Wie rede ich Geistliche an?

[Linus]

Ja der P. Kuller (Schönstatt Wien dzt viel im Curhaus, mW lebt er da) heißt auch Werner M.

[Maria Walburga]

Gar net. Da mußt schon was "gscheites" studiert haben. Auf der Uni. ein SozAk Abschluß damit kannst deinem ersten Patienten den Hintern auswischen.

Wohl kaum. Sozialarbeiter haben nämlich keine "Patienten" und führen keine medizinischen oder pflegerischen Tätigkeiten durch.

[civilisation]

Auch die Trappisten von Mariawald tragen ein "M." in ihrem Namen, z.B. Br. M. Famian, der Gästebruder. Oder der einfache Professe, Br. M. Johannes (vgl. Homepage der Abtei).

Seltsamerweise nur der Abt nicht (lt. Hompage "+Josef Vollberg").

[HeGe]

Für Männerorden war mir dieser Brauch bisher nicht bekannt. Ausnahme: Schönstätter Marienbrüder, die hinter dem Rufnamen ein "M." schreiben. Also z. B. Bruder Cantus M. Planus. Ich weiß allerdings nicht, ob das "Maria" in diesem Fall mit ausgesprochen wird.

In Mariawald ist dies auch so. Früher wohl jedenfalls, ob heute auch noch oder mittlerweile wieder, weiß ich nicht.

[Seraph]

Bei Frauenorden ist das meines Wissens der Regelfall, daß Maria stets als zweiter (oder dritter) Ordensname geführt wird,

Nein, ist es nicht. Man kann einen marianischen Namen zur Einkleidung bekommen bzw. sich selbst als Namen oder Namensteil erwählen, "die Regel" ist es aber nicht. Die Orden der Zisterzienser und Trappisten betrachten sich meines Wissens als in besonderer Weise Mariens geweiht und führen daher Maria vor dem eigentlichen Ordensnamen. Thomas Merton berichtet im Berg der sieben Stufen, daß er zum Eintritt den Namen "Louis" erhielt, dann nimmt er ein Behältnis für seine Sachen und beschriftet es mit "Fr. Maria Ludovicus".

[Raimund J.]

"Feiern" Ordensleute eigentlich den Namenstag des Taufnamens oder des Ordensnamens? Oder beide?

[cantus planus]

Im Normalfall den Ordensnamen. Das ist ja der "gültige". Aber da in manchen Orden gerne gefeiert wird, wird man auch der Namenstage bis zu den Urgroßeltern beider Seiten gedenken.

[Raimund J.]

Im Normalfall den Ordensnamen. Das ist ja der "gültige". Aber da in manchen Orden gerne gefeiert wird, wird man auch der Namenstage bis zu den Urgroßeltern beider Seiten gedenken.

Ein schöner Brauch!

[Ministrant]

Da ich ab September ja auch einen Ordensnamen haben werde misch ich mich hier mal ein:
Ich werd meine jetztigen Namenspatron (Josef) sicher weiter feieren.
So ein Hochfest in der Fastenzeit muss man doch ausnützen Und die Familie wird sich den neuen Namen inkl. Namestag nur sehr schwer bis gar nicht merken können/ wollen. Also gratulieren die Verwandten sicher auch eher am "alten" Namenstag!

[cantus planus]

Ja, so kenne ich das auch. Von Eltern und Geschwistern werden Ordensleute ja im Normalfall weiterhin mit dem gewohnten Taufnamen angesprochen.

[taddeo]

Ja, so kenne ich das auch. Von Eltern und Geschwistern werden Ordensleute ja im Normalfall weiterhin mit dem gewohnten Taufnamen angesprochen.

Sogar Papst Benedikt ist für seinen Bruder weiterhin "der Joseph".

[anneke6]

Päpste feiern ihren Namenstag übrigens immer am Tag ihrers Taufnamens, im Falle von JPII am 4. November (Karl Borromäus) — bei BXVI weiß ich es nicht, aber vermutlich 13. März.

[Pit]

"Feiern" Ordensleute eigentlich den Namenstag des Taufnamens oder des Ordensnamens? Oder beide?

