www.velkd.de hat geschrieben:Ökumenische Arbeitshilfe zur „Gemeinsamen Erklärung zur Rechtfertigungslehre“ erschienen
Am 31. Oktober feiern Lutheraner, Katholiken und Methodisten den 1. Jahrestag der Übereinkunft
Hannover/Bonn/Frankfurt am Main – Anlässlich des 1. Jahrestages der „Gemeinsamen Erklärung zur Rechtfertigungslehre“ zwischen dem Lutherischen Weltbund (LWB) und der römisch-katholischen Kirche ist jetzt die ökumenische Arbeitshilfe „Unter dem Horizont der Gnade“ erschienen. Das 48-seitige Heft wurde herausgegeben vom Amt der Vereinigten Evangelisch-Lutherischen Kirche Deutschlands (VELKD), dem Johann-Adam-Möhler-Institut für Ökumenik – im Auftrag des Sekretariats der Deutschen Bischofskonferenz (DBK) – und der Kommission für ökumenische Beziehungen der Evangelisch-methodistischen Kirche (EmK) in Deutschland. Der LWB und die römisch-katholische Kirche bekräftigten am
31. Oktober 1999 in Augsburg in einem Festgottesdienst, dass die jahrhundertelang wiederholten gegenseitigen Verurteilungen in der entscheidenden Frage nach der Rechtfertigung nicht länger Gegenstand gegenwärtiger Lehre in den beteiligten Kirchen sind. Im Jahre 26 beschlossen die Mitgliedskirchen des Weltrates der Methodistischen Kirchen auf ihrer Vollversammlung in Seoul, Korea, die Gemeinsame Erklärung mit zu unterzeichnen.
Damit in möglichst vielen lutherischen, römisch-katholischen und methodistischen Gemeinden der Erklärung gedacht werden kann, bietet die Arbeitshilfe vielfältige Anregungen: Sie erklärt u. a. das theologische Stichwort „Rechtfertigung“, beschreibt seine Bedeutung in den unterschiedlichen Konfessionen, dokumentiert zentrale Passagen der Erklärung sowie der methodistischen Zustimmung und berichtet von den Erfahrungen, die seither mit diesem Papier gemacht wurden (in Lateinamerika, in Skandinavien und in Polen). Es bietet liturgische Bausteine für Gedenkgottesdienste, Anregungen für gemeinsame Bibelarbeiten, Perspektiven für die Ökumene sowie Stellungnahmen des Leitenden Bischofs der VELKD, Landesbischof Dr. Johannes Friedrich (München), der Bischöfin der EmK, Rosemarie Wenner (Frankfurt am Main), sowie des Vorsitzenden der Deutschen Bischofskonferenz, Erzbischof Dr. Robert Zollitsch (Freiburg i. Br.).
Hinweis: Die Arbeitshilfe kann beim Amt der VELKD, Herrenhäuser Str. 12, 3419 Hannover (versand@velkd.de) bestellt werden. Einzelexemplare werden kostenlos abgegeben. Ab zwei Exemplaren liegt der Stückpreis bei 2 Euro (zzgl. Versandkosten)
Unter http://www.velkd.de/downloads/arbeitshi ... tigung.pdf steht das Heft zum kostenlosen Download zur Verfügung.
10. Jahrestag GE zur Rechtfertigungslehre
10. Jahrestag GE zur Rechtfertigungslehre
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Re: 10. Jahrestag GE zur Rechtfertigungslehre
Danke für den Tipp! Habe ich schon bestellt.
"Ta nwi takashi a huga bakashi. Ta nwi takashi maluka batuka"
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Re: 10. Jahrestag GE zur Rechtfertigungslehre
Die Arbeitshilfe ist gestern angekommen. Beiliegend: "Die Botschaft von der Rechtfertigung, eine Einführung in ihr biblisch-reformatorisches Verständnis".
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Re: 10. Jahrestag GE zur Rechtfertigungslehre
Auf Seite 10 befindet sich ein Artikel von Walter Klaiber mit dem Titel "Die methodistische Zustimmung". Dort heißt es:
"Auf Einladung von LWB und Einheitsrat fand dann im Novermber 2001 in Columbus, Ohio (USA), eine Zusammenkunft statt, an der Vertreter des WMC [World Methodist Council] und des Weltbundes Reformierter Kirchen teilnahmen. Bei diesem Treffen signalisierte die reformierte Seite, dass sie weltweit die Frage der sozialen Gerechtigkeit als das drängendere Problem sehe als die Verständigung über Probleme des 16. Jahrhunderts. Dagegen war die methodistische Seite an weiteren Gesprächen interessiert."
