Sankt-Pius-X-Bruderschaft: Wie geht’s weiter?

Rund um den traditionellen römischen Ritus und die ihm verbundenen Gemeinschaften.
ad_hoc
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Re: Sankt-Pius-X-Bruderschaft: Wie geht’s weiter?

Beitrag von ad_hoc »

Aufgrund des von Aletheia eingestellten Links zum Kreuznet-Forum habe ich dort draufgedrückt und bekam als erstes zu meinem Erstaunen zu lesen:
Ihr Account wurde ausgeschlossen.
Ausschlussgrund: Eklatanter Verstoß gegen die Anliegen und Regeln, die mit der Anmeldung akzeptiert wurden.
Ausschluss wird aufgehoben: Nie
Ich hatte mich dort angemeldet, aus Solidarität mit diesem Forum, nachdem dieses von deutschen Bischöfen beschimpft worden war. Nach drei Beiträgen meinerseits, von denen zwei krass "verfälscht" worden und mir Textstellen unterlegt wurden, die nicht von mir stammten (z. B. "nach meiner unwichtigen Meinung..." (?!!) habe ich mich höflich verabschiedet und dem Forum noch viel Erfolg gewünscht.
Kein Beitrag von mir scheint dort noch zu existieren.
Die mir bekannten Verstöße habe ich nie begangen!
Was zählt den dort als eklatanter Verstoß? Vielleicht, dass ich auf die Frage eines Users geschrieben habe, dass nichts dagegen einzuwenden sei, wenn sich Frauen schminken und dass dies keinesfalls ein Sünde sei?

Im Moment habe ich nur den Eindruck, dass das Kreuznet-Forum ein extrem übersteigertes Verhältnis zum Glauben zu haben scheint. Deshalb denke ich, dass Linksverweise dorthin nicht immer hilfreich sein können.

Gruß, ad_hoc
quidquid cognoscitur, ad modum cognoscentis cognoscitur (n. Thomas v. Aquin)

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ottaviani
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Re: Sankt-Pius-X-Bruderschaft: Wie geht’s weiter?

Beitrag von ottaviani »

Aletheia hat geschrieben:Da Rothkranz sich der gleichen Leugnung des Holocaust bedient, wie Williamson, scheint doch da mehr gemeinsam zu sein, als man so denkt.

Mit ist gerade die deutsche Übersetzung der e-mail von Deborah Lipstadt, Atlanta
http://www.h-ref.de/personen/lipstadt-d ... iamson.php
über'n Weg gelaufen - da sind auch nähere Details verlinkt.

Ich hoffe, der Vatikan wird sich mit Williamson speziell befassen, denn so jemand ist als Bischof ungeeignet.
warum sollte er Mgr Williamson wird als Bischof in dem Ruhestand treten
warum hätte bischof williamson die mail der dame beachten sollen

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ottaviani
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Re: Sankt-Pius-X-Bruderschaft: Wie geht’s weiter?

Beitrag von ottaviani »

das forum mußte scheitern die Idee an sich war gut aber was daraus gemacht wurde ist tragisch

Aletheia
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Re: Sankt-Pius-X-Bruderschaft: Wie geht’s weiter?

Beitrag von Aletheia »

ottaviani hat geschrieben:
Aletheia hat geschrieben:Da Rothkranz sich der gleichen Leugnung des Holocaust bedient, wie Williamson, scheint doch da mehr gemeinsam zu sein, als man so denkt.

Mit ist gerade die deutsche Übersetzung der e-mail von Deborah Lipstadt, Atlanta
http://www.h-ref.de/personen/lipstadt-d ... iamson.php
über'n Weg gelaufen - da sind auch nähere Details verlinkt.

Ich hoffe, der Vatikan wird sich mit Williamson speziell befassen, denn so jemand ist als Bischof ungeeignet.
warum sollte er Mgr Williamson wird als Bischof in dem Ruhestand treten
warum hätte bischof williamson die mail der dame beachten sollen
Ich denke nicht, dass Deborah Lipstadt eine Antwort erwartet hat. So was wird ja aus unterschiedlichen Gründen gemacht. Und ein Grund ist eben auch, die "Nicht-Antwort" zu veröffentlichen.

Der Ruhestand ist durchaus eine nahe liegende Lösung.
Und selbstverständlich wird er auch weiterhin für die Bruderschaft tätig sein.