Die Ordensleute, die ich kenne (eine Franziskanerin und zwei Kapuziner) feiern nur (!) den Namenstag ihres Taufnamens.

[iustus]

Päpste feiern ihren Namenstag übrigens immer am Tag ihrers Taufnamens, im Falle von JPII am 4. November (Karl Borromäus) — bei BXVI weiß ich es nicht, aber vermutlich 13. März.

Eher der 19., oder?

[anneke6]

Natürlich. Ich habe eine Dyslexie und bringe häufig Zahlen durcheinander. Wahrscheinlich bin ich darauf gekommen, weil der März der 3. ist.

[Raimund J.]

Und Papst Benedikt ist der 16. und 16 + 3 ergibt wieder 19

[anneke6]

Raimund wird hier noch zum Kabbalisten…

[Siard]

hallo allerseits!

wenn ich's nicht überlesen habe fehlt noch die anrede für regularkanoniker (deutscher sprachraum):
bis zur ewigen profeß meist fr. (frater) danach H. (herr) bei einigen (je nach tradition) auch P. (pater).

äbte der prälatenorden (CanRegAug, OPraem, OSB, OCist ...) steht traditionell der titel "euer gnaden" zu (ungebräuchlich), sie sind hochwürdigste herren.
vor allem in österreich werden sie - der einfachheit halber - mit "herr prälat" angeredet.

[cantus planus]

Danke für die Ergänzung und herzlich willkommen!

[Linus]

Naja Euer Gnaden ist beim Prälat in Briefanreden schon noch üblich.

[cantus planus]

Aber nur in Österreich.

[conscientia]

Ich selbst pflege zu einem Abt "Abt + Name" zu sagen, denn "Vater Abt" empfinde ich als Pleonasmus, und "Euer Gnaden" sage ich nicht mehr, weil die Säkularisation schon ca. 206 bis 207 Jahre her ist, je nachdem, wie man rechnet.

[cantus planus]

"Vater Abt" steht ebenso wie "Mutter Oberin" nach einschlägigen kirchlichen Lexika ohnehin nur den Insassen des Klosters zu. Hw. Herr Abt ist vollkommen richtig.

[Fridericus]

Ich selbst pflege zu einem Abt "Abt + Name" zu sagen, denn "Vater Abt" empfinde ich als Pleonasmus, und "Euer Gnaden" sage ich nicht mehr, weil die Säkularisation schon ca. 206 bis 207 Jahre her ist, je nachdem, wie man rechnet.

Damals hat man aber nicht die Titel abgeschafft. Diese galten und gelten.

[Siard]

die anrede "vater abt" habe ich bei den prämonstratenserchorherren nie gehört, da sagte man immer "herr abt" oder "herr prälat".
im normalen briefwechsel war ich so ziemlich der einzige, der den abt mit "euer gnaden" titulierte.
zumindest vor einigeren wurden die novizen und kleriker (= zeitliche professen) bei den chorherren der österreichischen tradition auch mit "herr" angesprochen.
das "frater" (welches früher auch prämonstratenseräbte benutzten) benutzt man, wenn überhaupt, eher selbst.

[Seraph]

"Vater Abt" steht ebenso wie "Mutter Oberin" nach einschlägigen kirchlichen Lexika ohnehin nur den Insassen des Klosters zu. Hw. Herr Abt ist vollkommen richtig.

Da sagt man – zumindest bei den Ordensfrauen – "Mutter" bzw. "Mutter <Ordensname>". "Herr Abt" kommt mir aus den von conscientia genannten Gründen ebenfalls leicht krusch vor.

