Aber ich kanns nicht zuordnen.Die wird's schaffen, denke ich, wenn ich ihre braunen festen Hände, ihre arbeitsgewohnten Arme, ihre starken Schultern sehe, die wird's schaffen!
Aus den 20er/30er Jahren des letzten Jahrhunderts?
Aber ich kanns nicht zuordnen.Die wird's schaffen, denke ich, wenn ich ihre braunen festen Hände, ihre arbeitsgewohnten Arme, ihre starken Schultern sehe, die wird's schaffen!
Dann kann's eigentlich nicht das sein, was ich zuerst dachte ... aber mir ist spontan Oskar Maria Graf in den Sinn gekommen.cantus planus hat geschrieben:Erstauflage 1933.
An den dachte ich auch, besonders als ich das Wort "verhutzelt" las. Dann kann das nur noch ein Bayer gewesen sein. Allerdings ist der erst 1938 nach Amerika emigriert. Müssen wir noch ein bisserl weitersuchen.taddeo hat geschrieben:Dann kann's eigentlich nicht das sein, was ich zuerst dachte ... aber mir ist spontan Oskar Maria Graf in den Sinn gekommen.cantus planus hat geschrieben:Erstauflage 1933.
Nur, um euch vom Bayern in den USA abzubringen.Einige Tage später war ich in Nara. Auch hier gibt's eine Menge heiliger Dinge zu sehen: Tempel, die alle ein bißchen verstaubt wirken, eine große hölzerne Pagode, die nur noch zum Zweck des Photographiertwerden dazustehen scheint, vor allem eine Riesenstatue des Buddha, zu deren Guß 437 Tonnen Bronze, 285 Pfund Gold und 165 Pfund Quecksilber verwandt wurden. Dieser Buddha hat 966 Locken, jede einen Fuß lang; sein Mund ist 3,8 Fuß breit, seine Ohren sind 9 Fuß lang usw. So sitzt er da und hält die rechte Hand beschwörend dem Besucher entgegen, als ob er sagen wollte: Nun laßt mich endlich in Ruhe!
Auf meinem Bummel durch den weiten heiligen Park höre ich plötzlich eintöniges Gequäke und rhythmische dumpfe Schläge. Ich folge dem Schall und sehe mich in einem entlegenen Tempelchen ein paar tanzenden Tempelmädchen gegenüber. Ein fetter Bonze sitzt auf dem Fußboden, schlägt mit der Hand auf eine Trommel und quarrt einen höchst eintönigen Gesang dazu.
Dann ist's ein Österreicher.cantus planus hat geschrieben: <Szenenwechsel>Nur, um euch vom Bayern in den USA abzubringen.... schlägt mit der Hand auf eine Trommel und quarrt einen höchst eintönigen Gesang dazu.
Hervorhebung von mir. Soviel zum Österreicher...Aber jetzt rollt der Zug in deutsches Land hinein. Draußen rauscht der Aprilregen nieder; ich stehe am Fenster und presse mein heißes Gesicht an die Scheiben; am liebsten würde ich hinauslaufen, mich auf die feuchte Erde werfen und sie küssen!
Heimat!
Ach, was wißt ihr, die ihr immer zu Hause bliebt, was wißt ihr vom Heimweh, das eure deutschen Brüder da draußen in der Fremde manchmal packt, daß sie nachts die Zähne zusammenbeißen müssen, um es nicht hinauszuschreien vor lauter Sehnsucht: Deutschland!
Und magst du auch aus tausend Wunden bluten, getreten und zerschlagen am Boden liegen, du bleibst doch unser Stolz, unsere Liebe, unser Heiligtum: deutsche Heimat!
Ich schließe die Augen - Bilder steigen vor mir auf: jene Sonnentage in Tiberias - die Nacht in Gethsemane - Abid, der Eselboy, - Tagores Dichterhaupt - Gandhis Asketengestalt - der Gräfin Olga schwermütige Augen - der Weihnachtsabend auf dem Stillen Ozean - Bloodys Vagabundengesicht - meine gute, alte Mary - der dröhnende Fabriksaal in Detroit, in dem ich von der Weltreise träumte - es ist alles schon so fern, schattenhaft - habe ich es nicht alles nur geträumt?
"Mutti, ist das da ein Kochtopf?" höre ich ein helles Stimmchen dringlich fragen.