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ottaviani
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Re: Sankt-Pius-X-Bruderschaft: Wie geht’s weiter?

Beitrag von ottaviani »

ich denke nicht daß Mgr Williamson sich vorgestellt hat in der "nachkonziliaren "Hirarchie noch Karriere zu machen

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taddeo
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Re: Sankt-Pius-X-Bruderschaft: Wie geht’s weiter?

Beitrag von taddeo »

ottaviani hat geschrieben:ich denke nicht daß Mgr Williamson sich vorgestellt hat in der "nachkonziliaren "Hirarchie noch Karriere zu machen
Joseph Ratzinger hatte sich auch nicht vorgestellt, auf seine alten Tage noch mal Papst zu werden, und jetzt scheint's ihm fast noch Spaß zu machen (meistens jedenfalls) ... ;D

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Re: Sankt-Pius-X-Bruderschaft: Wie geht’s weiter?

Beitrag von Aletheia »

taddeo hat geschrieben:
ottaviani hat geschrieben:ich denke nicht daß Mgr Williamson sich vorgestellt hat in der "nachkonziliaren "Hirarchie noch Karriere zu machen
Joseph Ratzinger hatte sich auch nicht vorgestellt, auf seine alten Tage noch mal Papst zu werden, und jetzt scheint's ihm fast noch Spaß zu machen (meistens jedenfalls) ... ;D
Bischof ist keine Karriere.
Papst ist keine Karriere.

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Re: Sankt-Pius-X-Bruderschaft: Wie geht’s weiter?

Beitrag von ottaviani »

Ich kenne Kardinäle die das schon so sehen und alles tum um ihre Karriere voranzutreiben aber das nur nebenbei

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taddeo
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Re: Sankt-Pius-X-Bruderschaft: Wie geht’s weiter?

Beitrag von taddeo »

Aletheia hat geschrieben:Bischof ist keine Karriere.
Papst ist keine Karriere.
Naja, aber eine Degradierung ist es auch nicht gerade.

Aletheia
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Re: Sankt-Pius-X-Bruderschaft: Wie geht’s weiter?

Beitrag von Aletheia »

Natürlich gibt es viele, die das als Aufstieg und Karriere sehen.
Es ist ja scheinbar mit Machtzuwachs verbunden. Je mehr Macht jemand hat, umso größer ist jedoch die Versuchung.
Joseph Ratzinger ist sich genau dieses Aspekts wohl sehr bewußt. Und irgendwie haben wir, hat die Kirche eine riesiges Glück, dass er gerade noch zur Verfügung stand.

Raphael

Re: Sankt-Pius-X-Bruderschaft: Wie geht’s weiter?

Beitrag von Raphael »

Aletheia hat geschrieben:Natürlich gibt es viele, die das als Aufstieg und Karriere sehen.
Es ist ja scheinbar mit Machtzuwachs verbunden. Je mehr Macht jemand hat, umso größer ist jedoch die Versuchung.
Joseph Ratzinger ist sich genau dieses Aspekts wohl sehr bewußt. Und irgendwie haben wir, hat die Kirche eine riesiges Glück, dass er gerade noch zur Verfügung stand.
In diesem Zusammenhang benutze ich lieber das gute, alte Wort «Vorsehung»!

Paul
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Re: Sankt-Pius-X-Bruderschaft: Wie geht’s weiter?

Beitrag von Paul »

ad_hoc hat geschrieben:Aufgrund des von Aletheia eingestellten Links zum Kreuznet-Forum habe ich dort draufgedrückt und bekam als erstes zu meinem Erstaunen zu lesen:
Ihr Account wurde ausgeschlossen.
Ausschlussgrund: Eklatanter Verstoß gegen die Anliegen und Regeln, die mit der Anmeldung akzeptiert wurden.
Ausschluss wird aufgehoben: Nie
Ich hatte mich dort angemeldet, aus Solidarität mit diesem Forum, nachdem dieses von deutschen Bischöfen beschimpft worden war. Nach drei Beiträgen meinerseits, von denen zwei krass "verfälscht" worden und mir Textstellen unterlegt wurden, die nicht von mir stammten (z. B. "nach meiner unwichtigen Meinung..." (?!!) habe ich mich höflich verabschiedet und dem Forum noch viel Erfolg gewünscht.
Kein Beitrag von mir scheint dort noch zu existieren.
Die mir bekannten Verstöße habe ich nie begangen!
Was zählt den dort als eklatanter Verstoß? Vielleicht, dass ich auf die Frage eines Users geschrieben habe, dass nichts dagegen einzuwenden sei, wenn sich Frauen schminken und dass dies keinesfalls ein Sünde sei?