[overkott]

Ich glaube, Bruder ist in seltenen Fällen richtig. Die Bibel ist wirklich nicht wörtlich zu nehmen. Beispiel: Jesus. Er streitet mit den theologischen Kollegen von der anderen Faktultät über Tradition. Seine Meinung: Tradition ist Machwerk. Hat mit Gott nix zu tun. Hamm Menschen gemacht. Die Hauptsach is, was in Mt 15,19 steht: Denn aus dem Herzen kommen böse Gedanken, Mord, Ehebruch, Unzucht, Diebstahl, falsche Zeugenaussagen und Verleumdungen. Also: Wichtiger als Machwerk ist die Einstellung. Dat Hetz. Wenn es jut is, is jut. Wenn es schlecht is, kommt nix Gescheites dabei raus. Heute sind viele unserer lieben Mitchristen und auserwählten Priester nicht viel anders. Auch da zählt die Einstellung. Aber die Einstellung ist anders als bei Jesus, auch wenn man sich bei der Übersetzung alle Mühe gegeben hat. Heute zählen (geliebte) Traditionen, (ausgewählte) Texte, (klangvolle) Titel. Da ist Dr. zum Beispiel wichtig. Oder sogar Professor. Ein Geistlicher ist heute schließlich kein Bettler oder Wanderprediger mehr, sondern ein leitender Liturge und Beamter der kirchlichen Selbstverwaltung.

[Maurus]

Ich glaube, Bruder ist in seltenen Fällen richtig.

S: Ein frommer Besucher von der evangelischen Gemeinde der Hutterer hat Sie einmal mit den Worten "Bruder Joseph" angesprochen. Fanden Sie das unangebracht oder gar respektlos? Nach kirchlichem Sprachgebrauch sind Sie doch eine Eminenz.

R: Nein, "Bruder Joseph" finde ich ganz schön. Es ist nicht unser Sprachstil, aber wenn wir schon von der Geschwisterlichkeit der Christen reden - ich habe 1960 ein kleines Buch über die christliche Brüderlichkeit geschrieben -, dann liegt es ja gerade auch im Bereich dessen, was ich von sehr früh an zu Bedenken versucht habe.

(Joseph Kardinal Ratzinger: Salz der Erde. Ein Gespräch mit Peter Seewald, S. 11)

[overkott]

Ich glaube, Bruder ist in seltenen Fällen richtig.

S: Ein frommer Besucher von der evangelischen Gemeinde der Hutterer hat Sie einmal mit den Worten "Bruder Joseph" angesprochen. Fanden Sie das unangebracht oder gar respektlos? Nach kirchlichem Sprachgebrauch sind Sie doch eine Eminenz.

R: Nein, "Bruder Joseph" finde ich ganz schön. Es ist nicht unser Sprachstil, aber wenn wir schon von der Geschwisterlichkeit der Christen reden - ich habe 1960 ein kleines Buch über die christliche Brüderlichkeit geschrieben -, dann liegt es ja gerade auch im Bereich dessen, was ich von sehr früh an zu Bedenken versucht habe.

(Joseph Kardinal Ratzinger: Salz der Erde. Ein Gespräch mit Peter Seewald, S. 11)

Vielleicht würde er auch ein islamisches Ben Bendikt ganz schön finden.

[Maurus]

Ich glaube, Bruder ist in seltenen Fällen richtig.

S: Ein frommer Besucher von der evangelischen Gemeinde der Hutterer hat Sie einmal mit den Worten "Bruder Joseph" angesprochen. Fanden Sie das unangebracht oder gar respektlos? Nach kirchlichem Sprachgebrauch sind Sie doch eine Eminenz.

R: Nein, "Bruder Joseph" finde ich ganz schön. Es ist nicht unser Sprachstil, aber wenn wir schon von der Geschwisterlichkeit der Christen reden - ich habe 1960 ein kleines Buch über die christliche Brüderlichkeit geschrieben -, dann liegt es ja gerade auch im Bereich dessen, was ich von sehr früh an zu Bedenken versucht habe.

(Joseph Kardinal Ratzinger: Salz der Erde. Ein Gespräch mit Peter Seewald, S. 11)

Vielleicht würde er auch ein islamisches Ben Bendikt ganz schön finden.

Wo spricht man denn "islamisch"?

[Niels]

Benedictus= muhammad (beides heißt: der Gesegnete)

[holzi]

Benedictus= muhammad (beides heißt: der Gesegnete)

Na, in diesem Sinne möchte ich mich dann auch als Mohammedaner outen!