Ähnlichkeiten zwischen Orthodoxie und Altkatholiken

Rund um Anglikanertum, Protestantismus und Freikirchenwesen.
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songul
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Re: Ähnlichkeiten zwischen Orthodoxie und Altkatholiken

Beitrag von songul »

Petur hat geschrieben:Na gut, Songuls Einladung bezieht sich auf die Altkatholiken. Vielleicht hätte ich nicht darauf reagieren sollen.
Nöö, ich bin da nich so kleinlich, bist herzlich willkommen.

Aber ich sags dir gleich, so ein laisse faire wie bei Altkatholiken oder Anglikanern ist das nicht bei uns.

So long.

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TillSchilling

Re: Ähnlichkeiten zwischen Orthodoxie und Altkatholiken

Beitrag von TillSchilling »

songul hat geschrieben: Aber ich sags dir gleich, so ein laisse faire wie bei Altkatholiken oder Anglikanern ist das nicht bei uns.
Sondern? Wie ist es denn?

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songul
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Re: Ähnlichkeiten zwischen Orthodoxie und Altkatholiken

Beitrag von songul »

Geh in eine Kirche - zur Abwechslung mal nicht eine Serbische - und lerne.

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Ilija
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Re: Ähnlichkeiten zwischen Orthodoxie und Altkatholiken

Beitrag von Ilija »

songul hat geschrieben:Geh in eine Kirche - zur Abwechslung mal nicht eine Serbische - und lerne.

Wiso nicht in die serbische? Was haben wir gemacht? :breitgrins:
Petur hat geschrieben: Erstens: ich glaube nicht, dass die orthodoxe (Teil)Kirche identisch mit dem Leib wäre. Sie gehört zum Leib, ist aber nicht DER Leib. In dieser Frage werden wir aber keinen Konsens finden.
Erstens, wirst du das noch Lernen und zweitens sprechen wir nicht wie ihr von Teilkirchen denn in jeder Ortskirche ist der ganze Leib Christi present. Die Orthodoxie kann nicht nur ein Teil vom Leib sein sondern sie ist der ganze Leib...Mit ein bisschen richtiger Forschung wirst du das schon merken...

ad Fontes hat es schon richtig ausgedrückt...
ad-fontes hat geschrieben:Du gebrauchst den Begriff Teilkirche, MND tut es (zumindest bei MuK gelesen), die RKK ebenfalls, aber die Orthodoxen eben nicht. Da kann es keinen Konsens geben.
ad-fontes hat geschrieben:Zweitens: ich bin römisch-katholisch. Im Falle einer Konversion würde ich entweder die Anglikaner oder die Altkatholiken wählen.

Na dann viel Spass dabei... :neinfreu:

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Robert Ketelhohn
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Re: Ähnlichkeiten zwischen Orthodoxie und Altkatholiken

Beitrag von Robert Ketelhohn »

Petur hat geschrieben:
Robert Ketelhohn hat geschrieben:
Petur hat geschrieben:
cantus planus hat geschrieben:Für versus populum gibt es kein vernünftiges Argument.
Doch. Den Mahlcharakter der Eucharistie.
Das ist nun sowohl von der Symbolik der Zelebration versus populum
her falsch als auch hinsichtlich des vermeinten historischen Vorbilds.
Wie bitte?
Die Zelebration versus populum hat nichts von einem Mahl (jedenfalls
nichts, was die Zelebration versus Deum nicht auch hätte); ihre Symbo-
lik – im Gegenüber von Volk und Zelebranten – hat eher etwas Thea-
terhaftes. Das vermeinte historische Vorbild einer Zelebration versus
populum
hat es nie gegeben, auch nicht in einer Zeit, da der „Mahlcha-
rakter“ noch durch die Verbindung mit der Agape bekräftigt wurde.
Propter Sion non tacebo, | ſed ruinas Romę flebo, | quouſque juſtitia
rurſus nobis oriatur | et ut lampas accendatur | juſtus in eccleſia.

