
Worüber ich in der letzten Zeit nachgedacht habe, ist ob man Mehrfachgräber wieder einführen sollte, um armen Menschen und ihren Hinterbliebenen eine Erdbestattung zu ermöglichen, wenn sie als Christen keine Feuerbestattung wünschen.
Daß eine "moderne" Bestattung mit Trauerfeier in der Kirche und anschließender Überführung ins Krematorium, wo dann ohne Anwesenheit der Familie verbrannt wird, mir wie ein "Wegwerfen" (der Taddeo'sche Begriff "Entsorgung") kam mir nicht in den Sinn gleichkommt, da habe ich mich schon fast mit einem Pfarrer angelegt. "Was gehört denn ihrer Meinung nach zu einer Beerdigung alles dazu?" Ich war drauf und dran ihm eine CD mit den Fotos von der Beerdigung meiner Freundin zu machen. Ich bin nicht so für das Fotgrafieren bei heiligen Anlässen, aber es sind schon gute Bilder, die den letzten Weg einer polnischen Frau dokumentieren.
1. Station: Gebet am Totenbett, bis zur Entschlafung.
2. Station: "Pusta Noc", die leere Nacht. In dieser Nacht wurde ich einstimmig zur Nachfolgerin bestimmt.
3. Station: Leider konnten wir die Gebetswache im Haus bis zur Beerdigung nicht halten, da vom Gesetz her nicht erlaubt. Wir haben aber Wache am Leichenhaus gehalten.
4. Station: Messe in der Pfarrkirche, es nahmen 2 polnische und 1 deutscher Priester teil. (Sofie hatte sich ausdrücklich keine Kommunionhelfer gewünscht.) Es wurde deutsch und polnisch gesungen.
Überführung zum Friedhof
5. Station: Gottesdienst in der Friedhofskapelle. Ebenfalls deutsch und polnisch.
6. Prozession zum Grab, Einsenken des Sarges, Aussegnung und Zuschaufeln des Grabes.
Alle Handlungen, die nicht von einem Priester vollzogen wurden, also Ministrant, Schriftlesungen, Fürbitten, musikalische Gestaltung (Orgel, Geige, Gesang) wurden von ihren Freunden und Angehörigen übernommen.
7. "Stypa", also Totenmahl.
Wenn ihr wollt, stelle ich Fotos ein.