Dagegen wende ich nichts ein. Sich um Arme, Alte und Kranke zu kümmern ist Auftrag des Herrn.holzi hat geschrieben:Naja, sooo schlimm finde ich es nun nicht, dem Auftrag Jesu nachzukommen, sich um Arme, Alte und Kranke zu kümmern. Er sagt ja auch in Mt 25,40: "Amen, ich sage euch: Was ihr für einen meiner geringsten Brüder getan habt, das habt ihr mir getan." Die christliche Gesellschaft lebte jahrhundertelang vom selbstlosen Dienst der Freiwilligen, in Krankenhäusern und Spitälen, in der Armenfürsorge etc.Sempre hat geschrieben:Die Kirche stellt sich im wesentlichen als Erfüllungsgehilfin politischer Heilspropagandisten dar. Die Gesundheitspastoral z.B. sieht ihre Aufgabe darin, im Gesundheitswesen das Reich Gottes auf Erden zu realisieren. (O-Ton: A Pastoral da Saúde tem como propósito uma atuação de envolvimento evangélico para que o Reino de Deus seja uma realidade no setor da saúde.)
Was ich als Problem des lateinamerikanischen Katholizismus ansehe ist das Bewusstsein, das Himmelreich auf Erden konstruieren zu sollen und zu können. Die Jugendlichen sagen es ganz explizit so und sie mißverstehen die Hirten nicht. Auf der oben verlinkten Seite der Bischofskonferenz heißt es:
Das ist falsch. Christus kam nicht, damit wir auf Erden von körperlicher Krankheit erlöst und mit körperlicher Gesundheit gesegnet seien. Leben und Leben in Fülle bedeutet bei Johannes nicht Erlösung von irdischem Leid. Die frohe Botschaft wird entstellt.A Pastoral da Saúde se fundamenta na mensagem, testemunho e Espírito do Próprio Cristo que veio para que “todos tenham vida e vida em plenitude”. (Jo 10, 10).
Die Gesundheitspastoral gründet sich auf der Botschaft, dem Zeugnis und dem Geist Christi selbst, der gekommen ist damit "alle Leben und Leben in Fülle haben". (Jo 10, 10)
Damit will ich nicht den praktischen Wert der Hilfe infrage stellen, den diverse pastorale Aktionen leisten.
Das ist wahr. Der Einsatz für die Bedürftigen ist immer noch besser als die Showmessen der Halli-Galli-Charismaten.holzi hat geschrieben: Klar besteht hier die Gefahr, sich im rein weltlichen Aktionismus zu verstricken, und mag er noch so wertvoll für die Gesellschaft und die Mitmenschen sein und das geistliche Leben zu vernachlässigen. Andererseits sehe ich hier auch das gesunde Gegengewicht zu den charismatischen Gruppen, die - gerade auch in Brasilien, wie ich selbst feststellen durfte - sich auf das bloße Beten beschränken, auch wenn mal tatkräftige Hilfe angesagt wäre.
Gruß
Sempre
P.S.: Macht doch bitte irgendwoanders einen Arwen-Strang auf, wenn Euch das so sehr beschäftigt. Mit der Kirche in Lateinamerika hat das nichts zu tun. (Das Tittenbild dürft ihr mitnehmen!)