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songul
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Re: Ähnlichkeiten zwischen Orthodoxie und Altkatholiken

Beitrag von songul »

Ilija hat geschrieben:
songul hat geschrieben:Geh in eine Kirche - zur Abwechslung mal nicht eine Serbische - und lerne.
Wiso nicht in die serbische? Was haben wir gemacht? :breitgrins:
Gar nix. :P

Das bezieht sich auf eine Diskussion, die wir früher mal hatten.
Ich hoffe dass ich mich richtig erinnere, aber wenn's ganz daneben ist, wird er mir's schon sagen.

LG Songul

TillSchilling

Re: Ähnlichkeiten zwischen Orthodoxie und Altkatholiken

Beitrag von TillSchilling »

songul hat geschrieben:Geh in eine Kirche - zur Abwechslung mal nicht eine Serbische - und lerne.
Lerne was?

Dass es liturgisch kein laissez-faire ist? Das ist es auch bei den Serben nicht.

Was hast du denn gemeint als du schriebst:
songul hat geschrieben: Aber ich sags dir gleich, so ein laisse faire wie bei Altkatholiken oder Anglikanern ist das nicht bei uns.
Werde doch mal konkret.

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Petur
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Re: Ähnlichkeiten zwischen Orthodoxie und Altkatholiken

Beitrag von Petur »

Ilija hat geschrieben:
Petur hat geschrieben: Erstens: ich glaube nicht, dass die orthodoxe (Teil)Kirche identisch mit dem Leib wäre. Sie gehört zum Leib, ist aber nicht DER Leib. In dieser Frage werden wir aber keinen Konsens finden.
Erstens, wirst du das noch Lernen und zweitens sprechen wir nicht wie ihr von Teilkirchen denn in jeder Ortskirche ist der ganze Leib Christi present. Die Orthodoxie kann nicht nur ein Teil vom Leib sein sondern sie ist der ganze Leib...Mit ein bisschen richtiger Forschung wirst du das schon merken...
Lieber Ilija, ich kenne die diesbezügliche Lehre Deiner Kirche schon lange. Ich kann sie einfach nur nicht akzeptieren.

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Petur
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Re: Ähnlichkeiten zwischen Orthodoxie und Altkatholiken

Beitrag von Petur »

Robert Ketelhohn hat geschrieben:
Petur hat geschrieben:
Robert Ketelhohn hat geschrieben:
Petur hat geschrieben:
cantus planus hat geschrieben:Für versus populum gibt es kein vernünftiges Argument.
Doch. Den Mahlcharakter der Eucharistie.
Das ist nun sowohl von der Symbolik der Zelebration versus populum
her falsch als auch hinsichtlich des vermeinten historischen Vorbilds.
Wie bitte?
Die Zelebration versus populum hat nichts von einem Mahl (jedenfalls
nichts, was die Zelebration versus Deum nicht auch hätte); ihre Symbo-
lik – im Gegenüber von Volk und Zelebranten – hat eher etwas Thea-
terhaftes. Das vermeinte historische Vorbild einer Zelebration versus
populum
hat es nie gegeben, auch nicht in einer Zeit, da der „Mahlcha-
rakter“ noch durch die Verbindung mit der Agape bekräftigt wurde.
Danke für die Antwort! Ich sehe das nicht ganz so. Bei einem Festmahl pflegt niemand mit dem Rücken zu den anderen anwesenden Personen zu sitzen. Jedermann sitzt um den Tisch. (Na gut, in den Kirchenbänken funktioniert diese Symbolik nicht 100prozentig, die Leute sitzen dort hintereinander. Das Zentrum ist aber der Altar und dort funktioniert das nMn ausgezeichnet.)