Achso.
"Auf Einladung von LWB und Einheitsrat fand dann im Novermber 2001 in Columbus, Ohio (USA), eine Zusammenkunft statt, an der Vertreter des WMC [World Methodist Council] und des Weltbundes Reformierter Kirchen teilnahmen. Bei diesem Treffen signalisierte die reformierte Seite, dass sie weltweit die Frage der sozialen Gerechtigkeit als das drängendere Problem sehe als die Verständigung über Probleme des 16. Jahrhunderts. Dagegen war die methodistische Seite an weiteren Gesprächen interessiert."
Achso.
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Re: 10. Jahrestag GE zur Rechtfertigungslehre
Lutheraner hat geschrieben:Auf Seite 10 befindet sich ein Artikel von Walter Klaiber mit dem Titel "Die methodistische Zustimmung". Dort heißt es:
"Auf Einladung von LWB und Einheitsrat fand dann im Novermber 2001 in Columbus, Ohio (USA), eine Zusammenkunft statt, an der Vertreter des WMC [World Methodist Council] und des Weltbundes Reformierter Kirchen teilnahmen. Bei diesem Treffen signalisierte die reformierte Seite, dass sie weltweit die Frage der sozialen Gerechtigkeit als das drängendere Problem sehe als die Verständigung über Probleme des 16. Jahrhunderts. Dagegen war die methodistische Seite an weiteren Gesprächen interessiert."
Achso.
Das ist typisch refomiert. Die Kirche muss sich immer wieder erneuern und sich ständig den aktuellen Problemen der Menschen stellen. Vor diesem Hintergrund ist es verständlich, dass es im Jahre 2009 wichtigere Dinge gibt als das Theoretisieren über Theologengezänk aus vergangenen Jahrhunderten.
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Re: 10. Jahrestag GE zur Rechtfertigungslehre
Das heißt nach reformiertem Verständnis hat sich die Kirche um diesseitige Probleme zu kümmern und die Frage wie wir in den Himmel kommen ist dabei nicht so wichtig?Amandus2 hat geschrieben:Das ist typisch refomiert. Die Kirche muss sich immer wieder erneuern und sich ständig den aktuellen Problemen der Menschen stellen.
Zur Zeit Jesu war die Frage nach der sozialen Gerechtigkeit doch mindestens genauso aktuell wie heute. Warum hat er sich mehr für das Reich Gottes als dafür interessiert?
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Re: 10. Jahrestag GE zur Rechtfertigungslehre
Weil sich die konkrete Vorstellung davon, was denn gerecht sei und wie es verwirklicht werden soll eine Basis braucht und weil es sich immer wieder erwiesen hat, dass die schönsten Ideen am unerlösten Menschen selbst scheitern.Zur Zeit Jesu war die Frage nach der sozialen Gerechtigkeit doch mindestens genauso aktuell wie heute. Warum hat er sich mehr für das Reich Gottes als dafür interessiert?
Die Herrschaft über den Augenblick ist die Herrschaft über das Leben.
M. v. Ebner- Eschenbach
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Re: 10. Jahrestag GE zur Rechtfertigungslehre
So ist es! Ich hätte aber gerne eine reformierte Antwort hierauf gehabt. Dort sieht man das ja offensichtlich anders.Lioba hat geschrieben:Weil sich die konkrete Vorstellung davon, was denn gerecht sei und wie es verwirklicht werden soll eine Basis braucht und weil es sich immer wieder erwiesen hat, dass die schönsten Ideen am unerlösten Menschen selbst scheitern.Zur Zeit Jesu war die Frage nach der sozialen Gerechtigkeit doch mindestens genauso aktuell wie heute. Warum hat er sich mehr für das Reich Gottes als dafür interessiert?
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Re: 10. Jahrestag GE zur Rechtfertigungslehre
Reformierte Nachrichten hat geschrieben:Zehnter Jahrestag der Erklärung zur Rechtfertigungslehre
WELT
Mit einem ökumenischen Festgottesdienst sind am Samstag die
Feierlichkeiten zum zehnten Jahrestag der Unterzeichnung der «Gemeinsamen
Erklaerung zur Rechtfertigungslehre» (GE) in Augsburg zu Ende gegangen.