Im Moment habe ich nur den Eindruck, dass das Kreuznet-Forum ein extrem übersteigertes Verhältnis zum Glauben zu haben scheint. Deshalb denke ich, dass Linksverweise dorthin nicht immer hilfreich sein können.

Gruß, ad_hoc
Dein Eindruck ist nicht ganz von der Hand zu weisen. In diesem Forum tummeln sich - stellenweise zumindest - die etwas extremeren Laien der Priesterbruderschaft, um es vorsichtig zu formulieren. Ich kenne so manchen Pater der Piusbruderschaft. Ich weiß deshalb aus erster Hand, dass man nicht immer ganz glücklich mit diesem Forum ist. Insbesondere fehlt ein klarer Hinweis, nicht "Sprachorgan" der Bruderschaft zu sein bzw. für sie zu sprechen. Wenn man nur dieses Forum kennen würde, bekäme man einen sehr einfältigen Eindruck von der Bruderschaft. Außerdem sind dort Anhänger von Bischof Williamson sehr stark vertreten, was nicht repräsentativ für die Bruderschaft ist. Ich würde Kreuznetforum einfach ignorieren. Abgesehen davon ist dort eh nicht mehr viel los.
Einer trage des andern Last, so werdet ihr das Gesetz Christi erfüllen (Gal 6,2).

Paul
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Re: Sankt-Pius-X-Bruderschaft: Wie geht’s weiter?

Beitrag von Paul »

ottaviani hat geschrieben:
maliems hat geschrieben:
ottaviani hat geschrieben:Schmidberger wird dabei sitzen glaube mir er ist einer der wichtigsten Männer der Bruderschaft ohne ihn und Mgr Tissier geht gar nix Gottseidank
interessant, dass du Tissier dazu zählst. Übernimmt er jetzt den "reaktionären" Part, da Williamson nicht mehr geht? Fände ich jedenfalls akzeptabel.
Tissier gilt als der "Hüter und Interpret des Erbes des Erbischofs" ohne ihn kann und wird fellayy nichts tun es könnte gut sein daß er der führende Kopf bei den verhandlungen ist
Ganz im Gegenteil. Nach dem ganzen Wirbel um Bischof Williamson hat der Generalobere erkannt, dass er führen muss. Bislang war zwar Bischof Fellay formal der Generalobere, aber die drei anderen Bischöfe standen mehr oder weniger gleichberechtigt mit gleicher Stimmgewichtung neben ihm. Nun musste Bischof Fellay selbst eingestehen, dass er so manches falsch eingeschätzt und nicht ernst genommen hat.

Ist denn nicht schon aufgefallen, dass es um Bischof Mallerais sehr ruhig geworden ist? Es gab kurz nach der formalen Aufhebung der Exkommunikation noch ein Interview, in dem er sagte, man möchte Rom bekehren. Seitdem hat man eigentlich nichts mehr von ihm gehört. Ich glaube, dass Bischof Fellay nun auf seine Amtsautorität innerhalb des Ordens - die Bruderschaft hat ja die Struktur und Statuten eines Ordens - setzt und klar den Ton angibt und die Richtung bestimmt.

Das heißt nicht, dass er nun für eine volle Wiederherstellung der Gemeinschaft mit der Amtskirche sämtliche Positionen weichspült und seine Überzeugung aufgibt. Ich denke, dafür hat ihn die innerkirchliche Auseinandersetzung mit den liberalen Bischöfen zu stark geprägt und er selbst ist viel zu integer, als dass er bei der ersten Gelgenheit nun umfallen würde.

Natürlich ist auch nicht ganz auszuschließen, dass der Wirbel um Bischof Williamson auch einen gewissen Druck auf die Bruderschaft ausgeübt hat, hier nun auf dem Weg der Aussöhnung fortzufahren, vielleicht auch gegen so manchen Widerstand in den eigenen Reihen, den ich von außen eher gering einschätze, der aber sicherlich da ist.
Einer trage des andern Last, so werdet ihr das Gesetz Christi erfüllen (Gal 6,2).

maliems
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Re: Sankt-Pius-X-Bruderschaft: Wie geht’s weiter?