Kilianus
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Re: Ähnlichkeiten zwischen Orthodoxie und Altkatholiken

Beitrag von Kilianus »

Bei einem Festmahl pflegt man sich auch sattzuessen. Und jeder bekommt seinen eigenen Teller und seinen eigenen Becher. Ach ja, bei einem Festmahl pflegt man auch nicht davon auszugehen, daß es das Sterben eines Menschen vergegenwärtige.

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Petur
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Re: Ähnlichkeiten zwischen Orthodoxie und Altkatholiken

Beitrag von Petur »

Kilianus hat geschrieben:Bei einem Festmahl pflegt man sich auch sattzuessen. Und jeder bekommt seinen eigenen Teller und seinen eigenen Becher. Ach ja, bei einem Festmahl pflegt man auch nicht davon auszugehen, daß es das Sterben eines Menschen vergegenwärtige.
Vielen Dank für diesen konstruktiven Beitrag!

Kilianus
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Re: Ähnlichkeiten zwischen Orthodoxie und Altkatholiken

Beitrag von Kilianus »

Falls das jetzt Ironie war: Es fällt mir an der Stelle wirklich schwer, konstruktiver zu werden. Unabhängig von der kirchenpolitischen Ausrichtung hat wohl auch der letzte ernstzunehmende Liturgiker mittlerweile kapiert, daß es kompletter Blödsinn ist, bei Fragen nach der äußeren Gestalt der Eucharistiefeier immer wieder nur mit irgendwelchen Analogien zur Mahlfeiern zu kommen.

Auf der Ebene ließe sich genauso begründen, daß die Zurüstung des Altars und der Gaben aus der Feier zu verschwinden hat. Schließlich wird der Tisch ja auch nicht erst dann eingedeckt, wenn die Gäste da sind. Oder daß bitteschön jeder seinen eigenen Kelch und seinen eigenen Teller bekommt. Will man das konsequent durchziehen, dann kommt man bei dem raus, was ein einschlägig bekannter Pfarrer aus Schweinfurt am letzten Gründonnerstag durchziehen wollte: Sättigungsmahl unter Verwendung von Brot und Wein, die Leute sitzen im Pfarrheim an verschiedenen Tischen...

Im übrigen: Wer das letzte Abendmahl nachstellen will, feiert keine Liturgie, sondern veranstaltet Passionfestspiele, erster Akt.

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Petur
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Re: Ähnlichkeiten zwischen Orthodoxie und Altkatholiken

Beitrag von Petur »

Kilianus hat geschrieben:Falls das jetzt Ironie war: Es fällt mir an der Stelle wirklich schwer, konstruktiver zu werden. Unabhängig von der kirchenpolitischen Ausrichtung hat wohl auch der letzte ernstzunehmende Liturgiker mittlerweile kapiert, daß es kompletter Blödsinn ist, bei Fragen nach der äußeren Gestalt der Eucharistiefeier immer wieder nur mit irgendwelchen Analogien zur Mahlfeiern zu kommen.

Auf der Ebene ließe sich genauso begründen, daß die Zurüstung des Altars und der Gaben aus der Feier zu verschwinden hat. Schließlich wird der Tisch ja auch nicht erst dann eingedeckt, wenn die Gäste da sind. Oder daß bitteschön jeder seinen eigenen Kelch und seinen eigenen Teller bekommt. Will man das konsequent durchziehen, dann kommt man bei dem raus, was ein einschlägig bekannter Pfarrer aus Schweinfurt am letzten Gründonnerstag durchziehen wollte: Sättigungsmahl unter Verwendung von Brot und Wein, die Leute sitzen im Pfarrheim an verschiedenen Tischen...

Im übrigen: Wer das letzte Abendmahl nachstellen will, feiert keine Liturgie, sondern veranstaltet Passionfestspiele, erster Akt.
Lieber Kilianus, es ist mir eigentlich egal, wie Du und die "konservative" Mehrheit der Forumsmitglieder die Eucharistie feiern wollt. Macht das so, wie Ihr das für richtig haltet! Die in diesem Forum häufige Angriffe gegen die "ad populum-Variante" stören mich aber sehr. Ihr wollt in der anderen Form feiern, doch mir und vielen anderen Mitchristen ist diese Form sympathischer. Sind wir also schlechtere Christen?