Und die geflüsterte Antwort: "Nein, Kleines, das ist ein Tropenhelm. Den hat der Herr sicher im Süden getragen, wo es so heiß ist."
Nein, ich habe nicht geträumt, es war alles Wirklichkeit! - Berlin! Donnernd fährt der Zug in den Anhalter Bahnhof ein. Da stehen sie wie eine schwarze Mauer, die Getreuen, die mir damals das Geleit gaben, als ich loszog. Ein Lied braust auf: "Gott grüße dich!"
Ich stehe da, muß immerzu schlucken und mir mit dem Ärmel übers Gesicht wischen. Mein letztes Taschentuch ging auf der Adria in Fetzen. Was tut's?!
Ich bin daheim!
Aargh! Kann doch nicht wahr sein! Da kuck ich monatelang nicht in den Strang, weil ich nie was weiß, und wenn dann mal mein Lieblingsverrückter kommt, seh ichs nicht!Robert Ketelhohn hat geschrieben:Neues Spiel, neues Glück. Wer erkennt den folgenden Text?Wer hat geschrieben:Die grausam nüchternen Zahlen benehmen uns den letzten Zweifel und legen überzeugend dar: Die Kindereinschränkung ist eine außenpolitische, innenpolitische und nationale Notwendigkeit. Ja die Sache ist so ernst, daß der zivilisierten Menschheit nur zwei Auswege zu Gebote stehen: Entweder eine unausdenkbar grauenhafte Ausrottung der Vielzuvielen durch einen Weltkrieg und eine Weltrevolution, oder eine planmäßige, überlegte, menschenfreundliche Einschränkung der Geburten. Kartätschen oder – Kautschuk! Dem wahren Menschenfreund kann die Wahl nicht schwer fallen.
Wenn ich die Texte lese ist das wie ein Déjà-vu-Erlebnis, irgendwann in ferner Vergangenheit habe ich das schonmal gelesen, aber ich komme beim besten Willen nicht drauf.cantus planus hat geschrieben:
Aus dem Ende, einige Jahre später:Hervorhebung von mir. Soviel zum Österreicher...Aber jetzt rollt der Zug in deutsches Land hinein. Draußen rauscht der Aprilregen nieder; ich stehe am Fenster und presse mein heißes Gesicht an die Scheiben; am liebsten würde ich hinauslaufen, mich auf die feuchte Erde werfen und sie küssen!
Heimat!
Ach, was wißt ihr, die ihr immer zu Hause bliebt, was wißt ihr vom Heimweh, das eure deutschen Brüder da draußen in der Fremde manchmal packt, daß sie nachts die Zähne zusammenbeißen müssen, um es nicht hinauszuschreien vor lauter Sehnsucht: Deutschland!
Und magst du auch aus tausend Wunden bluten, getreten und zerschlagen am Boden liegen, du bleibst doch unser Stolz, unsere Liebe, unser Heiligtum: deutsche Heimat!
Ich schließe die Augen - Bilder steigen vor mir auf: jene Sonnentage in Tiberias - die Nacht in Gethsemane - Abid, der Eselboy, - Tagores Dichterhaupt - Gandhis Asketengestalt - der Gräfin Olga schwermütige Augen - der Weihnachtsabend auf dem Stillen Ozean - Bloodys Vagabundengesicht - meine gute, alte Mary - der dröhnende Fabriksaal in Detroit, in dem ich von der Weltreise träumte - es ist alles schon so fern, schattenhaft - habe ich es nicht alles nur geträumt?
"Mutti, ist das da ein Kochtopf?" höre ich ein helles Stimmchen dringlich fragen.
Und die geflüsterte Antwort: "Nein, Kleines, das ist ein Tropenhelm. Den hat der Herr sicher im Süden getragen, wo es so heiß ist."
Nein, ich habe nicht geträumt, es war alles Wirklichkeit! - Berlin! Donnernd fährt der Zug in den Anhalter Bahnhof ein. Da stehen sie wie eine schwarze Mauer, die Getreuen, die mir damals das Geleit gaben, als ich loszog. Ein Lied braust auf: "Gott grüße dich!"
Ich stehe da, muß immerzu schlucken und mir mit dem Ärmel übers Gesicht wischen. Mein letztes Taschentuch ging auf der Adria in Fetzen. Was tut's?!
