da denken, eine Art Geschwätz, die Zwiesprache eines Wahnbesessenen mit seinem Schatten, oder sogar noch weniger als das: ein eitles und abergläubisches Bittgesuch, um die Güter dieser Welt zu erlangen - wäre dann wohl möglich, daß Tausende bis zu ihrem letzten Tag zwar vielleicht nicht so sehr Süße darin finden - denn sie mißtrauen den gefühlsseligen Tröstungen —, wohl aber eine harte, starke und vollkommene Freude! Freilich, die Gelehrten sprechen da von Suggestion. Sie haben eben gewiß niemals jene alten Mönche zu Gesicht bekommen, die so nachdenklich, so weise sind, ein unbeugsames Urteil haben und dabei doch nur so strahlend von Verständnis und Mitgefühl und einer überaus zarten Menschlichkeit. Durch welches Wunder wären denn diese Halbnarren, diese Gefangenen ihres Traumes, diese wachen Schläfer imstande, täglich tiefer in das Verständnis des Elends ihrer Mitmenschen einzudringen? Ein sonderbarer Traum, ein einzigartiger Betäubungstrank, der das Individuum nicht zu sich selbst zurücklenkt oder von seinesgleichen abtrennt, der es vielmehr im Geiste der allumfassenden christlichen Liebe mit allen zu einer einzigen Verantwortlichkeit verbindet!
Es kommt mir ein Vergleich, den ich kaum zu verwenden wage, ich bitte dafür um Entschuldigung, er wird aber vielleicht viele zufriedenstellen, von denen man persönliches Nachdenken nur dann erwarten kann, wenn sie durch irgendeinen unerwarteten Vergleich, der sie stutzig macht, dazu ermutigt werden. Hielte sich wohl jemand für berechtigt, von oben herab über Musik zu urteilen, nur weil er gelegentlich einmal mit den Fingerspitzen die Tasten eines Klaviers angeschlagen hat? Und wenn ihn eine Symphonie von Beethoven oder eine Bachsche Fuge kalt läßt und er sich bescheiden muß, auf den Gesichtern der andern den Widerschein unerreichbar hoher Wonnen zu sehn, wem wird er da die Schuld geben, wenn nicht sich selbst?
Bei dem Namen habe ich schon drei Variationen gefunden: Georg, George, Georges....
Aber das nur nebenbei.
Mir geht es nicht speziell um den "Landpfarrer". Eigentlich wollte ich erst einmal schauen, ob ihn hier überhaupt jemand kennt und abwarten, in welche Richtung die Beiträge laufen. Aber für die, die ihn noch nicht kennen, denke ich, dass "Das Tagebuch eines Landpfarrers" einen besseren Einstieg bietet als "Die tote Gemeinde".
Ich persönlich schätze Bernanos sehr, u.a. dafür, dass er eine m.E. sehr realistische Darstellung dafür bietet, was Christentum eigentlich bedeutet, daß es eben nicht eine reine jenseitige Vertröstung ist, aber auch keine FriedeFreudeEierkuchen- Stimmung hier auf Erden; sondern dass die Gemeinschaft der Heiligen auf Erden beginnt und zwar in all unserem Elend, in unserem grauen Alltag, und in unserer Schwachheit. Sehr spannend sind auch seine Auseinandersetzungen mit der Kirche, die gleichzeitig Amtskirche und Kirche der Heiligen ist. Den Zwiespalt, der daraus teilweise resultieren kann, illustriert er bsp. an der Hl.Johanna von Orléans. Soviel nur erst mal von meiner Seite, es gibt natürlich noch viel mehr zu sagen, aber für den Einstieg sollte das erst mal reichen.


Mir geht es nicht speziell um den "Landpfarrer". Eigentlich wollte ich erst einmal schauen, ob ihn hier überhaupt jemand kennt und abwarten, in welche Richtung die Beiträge laufen. Aber für die, die ihn noch nicht kennen, denke ich, dass "Das Tagebuch eines Landpfarrers" einen besseren Einstieg bietet als "Die tote Gemeinde".