Du brauchst übrigens nicht unbedingt den Schulmeister zu spielen...

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Christ86
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Re: Ähnlichkeiten zwischen Orthodoxie und Altkatholiken

Beitrag von Christ86 »

Immer diese Diskussionen wegen der Zelebrationsrichtung. Warum kann man nicht einfach akezptieren, dass es da unterschiedliche Handhabungen gibt? Mich interessiert es nicht im Geringsten, in welche Richtung zelebriert wird. Kritisch wird's erst, wenn Anhänger der einen Richtung versuchen die andere auszumerzen...
Wie bewundernswert sind deine Werke, o Herr, alles hast du mit Weisheit gemacht! Ps 104

User hat sich vom KG verabschiedet

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Petur
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Re: Ähnlichkeiten zwischen Orthodoxie und Altkatholiken

Beitrag von Petur »

Kilianus hat geschrieben: Unabhängig von der kirchenpolitischen Ausrichtung hat wohl auch der letzte ernstzunehmende Liturgiker mittlerweile kapiert, daß es kompletter Blödsinn ist, bei Fragen nach der äußeren Gestalt der Eucharistiefeier immer wieder nur mit irgendwelchen Analogien zur Mahlfeiern zu kommen.
Ja, die Analogie ist nur dann kein Blödsinn, wenn sie die "Konservativen" verwenden, nicht wahr? Wie zum Beispiel im Falle der FO...

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Petur
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Re: Ähnlichkeiten zwischen Orthodoxie und Altkatholiken

Beitrag von Petur »

Christ86 hat geschrieben:Immer diese Diskussionen wegen der Zelebrationsrichtung. Warum kann man nicht einfach akezptieren, dass es da unterschiedliche Handhabungen gibt? Mich interessiert es nicht im Geringsten, in welche Richtung zelebriert wird. Kritisch wird's erst, wenn Anhänger der einen Richtung versuchen die andere auszumerzen...
Du hast absolut Recht.

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ad-fontes
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Re: Ähnlichkeiten zwischen Orthodoxie und Altkatholiken

Beitrag von ad-fontes »

Robert Ketelhohn hat geschrieben:
Petur hat geschrieben:
Robert Ketelhohn hat geschrieben:
Petur hat geschrieben:
cantus planus hat geschrieben:Für versus populum gibt es kein vernünftiges Argument.
Doch. Den Mahlcharakter der Eucharistie.
Das ist nun sowohl von der Symbolik der Zelebration versus populum
her falsch als auch hinsichtlich des vermeinten historischen Vorbilds.
Wie bitte?
Die Zelebration versus populum hat nichts von einem Mahl (jedenfalls
nichts, was die Zelebration versus Deum nicht auch hätte); ihre Symbo-
lik – im Gegenüber von Volk und Zelebranten – hat eher etwas Thea-
terhaftes. Das vermeinte historische Vorbild einer Zelebration versus
populum
hat es nie gegeben, auch nicht in einer Zeit, da der „Mahlcha-
rakter“ noch durch die Verbindung mit der Agape bekräftigt wurde.
Und wohin blickten die Gläubigen in den gewesteten römischen Hautkirchen?
Christi vero ecclesia, sedula et cauta depositorum apud se dogmatum custos, nihil in his umquam permutat, nihil minuit, nihil addit; non amputat necessaria, non adponit superflua; non amittit sua, non usurpat aliena. (Vincentius Lerinensis, Com. 23, 16)

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ad-fontes
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Re: Ähnlichkeiten zwischen Orthodoxie und Altkatholiken