Beitrag von maliems »

eigentlich eine Sensation, aber ich habe diesen Schritt hier im Forum schon vor Wochen angeregt. Frelich bilde ich mir nicht ein, dass ich der Auslöser war :pfeif:



Quelle: http://www.kna.de/#



KNA 23.3.29 17:2



Pius-Priesterbruderschaft geht auf Rom zu und sagt Weihen ab

Bonn (KNA) Die Pius-Bruderschaft geht auf Rom zu. Die vom Vatikan nicht anerkannte Gruppierung hat ihre für Samstag im bayerischen Zaitzkofen geplanten Weihen abgesagt. Eine offizielle Begründung dieses Schrittes ...




Noch vor Sommer wird es eine Interims-Lösung geben.

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ottaviani
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Re: Sankt-Pius-X-Bruderschaft: Wie geht’s weiter?

Beitrag von ottaviani »

Paul hat geschrieben:Ganz im Gegenteil. Nach dem ganzen Wirbel um Bischof Williamson hat der Generalobere erkannt, dass er führen muss. Bislang war zwar Bischof Fellay formal der Generalobere, aber die drei anderen Bischöfe standen mehr oder weniger gleichberechtigt mit gleicher Stimmgewichtung neben ihm. Nun musste Bischof Fellay selbst eingestehen, dass er so manches falsch eingeschätzt und nicht ernst genommen hat.

Ist denn nicht schon aufgefallen, dass es um Bischof Mallerais sehr ruhig geworden ist? Es gab kurz nach der formalen Aufhebung der Exkommunikation noch ein Interview, in dem er sagte, man möchte Rom bekehren. Seitdem hat man eigentlich nichts mehr von ihm gehört. Ich glaube, dass Bischof Fellay nun auf seine Amtsautorität innerhalb des Ordens - die Bruderschaft hat ja die Struktur und Statuten eines Ordens - setzt und klar den Ton angibt und die Richtung bestimmt.

Das heißt nicht, dass er nun für eine volle Wiederherstellung der Gemeinschaft mit der Amtskirche sämtliche Positionen weichspült und seine Überzeugung aufgibt. Ich denke, dafür hat ihn die innerkirchliche Auseinandersetzung mit den liberalen Bischöfen zu stark geprägt und er selbst ist viel zu integer, als dass er bei der ersten Gelgenheit nun umfallen würde.

Natürlich ist auch nicht ganz auszuschließen, dass der Wirbel um Bischof Williamson auch einen gewissen Druck auf die Bruderschaft ausgeübt hat, hier nun auf dem Weg der Aussöhnung fortzufahren, vielleicht auch gegen so manchen Widerstand in den eigenen Reihen, den ich von außen eher gering einschätze, der aber sicherlich da ist.
Mgr Fellay muß die Zustimmung aller Bischöfe und des Generalrates haben um mich Rom ein Abkommen zu schließen so hat es das Generalkapitel beschloßen und davon wird man nicht abweichen

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taddeo
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Re: Sankt-Pius-X-Bruderschaft: Wie geht’s weiter?

Beitrag von taddeo »

maliems hat geschrieben:eigentlich eine Sensation, aber ich habe diesen Schritt hier im Forum schon vor Wochen angeregt. Frelich bilde ich mir nicht ein, dass ich der Auslöser war :pfeif:

Quelle: http://www.kna.de/#

KNA 23.3.29 17:2

Pius-Priesterbruderschaft geht auf Rom zu und sagt Weihen ab

Bonn (KNA) Die Pius-Bruderschaft geht auf Rom zu. Die vom Vatikan nicht anerkannte Gruppierung hat ihre für Samstag im bayerischen Zaitzkofen geplanten Weihen abgesagt. Eine offizielle Begründung dieses Schrittes ...

Noch vor Sommer wird es eine Interims-Lösung geben.
Welche Weihen wären da erteilt worden? Die Priesterweihen fanden ja sonst, soweit ich weiß, immer im Juni statt.

Wenn das stimmt, daß man sie nun absagt bzw. verschiebt, wäre es ein wirklich bemerkenswerter Schritt auf Rom zu. Die Bruderschaft hat scheinbar begriffen, worum es jetzt geht, und legt eine Besonnenheit und Ernsthaftigkeit an den Tag, die ich ihr bis vor kurzem so gar nicht zugetraut hätte. Hut ab! :daumen-rauf: :daumen-rauf: :daumen-rauf:

conscientia
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Re: Sankt-Pius-X-Bruderschaft: Wie geht’s weiter?