Ich persönlich schätze Bernanos sehr, u.a. dafür, dass er eine m.E. sehr realistische Darstellung dafür bietet, was Christentum eigentlich bedeutet, daß es eben nicht eine reine jenseitige Vertröstung ist, aber auch keine FriedeFreudeEierkuchen- Stimmung hier auf Erden; sondern dass die Gemeinschaft der Heiligen auf Erden beginnt und zwar in all unserem Elend, in unserem grauen Alltag, und in unserer Schwachheit. Sehr spannend sind auch seine Auseinandersetzungen mit der Kirche, die gleichzeitig Amtskirche und Kirche der Heiligen ist. Den Zwiespalt, der daraus teilweise resultieren kann, illustriert er bsp. an der Hl.Johanna von Orléans. Soviel nur erst mal von meiner Seite, es gibt natürlich noch viel mehr zu sagen, aber für den Einstieg sollte das erst mal reichen.

- lancelot
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Das Tagebuch ist sicher leichter zugänglich als die anderen Romane, menschlicher und menschengemäßer, in einem gewissen Sinne auch positiver: "Alles ist Gnade" als der bekannte Schlußsatz ist einfach, wahr und tröstlich.
Aber wir dürfen nicht vergessen, daß einige der anderen Romane vom Bösen handeln: Die Sonne Satans, der Betrug, die tote Gemeinde, auch die Neue Geschichte der Mouchette sind allesamt sehr beunruhigende Bücher, fast überspitzend für unser normales Erleben (wobei die Sonne Satans als Erstling noch um einiges dramatischer ist in der Konfrontation des Priesters mit der Sünderin und mit dem Satan). Der Weg Bernanos' von diesem Buch zum Tagebuch war auch persönlich ein weiter.
Kennt ihr die Predigt eines Atheisten am Fest der kleinen hl. Therese aus den Großen Friedhöfen unter dem Mond? Diegehört für mich zu den schönsten Seiten von ihm.
Aber wir dürfen nicht vergessen, daß einige der anderen Romane vom Bösen handeln: Die Sonne Satans, der Betrug, die tote Gemeinde, auch die Neue Geschichte der Mouchette sind allesamt sehr beunruhigende Bücher, fast überspitzend für unser normales Erleben (wobei die Sonne Satans als Erstling noch um einiges dramatischer ist in der Konfrontation des Priesters mit der Sünderin und mit dem Satan). Der Weg Bernanos' von diesem Buch zum Tagebuch war auch persönlich ein weiter.
Kennt ihr die Predigt eines Atheisten am Fest der kleinen hl. Therese aus den Großen Friedhöfen unter dem Mond? Diegehört für mich zu den schönsten Seiten von ihm.
@lancelot: Ja, der Umgang mit dem Bösen ist bei Bernanos auch großes Thema. Ich habe eine sehr interessante Kritik zur "Sonne Satans" aus den 20er Jahren gelesen, in der Bernanos ein manichäistisches Weltbild vorgeworfen wird und gesagt wird, daß er ein Fall für den Index der kath. Kirche sei. Gerade später im Lichte des "Landpfarrers" wird ja durch den auch von Dir zitierten Satz deutlich, daß Bernanos sicherlich kein Manichäer ist.
Die Macht aber, die der Böse in "Die Sonne Satans" besitzt, ist aber in der Tat sehr groß. Ich finde diese Problematik sehr schwierig. Immerhin hat der Hl.Pfarrer von Ars, das Vorbild sozusagen für die Figur des Donissan tatsächlich sehr heftige Begegnungen mit dem Satan aushalten müssen....
Die Macht aber, die der Böse in "Die Sonne Satans" besitzt, ist aber in der Tat sehr groß. Ich finde diese Problematik sehr schwierig. Immerhin hat der Hl.Pfarrer von Ars, das Vorbild sozusagen für die Figur des Donissan tatsächlich sehr heftige Begegnungen mit dem Satan aushalten müssen....
- lancelot
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Dann weißt Du ja schon alles...Kathrin hat geschrieben:@lancelot: "Die großen Friedhöfe..." selbst habe ich noch nicht gelesen, aber einen Auszug eben dieser Predigt in der Bernanos- Biographie von Hans Urs von Balthasar.

Es gab auch noch eine Bernanos-Biographie in den rowohlts Monographien, geschrieben von Albert Beguin, der "bei" Urs von Balthasar konvertierte. Dort findet sich eine Zeichnung, die Bernanos mal angefertigt: sein Grab und dazu die Aufschrift "Der Engel des Gerichts wird gebeten, besonders laut in die Posaune zu blasen - der Verstorbene war schwerhörig".