Methodisten, Lutheranerinnen und Katholiken unterstrichen
dabei, wie viel im ökumenischen Gespräch der vergangenen Jahre erreicht
sei.
RNA
Der Präsident des Päpstlichen Rates für die Einheit der Christen in Rom,
Walter Kardinal Kasper, sagte in seiner Predigt im Augsburger Dom, er sei
dankbar für die vielen ökumenischen Schritte, die seither möglich gewesen
seien. «Das gottlose Gejammer über den vermeintlichen Stillstand in der Ökumene
und die elende Miesmacherei, die spiessig nur sieht, was alles noch nicht erreicht ist, die aber vergisst,
was uns auch in den letzten Jahren geschenkt worden ist, sind bare Undankbarkeit», so Kasper.

Wie bewundernswert sind deine Werke, o Herr, alles hast du mit Weisheit gemacht! Ps 104
User hat sich vom KG verabschiedet
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Re: 10. Jahrestag GE zur Rechtfertigungslehre
Er bereitet die "Schwesterkirchen" wohl schon auf die Diktion seines Nachfolgers vor.Christ86 hat geschrieben:Reformierte Nachrichten hat geschrieben:Zehnter Jahrestag der Erklärung zur Rechtfertigungslehre
WELT
Mit einem ökumenischen Festgottesdienst sind am Samstag die
Feierlichkeiten zum zehnten Jahrestag der Unterzeichnung der «Gemeinsamen
Erklaerung zur Rechtfertigungslehre» (GE) in Augsburg zu Ende gegangen.
Methodisten, Lutheranerinnen und Katholiken unterstrichen
dabei, wie viel im ökumenischen Gespräch der vergangenen Jahre erreicht
sei.
RNA
Der Präsident des Päpstlichen Rates für die Einheit der Christen in Rom,
Walter Kardinal Kasper, sagte in seiner Predigt im Augsburger Dom, er sei
dankbar für die vielen ökumenischen Schritte, die seither möglich gewesen
seien. «Das gottlose Gejammer über den vermeintlichen Stillstand in der Ökumene
und die elende Miesmacherei, die spiessig nur sieht, was alles noch nicht erreicht ist, die aber vergisst,
was uns auch in den letzten Jahren geschenkt worden ist, sind bare Undankbarkeit», so Kasper.Was ist denn das für eine Ansage?

- cantus planus
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Re: 10. Jahrestag GE zur Rechtfertigungslehre
Der Kardinal erkennt offenbar das Scheitern seines Kurses, und verarbeitet das öffentlich.
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Tradition ist das Leben des Heiligen Geistes in der Kirche. — Vladimir Lossky
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Re: 10. Jahrestag GE zur Rechtfertigungslehre
So verstehe ich seine Äußerungen auch.cantus planus hat geschrieben:Der Kardinal erkennt offenbar das Scheitern seines Kurses, und verarbeitet das öffentlich.
Iúdica me, Deus, et discérne causam meam de gente non sancta
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Re: 10. Jahrestag GE zur Rechtfertigungslehre
Was ist den Unterzeichnerkirchen denn geschenkt worden und welche "ökumenische Schritte" sind seit der GER möglich gewesen?Reformierte Nachrichten hat geschrieben:(...) er sei
dankbar für die vielen ökumenischen Schritte, die seither möglich gewesen
seien. «Das gottlose Gejammer über den vermeintlichen Stillstand in der Ökumene
und die elende Miesmacherei, die spiessig nur sieht, was alles noch nicht erreicht ist, die aber vergisst,
was uns auch in den letzten Jahren geschenkt worden ist, sind bare Undankbarkeit», so Kasper.
"Ta nwi takashi a huga bakashi. Ta nwi takashi maluka batuka"
Re: 10. Jahrestag GE zur Rechtfertigungslehre
Mittlerweile naht der 20. Jahrestag:
Vatikan und Protestanten wollen Rechtfertigungs-Konsens vertiefen
Vatikan und Protestanten wollen Rechtfertigungs-Konsens vertiefen
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Re: 10. Jahrestag GE zur Rechtfertigungslehre
Daraus:

Spitzenvertreter von fünf christlichen Weltgemeinschaften haben vom 26. bis 28. März in der Notre Dame University (Clay Township, USA) über die Folgen der vor 20 Jahren unterzeichneten "Gemeinsamen Erklärung zur Rechtfertigungslehre" beraten.