Beitrag von ad-fontes »

songul hat geschrieben: Aber ich sags dir gleich, so ein laisse faire wie bei Altkatholiken oder Anglikanern ist das nicht bei uns.
Da fallen mir aber - zumindest von ihrer Mitgliederstärke her - durchaus namhaftere Grüppchen ein (z.B. RKK(D), EKD), bei denen anything goes und "wir-haben-uns-alle-lieb" zu Kennzeichen der neuen Kirchlichkeit gehören.
Christi vero ecclesia, sedula et cauta depositorum apud se dogmatum custos, nihil in his umquam permutat, nihil minuit, nihil addit; non amputat necessaria, non adponit superflua; non amittit sua, non usurpat aliena. (Vincentius Lerinensis, Com. 23, 16)

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ad-fontes
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Re: Ähnlichkeiten zwischen Orthodoxie und Altkatholiken

Beitrag von ad-fontes »

Kilianus hat geschrieben:Falls das jetzt Ironie war: Es fällt mir an der Stelle wirklich schwer, konstruktiver zu werden. Unabhängig von der kirchenpolitischen Ausrichtung hat wohl auch der letzte ernstzunehmende Liturgiker mittlerweile kapiert, daß es kompletter Blödsinn ist, bei Fragen nach der äußeren Gestalt der Eucharistiefeier immer wieder nur mit irgendwelchen Analogien zur Mahlfeiern zu kommen.
Genau! Dies:
Petur hat geschrieben: Danke für die Antwort! Ich sehe das nicht ganz so. Bei einem Festmahl pflegt niemand mit dem Rücken zu den anderen anwesenden Personen zu sitzen. Jedermann sitzt um den Tisch. (Na gut, in den Kirchenbänken funktioniert diese Symbolik nicht 100prozentig, die Leute sitzen dort hintereinander. Das Zentrum ist aber der Altar und dort funktioniert das nMn ausgezeichnet.)
führt dann dazu, dass Stühle um den Altar gestellt werden, wie dies zu einer Erstkommunionfeier in der Berliner alt-katholischen Gemeinde üblich war, oder was verbreiteter ist, zu sog. "Tischmessen".

Darüber hinaus ist daran zu erinnern, dass das genuin altkatholische Äquivalent für die Eucharistiefeier nicht "Mahlfeier", sondern Opfermahl lautet (s. Utrechter Erklärung).
Christi vero ecclesia, sedula et cauta depositorum apud se dogmatum custos, nihil in his umquam permutat, nihil minuit, nihil addit; non amputat necessaria, non adponit superflua; non amittit sua, non usurpat aliena. (Vincentius Lerinensis, Com. 23, 16)

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ad-fontes
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Re: Ähnlichkeiten zwischen Orthodoxie und Altkatholiken

Beitrag von ad-fontes »

Petur hat geschrieben:
Ilija hat geschrieben:
Petur hat geschrieben: Erstens: ich glaube nicht, dass die orthodoxe (Teil)Kirche identisch mit dem Leib wäre. Sie gehört zum Leib, ist aber nicht DER Leib. In dieser Frage werden wir aber keinen Konsens finden.
Erstens, wirst du das noch Lernen und zweitens sprechen wir nicht wie ihr von Teilkirchen denn in jeder Ortskirche ist der ganze Leib Christi present. Die Orthodoxie kann nicht nur ein Teil vom Leib sein sondern sie ist der ganze Leib...Mit ein bisschen richtiger Forschung wirst du das schon merken...
Lieber Ilija, ich kenne die diesbezügliche Lehre Deiner Kirche schon lange. Ich kann sie einfach nur nicht akzeptieren.
Es sei ferner daran erinnert, dass die Branch-Theorie von der AKK ebenfalls in ihrem Dialog mit der Orthodoxie abgelehnt wurde.
http://www.kreuzgang.org/viewtopic.php? ... en#p286868
Christi vero ecclesia, sedula et cauta depositorum apud se dogmatum custos, nihil in his umquam permutat, nihil minuit, nihil addit; non amputat necessaria, non adponit superflua; non amittit sua, non usurpat aliena. (Vincentius Lerinensis, Com. 23, 16)

