Christ86 hat geschrieben:TillSchilling hat geschrieben:In Wirklichkeit ist diese Behauptung natürlich Unsinn, denn apostolische Sukzession heisst in apostolischer Lehre zu stehen. Welches die lutherische Kirche tut und die römisch-katholische nicht. Die lutherische Kirche ist die apostolische, katholische Kirche, die in der Sukzession der Apostel steht nicht die römisch-katholische, die in nachapostolischer Zeit entstandenen Falschlehren und -praktiken anhängt.

Dann sind also die Orthodoxen, die Altkatholiken und die Anglikaner auch Irrlehrer,
weil sie an der apostolischen Sukzession festhalten?
Nein, deswegen nicht. Aber noch mal: Nach meinen Verständnis halten sie nicht einfach automatisch dadurch an der apostolischen Sukzession fest, indem sie Hände auflegen und glauben, dass es eine Linie zurück zu den Aposteln gibt. Was wenn jemand nachweisen kann, dass die Linie irgendwann einmal unterbrochen wurde?
In apostolischer Sukzession zu stehen, heisst an der apostolischen Lehre festhalten. Das Auflegen von irgendwelchen Händen tut da gar nichts zur Sache. Der Lehre der Schrift widersprechend lehrende Pfarrer-Priester-Bischöfe stehen nicht in apostolischer Sukzession.
Christ86 hat geschrieben:

Irrlehre?

Dann irrt also die Kirche von Schweden auch? Sie hält ja an der apostolischen Sukzession mit Handauflegung fest.... Ist sie also in deinen Augen häretisch und nicht lutherisch??
Die schwedische Kirche, die erst vor kurzem eine lesbische Frau zur Bischöfin von Stockholm ernannt hat, ist allerdings häretisch. Aber nicht weil sie ihre Pfarrer durch Handauflegung ordiniert. Das können sie gerne tun und wenn sie ihre Bischöfe in einer Linie von Handauflegungen zurück zu den Aposteln sehen können - Schön für sie. Das befreit diese aber nicht von der Pflicht in der apostolischen Lehre der Schrift zu bleiben. Und an eine besondere, durch die Handauflegung vermittelte Gande, die Gott nicht verleiht, wenn der Ordinierende nicht in "apostolischer Sukzession" glaube ich nicht. Es findet sich nicht in der Schrift und widerspricht auch der Erfahrung bzw. - und das ist der wichtigste Punkt - dem Evangelium.
Zu den Weihen unter deutschen Lutheranern: Die Handauflegung ist ein Zeichen: sie sind von uns ausgegangen, sie gehören zu uns. Zur Ordination per Handauflegung gehört auch das Versprechen des Gehorsams gegenüber dem Bischof, der ordiniert. Welchen Sinn macht eine "Vagantenweihe" durch einen Bischof eines anderen Bekenntnisses, der keine disziplinarische Vollmacht über den Ordinanden hat? Hinter dieser Vorstellung steht ja die Idee, dass Gott eben durch eine solche Weihe eine besondere Gnade verleiht. Und oft auch noch die Vorstellung, dass nur ein solcher, speziell begandeter Pfarrer das Abendmahl feiern kann bzw. nur unter seinen Händen sich die Wandlung der Element vollzieht. Wer solches glaubt, muss sich schon fragen lassen, ob seine Vorstellungen in diesem Bereich noch in Übereinstimmung mit dem lutherischen Bekenntnis steht.
Die Verwirrung unter der Pfarrer Schwarz, der erst widerruft dann den Widerruf widerruft, offensichtlich leidet, ist IMHO symptomatisch. Seine Kirche hat IMHO richtig reagiert und ich hoffe, dies wird nicht zum Schisma führen.