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Re: 10. Jahrestag GE zur Rechtfertigungslehre
Rrrrechtfertigung ist suboptimal
"Eure Rede sei: Ja ja, nein nein; was darüber hinausgeht, stammt vom Bösen."
(Matthäus 5, 37)

"Eure Rede sei: Ja ja, nein nein; was darüber hinausgeht, stammt vom Bösen."
(Matthäus 5, 37)
1. Joh. 4, 16:
"Gott ist Liebe, und wer in d(ies)er Liebe bleibt,
der bleibt in Gott - und Gott bleibt in ihm."
"Gott ist Liebe, und wer in d(ies)er Liebe bleibt,
der bleibt in Gott - und Gott bleibt in ihm."
Re: 10. Jahrestag GE zur Rechtfertigungslehre
Der katholische Bischof Augsburgs möchte bis 2030 die Einheit auf Basis der CA erreichen:
https://www.vaticannews.va/de/kirche/ne ... ation.html
https://www.vaticannews.va/de/kirche/ne ... ation.html
Augsburg komme dabei eine besondere Bedeutung zu. Dass im Jahr 2030 der 500. Gedenktag an die Confessio Augustana, das Augsburger Bekenntnis, ansteht, könne „eine Steilvorlage sein, um auf Grundlage dieser evangelischen Bekenntnisschrift den Weg der Suche nach der vollen Einheit geduldig und hartnäckig weiter zu gehen. Die in der Confessio Augustana behandelten Themen könnten gut als Raster für ökumenische Fortschritte dienen. Denn es geht hier um mehr als um Eucharistie und Abendmahl.“
Re: 10. Jahrestag GE zur Rechtfertigungslehre
Und wie soll das angesichts des dogmatischen Lehrgebäudes der röm.-kath. Kirche möglich sein? Wenn ein römischer Katholik von der CA überzeugt ist, so kann und soll er sich einer ev.-luth. Gemeinde anschließen, in der das Bekenntnis von Augsburg noch weiterhin hochgeschätzt wird. Alles andere sind romantische Gedanken zu einer gewünschten möglichst bekenntnislosen Einheit. Mich wundert es auch, dass gerade die Frage nach dem Abendmahlsverständnis hierbei nicht so wichtig sein soll. Gerade die Feier des Hl. Abendmahls, die notwendigerweise Übereinstimmung in der rechten Lehre voraussetzt, zeugt doch von der tiefsten Verbindung der Kommunikanten mit Christus und als gemeinsame Brüder und Schwestern im HErrn.
Jesus spricht: „Ich bin der Weg und die Wahrheit und das Leben; niemand kommt zum Vater denn durch mich.“ (Joh. 14,6)
Re: 10. Jahrestag GE zur Rechtfertigungslehre
finde ich nicht schlecht. Dann müßten aber doch die Zwinglianer und Calvinisten ausgeschlossen werden, mit denen aber schon (in Deutschland) mittels der "Leuenberger Konkordie" schon seit längerem "Abendmahlsgemeinschaft" besteht.TillSchilling hat geschrieben: ↑Samstag 30. Januar 2021, 16:25Der katholische Bischof Augsburgs möchte bis 2030 die Einheit auf Basis der CA erreichen:
nuja. das ist ein bißchen schwierig, vielleicht.
Re: 10. Jahrestag GE zur Rechtfertigungslehre
hallo Marcus,
falls Du Lust und Zeit hast,
könntest Du mir mal bitte die "rechte Lehre" (in Kürze) darlegen?
dafür Dir im Voraus herzlichen Dank.
Petrus.