Kilianus
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Re: Ähnlichkeiten zwischen Orthodoxie und Altkatholiken

Beitrag von Kilianus »

Petur hat geschrieben: Lieber Kilianus, es ist mir eigentlich egal, wie Du und die "konservative" Mehrheit der Forumsmitglieder die Eucharistie feiern wollt. Macht das so, wie Ihr das für richtig haltet! Die in diesem Forum häufige Angriffe gegen die "ad populum-Variante" stören mich aber sehr. Ihr wollt in der anderen Form feiern, doch mir und vielen anderen Mitchristen ist diese Form sympathischer. Sind wir also schlechtere Christen?
Ach Petur, was soll der Käse? Du hast doch selbst Argumente vorgebracht, die belegen sollen, daß es angemessener sei, wenn der Priester ad populum schaut. Soll ich Dich jetzt fragen, ob ich Deiner Ansicht nach ein schlechterer Christ sei, weil ich es andersherum sehe? Übrigens habe ich mit der Zelebration ad populum selbst weitaus weniger Probleme als mit jenem Begründungsschema, das Du aufgreifst.

Im übrigen widerspricht deine um objektive Argumente bemühte Begründungslinie natürlich Deinem subjektivistischem Ansatz, jeder möge so feiern, wie er möchte. Wobei der subjektivistische Ansatz letztlich jede Debatte um angemessene Formen bei der Feier für Liturgie ad absurdum führt. Um auf Annekes Lieblingsbeispiel zu verweisen: Manche taufen auch gerne im Namen des Vaters und des Sohnes und des Bängs.

Die Etikettierung mit "konservativ" hilft in dem Zusammenhang übrigens nicht weiter. Wenn Du schaust, wie die Zelebration ad populum begründet wird, dann kommt über kurz oder lang auch, daß der Priester ja in persona Christi handle - und zwar im Gegensatz zur Gemeinde, er mithin nicht ihr Teil, sondern ihr Gegenüber sei. Das ist ein Argumentationsmuster, auf das Du ebenso problemlos das Etikett "konservativ" kleben kannst.

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holzi
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Re: Ähnlichkeiten zwischen Orthodoxie und Altkatholiken

Beitrag von holzi »

ad-fontes hat geschrieben:Und wohin blickten die Gläubigen in den gewesteten römischen Hautkirchen?
Nach Osten - mit "dem Rücken zum Priester"! :ja: - Robert kann dir da sicher schneller die Fundstellen liefern als ich.

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ad-fontes
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Re: Ähnlichkeiten zwischen Orthodoxie und Altkatholiken

Beitrag von ad-fontes »

Kilianus hat geschrieben: Auf der Ebene ließe sich genauso begründen, daß die Zurüstung des Altars und der Gaben aus der Feier zu verschwinden hat. Schließlich wird der Tisch ja auch nicht erst dann eingedeckt, wenn die Gäste da sind. Oder daß bitteschön jeder seinen eigenen Kelch und seinen eigenen Teller bekommt. Will man das konsequent durchziehen, dann kommt man bei dem raus, was ein einschlägig bekannter Pfarrer aus Schweinfurt am letzten Gründonnerstag durchziehen wollte: Sättigungsmahl unter Verwendung von Brot und Wein, die Leute sitzen im Pfarrheim an verschiedenen Tischen...

Im übrigen: Wer das letzte Abendmahl nachstellen will, feiert keine Liturgie, sondern veranstaltet Passionfestspiele, erster Akt.
Diese Argumentationsebene ist mir leider Gottes aus meiner Kirche bekannt. Deswegen soll die Purifikation nicht mehr am Altar stattfinden, sondern nach der Messe an der Kredenz, weil niemand an dem Tisch, wo das Mahl stattfindet, abspült.