Aus irgend einem Grund hat sich mir dieses Bild besonders eingeprägt - vielleicht weil es zeigt, daß der schwermütige, zornige, wilde, depressive Bernanos auch ganz humorvoll (und damit Chestertonisch leicht) sein konnte.
@lancelot: Das Büchlein habe ich einmal glücklicherweise in einem Antiquariat entdeckt.
Bernanos war sicherlich ein sehr interessanter Charakter, da Du Dich ja auch schon mit ihm beschäftigt hast, wirst Du wohl wissen, daß er unter Angstzuständen litt, die der Agonie eines Sterbenden gleich kamen. Aber dennoch: Alles ist Gnade.
Was sagst Du (und natürlich auch die anderen) zur "Sonne Satans"?

Bernanos war sicherlich ein sehr interessanter Charakter, da Du Dich ja auch schon mit ihm beschäftigt hast, wirst Du wohl wissen, daß er unter Angstzuständen litt, die der Agonie eines Sterbenden gleich kamen. Aber dennoch: Alles ist Gnade.
Was sagst Du (und natürlich auch die anderen) zur "Sonne Satans"?
- lancelot
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So aus dem Stand, ohne das Buch in Griffweite und mit der letzten Lektüre vor 10 Jahren, nicht viel:Kathrin hat geschrieben:@lancelot: Das Büchlein habe ich einmal glücklicherweise in einem Antiquariat entdeckt.![]()
Bernanos war sicherlich ein sehr interessanter Charakter, da Du Dich ja auch schon mit ihm beschäftigt hast, wirst Du wohl wissen, daß er unter Angstzuständen litt, die der Agonie eines Sterbenden gleich kamen. Aber dennoch: Alles ist Gnade.
Was sagst Du (und natürlich auch die anderen) zur "Sonne Satans"?
Ein Erstling, noch ohne die Reife der späteren Werke - gerade auch im Stil, der noch sehr ausschweifend ist. Aber auch im Plot überdramatisch. Die "Typen" von später sind schon da (die verfolgte oder auch sündige Frau, der heilige Priester) und agieren miteinander.
Es ist ein Spiel um alles und nichts, ein Kampf zwischen zwei Protagonisten - aber Manichäismus würde ich noch nicht nennen, wo ein Schriftsteller das Böse/den Bösen mit seiner Macht deutlich auftreten lässt und wo ein Kräftemessen stattfindet. Auch wenn die Gnade "übermächtig" ist und mit GOtt und dem Satan (ich fühle mich gar nicht dabei, die beiden Namen mit einem und nebeneinander zu stellen) keine gleichstarken Gegner aufeinandertreffen und der Ausgang seit Jesu Tod feststeht: Das ist ja nicht immer so deutlich sichtbar, und oft hat man eher den anderen Eindruck: daß das Böse aus allen Ritzen qualmt.
- lancelot
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So, jetzt habe ich das Buch da... ein paar ungeordnete Gedanken:
Wegen der Protagonisten gebe ich Dir recht: Es sind der Heilige (identisch bei GB mit dem unverdient Erwählten, menschlich verachteten, kindlichen Menschen) und der Böse (nicht das Böse, würde ich sagen) mit seinen willigen oder unwissenden Instrumenten, die das Drama durchführen.
Die klerikal-politische Sprache hat Bernanos auch in der Sonne schon drauf: "Es fällt mir heute schwer, Ihre Bedenken für berechtigt zu halten, und dennoch bedrückt mich unsere Uneinigkeit. Gern möchte ich Ihnen sagen können, daß Ihr Scharfsinn sich hier auf Nichtigkeiten wirft, wenn mir Ihre Klugheit und Ihr sicheres Urteil nicht zur Genüge bekannt wären."
Das/der Heilige drängt sich bei GB nicht auf, eher im Gegenteil ist er leicht zu verkennen, steht am Rande der Gesellschaft, ist lebensuntüchtig. Seine Tugenden sind zentral der Gehorsam - ein sehr irdischer, aber auch auch ein übernatürlicher, der in einer Situation ausharrt, aus der nur Gott herausführen kann. "Aber er wollte nichts: er wartete."