Re: 10. Jahrestag GE zur Rechtfertigungslehre
Wie so oft kann ich den Ausführungen zur Ökumene meiner konservativen protestantischen Kollegen aus vollem Herzen zustimmen. Wir sind uns einig, daß eine solche Einheit unmöglich ist, wenn man die Lehren beider Seiten ernst nimmt. Möglich wäre das nur, wenn eine Seite anerkannte, daß sie falsch lag (was höchst unwahrscheinlich ist), oder wenn man die Unterschiede ignoriert, was in intellektueller wie spiritrueller Hinsicht unaufrichtig wäre. Der Unterschied zwischen uns ist dabei, daß wir uns nicht einig sind, auf welcher Seite die irrenden Brüder zu finden sind.Marcus hat geschrieben: ↑Samstag 30. Januar 2021, 16:57Und wie soll das angesichts des dogmatischen Lehrgebäudes der röm.-kath. Kirche möglich sein? Wenn ein römischer Katholik von der CA überzeugt ist, so kann und soll er sich einer ev.-luth. Gemeinde anschließen, in der das Bekenntnis von Augsburg noch weiterhin hochgeschätzt wird. Alles andere sind romantische Gedanken zu einer gewünschten möglichst bekenntnislosen Einheit. Mich wundert es auch, dass gerade die Frage nach dem Abendmahlsverständnis hierbei nicht so wichtig sein soll. Gerade die Feier des Hl. Abendmahls, die notwendigerweise Übereinstimmung in der rechten Lehre voraussetzt, zeugt doch von der tiefsten Verbindung der Kommunikanten mit Christus und als gemeinsame Brüder und Schwestern im HErrn.
Der so genannte ‚Geist’ des Konzils ist keine autoritative Interpretation. Er ist ein Geist oder Dämon, der exorziert werden muss, wenn wir mit der Arbeit des Herrn weiter machen wollen. – Ralph Walker Nickless, Bischof von Sioux City, Iowa, 2009
Re: 10. Jahrestag GE zur Rechtfertigungslehre
Wahrscheinlich auf beiden Seiten ...Protasius hat geschrieben: ↑Samstag 30. Januar 2021, 17:04Wie so oft kann ich den Ausführungen zur Ökumene meiner konservativen protestantischen Kollegen aus vollem Herzen zustimmen. Wir sind uns einig, daß eine solche Einheit unmöglich ist, wenn man die Lehren beider Seiten ernst nimmt. Möglich wäre das nur, wenn eine Seite anerkannte, daß sie falsch lag (was höchst unwahrscheinlich ist), oder wenn man die Unterschiede ignoriert, was in intellektueller wie spiritrueller Hinsicht unaufrichtig wäre. Der Unterschied zwischen uns ist dabei, daß wir uns nicht einig sind, auf welcher Seite die irrenden Brüder zu finden sind.Marcus hat geschrieben: ↑Samstag 30. Januar 2021, 16:57Und wie soll das angesichts des dogmatischen Lehrgebäudes der röm.-kath. Kirche möglich sein? Wenn ein römischer Katholik von der CA überzeugt ist, so kann und soll er sich einer ev.-luth. Gemeinde anschließen, in der das Bekenntnis von Augsburg noch weiterhin hochgeschätzt wird. Alles andere sind romantische Gedanken zu einer gewünschten möglichst bekenntnislosen Einheit. Mich wundert es auch, dass gerade die Frage nach dem Abendmahlsverständnis hierbei nicht so wichtig sein soll. Gerade die Feier des Hl. Abendmahls, die notwendigerweise Übereinstimmung in der rechten Lehre voraussetzt, zeugt doch von der tiefsten Verbindung der Kommunikanten mit Christus und als gemeinsame Brüder und Schwestern im HErrn.
Im übrigen hat der Bischof gar nicht das gesagt was ich ihm in den Mund gelegt habe. Aber schön habt ihr gleich auf die Pauke gehauen, das Terrain markiert und Position bezogen.
Re: 10. Jahrestag GE zur Rechtfertigungslehre
Hallo Petrus,
die katholische Sichtweise zu Deiner Frage wird im Katechismus der Katholischen Kirche sowie im Denzinger und die ev.-luth. Sichtweise dazu in den Bekenntnisschriften der evangelisch-lutherischen Kirche dargelegt.

Dir einen gesegneten Sonnabend wünschend
und mit herzlichen Grüßen verbleibend
Marcus
Jesus spricht: „Ich bin der Weg und die Wahrheit und das Leben; niemand kommt zum Vater denn durch mich.“ (Joh. 14,6)
Re: 10. Jahrestag GE zur Rechtfertigungslehre
hmm -
das finde ich etwas schwierig, da durchzusteigen.
ich zitiere aus Wikipedia (https://de.wikipedia.org/wiki/Bekenntni ... hen_Kirche
hmm -Doch gehört zum Beispiel die Konkordienformel von 1577 in der Regel nicht zum Bekenntnisstand lutherischer Landeskirchen.
kannst Du diese meine Verwirrung auflösen?