Mir sind mehrere rk Gotteshäuser bekannt, die am Hohen Donnerstag umgestaltet werden, z. B. dergestalt, dass die Bänke wie in einem Konvent einander gegenüber gestellt werden und im Mittelgang ein langer Tisch aufgebaut wird, um eben das letzte Abendmahl nachzuspielen.

Die Westkirche und ihre Derivate sind insgesamt in einer tiefen Krise, bei Altkatholikens kann man dies lediglich in nuce beobachten.
Christi vero ecclesia, sedula et cauta depositorum apud se dogmatum custos, nihil in his umquam permutat, nihil minuit, nihil addit; non amputat necessaria, non adponit superflua; non amittit sua, non usurpat aliena. (Vincentius Lerinensis, Com. 23, 16)

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Re: Ähnlichkeiten zwischen Orthodoxie und Altkatholiken

Beitrag von Kilianus »

Petur hat geschrieben:
Kilianus hat geschrieben: Unabhängig von der kirchenpolitischen Ausrichtung hat wohl auch der letzte ernstzunehmende Liturgiker mittlerweile kapiert, daß es kompletter Blödsinn ist, bei Fragen nach der äußeren Gestalt der Eucharistiefeier immer wieder nur mit irgendwelchen Analogien zur Mahlfeiern zu kommen.
Ja, die Analogie ist nur dann kein Blödsinn, wenn sie die "Konservativen" verwenden, nicht wahr? Wie zum Beispiel im Falle der FO...
Um schlichtes Nachspielen geht es in dieser Debatte wahrlich nicht. Und das weißt Du auch.

Kilianus
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Re: Ähnlichkeiten zwischen Orthodoxie und Altkatholiken

Beitrag von Kilianus »

ad-fontes hat geschrieben: Diese Argumentationsebene ist mir leider Gottes aus meiner Kirche bekannt. Deswegen soll die Purifikation nicht mehr am Altar stattfinden, sondern nach der Messe an der Kredenz, weil niemand an dem Tisch, wo das Mahl stattfindet, abspült.
Purifikation an der Kredenz sieht auch das römische Caeremoniale vor. Find' ich auch gar nicht mal verkehrt. Meine Minis sprachen lange von "erster" und "zweiter" Gabenbereitung...

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Re: Ähnlichkeiten zwischen Orthodoxie und Altkatholiken

Beitrag von ad-fontes »

holzi hat geschrieben:
ad-fontes hat geschrieben:Und wohin blickten die Gläubigen in den gewesteten römischen Hautkirchen?
Nach Osten - mit "dem Rücken zum Priester"! :ja: - Robert kann dir da sicher schneller die Fundstellen liefern als ich.
Das würde zugleich bedeuten, mit dem Rücken zu den sancta zu stehen; kaum denkbar.

Dennoch würde ich aus der architektonischen Anlage der stadtrömischen Hauptkirchen oder der cisaplinen Doppelchorkirchen (Fulda, Köln, Mainz, St. Riquier etc.), keine allgemeinverbindliche Norm ableiten.
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Re: Ähnlichkeiten zwischen Orthodoxie und Altkatholiken

Beitrag von ad-fontes »

Die Debatte wird solange weiter auseinanderlaufen, solange nicht klar ist, um was es hier geht: "Mahlfeier", "Festmahl"? Moderne Begriffe, die eher verdunkeln, als den Kern der Handlung sichtbar machen.

Wer bekennt, dass die Eucharistie eine Opferfeier ist, die aus den folgenden Elementen besteht:
- Opferbereitung
- Darbringung des Lobopfers samt der Opfergaben
- Schlachtung des Lammes ("Brotbrechen")
- Opfermahl

mit dem kann man in Ruhe alle Differenzpunkte, wie die Zelebrationsrichtung, besprechen.