Beitrag von conscientia »

Robert Ketelhohn hat geschrieben:
conscientia hat geschrieben:Im Allgemeinen zum II. Vatikanum: Die Texte sind in sich nicht eindeutig, weder in der konservativen noch in der progressiven Richtung. Darum ist die Interpretation des II. Vatikanums eine Wissenschaft für sich und dürfte nicht allzu schnell abgeschlossen werden können.
Na ja. Es könnte ganz schnell gehen. Abhaken. Denn es kommt ohnedies nichts
heraus, was zu Ausschlüssen o. ä. führen könnte. Historiker können sich da noch
betätigen, und aus.

Derweil könnten Theologie und Lehramt wieder Maß nehmen am Eigentlichen.
Als normaler Laie darfst Du die Stellungnahmen des Konzils gern abhaken (was ich an sich schade fände, denn es entgeht Dir doch manches Gute und Sinnvolle), der Fachmann (Theologe, Religionslehrer, Gelehrte, das Lehramt) wird das nicht dürfen. Wir arbeiten uns auch heute noch am Lateranense IV, dem Florentinum und dem Tridentinum ab, nicht wahr?

conscientia
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Re: Sankt-Pius-X-Bruderschaft: Wie geht’s weiter?

Beitrag von conscientia »

ar26 hat geschrieben:Das Bekenntnis zum Konzil ist das Bekenntnis zum Ereignis Konzil. [...]
Genau. Was das Ereignis Konzil bedeutet, kann nur ermessen, wer lange mit Leuten gelebt hat, die das Konzil, seinen Geist und seine Folgen - aus welchen Gründen auch immer, die hier sicherlich von etlichen Mitdiskutanten für Pippifax erklärt werden werden - als wirkliche Befreiung und als aggiornamento erlebt haben. Auch wer keine familiären Wurzeln in der vorkonziliaren Kirche hat, wird das Ereignis Konzil nicht mehr ermessen können, denn die Auseinandersetzung mit ihm und dem Textkorpus ist so jemanden nicht bereits in der religiösen Erziehung zuhause mitgegeben worden.
ar26 hat geschrieben:Jetzt geht es in der Tat schlicht und einfach darum, zu konstatieren, daß das Konzil traditionstreu interpretiert werden kann. Danach ist es abzuhaken. Es gibt wichtigere Dinge als dieses Konzil und seine Papierberge. Letztlich zeigt sich, daß diejenigen, die ein Konzil für überflüssig oder gar kontraproduktiv hielten, recht behalten sollten. Das Motto eines Papstes sollte eben nicht sein: Wenn Du nicht mehr weiter weißt, dann gründe einen Arbeitskreis
Das sind alles Positionen, die erst nach einer gründlichen theologischen und historischen Auseinandersetzung mit dem Konzil begründbar sind.
Speziell zu den Papierbergen: Eine Riesenweltkirche mit Kompromissen zusammenzuhalten, erfordert zwangsläufig Papierberge.
Es geht ja um Kirchenleitung. In der hochgelobten :pfeif: Ära der Pius-Päpste sind ebenfalls Berge von Papier veröffentlicht worden. Von daher ist mir der Begriff zu polemisch.

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Re: Sankt-Pius-X-Bruderschaft: Wie geht’s weiter?

Beitrag von conscientia »

Robert Ketelhohn hat geschrieben:
taddeo hat geschrieben:eine authentische Interpretation ist niemals Aufgabe der Bischöfe oder der Gläubigen, sondern immer des Heiligen Stuhls.
Doch, diese Aufgabe trifft jeden Gläubigen, wenn sie von den Hirten nicht geleistet
wird, und die Hirten ohnedies. Jeder Bischof ist Hüter des Glaubens seiner Herde.
[...]
Genau.

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Re: Sankt-Pius-X-Bruderschaft: Wie geht’s weiter?