--
so, persönlich für Dich:
Du mußt Dich jetzt nicht anstrengen. ich weiß, dass diese Sache einigermaßen komplex (sagt man das so?) ist.
mein Studium der Theologie habe ich begonnen an der Hochschule in "Nowodettelssibirsk"
einen gesegneten Sonntag
wünscht Dir
der
Petrus.
Re: 10. Jahrestag GE zur Rechtfertigungslehre
Die Landeskirchen repräsentieren nicht den ev.-luth. Glauben. Würden das die sich ev.-luth. nennenden Landeskirchen ernsthaft tun wollen, wären sie keine Gliedkirchen der EKD geworden, hätten nicht die Leuenberger Konkordie unterzeichnet und würden nicht mit Reformierten gemeinsam Abendmahl feiern. Es ist ohnehin bereits aus seelsorgerischen Gründen unverantwortlich, Reformierten das Sakrament zu reichen, da sie sich nach ev.-luth. Verständnis Leib und Blut Christi wegen der Leugnung der Realpräsenz Christi unter den Gestalten des Brotes und des Weines zu ihrem eigenen Gericht nehmen würden. Man braucht zwar die Konkordienformel nicht, um Lutheraner zu sein, kann aber auch nicht gegen sie Lutheraner sein. Als Glied der SELK bekenne ich mit vollumfänglich zum gesamten Inhalt des Konkordienbuches.Petrus hat geschrieben: ↑Samstag 30. Januar 2021, 18:58hmm -
das finde ich etwas schwierig, da durchzusteigen.
ich zitiere aus Wikipedia (https://de.wikipedia.org/wiki/Bekenntni ... hen_Kirche
hmm -Doch gehört zum Beispiel die Konkordienformel von 1577 in der Regel nicht zum Bekenntnisstand lutherischer Landeskirchen.
kannst Du diese meine Verwirrung auflösen?
Zuletzt geändert von Marcus am Samstag 30. Januar 2021, 19:27, insgesamt 1-mal geändert.
Jesus spricht: „Ich bin der Weg und die Wahrheit und das Leben; niemand kommt zum Vater denn durch mich.“ (Joh. 14,6)
Re: 10. Jahrestag GE zur Rechtfertigungslehre
Re: 10. Jahrestag GE zur Rechtfertigungslehre
Die Landeskirchen stehen zuerst einmal für das liberale Christentum. Ein breites Spektrum. Dass an seinem linken Rand gar nicht mehr zum Christentum gehört. Ohne Frage stehen sie jedoch auch in ev.-luth. Tradition. Die bekenntnisgebundenen Lutheranern, zu denen du zählst, stellen sich noch klarer und eindeutiger zu dieser Tradition. Ich stimme dir zu dass man die lutherische Lehre dort am klarsten kennenlernen kann. Dass du den lutherischen Landeskirchen dieses Repräsentieren des Erbes aber absprechen möchtest, da stimme ich dir nicht zu.Marcus hat geschrieben: ↑Samstag 30. Januar 2021, 19:14Die Landeskirchen repräsentieren nicht den ev.-luth. Glauben. Würden das die sich ev.-luth. nennenden Landeskirchen ernsthaft tun wollen, wären sie keine Gliedkirchen der EKD geworden, hätten nicht die Leuenberger Konkordie unterzeichnet und würden nicht mit Reformierten gemeinsam Abendmahl feiern.
Und diesen Teil der Lehre der Konfessionslutheraner halte ich für unbiblisch. Er interpretiert konfessionelle Unterschiede des 16. Jahrhunderts in die Worte des Apostels Paulus hinein.Marcus hat geschrieben: ↑Samstag 30. Januar 2021, 19:14Es ist ohnehin bereits aus seelsorgerischen Gründen unverantwortlich, Reformierten das Sakrament zu reichen, da sie sich nach ev.-luth. Verständnis Leib und Blut Christi wegen der Leugnung der Realpräsenz Christi unter den Gestalten des Brotes und des Weines zu ihrem eigenen Gericht nehmen würden.
Re: 10. Jahrestag GE zur Rechtfertigungslehre
Nö, weiß ich nicht. Mit der Leuenberger Konkordie war Schicht im Schacht.