Wer aber den Opfercharakter der hl. Messe leugnet oder in den Hintergrund zu stellen betrebt ist, wie dies unter Umständen durch die Verwendung des Begriffs "Mahlfeier" intendiert sein kann, mit dem braucht man auch nicht weiter um die kultischen Details argumentativ zu ringen.
Christi vero ecclesia, sedula et cauta depositorum apud se dogmatum custos, nihil in his umquam permutat, nihil minuit, nihil addit; non amputat necessaria, non adponit superflua; non amittit sua, non usurpat aliena. (Vincentius Lerinensis, Com. 23, 16)

Kilianus
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Re: Ähnlichkeiten zwischen Orthodoxie und Altkatholiken

Beitrag von Kilianus »

Ob es eine sinnvolle Deutung ist, nach der "Darbringung des Lobopfers samt Opfergaben" den Ritus der Brotbrechens so zugespitzt als eigenständige "Schlachtung des Lamms" aufzulisten, bezweifle ich. (Die Selbsthingabe des Herrn und seine Kreuzigung sind ja auch keine voneinander zu trennenden, aufeinander folgenden Akte.)

Ansonsten: Volle Zustimmung. (Daß mir daß mal mit einem Altkatholiken passiert... :neinfreu: )

Miserere Nobis Domine
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Re: Ähnlichkeiten zwischen Orthodoxie und Altkatholiken

Beitrag von Miserere Nobis Domine »

ad-fontes,

Siehst du die hl. Eucharistie als Wiederholung des Kreuzesopfers oder als Vergegenwärtigung des einen Opfers Christi?

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ad-fontes
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Re: Ähnlichkeiten zwischen Orthodoxie und Altkatholiken

Beitrag von ad-fontes »

Kilianus hat geschrieben: Ansonsten: Volle Zustimmung. (Daß mir daß mal mit einem Altkatholiken passiert... :neinfreu: )
Die Unterschiede in der Lehre der AKK und der RKK will ich dadurch nicht verwischen.

Neben der Nichtverbindlichkeit der Transsubstantiationslehre besteht der Hauptunterschied darin, dass (zumindest aus der Perspektive der CCK) die Darbringung der Heiligung vorausgeht.

Die Alt-Katholische Kirche in Deutschland frönt in dieser Frage mal wieder dem Axiom "institutionalisierter Unschlüssigkeit" (Thaddäus A. Schnitker).
Christi vero ecclesia, sedula et cauta depositorum apud se dogmatum custos, nihil in his umquam permutat, nihil minuit, nihil addit; non amputat necessaria, non adponit superflua; non amittit sua, non usurpat aliena. (Vincentius Lerinensis, Com. 23, 16)

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Re: Ähnlichkeiten zwischen Orthodoxie und Altkatholiken

Beitrag von ad-fontes »

Miserere Nobis Domine hat geschrieben:ad-fontes,

Siehst du die hl. Eucharistie als Wiederholung des Kreuzesopfers oder als Vergegenwärtigung des einen Opfers Christi?
Die Antwort findet sich in der Utrechter Erklärung.
Christi vero ecclesia, sedula et cauta depositorum apud se dogmatum custos, nihil in his umquam permutat, nihil minuit, nihil addit; non amputat necessaria, non adponit superflua; non amittit sua, non usurpat aliena. (Vincentius Lerinensis, Com. 23, 16)

Miserere Nobis Domine
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Re: Ähnlichkeiten zwischen Orthodoxie und Altkatholiken

Beitrag von Miserere Nobis Domine »

ad-fontes hat geschrieben: führt dann dazu, dass Stühle um den Altar gestellt werden, wie dies zu einer Erstkommunionfeier in der Berliner alt-katholischen Gemeinde üblich war, oder was verbreiteter ist, zu sog. "Tischmessen".
Die Tischmesse kenne ich nur vom Gründonnerstag, Stehkreis um den Altar ist aber bei vielen altkatholischen und anglikanischen Gemeinden üblich.

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