Beitrag von conscientia »

maliems hat geschrieben:Küngs Theologie ist intellektuell gleichwertig mit der des Papstes. ich schätze ihn da sehr. Seine Kirchlichkeit ist leider vollkommen daneben.
Endlich mal jemand, der das hier klar formuliert.
Kirchlichkeit: da mache ich mir weniger Sorgen. Mir ist wichtig genug zu wissen, dass Professor Küng seinen priesterlichen Dienst immer noch und gern erfüllt (im Gegensatz zu Drewermann u. Co.). Zum Thema Professoren-Eitelkeit gäbe es manches zu sagen, aber Eitelkeit ist mir auch nicht so fremd, deshalb ist das für mich kein zentrales Lästerthema.

Zu dem hier angerissenen Thema Folgestrang eröffnet.
cantus planus, Mod.

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Re: Sankt-Pius-X-Bruderschaft: Wie geht’s weiter?

Beitrag von taddeo »

conscientia hat geschrieben:
Robert Ketelhohn hat geschrieben:
taddeo hat geschrieben:eine authentische Interpretation ist niemals Aufgabe der Bischöfe oder der Gläubigen, sondern immer des Heiligen Stuhls.
Doch, diese Aufgabe trifft jeden Gläubigen, wenn sie von den Hirten nicht geleistet
wird, und die Hirten ohnedies. Jeder Bischof ist Hüter des Glaubens seiner Herde.
[...]
Genau.
Vielleicht reden wir da aneinander vorbei. Eine interpretatio authentica im kirchenrechtlichen Sinn kann nur der geben, von dem auch das in Zweifel gezogene Ausgangsdokument stammt. Im Falle eines Konzils kann das niemals ein einzelner Bischof sein, sondern nur das oberste Lehramt der Kirche - also der Papst selbst oder in seinem Auftrag die zuständigen Dikasterien, gegebenenfalls nach Beratung mit einer Bischofssynode.

Interpretieren mag jeder Bischof, was und wie er will. Authentisch ist das aber auf keinen Fall, man darf schon von Glück reden, wenn die Interpretation wenigstens richtig ist.

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Re: Sankt-Pius-X-Bruderschaft: Wie geht’s weiter?

Beitrag von ottaviani »

taddeo hat geschrieben:
maliems hat geschrieben:eigentlich eine Sensation, aber ich habe diesen Schritt hier im Forum schon vor Wochen angeregt. Frelich bilde ich mir nicht ein, dass ich der Auslöser war :pfeif:

Quelle: http://www.kna.de/#

KNA 23.3.29 17:2

Pius-Priesterbruderschaft geht auf Rom zu und sagt Weihen ab

Bonn (KNA) Die Pius-Bruderschaft geht auf Rom zu. Die vom Vatikan nicht anerkannte Gruppierung hat ihre für Samstag im bayerischen Zaitzkofen geplanten Weihen abgesagt. Eine offizielle Begründung dieses Schrittes ...

Noch vor Sommer wird es eine Interims-Lösung geben.
Welche Weihen wären da erteilt worden? Die Priesterweihen fanden ja sonst, soweit ich weiß, immer im Juni statt.

Wenn das stimmt, daß man sie nun absagt bzw. verschiebt, wäre es ein wirklich bemerkenswerter Schritt auf Rom zu. Die Bruderschaft hat scheinbar begriffen, worum es jetzt geht, und legt eine Besonnenheit und Ernsthaftigkeit an den Tag, die ich ihr bis vor kurzem so gar nicht zugetraut hätte. Hut ab! :daumen-rauf: :daumen-rauf: :daumen-rauf:
subdiakonats und Diakonatsweihen

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Re: Sankt-Pius-X-Bruderschaft: Wie geht’s weiter?

Beitrag von taddeo »

Ah ja. Danke für die Auskunft!

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Re: Sankt-Pius-X-Bruderschaft: Wie geht’s weiter?

Beitrag von taddeo »


maliems
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Re: Sankt-Pius-X-Bruderschaft: Wie geht’s weiter?

Beitrag von maliems »

Es bleibt dabei: ein bemerkenswerter, vertrauensbildender Schritt

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ottaviani
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Re: Sankt-Pius-X-Bruderschaft: Wie geht’s weiter?

Beitrag von ottaviani »

der an deutlichkeit nichts zu wünschen übrig läßt
ich zitiere:
............Wir sind besonders angewidert vom deutschen Episkopat, der uns unablässig seine unbarmherzige Feindschaft gezeigt hat“
http://www.radiovaticana.org/ted/Articolo.asp?c=275182
bemerkenswert ist daß die Weihen auf wunsch des hl. stuhles in der Schweiz vorgenommen werden d.h. der hl. stuhl hat nichts gegen die Weihen

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Re: Sankt-Pius-X-Bruderschaft: Wie geht’s weiter?