Re: 10. Jahrestag GE zur Rechtfertigungslehre
Wie gut für die schwedische Kirche - das war die mit der lesbischen Bischöfin - dass sie die Konkordie nicht unterschrieben haben. Dürfen sie sich in deinen Augen noch lutherisch nennen. Im Gegensatz zur streng konservativen ev.-luth. Kirche Lettlands, die Mitglied der Konkordie sind und - da oben im Baltikum - wahrscheinlich null reformierten Einfluss hat, aber nach deiner Definition uniert ist.
Lutherisch, uniert, reformiert ... heutzutage kann man froh sein wenn sie christlich sind.
Re: 10. Jahrestag GE zur Rechtfertigungslehre
Aus der Geschichte ist bekannt, dass Luther die unterschiedliche Auffassung der Reformierten um Zwingli als kirchentrennend angesehen hat und auch die Marburger Gespräche nicht dazu geführt haben, dass man sich im Abendmahlsstreit hat einigen können. Mit der Leuernberger Konkordie hat man de facto ein neues protestantisches Abendmahlsverständnis geschaffen, mit dem man auf landeskirchlicher Ebene die Trennung hat überwinden können. Die konfessionellen Unterschiede des 16. Jahrhunderts bestehen dort, wo die eigenen Bekenntnisse aus diesem Jahrhundert noch ernst genommen werden, dennoch bis heute fort. Ich halte die Überzeugung, dass Verneiner der Realpräsenz Christi sich das Sakrament zum eigenen Gericht nehmen, nicht für unbiblisch. Hier geht es letztlich um die Worte Unseres HErrn und Heilandes Jesu Christi: "Das ist mein Leib" und "Das ist mein Blut". Natürlich klingt das für jemanden, der sich selbst als gläubig versteht, aber die Realpräsenz ablehnt, sehr hart. Allerdings hat man als Pastor auch eine seelsorgerische Verantwortung nicht nur gegenüber den eigenen Schafen, sondern auch gegenüber Gästen. Das erwähne ich bewusst, dass das nachher nicht noch so aufgefasst wird, als sei ich persönlich böswillig gegenüber Reformierten und Co. eingestellt und wolle ihnen daher das Abendmahl vorenthalten. Als Lutheraner muss ich auch damit leben können, dass uns von anderen, welche die Realpräsenz ablehnen, auch mitunter Götzendienst im Zusammenhang mit der Abendmahlsfeier unterstellt wird. Und auch Katholiken müssten es ausgehend von ihrem Amts- und Sakramentsverständnis z. B. als Götzendienst betrachten, wenn Lutheraner während der eigenen Abendmahlsliturgie zum Agnus Dei in gebeugter Haltung knien. Denn Katholiken bekennen sich zwar zur Realpräsenz, betrachten aber die Ordination des ev.-luth. Pfarrers als nicht ausreichend für eine gültige Eucharistiefeier und würden selbst bei einer nach eigenem VerständnisTillSchilling hat geschrieben: ↑Samstag 30. Januar 2021, 19:53Du weisst dass das Unsinn ist.
https://www.lutheranworld.org/country/germany
vorhandenen Priesterweihe die Gültigkeit der Abendmahlsliturgie wegen des fehlenden Opferkanons negieren. Damit muss man zurechtkommen können.
Noch bedeutender als die rechte Lehre zum Hl. Abendmahl ist für evangelische Christen allerdings die Rechtfertigungslehre gewesen. Ich frage mich, wie man die zwischen dem Lutherischen Weltbund mit Rom ausgehandelte Erklärung zur Rechtfertigungslehre annehmen und damit gegenüber Lutheranern und Katholiken den falschen Eindruck erwecken kann, man sei sich in der Rechtfertigungslehre mit Rom im Grunde einig, wenn es letztlich die römisch-katholische Kirche bis heute ablehnt, sich zur Rechtfertigung allein aus Gnade um Christi willen und allein durch den Glauben zu bekennen und Lehren und Praktiken, welche dem ev.-luth. Rechtfertigungsverständnis entgegenstehen, bis heute nicht revidiert und abgeschafft hat? Jeder aufrechte und von seinem Glauben überzeugter Lutheraner und Katholik dürfte bzw. müsste doch gar diese Erklärung als Mogelpackung wahrnehmen, oder?