Seine Wirkung auf die Menschen ist paradox, weil sie in der Schwachheit passiert: "'Als er den Namen Gottes fast mit leiser Stimme, aber mit einer solchen Betonung aussprach', sagte 20 Jahre später ein alter Pächter, 'wurde es uns schwach im Magen wie bei einem Donnerschlag ...' Er besitzt keine Beredsamkeit. Dem künftigen Pfarrer von Lumbres fällt das Sprechen schwer; manchmal stolpert er sogar über jedes Wort, manchmal stottert er." und die ganze Passage in Teil 1, II.
Wegen der Protagonisten gebe ich Dir recht: Es sind der Heilige (identisch bei GB mit dem unverdient Erwählten, menschlich verachteten, kindlichen Menschen) und der Böse (nicht das Böse, würde ich sagen) mit seinen willigen oder unwissenden Instrumenten, die das Drama durchführen.
Die klerikal-politische Sprache hat Bernanos auch in der Sonne schon drauf: "Es fällt mir heute schwer, Ihre Bedenken für berechtigt zu halten, und dennoch bedrückt mich unsere Uneinigkeit. Gern möchte ich Ihnen sagen können, daß Ihr Scharfsinn sich hier auf Nichtigkeiten wirft, wenn mir Ihre Klugheit und Ihr sicheres Urteil nicht zur Genüge bekannt wären."
Das/der Heilige drängt sich bei GB nicht auf, eher im Gegenteil ist er leicht zu verkennen, steht am Rande der Gesellschaft, ist lebensuntüchtig. Seine Tugenden sind zentral der Gehorsam - ein sehr irdischer, aber auch auch ein übernatürlicher, der in einer Situation ausharrt, aus der nur Gott herausführen kann. "Aber er wollte nichts: er wartete."
Seine Wirkung auf die Menschen ist paradox, weil sie in der Schwachheit passiert: "'Als er den Namen Gottes fast mit leiser Stimme, aber mit einer solchen Betonung aussprach', sagte 20 Jahre später ein alter Pächter, 'wurde es uns schwach im Magen wie bei einem Donnerschlag ...' Er besitzt keine Beredsamkeit. Dem künftigen Pfarrer von Lumbres fällt das Sprechen schwer; manchmal stolpert er sogar über jedes Wort, manchmal stottert er." und die ganze Passage in Teil 1, II.
Jetzt muß ich passen, weil ich das Buch nicht zur Hand habe....
Der Typus des Heiligen bei Bernanos ist doch immer recht ähnlich, jedenfalls nach dem, was ich bisher gelesen habe. Der Landpfarrer ist ja auch sehr unbeholfener Kerl. Aber so ist das mit der Gnade Gottes: Seine Kraft ist in den Schwachen mächtig.
Der Typus des Heiligen bei Bernanos ist doch immer recht ähnlich, jedenfalls nach dem, was ich bisher gelesen habe. Der Landpfarrer ist ja auch sehr unbeholfener Kerl. Aber so ist das mit der Gnade Gottes: Seine Kraft ist in den Schwachen mächtig.
- lancelot
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Ich denke, daß Donissan mit seiner Größe und seinem eher bäurischen Auftreten vielleicht sogar ein bißchen herausfällt. Aber der Landpfarrer und Chantal aus der "Freude" sind sich bei aller Verschiedenheit ihres Standes schon sehr ähnlich.Kathrin hat geschrieben:Jetzt muß ich passen, weil ich das Buch nicht zur Hand habe....
Der Typus des Heiligen bei Bernanos ist doch immer recht ähnlich, jedenfalls nach dem, was ich bisher gelesen habe. Der Landpfarrer ist ja auch sehr unbeholfener Kerl. Aber so ist das mit der Gnade Gottes: Seine Kraft ist in den Schwachen mächtig.
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Bei Bernanos ist das Wissen um die eigene Schwäche nicht so sehr im Vordergrund. Man könnte meinen, daß seine "Heiligen" sogar eher unbewußt ihre Heiligkeit leben und erst in der Auseinandersetzung mit ihren Gegnern - oft genug ja ungläubigen und modernen Klerikern - zu einem gewissen Wissen kommen. Aber das müsste man in den Büchern genau nachprüfen.Petra hat geschrieben:Naja, sagen wir lieber: Seine Kraft ist bei denen am mächtigesten, die um ihre eigene Schwäche wissen.