Beitrag von cantus planus »

Wenn man mit der Weihe gewartet hätte, ja. Aber warum wird das einfach verlegt? Die Kirche ist Weltkirche, und ich verstehe nicht, warum es sich in Ecône leichter weiht als in Wigratzbad...

Für mich steht generell fest, dass eine Absage normaler Weihen keine Bedingung für diesen Dialog sein kann. Eine Weihe ist kein Politicum - abgesehen natürlich von Bischofsweihen, die im Moment höchst unklug wären. :blinker:
Nutzer seit dem 13. September 2015 nicht mehr im Forum aktiv.

‎Tradition ist das Leben des Heiligen Geistes in der Kirche. — Vladimir Lossky

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Lupus
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Re: Sankt-Pius-X-Bruderschaft: Wie geht’s weiter?

Beitrag von Lupus »

Liebes Gewissen (Conscientia)!

Es bleibt Dir natürlich unbenommen zu argumentieren wie in dem oben angeführten mittleren Abschnitt Deines Posts.

Mir kommt vor, als wenn jetzt, da der Heilige Vater ein Zeichen gesetzt hat, plötzlich die bisher auftrumpfenden Gläubigen(?) alle zumal wie kleine Kinder schreien: I au haben will!
Wenn es eine Einigung mit Pius jemals geben sollte, was für mich zwar wünschenswert erscheint aber gar noch nicht so sicher ist, dann wird es höchste Zeit, dass auch die, welche doch immer noch zur Kirche gehören wollen, sie aber, wie eben pubertierende Gören, ständig belatschern und belästern, endlich einen entsprechenden neuen Weg suchen und ihn auch gehen.

Inzwischen bete ich darum, dass Pius sich mit Rom einigt und die "Keller"kirche (Kvu) endlich zur vollen Gemeinschaft zurückkehrt!

Gott befohlen!

+L.
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Re: Sankt-Pius-X-Bruderschaft: Wie geht’s weiter?

Beitrag von ottaviani »

cantus planus hat geschrieben:Wenn man mit der Weihe gewartet hätte, ja. Aber warum wird das einfach verlegt? Die Kirche ist Weltkirche, und ich verstehe nicht, warum es sich in Ecône leichter weiht als in Wigratzbad...

Für mich steht generell fest, dass eine Absage normaler Weihen keine Bedingung für diesen Dialog sein kann. Eine Weihe ist kein Politicum - abgesehen natürlich von Bischofsweihen, die im Moment höchst unklug wären. :blinker:
ehrlich gesagt verstehe ich nicht ganz was du meist

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taddeo
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Re: Sankt-Pius-X-Bruderschaft: Wie geht’s weiter?

Beitrag von taddeo »

ottaviani hat geschrieben:der an deutlichkeit nichts zu wünschen übrig läßt
ich zitiere:
............Wir sind besonders angewidert vom deutschen Episkopat, der uns unablässig seine unbarmherzige Feindschaft gezeigt hat“
http://www.radiovaticana.org/ted/Articolo.asp?c=275182
bemerkenswert ist daß die Weihen auf wunsch des hl. stuhles in der Schweiz vorgenommen werden d.h. der hl. stuhl hat nichts gegen die Weihen
Mir kommt es vor, als hätte man den ersten Text des Kommuniques an dieser Stelle nochmal etwas entschärft. Ursprünglich stand da, soweit ich mich erinnere und es meine sehr rudimentären Französischkenntnisse zu entschlüsseln erlaubten, die auch von Radio Vatikan zitierte Formulierung "unablässig seine unbarmherzige Feindschaft gezeigt", während jetzt (auch in der offiziellen deutschen Version) nur noch von "Feindlichkeit" die Rede ist.

Falls der Heilige Stuhl tatsächlich nur darum gebeten hat, die Weihen statt in Zaitzkofen nun in der Schweiz vorzunehmen, wäre dies ein sicheres Zeichen dafür, daß Rom mit einer baldigen positiven Einigung mit der FSSPX rechnet, und das läßt hoffen. Wenn die Bruderschaft nun aber so bl** wäre, ausgerechnet Bischof Williamson - wie ursprünglich geplant - dafür zu entsenden, wäre das eine Großkalibermunition für alle, die eine Einigung ohnehin nicht wollen. Hoffentlich setzt da bei den Verantwortlichen der Verstand nicht ganz aus.