Ich bin daheim!
Du meinst Vegesack?Niels hat geschrieben:Ist der Autor im Baltikum geboren?
Ja, und für einen Moment auch Bergengruen - aber dat war wohl nix...holzi hat geschrieben:Du meinst Vegesack?Niels hat geschrieben:Ist der Autor im Baltikum geboren?
Die Initialen des Autors sind im Original natürlich ausgeschrieben, aber ich wollte es jetzt auch nicht zu leicht machen. Der Titel des Buches ist übrigens im Vorwort zu finden.Das Fernweh habe ich schon früh gekannt. Wenn ich als kleiner Junge sehnsüchtig den sonnverbrannten Wandervögeln nachschaute, die durch mein ostpreußisches Heimatstädtchen marschierten, wenn ich später selbst kreuz und quer durch herrliche deutsche Land zog, wenn ich stundenlang vor meinem Atlas saß und mit dem Finger über Länder und Meere reiste: immer hatte die Ferne eine seltsam erregende, süße Verlockung für mich.
Als sich mir die Gelegenheit bot, zu einem Studienaufenthalt nach Amerika zu gehen, habe ich sofort zugegriffen. Doch aus der Amerikareise wurde eine Weltreise; so zog ich immer weiter westwärts, rund um die Erde, bis ich, vom Osten herkommend, wieder in Deutschland anlangte, mit leerem Geldbeutel, aber bereichert durch eine Fülle von Erlebtem und Geschautem in vier Erdteilen. [...]
Und immer wieder tieb's mich weiter, dem Unbekannten zu, das vor mir lag; die Räder hämmerten es auf die Schienen, die Schiffschrauben brummten es, der Wind sang es im Takelwerk, dies eine Wort: Weiter - weiter!
So sah ich die Welt! Und von all dem, was ich sah und hörte und erlebte, will ich einiges auf diesen Blättern erzählen. Es ist kein Reisebuch, in dem Erschöpfendes über die Länder und Völker, die ich besuchte, berichtet werden soll, sondern es ist ein Plauderbuch, aus rasch hingeworfenen Tagebuchnotizen zusammengefügt. Und manches, was ich erzähle, mag jetzt, da du es liest, schon überholt, schon anders geworden sein, denn alles ist ja heute im Fluß!
Eines sei gleich hier am Anfang gesagt: Hinter aller Schönheit der Länder und Meere, hinter dem Ringen und Sehnen der Rassen und Völker, hinter den verschlungenen Schicksalen der Einzelnen offenbarten sich mir immer wieder die schaffenden, führenden Hände dessen, dem alles gehört: Gottes!
Und hätte mir diese Reise nichts anderes gebracht, dies eine werde ich ihr immer zu danken haben: Sie hat mich ehrfürchtiger werden lassen vor Gott!H. G.
Es waren insofern merkwürdige Boote, als sie nicht von dunklen Männern dieses von uns so entfernten Weltteiles, sondern von europäisch gekleideten Damen dicht besetzt waren und gerudert wurden. Das Ganze sah einer Lustfahrt nicht unähnlich, zumal die Fahrzeuge im Zickzack gingen und unter immer erneutem scheinbar heiteren Kreischen ihrer Insassen oftmals den Kurs wechselten, was auf übermütige Hände am Steuer zu deuten schien.
Nun war es aber durchaus nicht Vergnügen, was diese Fahrt verursacht hatte, die Gott sei Dank bei einer vollkommen ruhigen See von sich ging, sondern die Boote waren Rettungsboote, und die Damen waren Schiffbrüchige.
Man landete endlich an einer kleinen Bucht, nachdem man unter viel Gekreisch und Geschnatter eine geringe Brandung brwältigt hatte, mit einem unendlichen Durcheinander von Lauten der Freude, der Angst, der Besorgnis, der Zärtlichkeit, des Protestes oder der Ermutigung. Und endlich hatten weit mehr als hundert Paar kaum ein wenig durchnäßte Weiberschuhe glücklich den festen Boden erreicht.
cantus planus hat geschrieben:Ist der Autor ein in den USA lebender gebürtiger Engländer mit deutschem Nachnamen (nichttitulierter Adel)
cantus planus hat geschrieben:veröffentlichte das Buch in den zwanziger Jahren?