Petra hat geschrieben:Über Bernadette von Lourdes hätte es bestimmt auch solche Kommentare im Internet gegeben.
Ich nehme an, es gab nicht wenige zeitgenössische Kritiker. Das wird in Fatima nicht anders gewesen sein. Übrigens gibt es eine ganze Reihe billiger Verschwörungsromane zu diesem Thema (3. Fatima-Geheimnis).
Ich meine aber schon, dass das inflationäre Auftreten von "Erscheinungen" in den letzten Jahrzehnten auch eine unmittelbare Folge unserer Mediengesellschaft ist. Wer Aufmerksamkeit sucht, findet die heute relativ problemlos. Noch nie hat es in der Kirche so viele Erscheinungen gegeben - und fast alle sind verworfen worden. In den meisten Fällen aus vollkommen offensichtlichen Gründen.
Eine neue Qualität hat auch der enorme Spendenfluss und die Reisetätigkeit der "Seherinnen" oder "Seher". In früheren Zeiten führten die echten Seher ein zurückgezogenes Leben. Viele gingen ins Kloster. Es sind etliche Berichte überliefert, dass die Visionen erst sehr viel später bekannt wurden, weil sich die Empfänger nicht an die Öffentlichkeit trauten und sich zunächst an ihren Beichtvater wandten.
Dies und viele weitere Punkte machen mich sehr mißtrauisch. Der Amulettzauber mit dem Tragen einer geweihten Hostie ist ein schwerer Mißbrauch, der für sich selbst spricht. Wenn solche Personen die Öffentlichkeit suchen (im Falle Medjugorje und der hier diskutieren Damen mehr als auffallend), müssen sie auch mit Reaktionen aus der Öffentlichkeit rechnen. Und zwar nicht nur mit positiven.