(Bin mal gespannt, ob und wie sich die DBK-Funktionäre äußern, wenn der Schaum vor ihrem Mund wieder abgetropft ist. GeLuMü wird sicher was zu sagen wissen, nachdem sein Reich und Macht und Herrlichkeit von dieser Entscheidung tangiert wird.)

Nachtrag: Schon passiert: Deutsche Bischofskonferenz: Fellay zeigt seine wahre Geisteshaltung

maliems
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Re: Sankt-Pius-X-Bruderschaft: Wie geht’s weiter?

Beitrag von maliems »

cantus planus hat geschrieben:Wenn man mit der Weihe gewartet hätte, ja. Aber warum wird das einfach verlegt? Die Kirche ist Weltkirche, und ich verstehe nicht, warum es sich in Ecône leichter weiht als in Wigratzbad...

Für mich steht generell fest, dass eine Absage normaler Weihen keine Bedingung für diesen Dialog sein kann. Eine Weihe ist kein Politicum - abgesehen natürlich von Bischofsweihen, die im Moment höchst unklug wären. :blinker:
Auch der Papst kriegt Probleme, wenn bei den Weihen in Wigratzbad Links-Journalisten dabei sind und danach Unwahrheiten verbreiten.

conscientia
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Re: Sankt-Pius-X-Bruderschaft: Wie geht’s weiter?

Beitrag von conscientia »

Lupus hat geschrieben:Liebes Gewissen (Conscientia)!

Es bleibt Dir natürlich unbenommen zu argumentieren wie in dem oben angeführten mittleren Abschnitt Deines Posts.

Mir kommt vor, als wenn jetzt, da der Heilige Vater ein Zeichen gesetzt hat, plötzlich die bisher auftrumpfenden Gläubigen(?) alle zumal wie kleine Kinder schreien: I au haben will!
Wenn es eine Einigung mit Pius jemals geben sollte, was für mich zwar wünschenswert erscheint aber gar noch nicht so sicher ist, dann wird es höchste Zeit, dass auch die, welche doch immer noch zur Kirche gehören wollen, sie aber, wie eben pubertierende Gören, ständig belatschern und belästern, endlich einen entsprechenden neuen Weg suchen und ihn auch gehen.

Inzwischen bete ich darum, dass Pius sich mit Rom einigt und die "Keller"kirche (Kvu) endlich zur vollen Gemeinschaft zurückkehrt!

Gott befohlen!

+L.
Hallo, Lupe,

so recht weiß ich nicht, welchen meiner Beiträge Du meinst.

Was ich um 12.50 Uhr gepostet habe, scheint mir immer noch sinnvoll.
Was das Ereignis Konzil bedeutet, kann nur ermessen, wer lange mit Leuten gelebt hat, die das Konzil, seinen Geist und seine Folgen - aus welchen Gründen auch immer, die hier sicherlich von etlichen Mitdiskutanten für Pippifax erklärt werden werden - als wirkliche Befreiung und als aggiornamento erlebt haben. Auch wer keine familiären Wurzeln in der vorkonziliaren Kirche hat, wird das Ereignis Konzil nicht mehr ermessen können, denn die Auseinandersetzung mit ihm und dem Textkorpus ist so jemanden nicht bereits in der religiösen Erziehung zuhause mitgegeben worden.
Meintest Du das? Zur Verdeutlichung: Ob Piusler oder IKvu, die meisten setzen sich in irgendeiner Form mit dem Vaticanum II auseinander, ob implizit oder explizit. Ich halte für intellektuell nicht redlich, etwas abzuqualifizieren, was man nicht gelesen hat. Deshalb bin ich immer noch daran, das Textkorpus des Vat. II von A bis Z einfach mal durchzulesen, und wenn ich damit fertig bin, habe ich beschlossen, werde ich noch einmal die Bibel lesen und dann anfangen, die früheren Konzilien (Vat. I - Trient) zu lesen. Dafür gibt's ja nen Denzinger.
Thema Kirchlichkeit: Kirchlich gesinnt zu sein heißt für mich nicht in erster Linie, Papstfrömmigkeit zu üben und Papsttreue zu beweisen.

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