Ich bin davon überzeugt, dass die ev.-luth. gesinnten Väter der Reformation sowie auch die späteren Vertreter der lutherischen Orthodoxie jene Vertreter aus der kirchlichen Gemeinschaft ausgeschlossen hätten, wenn diese mit Reformierten zusammen ein Dokument wie die Leuenberger Konkordie oder mit Vertretern der römischen Kurie oder gar mit dem Papst die "Gemeinsame Erklärung zur Rechtfertigungslehre" in der bekannten Fassung abgegeben hätten. Daher ist für mich einerseits die Frage berechtigt, ob die Landeskirchen noch in der Tradition stehen und ebenso ist es für mich nur konsequent, hierzu eine verneinende Antwort zu geben.
Jesus spricht: „Ich bin der Weg und die Wahrheit und das Leben; niemand kommt zum Vater denn durch mich.“ (Joh. 14,6)
Re: 10. Jahrestag GE zur Rechtfertigungslehre
Zuerst einmal Danke für deine ausführliche Antwort, Marcus.
Ich kann jetzt nur auf eines eingehen. Das ist für mich der Knackpunkt.
In der Zwischenzeit hatten wir die Aufklärung, den Rationalismus, die Entstehung der modernen Naturwissenschaften und ihrer Methode. Wir hatten die Geistesströmungen des deutschen Idealismus, der Romantik, des Marxismus, des Neomarxismus der kritischen Theorie, des Existenzialismus. Und alles das hatte sehr grossen Einfluss auf die Theologie und die evangelischen Kirchen in Deutschland und auf den Glauben der Gemeindemitglieder. Alles das stellte Herausforderungen, denen die Kirchen und die Theologie oft nicht gewachsen waren und auf die sie keine Antworten hatten. Das Ergebnis: Deutschland, ja ganz Europa ist wieder heidnisch geworden. Und das neuheidnische Welt- und Menschenbild ist auch in die Kirchen eingedrungen.
Angesichts dieser Situation und den Herausforderungen, die sich stellen, ist die Leuenberger Konkordie ein Nichts. Sich an der abzuarbeiten erinnert an Werner Elert, der aus Misstrauen gegenüber dem Reformierten Karl Barth die Barmer Erklärung ablehnte und damit die Nazis der Deutschen Christen unterstützen.
Ich kann jetzt nur auf eines eingehen. Das ist für mich der Knackpunkt.
Ohne Frage hätten die das getan. Damals im 16. und 17. Jahrhundert. Damals hat man auch noch Konfessionskriege geführt, Täufer ersäuft, Hexen verbrennen lassen, Juden vertrieben und anderes mehr. Kurzum: es war eine ganz andere Zeit. Alle Menschen waren religiös, Atheismus fast unbekannt, die Verbalinspiration der Schrift von allen anerkannt und wissenschaftliche Herausforderungen des christlichen Weltbildes gab es zwar die ersten aber noch recht schwache.Marcus hat geschrieben: ↑Samstag 30. Januar 2021, 22:38Ich bin davon überzeugt, dass die ev.-luth. gesinnten Väter der Reformation sowie auch die späteren Vertreter der lutherischen Orthodoxie jene Vertreter aus der kirchlichen Gemeinschaft ausgeschlossen hätten, wenn diese mit Reformierten zusammen ein Dokument wie die Leuenberger Konkordie oder mit Vertretern der römischen Kurie oder gar mit dem Papst die "Gemeinsame Erklärung zur Rechtfertigungslehre" in der bekannten Fassung abgegeben hätten.
In der Zwischenzeit hatten wir die Aufklärung, den Rationalismus, die Entstehung der modernen Naturwissenschaften und ihrer Methode. Wir hatten die Geistesströmungen des deutschen Idealismus, der Romantik, des Marxismus, des Neomarxismus der kritischen Theorie, des Existenzialismus. Und alles das hatte sehr grossen Einfluss auf die Theologie und die evangelischen Kirchen in Deutschland und auf den Glauben der Gemeindemitglieder. Alles das stellte Herausforderungen, denen die Kirchen und die Theologie oft nicht gewachsen waren und auf die sie keine Antworten hatten. Das Ergebnis: Deutschland, ja ganz Europa ist wieder heidnisch geworden. Und das neuheidnische Welt- und Menschenbild ist auch in die Kirchen eingedrungen.
Angesichts dieser Situation und den Herausforderungen, die sich stellen, ist die Leuenberger Konkordie ein Nichts. Sich an der abzuarbeiten erinnert an Werner Elert, der aus Misstrauen gegenüber dem Reformierten Karl Barth die Barmer Erklärung ablehnte und damit die Nazis der Deutschen Christen unterstützen.